19. Legislaturperiode - Regierung: CDU/CSU/SPD

Das Grundeinkommen wird so oder so kommen. Die Frage ist also nicht ob, sondern wie. Alleine durch die zunehmende Digitalisierung bedarf es eines Grundeinkommens.

Grundeinkommen ist ein anderes Wort für Arbeitslosen Geld sehe ich das richtig?

Nein das siehst du nicht richtig.

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Meine Überlegungen zur Grundeinkommensidee:

Im Prinzip ist es ja Hartz4, nur ohne irgendwelche Bedinungen wie Bewerbungen schreiben oder immer beim Amt melden usw.
Jetzt gehen wir mal davon aus wir bauen wirklich unseren Sozialstaat ab (also jegliche Behörden und Menschen dir in dem Bereich arbeiten) um dieses Geld dann in ein Grundeinkommen zu stecken. Realistisch sehe ich es dann bei rund 1000€, also ähnlich dem jetzigen Hartz4+Wochnung+paar Befreiungen.

Alternative 1: Jeder bekommt es, EInkommen ist egal
Wenn jeder plötzlich 1000€ mehr hat werden diese bei den höheren Einkommensgruppen wahrscheinlich irgendwo investiert, da man sie nicht zum konsumieren braucht —> mehr Zinsen—> noch mehr Geld
Die niedrigen EInkommensgruppen würden dieses Geld konsumieren. Plötzlich gibt es also nach Dingen wie z.B. Wohnungen in diesem Einkommensbereich eine viel höhere Nachfrage. —> Preise für Dinge aus diesem EInkommensbereich steigen extrem an.

Fazit: Den niedrigen EInkommensgruppen geht es nach kurzer Zeit genauso wie vorher, da sie sich nur das absolut nötigste leisten können. Die hohen Einkommensgruppen verdienen viel Geld damit und profitieren vom investierten Geld (z.B. in kleine Wohnungen).

Alternative 2: Grundeinkommen, aber mit Einkommensgrenze (Meiner Meinung nach die wahrscheinlichere Option)
D.h. man bekommt das Grundeinkommen nur bis zu einer gewissen Einkommensgrenze (z.B. 2500€ /Monat).
Fazit: Hier ergibt sich das selbe Problem wie bei der anderen Alternative. Die Dinge im Einkommensbereich des Grundeinkommens werden wesentlich stärker nachgefragt und steigen relativ schnell im Preis. Nach kurzer Zeit kann man sich davon wieder kaum etwas leisten und ist auf einen (scheiß) Job angewiesen der mehr Geld abwirft.

Alles in allem eine schöne Idee, die aber meiner Meinung nach nicht so einfach funktioniert wie man sich das vorstellt. Ich bin eher dafür dass wir die Sanktionen bei Hartz 4 streichen und ein paar Grenzen nach oben schieben bzw. andere Anreize wie z.B. das von der SPD geforderte Arbeitslosengeld Qualifikation einführen, bei dem man nicht direkt im zweiten Jahr der Arbeitslosigkeit in Hartz 4 rutscht sondern weiter ALG1 bekommt wenn man sich weiterbildet.

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Du triffst das ziemlich gut mit deiner Aussage. Es hört sich halt super an … nur keiner denkt an den Rattenschwanz den das hinter sich herzieht.

Ist aber echt schon lustig das die Regierung so was nicht zur Sprache bringt aber in einem kleinen Forum kommt irgendein (sry) dödel drauf.
Sagt schon sehr viel über die Regierung aus :smiley:

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In irgendwelchen Ausschüssen wird das bestimmt so besprochen und sogar genauer durchgerechnet, aber diese Infos kommen wahrscheinlich nie bei den Führungspersonen an bzw. die bekommen nur gesagt es ist gut oder es ist schlecht :smiley: Erst wenn es dann wirklich wahrscheinlich wird arbeiten sie sich ein denke ich. Aber alles Vermutungen meinerseits.

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Ich glaube teilweise das bei manchen Projekten der Regierung sowas nicht zu ende gedacht wird. Und genau davor hab ich Angst. Das dort echt solche Platzpatronen sitzen.

Naja wenn es nach dir geht dann bleibt ja größtenteils alles gleich. Also muss ich mir keine Sorgen machen :slight_smile:

Das kann man auch aus einer anderen Perspektive sehen:

  1. Zinsen bringen kein Geld mehr.
  2. Die wahrscheinlichere Variante ist, dass viele ihren Job deutlich reduzieren oder ganz aufgeben um ihre Leidenschaft Hobby auszuüben, was sie auf Grund von Existenzängsten nie gemacht haben.

Die Folge wäre eine bessere Verteilung des Wirtschaftswohlstand. Des Weiteren werden Geschäftsmodelle die auf die Ausnutzung von Menschen setzen keinen Bestand mehr haben, da der Existenz-druck weg ist und nicht mehr Hartz 4 droht.

Generell geht es beim Grundeinkommen viel um Menschenwürde und welches Bild man eigentlich vom Menschen generell hat.

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Naja, die Mieten würden eben steigen

Möglich, aber in Stein ist das nicht geschrieben. Ich denke nicht, dass alle die jetzt arbeiten auf einmal € 1.000 mehr haben, da viele ihr Leben verändern werden.

Dafür muss man sich nur mal die Statistiken ansehen, wie viele unglücklich in ihrem Job sind.

Wenn ich ganz einfach nur die Aktien aus dem DAX kaufen würde, hätte ich zurzeit eine jährliche Dividende von durchschnittlich 2,5-3%. Oder man kauft halt Immobilien damit und profitiert von den niedrigen Kreditzinsen. Aufjedenfall kann man es sich leisten das Geld zu investieren wenn man sowieso schon viel verdient.

Aber auch nur die, die vorher genug verdient haben und dann auf Teilzeit bzw. 3/4 Job gehen.
Jemand der vorher 1500€ netto hatte und jetzt mit Grundeinkommen 2500€ wird seinen Job nicht reduzieren. Vorallem nicht wenn die Preise in seiner Einkommensgruppe in wenigen Jahren extrem ansteigen.

Ich sehe darin eher eine schlechtere Verteilung des Vermögens. Die Arm-Reich-Schere würde dadurch größer werden. (Bei der Variante bei der alle was bekommen)

Das ist mir klar und es ist ein sehr schöner Gedanke, aber so einfach ist das nicht umsetzbar.

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Ist einen schöne Idee. Ich Frage mich nur wie sich das auf die Gesamtproduktivität der Bevölker auswirkt und wie es finanziert wird? Der Wirtschaftsliberale in mir hat auf den ersten Blick ein wenig Bauchschmerzen damit. Ich hab mich aber auch noch nicht genug damit auseinandergesetzt um eine Meinung dazu zu haben.

Naja die € 300 Dividende im Jahr macht dann aber nicht den Unterschied. Das würde man erst in 10-20 Jahren merken, wenn jeder richtig investiert, was bei unseren Märkten sehr unrealistisch ist.

Doch denke ich schon. Wahrscheinlicher ist es sogar, dass der 1.500 netto Job gekündigt wird und derjenige einen kleinen Nebenjob anfängt der viel mehr dem entspricht was er immer schon machen wollte, aber nur 600-800 pro Monat einbringt.

Weswegen ich die Preisexplosion für unrealistisch halte. Dieses Argument verstehe ich eh nicht. Wenn alle Anbieter nur ihre Preise anheben, weil mehr Geld da ist, wird es einen Anbieter geben der bei den alten Preisen bleibt, denn die Marge ist ja weiterhin da und der kann sich dann vor Kunden nicht mehr retten. Es ist viel zu kurz gedacht, wenn man von einer Preisexplosion ausgeht.

Das sagt ja keiner, aber der beste Versuch für die Gesellschaft der Zukunft.

Wer würde denn zurzeit wenn er eine Wohnung in Hamburg oder München besitzt diese statt für 1000€ nur für 600€ vermieten und freiwillig auf so viel Geld verzichten? Vielleicht ne handvoll Leute, aber die aller meisten nicht. Und so wird es auch in anderen wirtschaftlichen Bereichen sein. Erhöht sich die Nachfrage dann erhöht sich auch der Preis. Selbst wenn ein Anbieter das nicht mitmachen würde könnte er nie die komplette Nachfrage decken.

Dann hätten wir wieder das Problem dass die kleinen Nebenjobs knapp werden wenn viele Menschen das machen.

Man kann die genauen Auswirkungen halt nie komplett richtig einschätzen aber so grob weiß man ja was passieren wird wenn man an gewissen Stellschrauben dreht. Ist ja nicht so dass die Volkswirtschaft immer komplett unrational handelt. Zwar auch nicht immer rational aber man kann es schon grob Abschätzen.

Zumal die Kosten für das Grundeinkommen von der Gesamtwirtschaft getragen werden müssen und von Unternehmen und Investoren über gestiegene Preise refinanziert werden würden.

Mieten sind ein schlechtes Beispiel, da du hier einen Markt hast der sehr in-transparent ist und die Vergleichbarkeit schwierig ist. Da brauch es bessere Gesetze, aber das ist ja jetzt auch schon der Fall.

Die Nachfrage erhöht sich ja wahrscheinlich in den meisten Bereichen nicht. Es wird nicht auf einmal signifikant mehr gegessen, eventuell nur etwas bewusster (hoffentlich). Und sobald ein Anbieter sich dum und duselig mit niedrigeren Preisen verdient, werden andere nachziehen.

Ich habe nicht an Nebenjobs gedacht, sondern an kleine selbständige Tätigkeiten. Den Trend sehen wir aktuell schon.

Halte ich auch für eine Fehleinschätzung. Die meisten Prognosen treten nicht ein und die technologischen Entwicklungen werden unser Leben so umkrämpeln, dass es keine seriösen Prognosen gibt.

Es ist ein Irrglaube das die Wirtschaft als Ganzes ein ausrechnbares Modell ist. Deswegen kann die Diskussion über ein Grundeinkommen eigentlich auch nur ideologisch geführt werden, da damit wirklich alles umgekrempelt werden könnte. Natürlich ist es ein hohes Risiko, aber in meiner Wahrnehmung ist es das größere Risiko alles so zu lassen wie es gerade ist und zu hoffen das sich nichts Entscheidendes ändern wird in den nächsten Jahren.

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Es gibt keinerlei beweise das das so eintreten wird, theoretisch hatten die Leute nach der Einführung des Mindestlohns auch mehr Geld in der Tasche und die Waren sind auch nicht über den gängigen Inflationswert teurer geworden,

Es gäbe dafür natürlich Gegenmittel, aber da würden die Wirtschaft ja noch mehr jammern.

Deswegen hat er auch geschrieben, dass man es grob einschätzen kann. Marktwirtschaft ist ja zum großen Teil Psychologie. Das vergessen die meisten Marktwirtschafter, die sich an die reinen Zahlen klammern.

Habe ich auch verstanden und würde da immer noch wiedersprechen. Das Ende von lehmann brothers hat auch kaum einer grob eingeschätzt oder die dotcom Blase und so weiter.

Ich vergleiche halt die Auswirkungen dieser Ereignisse und schau mir an was die Technologie demnächst verändern könnte und komme zu dem Ergebnis, dass wir ganz neue Modelle für die Gesellschaft benötigen. Wenn jemand eine bessere Idee als das Grundeinkommen hat, um die zwischenzeitlich große kommende Arbeitslosigkeit zu behandeln, dann bin ich dafür offen.

Ich sehe auch die Risiken eines Grundeinkommens und die möglichen negativen Szenarien, aber ich sehe auch keine bessere Idee. Dafür aber viele Chancen für eine bessere Gesellschaft.

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Ich muss mal die Doku suchen, aber bei Lehmann Brothers war schon klar was kommen wird. Der US-Finanzminister hat den Chef mehr mal gewarnt den Fuß vom Gas zu nehmen. Er hat nicht drauf gehört und deshalb würde Lehmann Brothers als einzige Bank nicht gerettet.

Was meinst du eigentlich mit den Technologien genau?

Ich verstehe da auch nicht, warum immer gesagt wird, dass damit so viele Arbeitsplätze verloren gehen. Es werden sehr viele Jobs im Bereich der IT dazu kommen. Wo ich zustimmen kann ist, das sehr viele klassische Arbeiter Jobs wegfallen. Was zu einer Verlagerung der Jobs führt.

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