Amerikanische MidTerm Elections 2018

Erster Pick-Up der Demokraten. Einen, den man erwartet hat.
In Virginia hat Jennifer Wexton einen Sitz gut gemacht. Erwartet, aber für die Demokraten ist es natürlich schön.

Ausserdem sehen die Hause-Rennen sehr gut aus. Senat-Rennen eher weniger. Aber ist noch früh.

Tja, auch nach 4/10 der Stimmen führt in Indiana der Republikaner komfortabel mit 56%.
Und in Florida ist nach zwei Dritteln Scott! vorne, hauchdünn.

Könnte also schon sehr früh alles entschieden sein

Wobei man da sagen muss: Die Stimmen die noch reinkommen sind grösstenteils in Blauen Gebieten, wo die Demokraten einen sehr hohen Prozentsatz dabei haben.
Da ist noch nicht gelaufen.

In Indiana hingegen schon. Ich denke, den Senat kann man wirklich vergessen. Beto hat sichtlich gute Arbeit geleistet in Texas, aber da sind schon viele Stimmen der Grossstädte (Dallas und Austin) ausgezählt… Cruz wird das noch kehren.

Aber was das Haus angeht scheint sich wirklich ein Erfolg für die Demokraten anzubahnen. Das sieht gut aus.

Sieht also so aus, dass man Florida und North Dakota verliert, und Indiana. Schon sehr deutlich eine schlappe.

Bleibt vieles beim alten.

Florida ist immer noch nicht abzuschreiben. Auch wenn es wirklich eng wird, FALLS man es noch rumreist.
Indiana ist eine Enttäuschung. North Dakota war zu erwarten. Dieses Rennen hat man regelrecht weggeworfen.

Aber tja…
Sieht wirklich nicht nach einer Blue Wave aus. Das Repräsentantenhaus muss man trotzdem holen, und das liegt auch noch drin.

Vielleicht gibts in Texas was zu holen? Aber so oder so, die Nacht ist bereits eine Enttäuschung für die Demokraten, mal wieder krass wie fest die Bürger der USA darauf bestehen sich selber in den Fuss zu schiessen.

Und Texas geht an Cruz.
Die Moral der Geschichte von heute Nacht: Wenn du Republikaner bist, dann musst du dich MEHR vor Trump verneigen und niederknien, nicht weniger. Mehr Fanatismus für Trump, weniger Gegenwehr.

Denn heute haben so ziemlich alle Republikaner gewonnen, welche sich vor Trump klein gemacht haben, und sich ihm unterworfen haben. Das ist leider genau die Moral, die ich nicht von heute Abend wollte, aber hey: Greatest country in the World.

Naja, das Haus geht inzwischen fast sicher an die Demokraten. Ist auf jeden Fall das wichtigste das man erreichen musste heute, aber es lässt sich nicht wegdiskutieren: Wie schon bei den Präsidentschaftswahlen in 2016 hoffte ich, dass Trump für seine grässliche und unmenschliche Art bestraft wird, und stattdessen gibt ihm die USA einmal mehr recht in seinem Stil.

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Oder aber man begreift das dieses Land so groß ist, dass die Leute viel eher einen ihnen genehmen Kandidaten für Ihren Bundesstaat etc wählen (werden ja auch noch zig andere Jobs gewählt, Scheriffs, Richter etc etc)

Der Amerikaner denkt eben viel mehr an seinen Bundesstaat, der für ihn de facto sein Land ist, alleine schon von der Größe.
Washington und die Bundesebene kommen eben erst danach.

Wenn man sich anschaut das meistens folgende Bundesstaaten-Offices auch da gewählt werden (plus X weitere auf lokalem Leve
l)
Governor
Lieutenant governor
Secretary of state
Attorney general
Treasurer
Auditor
dann ist das für den einzelnen Amerikaner eben weit wichtiger als der Zirkus in Washington

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Ich freue mich für die Demokraten. Es ist echt wichtig, dass sie die Mehrheit im Repräsentantenhaus bekommen haben. Dass der Senat nicht in die Hand der Demokraten geht war zu erwarten. Aber ich bin immer wieder erstaunt wie knapp die meisten Ergebnisse sind. Da geht es wirklich um wenige zehntausend Stimmen bei über 8 Millionen Gesamtstimmen.
Siehe Florida z.B.
florida

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Frustrierend ist, dass die Demokraten bei den Senatswahlen 55,9% der Stimmen bekommen haben, aber durch das amerikanische Wahlsystem wieder mal nicht die Mehrheit der Sitze bekommen werden…

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Es wurden ja nur 1/3 neu gewählt. In der momentanen wahl sieht das ergebnis so aus:
Rep.~32Mio =13 Sitze
Dem. ~42Mio. =22 Sitze

Republikaner. Die brauchten für einen Sitz durchschnittlich ~2,4 Mio Stimmen. Die Demokraten und Sonstige brauchten für einen Sitz hingegen nur ~1,9 Mio Stimmen.

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Hast recht, mein Fehler!

In Florida ist eine interessante Sache passiert. Eine Abstimmung darüber, ob ehemalige Häftlinge in Zukunft wieder wählen dürfen, war positiv, was bedeutet, dass bei der nächsten Wahl 1,5 Millionen Menschen (hauptsächlich Schwarze, also eher pro Demokraten) zusätzlichen wählen dürfen :+1:

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Naja gut dann halt alle 3 Senatswahlen 2014/16/18 zusammen rechnen.

'14: +4 Mio Reps
'16: +11 Mio Dems
'18: +10 Mio Dems

= 53/47 Sitze für die Reps :supa:

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Es lässt sich prima über Sinn und Unsinn eines Senats streiten, in dem jeder Staat genau 2 Sitze hat, egal ob Wyoming (~0,6 Mio Einw) oder Kalifornien (~40 Mio Einw). Sowas führt zwangsläufig zu schrägen Ergebnissen und ist ganz sicher kein “One man one vote”.

Es behauptet niemand das das wahlsystem auch nur in der nähe von perfektion ist aber diesmal fiel es deutlich zu ungunsten der Republikaner und nicht wie behauptet zu deren vorteil aus, was ich verkraftbar finde ^^’

Was ist das wahlsystem das one man, one vote möglichst akkurat umsetzt?
In deutschland kommt es ja durch die 5% klausel, überhangmadate und auch im Bundesrat zu einer verzerrung.

One man one vote, führt ja ausserdem zu einer Minderheitendiskriminierung egal ob nun Minderheiten nach “Rasse” oder wie in den USA eben nach “Bundesstaat”.

Das Wahlsystem der USA versucht aus gutem Grund eben die “Minderheiten” demografisch gesehen, also die Leute in den Flyover States auch entsprechend zu berüchsichtigen, weil sonst wären deren Stimmen quasi wertlos und man könnte sich den Wahlkampf dort komplett sparen und sich nur auf die Küsten fokussieren

Was null Sinn macht, wenn man bedenkt was für einen Zug Donald Trump hatte. Seine Rallies haben den Republikanern geholfen den Senat zu retten. Trump ist kein lokaler Politiker, er ist DAS Beispiel dafür, wie sehr sich im Moment alle nach Washington drehen.
Auf beiden Seiten.

Da kann man froh sein! Ein kleiner Schritt in die Richtung aus der USA eine wirkliche Demokratie zu machen.

Wenn an der Küste mehr Leute wohnen, dann soll die Stimme der Küste auch relevanter sein…
Sorry, ist einfach so.
Ich würde nie sagen, dass es möglich ist jede EINZELNE Stimme fair zu verteilen, sonst müsste man so viele Leute im Parlament haben, wie Wähler im Land…

Aber man muss schon bedenken:
In den letzten 4 Präsidentschaftswahlen hat das Land 4 Mal die Demokraten gewählt… aber 2 von 4 Mal wurde ein Republikaner Präsident. Da stimmt einfach etwas nicht mehr, sorry.

So, schauen wir mal meine Erwartungen an…

Der Senat:
Lag ich recht daneben. Habe mit Verlusten gerechnet, aber nicht mit derart hohen. Wer weiss, vielleicht gibt es noch die Möglichkeit Montana oder Arizona zu drehen (sind im Moment noch nicht völlig ausgezählt), aber sogar dann, im besten Fall, hätte man 46/54 Sitzen, ganz klar ein Verlust.
Texas war näher als ich gedacht hätte, und das gibt Hoffnung für die Zukunft. Wäre wirklich schön, wenn der Staat irgendwann mal blau werden könnte.

Repräsentantenhaus:
Noch lange nicht ganz ausgezählt, aber im Moment sieht es so aus als werden es etwa zwischen 225 und 230 Sitze für die Demokraten werden. Da lag ich erstaunlich richtig, habe 225 geschätzt.

Zu den Gouvernatoren habe ich keine Einschätzung abgegeben, aber da konnte man, voraussichtlich 7 oder 8 Sitze flippen, was sicher gut ist, aber nicht so gut wie man es gehofft hätte.

Alles in allem muss man leider sagen:
Trumps unschöne Art hat mal wieder funktioniert. Ich dachte wirklich, dass er zu diesem Punkt nur noch etwa 35% hinter sich hätte, was nicht reichen würde irgend eine Wahl positiv zu beeinflussen. Aber leider lag ich, einmal mehr, falsch. Ich weiss nicht was es braucht, um die Republikaner aufzuwecken, aber leider wirkt es zu diesem Zeitpunkt so, als seien die Trump-Wähler so investiert in ihren neuen Messiahs, dass sie nicht mehr von ihm ablassen wollen.

Und wie gehts jetzt weiter?
Nun, als nächstes stehen die nächsten Präsidentschaft Wahlen an. Und da soll man sich keine Illusionen machen, die werden gleich nächste Woche in Angriff genommen. Denn in der USA wird im Schnitt ein von vier Jahr damit verbracht Regierung zu sein, und 3/4 damit, für irgendwelche Wahlen Kampagne zu machen.

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Sterben die republikanischen Wähler aus? Vielleicht :smiley:
jungwaehler
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/midterm-wahlen-2018-demokraten-punkten-bei-minderheiten-und-jungen-waehlern-a-1237124.html

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So sehr ich finde dass sie es verdient hätten:
Lege nicht zu viel Wert auf solche Zahlen und Statistiken. Menschen tendieren dazu konservativer zu werden mit dem Alter. Die Tatsache, dass junge Leute eher Demokraten sind scheint einfach damit zusammenzuhängen.

ABER:
Wo die Republikaner definitiv ein Problem haben ist in der Tatsache, dass ihnen ALLE demographische Gruppen davon schwimmen. Alle ethnischen Minderheiten, Frauen, Männer mit hoher Schulbildung… die einzige Demographische Gruppe, bei welcher die Republikaner immer noch solide dasteht sind weisse Männer mit tiefer Schulbildung. Und je multikultuereller eine Gesellschaft wird, und je mehr unterschiedliche demographische Gruppen die Bevölkerung ausmacht, desto mehr hat eine Partie ein Problem, wenn sie nur EINE Gruppe anspricht.

Sie mögen zwar aussterben, aber dadurch das sie alt und Rentner sind, und noch die Generation mit guten Betriebsrenten etc teilweise, haben diese Leute eben auch zeit wählen zu gehen.

Der Hippe 20-40jährige, am besten noch so Hip das er kein Auto hat, will von seinen 10 Tagen Jahresurlaub (in den USA oft so) zb oft keinen dafür opfern, wählen zu gehen, am besten noch in einem für ihn zuständigen Wahlbüro 20km weiter wo er erstmal hinkommen muss.

Immer diese schlimme Jugend. Ich finde es sehr beängstlich das die Wahlergebnisse in den US und A Tatsächlich auch die Menschen hier beeinflusst.

Naja, das mit dem Urlaub ist aber Fakt.

Wenn die Wahlen bei uns an einem Arbeitstag wären, wäre die Wahlbeteiligung auch weit geringer.