Arbeit zu moralische Dilemmata in emergenten Spielen

Vielen Dank! Frostpunk geisterte noch in meinem Hinterkopf und von Rimworld habe ich noch nie gehört, ist mir auf der Liste :slight_smile: :+1:

“Als er den Keller eines alten Hauses durchsucht, tauchen zwei feindliche Figuren auf. Er wehrt sich, eine der beiden Figuren bricht zusammen. „Was, hab ich den jetzt totgehauen? Ernsthaft?“ fragt Bruugar. „Och nö, Leute, das ist … ach, man …“ Immer wieder geht er darauf ein, was eben passiert ist. „Was hätte ich denn machen sollen?“, fragt er, während seine Figur unruhig Treppen hoch- und wieder runterläuft. „Ich fühle mich gerade voll schlecht.“”

Im Artikel erwähnte Stelle aus dem Let’s Play von Bruugar (ca. 20 min bis zum Ende des Videos):

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@Gonnagle: CoD klingt interessant und könnte passen, kommt mit auf die Liste :slight_smile: :+1:
This war of mine ist moralisch sehr interessant und deswegen leider auch schon wissenschaftlich verarbeitet und damit leider raus :frowning:

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Im Grunde fast jedes MP-Browserspiel mit Allianzen. Bricht man die “Spielregeln” und shart Account-Passwörter oder lässt man es zu das die Burg des Kollegen geraidet wird, weil er gerade nicht on ist.
Aber dazu wirst du wohl kaum LPs finden.

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Du hast aber verstanden, dass du so gut wie nie Einflussmöglichkeiten hast? Es sind oft nur Randszenen, die dem Ganzen eine moralische Note geben und den (meist sehr amerikanischen) Kampf gegen das Böse auf der Welt darstellen.

  • Böser wird gesucht, du kämpfst dich hin. Video: Leader entscheidet ihn nicht mit auf den Rückweg nehmen zu können, Infos werden in Videosequenz rausgeprügelt, Spiel geht weiter.)
  • Soldaten fahren an hängenden Leichen vorbei und bemerken dazu einige Sätze (kein Zitat: „arme Schweine, die sind auch nur Marionetten in diesem Spiel“)

Ich hatte da mal einige Links zu Lets-Plays bzw. allgemein Videoausschnitten, ich versuche mich da morgen mal dran zu erinnern, die sind etwas vergraben… Vielleicht nutzt es was.

Edith: CoD enthält also mehr Meta-Material, über den Umgang von Videospielen mit Moral sozusagen.

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@ProfJackie : Du bist eingestellt! Genau solche Videos/Spiele/Szenen meine ich.
Ironie an Da rächt es sich, dass ich vor 2 Jahren meinte „Witcher 3 ist mir zu groß, da mach ich lieber mehr im Real Life“, hätte ich da mal lieber mehr gezockt :smiley: Ironie aus

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@Gonnagle : Das dachte ich mir schon bei CoD :smiley: es müsste sich aber dennoch in meine Definition von emergent integrieren lassen und solange es die Let’s Player zu moralischen Überlegungen und Urteilen, die sie begründen anregt ist es genau das was ich brauche :wink:

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Joa… das „problem“ ist: du musst dir mehrere videos zur „gleichen“ szene ansehen und vorallem die daraus resultierenden folgen, da man als spieler beim ersten mal gar nixht checkt was das spiel mir einem macht, da es ziemlich linear erscheint. Es hat nur eben sehr viele parallele lineare abschnitte, von denen man aufgrund der bisherigen handlungen einen präsentiert bekommt.

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Dishonored 2 kommt definitiv auch auf die Liste, danke @NaMaMe :+1:
Danke auch an @Spooky für den Artikel, das Zitat und das passende Video dazu :+1: leider (wie gesagt) wurde this war of mine schon untersucht, aber für einen Vergleich im Fazit ist die Quelle (TAZ) auf jeden Fall geeignet und wird mit aufgenommen, danke!

PS: Sorry, dass ich hier so viele Einzelbeiträge mache, ich blicke bei der Forenstruktur noch nicht so ganz durch, ob man lieber auf jeden Beitrag einzeln antwortet oder doch lieber in einer eigenen Antwort alle fleißigen Helfer(innen) mit @ erwähnt :thinking:

@bitcoinfury das Problem ist eher, dass ein Tag nur 24 Stunden hat :smiley: und dass ich das noch in entsprechende Formen umwandeln muss, aber interessant klingen alle hier genannten Beispiele! Und ich würde sie mir auch gerne alle ansehen…

Ich hoffe ich verstehe das richtig mit diesen emerget
Würde dir daher State of Mind vorschlagen hab ich vor kurzem beendet und am Ende steht man vor vielen kleinen moralischen Entscheidungen. Generell kann man während des Spielens immer wieder andere kleine Entscheidungen treffen wie man mit der KI z.b umgehen will etc. Kannst halt nen Arsch sein oder nett.

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Du hast auch die Option das du einen Text markieren kannst und dann auf Zitieren gehst dann wird die Person auch angepingt.

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Rimworld könnte genau das richtige Spiel für dich sein. Falls ich den Text richtig verstanden habe.

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der begriff “emergentes videospiel” wird ja wohl eine DEFINITION haben. warum schreibst du hier nur beispiele und “oft”-aussagen anstelle einer definition? ?

ich gehe mal davon aus, du meinst spiele, in denen aus den vorprogrammierten optionen nennenswert viele nicht von den entwicklern oder zumindest generell nicht schnell vorhersehbare effekte durch die spieler hervorgerufen werden können… ?

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Keine Ahnung wo der begriff “emergentes Videospiel” herkommt oder in welchen Zusammenhang der in OPs wissenschaftlichem Feld verwendet wird aber ich habe ihn noch nie gehört und behaupte sogar, dass es ein emergentes Videospiel nicht geben kann.

OP meint vermutlich Spiele mit “emergent Gameplay” oder “emergent Storystelling”.

Das sind aber zwei verschiedene Paar Schuhe und die unter “emergente Spiele” zusammenzufassen ist etwas weit gegriffen. Ein emergentes Spiel würde nämlich bedeuten, dass sich das Spiel an sich aus sich selbst ergibt und das macht keinen Sinn.

Paradebeispiel für emergent Gameplay: Minecraft
Paradebeispiel für emergent Storytelling: Rimworld

Spiele die emergent Gameplay und/oder Storytelling haben aber ebenfalls moralische Dilemma werden schwer bis unmöglich zu finden sein. Denn ein moralisches Dilemma zu erzeugen ist etwas wofür ein Game Designer extreme Kontrolle über die Umstände der Szene haben muss.

Z.B. wird hier von der Folterszene in GTA5 gesprochen. GTA5 ist zwar ein Spiel mit emergent Gameplay aber in der Folterszene selber ist davon nichts vorhanden. Es ist ein Schlauch in dem jede Dialogzeile, jede mögliche Aktion des Spielers und jeder mögliche Ausgang der Szene exakt festgelegt ist und man kann sich nicht von dieser Vorgabe entfernen. Das widerspricht im Kern dem was emergent Gameplay per Definition ausmacht.

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@DaveJacob Wie gesagt, meine synthetisierte Definition des Begriffs ist 6.000 Zeichen lang, daher habe ich versucht eine verständliche Kurzfassung davon zu schreiben (s.o.). Meine Definition setzt sich aus den Büchern von Bailey & Katchabaw, 2008; Juul, 2005, Wunderlich 2012 und zwei anderen wissenschaftlichen Büchern zusammen, die kann ich dir empfehlen wenn du mehr zu dem Thema wissen möchtest.
Mir erschien es wahrscheinlicher, dass die Leute mit den genannten Beispielen einen besseren Eindruck davon bekommen, was ich meine, wie wenn ich versuche hochgestochenes Fachjargon aus den genannten Quellen zu übersetzen.
Deine Definition ist durchaus richtig, wenn auch nicht ganz so umfassen, wie das in meiner Arbeit der Fall sein sollte.

Ebenso verhält es sich mit den Wikipedia Artikeln von @Keltic die geben zwar ein grobes Verständnis um was es geht, aber wissenschaftlich ist es Selbstmord (zumindest an meiner Fakultät) sich auf Wikipedia zu beziehen, wenn dann auf die Quellen im Anhang bzw. ganz unten der Wiki-Artikel, sofern vorhanden. Die sind natürlich auch immer von unterschiedlicher Qualität und bei den betreffenden Artikeln (emergent Gameplay & Storytelling) leider teilweise offline, gelöscht oder eben nicht den Anforderungen entsprechend. Eine davon (Fundamentals of Game Design von Ernest Adams) sieht jedoch sehr vielversprechend aus, danke dafür @Keltic ! Jetzt muss ich nur noch den Volltext auftreiben :sweat_smile:
Deine Definitionen (Keltic) sind soweit auch zutreffend und greifen meinem derzeitigen Stand der Arbeit voraus, denn die Frage nach emergentem Spieldesign war gesetzt (die Formulierung emergente Spiele war aus genannten gründen der Vereinfachung für „Spiel mit emergentem Spiedesign“ von mir so gewählt um nicht noch komplizierter und unverständlicher zu werden, was ja ohnehin schon passiert ist) und wie du schon erkannt hast sind derartige Entscheidungsmöglichkeiten und -Strukturen eher im emergenten Storytelling zu finden. Aber wer sich mit wissenschaftlichem Arbeiten auskennt weiß, dass man nur weil einem das Ergebnis nicht passt, man deswegen die Frage nicht ändern darf :wink:

Soll hießen ich werde dennoch Dishonored 2, Witcher 3 und evtl noch RDR2 analysieren (müssen), auch wenn sich das Ergebnis schon abzeichnet.

Daher wäre ich weiterhin recht dankbar, falls jemand Stellen in RDR2, Dishonored 2 und Witcher 3 (abgesehen von der einen, die hier im Beitrag schon genannt wurde-> Blutiger Baron / Familienbande, Witcher 3) kennt, an welchen man moralische Entscheidungen, möglichst mit Dilemma Charakter, treffen muss. Denn wie jeder weiß sind das 3 sehr umfangreiche spiele und sich durch 60 Stunden Let’s Plays zu wühlen habe ich schon ein paar mal gemacht, angenehmer fände ich aber 60 Minuten, daher meine Bitte und der Beitrag hier :wink:

Klar, mit den Wikipedia Artikeln wirst Du recht wenig anfangen können für eine wissenschaftliche Arbeit. :wink:
Die waren eher als Hilfe für die Leute gedacht die nach einer Definition gefragt haben.

Um was für ein Studium handelt es sich denn wenn ich fragen darf?
Wenn ich das richtig verstehe versuchst Du den Begriff „emergente Spiele“ in deiner Master Arbeit zu definieren und zu etablieren? Das würde auch die Verwirrung erklären warum ich den nicht kenne. Ich bin zwar beruflich als Game Designer unterwegs und wenn ich da mit Kollegen über emergent Storytelling und emergent Gameplay spreche dann weiß auf jeden Fall jeder wovon man spricht. Von einem emergent Game habe ich noch nie jemanden sprechen gehört.

Keine Ahnung ob Du die vielleicht schon kennst oder ob die für dich als Quelle überhaupt taugen, die wissenschaftliche Welt ist da ja leider recht inzestiös was als Quelle akzeptiert wird und was nicht.
Im beruflichen Umfeld findet man zumindest immer wieder diese Werke in den Bücherregalen der Leute:

David Perry on Game Design
The Art of Game Design: A Book of Lenses
A Theory of Fun for Game Design
Rules of Play: Game Design Fundamentals

Besonders die ersten beiden gelten eigentlich als DIE Standardwerke die man lesen sollte wenn man Game Designer werden möchte. (Ich habe nur eines davon gelesen, aber psssst… :wink: )

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wissenschaftliche begriffe funktionieren nicht so, dass man sie sich mal eben so ableiten kann, und dann gewissheit hat, “was es bedeuten würden”. die sind MITUNTER so ableitbar, aber nicht per se. also deine spekulationen bringen leider gar nichts.