Jetzt bin ich auch mit „Die Ermordung von Gianni Versace“ durch!
Hey @Donnieos ich glaube fast, dein Hinweis an uns „Versace“ in Vorbereitung auf die nächste Bada Binge-Folge zu schauen, war so etwas wie deine Rache dafür, dass wir dich neulich genötigt hatten, „Spuk im Hill House“ komplett zu schauen!?
Aber ich war folgsam, und das kam für mich dabei heraus:
Beim Hill House waren sich ja schon viele einig, dass man auf rund 1/3 der Staffel-Laufzeit hätte verzichten können. Meiner Meinung nach hätte ich bei „Versace“ aber auf locker 2/3 verzichten können …
Die ersten paar Folgen waren ok. Man konnte richtig den miesen, psychopatischen Lügenbaron von Killer kennen und hassen lernen.
Aber das war den Machern wohl nicht genug oder sie waren vertraglich verpflichtet, unbedingt 9 Folgen produzieren zu müssen. Daher müssen wir wohl jede Situation, Liebschaft und frühere Morde aus dem Leben des Killers bis ins Detail ausgearbeitet über uns ergehen lassen?
Ich mein, bei Hill House gab es das ja ähnlich. Aber da war es verteilt auf die Familienmitglieder. Hier kreist alles nur um diese eine Person, dessen miesen Charakter man schon längst hätte erfassen können, auch ohne so ins Detail zu gehen.
Eine Story über mehrere Zeitebenen detailliert zu schildern, scheint mir in den letzten Jahren beliebter geworden zu sein. Oder täuscht mich da der Eindruck? Ich denke da z.B. an „Quantico“ oder „How to get away with Murder“. Nur haben die Macher dieser Serien es für meinen Geschmack viel besser geschafft, den Zuschauer mit den Zeitenwechseln (und wie sich frühere Erlebnisse nun direkt auf das Handeln im Jetzt auswirken) bei der Stange zu halten, während man bei „Versace“ gefühlt nur ein Handlungsstrang nach dem anderen abarbeitet, lose verknüpft, um erst ganz zum Schluss wieder den Anfang aufzugreifen.
Ich muss natürlich auch gestehen, dass mich dieser ganze Mode-Zirkus überhaupt nicht interessiert. Somit war ich auch schon immer froh, wenn im Laufe der Folgen die Versace-Szene wieder vorüber war und es beim Killer weiterging, denn die Versace-Story hat mich zu 90 % echt angeödet. Außer Ricky Martin’s Rolle - da konnte ich mitfühlen.
Überhaupt kamen mir die späteren Versace-Szenen wie ein Fremdkörper vor oder fast wie ein Rechtfertigungsgrund dafür, der Staffel ihren Namen geben zu können. Wobei ich trotzdem der Meinung bin, ein treffenderer Name wäre gewesen:
„Der Killer, der Gianni Versace ermordete“
FAZIT:
Für mich hätte es insgesamt absolut ausgereicht, wenn diese Story in Form eines typischen „TV-Zweiteilers“ von 2 x 90 Min. oder 2 x 120 Min. erzählt worden wäre. Dann hätte das Ganze auch mehr Drive gehabt.
Positiv muss ich aber die Musikstücke hervorheben, die nun einmal aus dem Jahrzehnt stammen, in dem ich erwachsen geworden bin und somit immer ein Lächeln bei mir hervorriefen.
NACHTRAG:
Habe nun auch die letzte Kino±Folge gesehen, in der Antje Wessels die Serie ebenfalls ansprach und schließe mich da ihrem Fazit mit an.