Bada Binge - Der Serien-Talk [Sammelthread]

Naja gut, so macht man es sich halt auch einfach. Aber das soll auch wirklich jeder selbst entscheiden.

Jep sehe ich auch so. Und wenn man das Endprodukt dennoch konsumieren will, kann man es ja noch anderweitig streamen. So wird niemand unterstützt :sweat_smile::+1:

Kann man machen, bzw. schreibe ich niemanden vor, was er tun soll.
Darüber zu reflektieren, würde aber sicherlich auch nicht schaden, denke ich

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Auf jeden Fall.

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Ja, dass muss jeder für sich entscheiden.

Aber ich z.B. würde keine einzige Roman Polanski DVD kaufen und diesen Mann auf irgendein Podest oder Liste packen, ohne zu erähnen oder zu bedenken, was dieser Mann getan hat.
Das mag ein krasseres Beispiel sein, aber kann sich als Konsument schon in einem Rahmen bewegen, was man unterstützt was nicht. Das wird ja Immer mehr Thema. Bei Filmen, Musik und Literatur ist es genauso stark gekoppelt an eine Person und ihren Profit, wie in der Weise, wenn ich überlege bei Amazon ein Buch zu bestellen oder im nächsten Buchladen. Oder ob ich Apple direkt kaufe oder gebraucht. Das sind jetzt alles Beispiele. Es ist immer ein Abwägen.

Und wenn HBO etwas wie Transhood veröffentlich, kommt das schon ins strudeln. Netflix eigentlich auch. Gerade mit Disclosure und die Fantasitic Beasts Filme.
Bei transphoben Aussagen ist es nicht so scharf wie bei Roman Polanski und es mag jeder persönlich für sich entscheiden. Aber verschwiegen werden sollte so etwas grundsätzlich nicht.

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HBO wird hier aber wenig Probleme mit der Glaubwürdigkeit haben. Hier muss man wieder den Unterschied beachten zwischen dem Pay-TV-Sender HBO und dem VoD-Dienst HBO Max, bei dem WarnerMedia ihren Service um dem den HBO-Premium-Content aufbaut.

Das heißt bei HBO Max ist dann nicht jede Produktion, die dort läuft eine HBO-Serie. Sonst würde in der Headline auch nur HBO statt HBO Max stehen (siehe z.B. auch Last of Us).

Verschiedene Personen haben unterschiedliche (schwerwiegende) hintergrundgeschichten. Daher sollte man schon von Fall zu Fall gucken. Aber das sollte hoffentlich klar sein.

Ich frag mich sowieso, ob das wirklich so eine gute Idee war, den Service HBO Max zu nennen. Letztendlich sorgt das nur für Verwirrung

Um Leute zu catchen hat sich das für Warner mit Sicherheit gelohnt. Aber ich weiß auch nicht, wie das in den USA ist, vom Wissen her. Hier in Deutschland habe ich schon oft diese Verwechslung gelesen.

In den USA kann man halt immer noch den HBO eigenständig ordern, weil es nun mal Pay-TV ist. Am Ende erkennt man aber halt auch den Original Content von HBO schön am Intro.

Hat sich das denn gelohnt? Kenne die Zahlen jetzt nicht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass sich die Leute fragen, ob sie sich den Service holen sollen, wenn sie doch HBO schon haben.

Sie hätten einfach alle automatisch auf HBOmax umstellen sollen anstelle den Leuten eine Wahl zu lassen.
Leute sind dumm, gib ihnen nicht die Chance diese Dummheit zu zeigen.

Ich weiß gar nicht, wie der Service direkt aufgebaut ist. Ist der Inhalt von HBO gar nicht auf HBO Max zu finden?

So wie ich es verstanden habe sind alle Inhalte von HBO in HBOmax drinnen.
HBOmax ist im Endeffekt eine aufgebohrte Version von HBOgo.
HBO Kunden können(oder konnten?) ja einfach zu HBOmax wechseln - gleicher Preis aber mehr Inhalt. Trotzdem haben das weniger als 50% gemacht soweit ich weiß

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Ah ok, das ist natülich schon recht quarkig.

Der Artikel aus dem letzten Jahr fasst es nochmal gut zusammen. Auch der Satz ist immer noch klasse:

Finally, and most importantly, don’t blow HBO up.

:smiley:

Klar, die 30 Mio. Subscriber von HBO brauchen kein HBO Max. Aber für Neukunden, die sich davon und nun auch der Film-Strategie abholen lassen. HBO hat nun mal ein Namen für Premium-Content.

Wie die Zahlen aber wirklich bei HBO Max aussehen, weiß ich nicht. Wenn man aber halt sieht, was Warner noch alles für Serie und Reboots macht, kombiniert der VoD dann halt mehrere Welten. :smiley:

Aber ja, wenn ich nur HBO will, wäre ich auch nicht gewechselt.

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Es sind tatsächlich auch recht wenige, die das tun.

Only about 30% of U.S. subscribers to HBO have exercised their right to activate access to HBO Max at no extra charge.

Ich find’s ganz schön absurd, einen neuen Harry Potter-Film oder eine neue Serie aus dem Franchise mit Frau Rowlings Werk oder manche ihrer Ansichten gleichzusetzen…

Ich meine da arbeiten tausende Menschen dran, von Darstellern, über Regisseure, Co-Autoren, Storyboard Artists, SFX Artists usw. Ihre Bücher nicht zu kaufen, ok (wobei wie problematisch ihre Aussagen sind, nicht umsonst eine vielschichtige und eben nicht so eindeutige Diskussion ist, wie manche Clickbait-Artikel oder Einzel-Tweets vielleicht behaupten mögen), aber die zig Ableger aus so einer Franchise?

Ich meine wenn eines Tages ‚Problematisches‘ über Stan Lee oder Kevin Feige rauskommt, wird man wohl kaum ALLE Marvel-Produkte/Filme/Serien ‚boykottieren‘ wollen… Wagner war Antisemit, soll man jetzt gegen dessen Opernaufführungen protestieren und was hätten die Sänger, Beleuchter, Bühnenarbeiter usw. damit zu tun? Oder soll man sich schlecht fühlen, wenn einem der Einsatz von ‚Ritt der Walküren‘ in Apocalypse Now gefällt?

Abgesehen davon gibt es ohnehin die ‚Tod des Autors‘-Diskussion bzw. sollte man Werk von Autor durchaus trennen können, vor allem wenn es neue Interpretationen in anderen Medien sind…

Klar, soll letztlich jeder selbst entscheiden darüber, aber die kongruente Gleichsetzung von Film/Serie und den Büchern bzw. der ‚problematischen‘ Persönlichkeit aufgrund einzelner Aussagen, kommt mir wie gesagt ganz schön drüber vor…

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Ich versuche gerade Stresshormone zu vermeiden, aber sowas nervt mich wirklich.

Hat doch niemand hier gesagt, Künstler:innen müssten auf allen Ebenen vor allen anderen absolute moralische Integrität ausüben. Ich bin mir nicht mal sicher, ob das selbst die Queen schafft.

Es geht aber bei öffentlichen Positionen auch darum, was die repräsentieren und welche Inhalte sie produzieren. Und an der Stelle ist Deine Moral, Ethik und Medienkompetenz gefragt, was du förderst, rezipierst und reproduzierst. Aber von ‚alle müssen jetzt PC sein‘ hat niemand was gesagt und scheucht unnötig eine Seite hoch.

Abwägen, ist hier die Melodie und keine absoluten Annahmen.

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…und auch Ambivalenzen aushalten können, würde ich meinen. Gerade in Sachen Schöpfer und Werk (wenn Schöpfer Meinung A hat, wird die nicht zwangsläufig in Werk B so wiedergegeben bzw. in der Kunst gibt es immer vielschichtige Interpretationsräume) bzw. so generell bei Menschen… Aber ja, klar, Abwägen und für sich selbst entscheiden kommt immer hinzu… Ansonsten macht’s hier eh keinen Sinn, daraus eine Grundsatzdiskussion zu machen (womit ich zumindest nicht mehr dazu sagen will und mein PC-Verweis war wohl doch eher unnötig).

Bei diesem Gedanken fängt der Fehler in den Diskussionen über die Grundannahme von Trennung zwischen Kunst und Urheber häufig an: Es geht nicht nur um eine Werk immanente Bedeutung und inhaltliche Ebene, es geht auch darum welche Position ein Urheber einnimmt. Daher halte ich es für wichtig, diese Grundannahme nicht nur auf ein Werk inhaltlich auszurichten, sondern immer einen Blick darauf zu behalten, wer es produziert.

Das ist die Unterscheidung, die ich betonen wollte.

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