Böhmermann VS Coin Master aka Glücksspiel in Games


Ich hab gerade diese News auf gamestar.de durchgelesen und das Video von Böhmermann angeschaut. Das Spiel „Coin Master“ dass da besprochen wird klingt nach einer bösen Abzocke und gehört offensichtlich nicht in Kinderhand.
Aber ganz ehrlich, wo ist da der große Unterschied zu Lootboxen und Co.?

Das was Böhmi da so ironisch von den ganzen Spezial-Aktionen erzählt hat, musste ich mir vollkommen unironisch von meinem 12 jährigen Neffen anhören.
Der ist nämlich ganz stolz darauf, dass er so „schlau“ ist und enorm viel Geld spart, indem er bei Fortnite sich immer nur die tollen Deals kauft und seine Skins eigentlich total viel wert wären. :ugly:
Er macht da quasi Geld mit und ist der Ober-Finanz-Pro. Dass diese Skins absolut wertlos sind und dass er da tonnenweise Geld beim Fenster raus haut, wollte er auf keinen Fall glauben. Fortnite hat zwar „transparente“ Lootboxen, aber das System ist das Gleiche.

Der einzige wirkliche Unterschied ist, dass man bei Fortnite und anderen F2P Spielen das eigentliche Spiel gratis spielen kann. Bei Coin Master ist das nur bedingt möglich, aber so weit ist das auch nicht weg von anderen Mobile-Apps.

Ich will hier nicht schon wieder das Fass aufmachen ob Lootboxen oder Micro Transaktionen generell verboten gehören, weil das denke ich nicht. F2P brauchen ja irgendeine Einnahme Quelle und wenn das Ganze halbwegs fair ist, kann man da eigentlich nicht so viel meckern.
(Vollpreis Spiele sind ein ganz anderes Thema, aber dafür gibt es ja einen Thread)

Die Frage ist hier viel mehr: Sind solche Mechaniken überhaupt für Kinderhände geeignet?
An meinem Neffen sieht man ja dass viele Kinder scheinbar zu naiv dafür sind um eine Abzocke zu riechen, wenn sie vor einem ist.

4 „Gefällt mir“

Ich würde schon vorher ansetzen und fragen ob es überhaupt F2P braucht. Wenn dein Spiel nur durch abzocke funktioniert ist es vielleicht auch einfach nur ein scheiss Spiel.

Hier ist die Frage wer festlegt wofür Geld zum Fenster rausgeschmissen ist und wofür nicht. Du und ich finden Geld für Skins in Fortnite rausgeschmissenes Geld. Andere finden Geld für Videospiele sind rausgeschmissenes Geld. Ich finde du setzt da am falschen Punkt an.

Ich bin auch absolut kein Freund von Lootboxen und finde die sollten prinzipiell verbannt werden. Coin Master ist aber nochmal ne Nummer drüber. Es geht hier nicht nur um Lootboxen etc sondern es handelt sich um ein Spiel das dafür gemacht ist Kinder ans Glücksspiel heranzuführen.

1 „Gefällt mir“

In Situationen wie diesen wäre der Jugendschutz mal gefragt aber ausgerechnet hier sind ihm rechtlich die Hände gebunden.

2 „Gefällt mir“

Yeah, differenziert wird nur wenns in Kram passt, wozu über faires f2p wie zb bei path of exile nachdenken wenn man auch einfach ein populistisches Komplettverbot fordern kann. Danke Herr Seehofer

4 „Gefällt mir“

Eben es gibt auch gute Beispiele aus dem F2P Sektor. Und diese ganze Sonderangebot Sache ist wirklich tückisch, da es prinzipiell nichts verwerfliches ist, aber Kinder sind halt sehr anfällig was sowas angeht. Und gerade bei Fortnite existiert eine Art Druck, dass man immer am Ball ist. Wer nicht den neuesten Skin hat wird diskriminiert etc.
Da ist halt wirklich die Frage wie weit man Kindern also Zugang zu solchen Ingame Shops geben darf. Letztendlich sind immer die Eltern die Verantwortlichen und müssen meistens bezahlen, aber durch Wertkarten können Kinder diese Hürde zB umgehen.
Und da Fortnite ab 12 ist suggeriert das, dass das schon okay für Kiddies ist.

Ich bin froh daß dieses Spiel geprüft wird. Noch cooler finde ich das Böhmi immer wieder seine Popularität nutzt um die Welt aus seiner Sicht und auch meist aus meiner Sicht zu verbessern.
Aber andersrum, wir haben früher unser Taschengeld für Wrestlingsammelkarten ausgegeben, die jetzt schon längst wahrscheinlich verrottet ist :laughing:

6 „Gefällt mir“

Erstmal habe ich gar nichts gefordert und schon gar kein Verbot.

Meine Begründung: Weil das Design bei F2P immer darauf ausgelegt ist dass du Geld investierst. Bei “klassischen” Spielen gibts nen vernünftigen Gameplayloop und das Spiel an sich motiviert dich weiterzuspielen. Bei F2P wird der Gameplayloop dahingehend designt dass es ab einem gewissen Punkt keinen Spaß mehr macht weiterzuspielen ohne zu investieren oder zumindest den Spaß so weit auszubremsen dass die Leute doch Geld investieren. Da wird dann kein Spiel designt das so viel Spaß macht das du weiterspielen willst sondern es wird ein Spiel designt dass gerade noch so viel Spaß macht dass du nicht aufhörst.

F2P Titel wurden Mal geschaffen um eine alternative zu einem Abomodell zu bieten. MMOs brauchen eines der beiden Modelle ansonsten könnten sie die Serverkosten über Jahre hinweg gar nicht finanzieren. Das sollte man nicht vergessen…

Ja. Und dann haben sie den kompletten Mobile Gaming Markt zerstört und breiten sich weiter auf Konsolen und PC aus.

Was ist das übehaupt für ein Argument? Weil es mal als gute Idee gedacht war kann es heute nicht schlecht sein?

Hier gilt das Gleiche was ich oben schon geschrieben habe. F2P ist absichtlich schlechtes Gamedesign. Das gilt sogar vor allem für MMO da die ja noch viel mehr darauf angewiesen sind dass die Leute immer weiter bezahlen. Da reicht es dann nicht mal nen coolen Skin zu verkaufen den jeder haben will, da müssen regelmäßig neue Dinge her die gekauft werden.

Und das ist eben nur die halbe Wahrheit denn es gibt genug f2p Spiele die ein durchaus faires Modell haben, Path of Exile verkauft zb nur visuals im Shop und schmeisst so massig Content für lau raus das es alles andere als Abzocke ist monatlich mal nen 10er oder 20er liegen zu lassen. MTG Arena braucht man nichts zahlen wenn man regelmässig seine Dailies macht, funktionable Decks kriegt man recht schnell zusammen und das f2p Modell ist durch die Token Karten wesentlich kundenfreundlicher wie die “Hardwareversion”. Ich hab 4 Jahre intensiv Guild Wars 2 gespielt und in der Zeit nichtmal nen hunni im Shop gelassen (und zwar freiwillig) und trotzdem alles wichtige gehabt wie Inventarerweiterungen und auch dort ist alles bis auf die neueste Erweiterung f2p. Das sind nur 3 Beispiele von vielen wie F2P durchaus spielerfreundlich gestaltet sein kann

6 „Gefällt mir“

Die gibt es heute noch und ich habe sie auch eine Weile gekauft auch WWE Apps gibt wo man mit Echtgeld weiterkommt nur gibt es da auch Loot ohne das man zahlen muss.

Das hier von dieser russischen Firma ist echt ein versteckter Glücksspiel-Automat denn was kriegt man als Werbung bei dieser App Werbung für Glücksspiele.

Was man hier sehr kritisieren soll ist das man nur 5 Mal drehen kann, dann muss man 60 Minuten warten. Das ist schon die Methode. Hab auch ein anderes Video gesehen wo man sah das wenn man ein Dorf angreift kriegt man Geld selbst wenn man verliert aber man braucht ja viel Geld um die Gebäude und das ganze zu kaufen denn das wird auch immer teuer.

Wer das Video von Böhmi gesehen hat, sah das Coin Master ja nicht das einzige Spiel ist es gibt viele weitere die sind sogar immer noch FSK ab 0, die sollte man auch prüfen denn es ist das selbe System.

1 „Gefällt mir“

In den meisten Fällen, ja. Pokemon Karten und so Sachen zählen da auch dazu.
Aber im Gegensatz zu Skins oder anderen Ingame Items, hatten/haben wir die 100%ige Kontrolle über diese Dinge. Bei diesen F2P Spielen können die Firmen jederzeit pleite gehen oder es werden irgendwann die Server abgeschalten.

Und bei Wrestling-Sachen, Pokemon-Karten und ähnlichen Dingen gibt es bis heute Sammler und manche Dinge sind heute mehr wert als früher.

Das hat ja aber nichts damit zu tun dass sie F2P sind. Das ist bei jedem Spiel bei dem man auf Server der Entwickler angewiesen ist der Fall.

Das stimmt. Und es regt mich teilweise bis heute auf.
Gut dass es Spiele wie BF1942 gibt wo man bis heute dedizierte Server aufsetzen kann.

1 „Gefällt mir“

Das Argument ist einfach, daß viele Spieler lieber f2p bezahlen statt ein Abo zu bezahlen. Dadurch hat sich das auch irgendwann durch gesetzt.

Das was du schreibst, kann ich so einfach nicht unterschrieben. Schau dir beispielsweise World of Warships an. Um das stärkste Schiff zu erspielen, musst du keinen Cent ausgeben. Du kannst dir einen Premium Account kaufen, damit man, gerade im Endgame etwas schneller levelt. Was völlig legitim ist, weil du mit diesem Premium Account einfach 1:1 ein Abo Ersatz hast…

Okay, cool, es gibt F2P spiele die nicht ganz so übel designt sind wie andere. Super.

Ein F2P Spiel das designt wäre wie ein kostenpflichtiges Spiel würde niemals funktionieren. Der Gedanke wie man den Spieler dazu bewegt Geld zu investieren spielt immer eine Rolle und damit ist der Entwickler nicht mehr so frei in seinen Entscheidungen wie er es bei einem Vollpreisspiel wäre.

Ich sag ja auch gar nicht dass alle F2P Titel übelste Abzocke sind. Ich spiele ja selbst auch welche, zb Magic Arena oder vor ein paar Jahren Heroes of the Storm. Ich sage dass das Modell den Spielen insgesamt schadet (was auf mobile sehr gut zu sehen ist) und dass ich jederzeit ein Modell mit Einmalzahlung oder Abo vorziehen würde. Eben weil der Fokus im Gamedesign dann darauf liegt wie ich den Spieler möglichst gut unterhalte und nicht wieviel Spaß ich rausnehmen kann dass er gerade so nicht aufhört zu spielen.

Die Frage ist ob das in einem realistischen Zeitrahmen geht oder nur nach 12 Jahren Spielzeit, 8h am Tag. Zweiteres wäre ein reines Lippenbekenntnis.

2 „Gefällt mir“

Da haben wir doch schon einen Eingriff ins Gamedesign.
Es mag in vielen Punkten nicht weiter tragisch sein, ja sogar verhältnismäßig fair, doch Mikrotransaktionen sind immer ein Eingriff - und zwar ein negativer - ins Gamedesign, wenn auch nicht immer gleich extrem.
Zwar muss man, gerade im Bezug auf F2P, das sich ja davon finanzieren muss, nicht gleich alles verteufeln, sollte aber auch nicht unter den Tisch kehren, dass selbst bei den positivsten Beispielen diese Mechanismen greifen.

Und inwiefern hat das F2P Modell dem Spiel geschadet?