Gestern meine letzte Untersuchung gehabt, bevor es in zwei Wochen Richtung Hormontherapie geht.
Schaut einstweilen alles gut aus , der beste Schmäh mit den Ärzten war eigentlich dass (weil ich meinen Personenstand und Namen offiziell bereits änderte) der Computer meine Daten nun immer mit als Frau geborenen Menschen vergleicht und ja - da stinken meine Hormonwerte etwas ab - und ich dann die Ärzte darauf aufmerksam machen musste, dass es sich da um meine Wunschwerte und etc. handelt.
Zwei Wochen noch, und dann kann es fast genau ein Jahr nach meinen Outing losgehen.
Und ja: in Österreich habe ich das Glück, dass mir die Krankenkasse bisher fast alles zahlte.
Außer die Ausweise (gut 300 bis 400 Euro).
Und so Dinge wie
Bartwuchs eindämmen (nicht dass der eh immer nicht sonderlich war, von meiner nichtexistenten Körperbehaarung reden wir nicht, aber trotzdem bisserl weniger als 100 Euro pro Behandlung - aber es wirkt),
zig Behörden-, Bank- und andere diverse Gänge, Emails und Richtigstellungen (hoffe mal, ich hab nun alle informiert, man glaubt gar nicht, wo frau überall mit falschen Geschlecht gespeichert ist),
neue Email-Adresse anlegen, weil Google zu dumm ist, meine alte einfach zu ändern, (komischerweise ging das in der Firma mit einem Knopfdruck)
dazwischen gibt es hin und wieder noch einen verstörenden Blick in der S-Bahn oder auf der Straße, oder der Postbote besteht darauf, dass Ausweis und Name noch nicht richtiggestellt wurden und wieso (und am Besten in einer Lautstärke, dass alle im Umkreis von 50 Metern es mithören können …), aber
wenn der Schaffner nur kurz wegen der unterschiedlichen Namen nachfragt und dann sofort sagt, passt schon, gute Reise …
wenn der eine gute Bankbeamte die ganze Sache mit einer Bescheidkopie binnen 5 Minuten richtigstellt, …
wenn selbst mein Vater, der immer meinte, er hätte Probleme, die Krankenpfleger anschnauzt, dass für juristische Dinge seine Tochter - nein nicht die Ärztin, die die Jus studierte und ihnen den Arsch aufreißt, wenn sie ihren Job nicht ordentlich machen …
und wenn man sich mit anderen LGTBQ+ Leuten vernetzt und einfach mitbekommt - nein, ich bin nicht allein und ja, die Gesellschaft ist zum Glück längst nicht so transphob, wie gewisse Medien und Idioten es rausschreien, …
und es auch andere gibt, die einfach für mich Partei ergreifen, weil wir halt nicht mehr im 20. Jahrhundert leben …
dann geht es mir einfach gut.
PS: und wenn frau dann von einer Freundin eine Sack voll schöner Kleidung bekommt, weil ich zufällig eine ähnliche Größe habe