Ich finde es auf jeden Fall gut, dass du dir Gedanken darüber machst und solche leichten Signale (in welche Richtung auch immer) wahrnimmst. Ich neige dazu sowas komplett zu übersehen. Weil ich mir einfach nichts dabei denke.
Manchmal ist es aber besser, man merkt es schnell und kann entsprechend früh reagieren. Das hast du ja gemacht, insofern geht es nicht „besser“, glaube ich.
Wenn man die Person ein bisschen kennt, finde ich es auch ok, zu fragen. So kann man Missinterpretationen vorbeugen. Aber in deinem Beispiel kanntet ihr euch ja nicht wirklich.
@Angrist schrieb in seinem Beispiel ja auch von Freundinnen.
Ich kenne das gerade von Arbeit auch, dass Frauen aus sämtlichen Urlauben sehr oft Zeug mitbringen mit „da musste ich an dich denken und habs gekauft“.
Find ich jetzt nicht so abwegig.
Falls man einen Partner hat, ihn beiläufig erwähnen. Ansonsten schwierig. Denn je nachdem wie sehr man Interesse an der Person hat, neigt man dazu jedes Zeichen so auszulegen, wie man es gerade braucht. Ich weiß auch nicht, wie sinnvoll es ist, sich selbst dann eventuell einzuschränken und übervorsichtig zu sein.
Plus, und da werde ich wahrscheinlich wieder gesteinigt, aber social code sagt nunmal dass Frau Geschenke machen darf, bei Mann es aber schnell weird sein kann.
Kollegin brachte zb aus dem Urlaub mal mir ein Teesieb mit „das sah so hübsch aus, da musste ich daran denken wie sehr du tee liebst und hab es dir gekauft“
Wenn man als Mann dagegen nur für 1 Kollegin ein Geschenk mitbringt wird evtl gleich wieder hinter dem Rücken getratscht.
Ich hätte wohl wie du reagiert und nichts weiter gesagt, was natürlich keine tolle Art ist. Auch weil die Person erfahren sollte das es schon übergriffig ist.
Beim Fragen nach einem treffen oder sowas wäre ich da lockerer, ein Geschenk hebt es aber noch mal auf ein ganz anderes Level.
Da kennst du die Leute doch aber schon besser und da macht man sowas sicher. Aber wenn du jemand zweimal im Jahr zum großen Firmentreffen siehst oder man im Gang nur aneinander vorbei läuft, würdest du doch auch denken „okay bissel komisch ist das schon“ egal von wem.
Weil man sich einfach nicht gut genug kennt und man die Beschenkte Person damit in eine unangenehme Situation bringt und unter druck setzt.
Wenn es jetzt wäre, man hat eine Packung Schokoriegel nicht geschafft und fragt dann so „hey du bist doch in Kurs X, ich hab den Riegel über, Bock?“ Aber jemand bringt ein extra was aus dem Urlaub mit, dann ist man ja quasi gezwungen es anzunehmen und darauf mit mehr zu reagieren als „ja danke“.
Sehe ich tatsächlich anders. Gerade, wenn die Person eher fremd ist, hat man sozial nichts zu befürchten, wenn es nur ein „ja danke“ ist. Das ist das angemessene Minimum, was gesellschaftlich angebracht ist.
Ich hatte es oben reineditiert: Es gibt verschiedene Geschenkkulturen weltweit. Da kann es große Unterschiede geben.
In so einem Moment kann man ja meist nur von seinen Erfahrungswerten auf andere schließen und für mich wäre es schon viel jemanden dem ich fast nicht kenne etwas zu kaufen und ihr zu schenken. Und wenn würde ich es nur in der Hoffnung machen das ein Kennenlernen passiert. Mag kalt klingen, aber warum hätte ich ein Kommilitonen etwas so schenken sollen den ich nur vom sehen kenne.
Das ist für mich der dritte Schritt vor dem ersten jemand kennenzulernen, egal ob man nun nur Kontakte möchte oder mehr.
Ja eben, es ist das Minimum. Eigentlich ist aber mehr angebracht, man unterhält sich kurz mit der Person, zeigt etwas Interesse.
Kam vielleicht falsch rüber, aber natürlich sagt man Danke.
Finde ich nicht. Ich wollte mit Minimum (d.h. reicht absolut aus) aussagen, dass das die Reaktion ist, die erwartet wird. Ein Gespräch daraus kann eine Intention sein, muss aber auf gar keinen Fall angenommen werden. Die Erwartungshaltung rührt eher daher, dass man es selbst so für angemessen hält. Die Interaktion selbst war jedoch mit dem „ja danke.“ abgeschlossen.
Aber ich verstehe, was du meinst. So ein Geschenk kann einen hohen Druck erzeugen.
Ich geben zu, ich bin nicht überzeugt das eine Person da nicht mehr erwartet.
Ich habe aber auch ein hang zum unbeholfen sein was soziale Interaktionen angehen und zerdenke da viel.
Meistens hat man ja so ein Gefühl und wenn das erstmal da ist, ist es wahrscheinlich die smarteste Lösung, dies kurz anzusprechen. c) finde ich da auch gar nicht so problematisch. Du kannst ein Verhalten oder eine Geste nicht ganz einordnen und bist unsicher und möchtest nur für beide Seiten sicherstellen, dass keine romantischen Intentionen dahinterstehen. Ist ja keine Unterstellung, wenn man etwas nicht ganz deuten kann.
Also ich bin sicher der falsche Ansprechpartner, was Geschenke angeht. Ich schenke nie und es lässt mich auch meistens emotional völlig kalt, wenn man mir was schenkt. Aber ist nicht der ganze Witz an Geschenken, dass das ein selbstloser Akt ist, weil man einer Person eine Freude machen will. Mir erscheint es da absurd, mehr als ein Danke zu erwarten.
Es entsteht bei Geschenken immer eine emotionale Schuld, die man dann versucht auszugleichen. Kenne es eigentlich nur mit Kindern, wo es ein einseitiges Schenken gibt, ansonsten versuchen die meisten Menschen dies auszugleichen und schenken was zurück, sind netter, zeigen Aufmerksamkeit.
Deswegen lassen sich auch viele Menschen ungerne was ausgeben.