19. Legislaturperiode - Regierung: CDU/CSU/SPD

Kann ich so nicht bestätigen. Die größten Herausforderungen bei der Kernfusion liegen in der Stabilität des Plasmas, also bei Plasmaphysikern, für Kernreaktoren sind es Neutronenphysiker, bzw. Kernphysiker.

stimmt zum teil, aber die frage der geldmittel bleibt eben und auch für die fusionsforschung brauchst du kernphysiker und von denen gibt es halt nur sehr wenige.

Hat aber den Vorteil, dass sämtliche für die Kernfusion relevanten Reaktionen (sind es überhaupt mehr als die ersten beiden der pp-Kette?) schon durch die Astrophysik hinreichend vermessen wurden. Gerade zu Neutroneneinfangquerschnitten von radioaktiven Abfällen gibt es aber, auch durch die schiere Masse an Isotopen entlang der Zerfallsreihen, kaum Daten.

klar, ich sage ja auch nicht, dass es perse nichts mehr zum forschen gäbe, nur das momentan die kernfusion eben wichtiger ist.

Woran machst du wichtiger fest?

daran, dass kernfusion in naher zukunft nahezu unbegrenzt energie liefern kann und nicht nur auf der erde damit viele probleme löst, sondern auch für die raumfahrt ein entscheidender schritt wäre.

Für unbegrenzte Energie haben wir mit Solar-Energie bereits eine Quelle. Bis die Fusion auf einem Level ist, dass wir auch Reaktoren im All nutzen können wird sehr lange dauern. Vor allem da momentan es so aussieht das Fusionsreaktoren verdammt groß sein müssen.
Die Probleme auf der Erde die Fusion lösen könnte, lassen sich auch jetzt schon durch Solar/Wind/Geothermal/etc lösen.

Versteh mich nicht falsch, ich fände Fusion auch geil, aber ich fände es töricht die restliche Kernforschung zu vernachlässigen, nur weil man möglichst schnell einen funktionierenden Fusionsreaktor will. Zudem haben wir noch einen massigen Berg (wortwörtlich) an Problemen aus der Kernspaltung die wir vor uns herschieben. Und das dieser Haufen uns in der näheren Zukunft massig Probleme bereiten wird sehe ich als kritischer an als die bevorstehende Energie-Krise mit Fusion zu lösen.

Bonus: Sehr schöner Podcast über den Wendelstein 7-X http://alternativlos.org/36/

du bist wohl nicht mehr auf dem letzten stand. das MIT arbeitet derzeit an einem 2m reaktor mit positver energiebilenz.

richtig, die werden wir aber nicht dadurch beheben, dass wir weiter massiv kernspaltung betreiben. stand jetzt ist eine lösung des atommüllproblems abseits einer „sicheren“ lagerung noch weiter entfernt, als die kernfusion.

Ich sage nicht das wir mehr Reaktoren bauen sollen. Das will ich auch nicht. Ich sage nur das wir die Forschung an dem Feld nicht aufgeben sollen. Den es gibt Konzepte mit denen wir den Müll signifikant verringern könnten.

soweit ich weiß beziehen sich die konzepte eben größtenteils auf reaktoren im betrieb und nicht auf das bereits verbrauchte brennmaterial.

Und auch hier liegt das wahre Problem doch nicht in der Technik an sich, sondern darin, dass Gewinn orientiere Unternehmen die Verantwortung über die Sicherheit obliegt. Mir ist ehrlich gesagt egal, ob man effektiver Kernspaltung betreiben kann, solange sie von einem kapitalistischer Konzern betrieben wird. Und Vattenfall, RWE, EnBW und Co. werden nicht die Forschung voran treiben, wenn sie dafür nicht ihre Kraftwerke wieder ans Netzwerk bringen dürfen.
Es wurde doch mit Tschernobel und Fukushima hinreichend bewiesen, dass diese Technologie unsicher ist. Und auch wenn nur alle 50 Jahre so ein Unfall passieren sollte, ist das immer noch einer zu viel, welcher irreparable Schäden verursacht. Und wenn man sich mal so anschaut wie viele Zwischen fälle es in Deutschen oder Französischen Atomkraftwerken gibt, kann man eigentlich nur glücklich darüber sein, dass hier noch nichts passiert ist.
Außerdem scheint man hier zu vergessen, dass Atomkraft keine regenerative Energie ist. Uran muss abgebaut werden. Und das ist im übrigen nicht nur höchst Umweltschädlich, sondern auch unheimlich teuer. Dass die Atomkraft hier in Deutschland so billig war kam durch die Förderung der Regierung Rot-Grün, welche eigentlich dazu genutzt werden sollte, die alternativen Energien und das Stromnetz weiter aus zu bauen. Aber hey, die Energiekonzerne haben lieber ihren Manager fette Boni gegeben.

Also zu Eurer Diskussion, spätestens Fukushima sollte uns gelehrt haben, dass wir Menschen vom Thema Kernfusion und daraus Stromgewinnung, die Finger lassen sollten.
Noch am Netz befindliche Reaktoren sollten, sobald wie möglich heruntergefahren werden.

Windenergie ist schon jetzt jede Menge vorhanden, nur hat man das mit dem Netzausbau verpennt und lässt sich zum Beispiel von den Bayern ausbremsen, welche man dabei eigentlich übergehen sollte, damit es voran gehen kann.

Solarenergie ist ebenso jede Menge vorhanden, man muss nur eine Technologie entwickeln diese besser zu speichern.
Sehe es hier an der Salzgitter-AG, die haben auf ihren großen Werken auf den Dächern teils überall Solarpaneele drauf, genau das muss auf allen großen Industrie-Dächern drauf und schon würde man noch mehr Solarenergie sammeln.
Ich weiß ist alles eine Kostenfrage, doch lieber das fördern als den Bau von Kohlekraftwerken oder der gleichen.

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Es sei aber bemerkt: Kernfission und Kernfusion sind zu unterscheiden. Fukushima ist daher eher ein Fingerzeig in Richtung der Problematiken in Kernkraftwerken.

Nichtsdestotrotz werden wir alle es wohl nicht mehr erleben, dass die Kernfusion eine relevante Stromerzeugungsquelle in Europa sein wird. Dahingehend bin ich doch eher pessimistisch.

Ist das das Laserding? Habe sonst noch von handgroßen Fusionsreaktoren gehört, die von kleinen Inhomogenitäten profitieren, die so heiß sind, dass die Fusion dort zünden kann. Muss mich da mal wieder up to date bringen.

@Ansuil Für die Speicherung von Energie gibt es leider nicht mal ansatzweise sinnvolle Konzepte fernab von Pumpspeicherwerken, die aber auch keinen berauschenden Wirkungsgrad haben. Solaranlagen bringen dir auch nicht wirklich etwas, da das Stromnetz keinen überschüssigen Strom gebrauchen kann. Dann hast du eine Überproduktion tagsüber (die wir derzeit nach Österreich „verkaufen“ aka wir geben ihnen Geld, damit sie unseren Strom speichern und dann wieder an uns verkaufen können…) und nachts müsstest du wieder konventionelle Kraftwerke hochfahren, was darauf hinausläuft, dass es einfacher ist Kohlekraftwerke einfach die ganze Zeit über laufen zu lassen.

@kettlerne Wie gesagt, China ist da extrem unter Zugzwang, wenn in den nächsten Jahrzehnten etwas in der Richtung kommt, dann von da.

sagt mr jetzt erstmal nichts. der entwurf vom MIT verwendet supraleiter wie beim wendelstein anstatt der klassischen kupferspulen, was logischerweise die betriebsdauer deutlich erhöht und damit auch kleinere plasmamengen profitabel macht:

gleichzeitig wurden letztes jahr wiederrum rekorde in der stabilität und der dichte des plasmas aufgestellt, sodass man sich langsam an betriebsmodi mit positiver energiebilanz herantastet:

wendelstein 7-x hingegen befindet sich gerade in einer geplanten umbauphase um nach den ersten tests mit kleinen plasmamengen zur bestätigung des feldes und zur prüfung der gesamten anlage ans sich, dann ab mitte diesen jahres mit längerer dauer (10s) und höherer energie betrieben werden zu können. läuft alles wie erwartet, besteht dann der nächste testschritt darin, wirklich lange zyklen (bis zu 30min) bei noch höherer energie durchführen zu können, um das eigentliche konzept des wendelsteins bestätigen zu können.

PS: seit ich vor nen paar jahren mal direkt im max-planck-institut in greifswald sein durfte, während die anlage noch im bau war, hatte der wendelstein mich :smiley:

Ich meinte das hier:


Ist auch in Amerika, die halten das Plasma nicht mit Magneten, sondern mit Lasern. Gibt es überhaupt Fusionsreaktoren-Designs, die keine supraleitenden Spulen verwenden?

das klingt ja noch energieaufwendiger als das magnetfeld mit supraleitern, was ja im idealfall im betrieb kaum noch leistung verbraucht.

(soweit ich weiß) laufen alle existierenden forschungsreaktoren noch mit kupferspulen, da die technologie der supraleiter ja noch nicht allzu lange produktionsreif ist und die kosten für reine forschungsreaktoren auch nicht sinnvoll wären. die plasmadauer bei tokamak wird ja vor allem durch die verluste aufgrund der form des reaktors bedingt und dem verschleiß der inneren materialien, da ist ein supraleiter erstmal wenig sinnvoll.

Ich kenne da nur die grobe Projektplanung des europäischen Bündnisses, wonach mit DEMO ab 2044 “Energie erzeugt” werden und erst darauf nach 2050 PROTO, als erster Prototyp eines kommerziellen Kraftwerks, den Betrieb aufnehmen soll.

Gibt es da seitens der Chinesen erfolgsversprechende Zukunftspläne? (habe da nur den Kernfusionrekord vor einem Jahr in Erinnerung)

Weiß ich alles, darum führte ich ja extra auch die Windenergie auf, denn Wind weht auch nachts und das besonders im Off-Shore Bereich.

Ich finde das Thema Kernfusion usw. zwar auch sehr interessant und sehe mir gerne eure Beiträge dazu an, wir sollten aber zum Wahlkampf zurückfinden :wink:
Irgendwie ist es etwas ruhig geworden in den letzten Tagen. Ich bin auf den SPD Parteitag am Wochenende gespannt und ob es diesmal wirklich ein klares sozialdemokratisches Wahlprogramm gibt. Davon wird die gesamte Wahl abhängen.