Das hast aber in jedem Genre. Die meiste Literatur ist weder weltbewegend noch neu an Ideen.
Es geht aber um Romantik und nicht, um darzustellen, was der Protagonist für ein geiler Hecht ist.
Ah okay, hatte das in dem Thread etwas anders verstanden.
Was da mMn mitzubedenken ist, die heutige Fantasyliteratur fußt ja zu sehr großen Teilen (v.a. jene, die der Tradition Tolkiens folgen) auf der Heldendichtung des Mittelalters, wo Romantik dann doch einen recht schwierigen Stand hat. Liebe entsteht da oft aus Zaubertränken o.ä.
Man kann das sogar bis in die Antike verfolgen. Das zieht sich, zumindest im Westen, über Gilgamesch und später die Epen von Homer (Ilias und so), Kalevala aus Finnland, Beowulf aus England und so weiter.
Und weil in den meisten dieser Geschichten auch Götter rumlaufen und Sterbliche unglaubliche Sachen machen (für die Zeit) und dann auch noch magische Gegenstände darin vorkommen, sowie Monster, sind das eigentlich nach dem heutigen Stand Fantasy-Geschichten.
Naja, eigentlich nicht. Mir geht es darum, dass „Romantasy“ sich den Platz im Regal mit „Fantasy“ teilen muss.
In meinem Lieblingsbuchladen war auf einmal nur noch 1/3 „echte“ Fantasy und der Rest mit „Romantasy“ voll. Das ärgert mich.
Und im Internet hat man dann bei der Suche auch oft das Problem, dass beides unter Fantasy geführt wird und
Ja, das ideal Standard Fantasybuch ist leider oft sau unkreativ was das Worldbuilding angeht.
Am schlimmsten finde ich, wenn es eine 08/15 Fantasywelt ist, aber der Autor meint total kreativ bei der Religion sein zu wollen und dann wird da lang und breit was über die Schaffung der Welt geflötet und es ändert einfach nichts am Großen Ganzen.
Es sind trotzdem Menschen, Trolle und Elfen in einem Mittelaltersetting.
Eben, ich meine die Buchhandlungen haben das im Laden was sich verkauft. Und das scheint aktuell halt Romtasy zu sein, im. Bereich Fantasy stehen dann noch GRRM, Tolkien und Sanderson, dass war es dann schon fast. Wirklich stöbern nach Neuen kann man da überhaupt nicht mehr. Auf gefühlt jedem „unbekannten“ Buch steht „Die Sensation von TikTok“ da weiß ich schon ganz genau, dass ich das nicht mal in die Hand nehmen muss
Wtf
Ist halt leider wirklich kein Scherz, die Regale sind damit geflutet
Man nennt es Booktok. Ist wohl eine Nische bei Tiktok, wo man alles mitbekommt, was so im Bücherbereich abgeht. Letztens auch die Dame, die schlechte Rezensionen bei anderen Autoren hinterlassen hat und dadurch ihre eigene Karriere zerstört hat.
Ich bin zu alt für diesen scheiß
Auf Tiktok giibt es durchaus einen Trend für Bücherempfehlungen. Das würde ich gar nicht nur negativ sehen, weil man dort ja vor allem jüngere damit erreicht.
Das stöbern mach ich auch nur noch Online. Mir ist auch schon aufgefallen, dass die meisten Bücher die sehr gute Kritiken bekommen sich als Graupen herausstellen… Den Hype um Sandors kann ich zum Beispiel überhaupt nicht nachvollziehen. Die finde ich handwerklich überhaupt nicht gut. Ich hab es glaube ich drei vier Mal versucht in die Storm Light Archives rein zu kommen und jedes mal an der puren Langeweile gescheitert. Dabei mag ich es eigentlich, wenn die Welt langsam und deatailiert aufgebaut wird.
Mittlerweile schneiße ich einfach meine Audible Guthaben auf Random Sci-Fi und Fantasy Bücher, wo mir die Kritik zugesagt hat. Kann aber auch oft passieren, das es trotzdem einfach schlecht geschriebene Bücher sind…
Pff, ich lese nur Geschichten von Wattpad
Ist auch wirklich nicht sein Bestes.
Ich würde es mit seinen kleineren Werken versuchen.
Z. B. Sturmklänge, Elantris, Kinder des Nebels.
Der Youtuber?
Ich habe jetzt gerade die „Vermächtnis der Schwerter“-Reihe von Michael Rothballer durch und bin hin und her gerissen.
Ich habe den ersten Band „Tausendsturm“ schon 2015 gelesen und etwa nach der Hälfte abgebrochen.
Das wusste ich aber nicht mehr und habe deswegen Ende des letzten Jahres das Buch von meinem „Pile of Shame“ genommen und erst super spät registriert, dass mir das alles sehr bekannt vorkommt.
Diesmal habe ich es auch zu Ende gelesen und Band 2 und 3 gleich mit.
Tja… jetzt bin ich durch und irgendwie ratlos.
Die Handlung ist ganz spannend und die Figuren sympathisch.
Aber trotzdem war es mir egal, wenn dann doch mal der eine oder andere den Löffel abgibt.
Die seitenlangen Ausschweifungen in die „Mythologie“ und die Geschichte der Welt hab ich ab Band 2 konsequent quergelesen und zu keinem Zeitpunkt war das irgendwie relevant.
Dazu war das Ende, bei dem endlich alle Fäden zusammenlaufen irgendwie der maximale Antishowdowm. Es gibt viel Bombast, aber so richtig zündet nichts. Es wird zum Schluss so viel Blut vergossen, dass gefühlt einfach keiner mehr lebt und trotzdem kommt keine Dramatik auf.
Es wird die größte Armee der Welt aufgebaut. Es ist einfach jede waffenfähige Frau und jeder waffenfähige Mann da - ein Großteil der Weltbevölkerung. (Und das alles gegen einen Feind, von dem man bis 100 Seiten vor Schluss nicht mal weiß, ob es ihn gibt.)
Und dieses Heer wird dann einfach komplett geschlachtet. Das sollte also ein riesen Drama sein, aber es kommt einem kaum so vor. Man liest das, ist aber nicht erschüttert, weil andere Handlungsteile in dem Moment in den Vordergrund gestellt werden.
Und dass zum Schluss fast beiläufig auch noch ein Hauptcharakter stirbt, nimmt man auch einfach nur zur Kenntnis. Warum sollte man auch mehr fühlen, den Freunden der Figur geht es ja auch nicht so nahe…
Dazu werden einfach lose Fäden so ignoriert, dass man jetzt auch nicht weiß, was das sollte.
Im ersten und zweiten Band wird ein Charakter aufgebaut mit viel Tiefe und Hintergrund. Und der hat irgendwie eine komische Art von tiefsitzenden Hass gegen einen Protagonisten, die keiner nachvollziehen kann. Das wird auch regelmäßig thematisiert und betont. Der Charakter bekommt sogar einen kleinen Absatz aus seiner Perspektive geschenkt, um das noch weiter zu verdeutlichen. Man denkt also, dass es da später noch zum Knall oder ein dickes Geheimnis raus kommt. Aber in Band 3 gibt es den einfach nicht mehr. Wird gefühlt einfach nicht mehr erwähnt.
Oder in Band 1+2 wird ganz lange über eine Sklaveninsel geschrieben. Die wird erobert, neu aufgebaut, zu einer „freien Welt“ gemacht, muss ich verteidigen, innere Spannungen lösen, etc.
Man geht also beim lesen davon aus, dass das ein wichtiger Schauplatz ist.
Und all das ist dann zum Schluss einfach völlig egal. Anfang Band 3 wird alles dort zurückgelassen und zum Ende des Buchen gibt’s dann noch einen kleinen Gnadenauftritt.
Man gewinnt den Eindruck, dass der Autor am Anfang einen anderen Plan hatte als zum Schluss. Sonst ergibt es einfach keinen Sinn, dass man sich von Mitte Band 1 bis Ende Band 2 nur mit dieser Insel und ihren Fraktionen und Problemen beschäftigt, nur damit dann dort ein kleines Scharmützel stattfindet, dass für die restliche Handlung irrelevant ist und auch nicht groß geschildert wird, weil sich die wichtige Handlung eh wo anders abspielt und man die Schlacht so quasi skippt.
Auch sonst bleiben Charaktere gerne einfach nicht nachvollziehbar.
Außer einem Charakter, der am Anfang ganz zentral ist und dann immer mehr in den Hintergrund rückt, bleiben eigentlich alle Figuren blass.
Es gibt also wirklich viel, dass an dem Buch nicht gut ist und ich würde das auch niemandem empfehlen. Aber trotzdem hat es mich unterhalten. Ich weiß nur nicht warum.
kenne die Reihe nicht und jetzt würde mich doch aus dem Spoiler-Teil interessieren:
Wird das gute Heer oder das böse Heer geschlachtet?
Fände ich ja alleine schon interessant, einen Großteil der Weltbevölkerung im Finale abzuschlachten
Ja, die ganze Armee, geht drauf.
Erst in einer großen Schlacht gegen einen Drachen (WTF), die sie gnadenlos verlieren und noch nicht mal 10.000 über bleiben.
Und dann kommt noch ein geheimer Kult um die Ecke und die beiden Heere reiben sich bis auf den letzten Mann auf.
Ich finde die Idee auch sehr cool, aber leider wird es nicht groß thematisiert.
Es gibt so einen kleinen Absatz, dass „heute jeder Mensch Familie verloren hat“, aber das war es auch.
Es kommt auch raus, dass alle Religionen frei erfunden sind, aber stört auch niemanden.
Da hätt ich mir mehr Entsetzen und Trauer gewünscht und ein bisschen mehr „Wie geht es jetzt weiter? Was heißt das für die Welt?“ erhofft.
Weil dafür, dass einfach die halbe Weltbevölkerung draufgegangen ist und das Weltbild aller erschüttert, ist denen das irgendwie recht egal.