So ungefähr, ja.
Also ich hab immer schon gern auf Instrumenten, mehr schlecht als recht herumgeklimpert, aber so ein Grundinteresse sich den hübschen Melodien anzunähern war schon immer da.
Meine Schwester hatte ne kurze Zeit Gitarrenunterricht und hat sich aber daheim eigentlich nie hingesetzt um zu üben.
So hab ich die Gitarre eigentlich ständig in der Hand gehabt und mich mit Grifftabellen auseinandergesetzt und mich ins Zimmer gehockt und versucht Lieblingssongs nachzuspielen. Ich glaube der erste Song, an dem ich mich abgerieben hab, war sowas wie Du bist ganz schön bedient von den Tocos.
Und dann halt immer weiter. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich die Barreegriffe verflucht hab und nie gedacht hätte, ich würde flüssig und ohne hinzuschauen auch nur einen Griff wechseln können, aber siehe da, heute gehts auch betrunken im Dunkeln haha.
Ukulele ging auch so ähnlich.
Ein bisschen am Klavier klimpern bring ich auch zusammen, aber da von können zu sprechen ist schlicht falsch.
Zeichnen und Malen kann ich auch nur, weil ich das einfach, seit ich denken kann täglich stundenlang gemacht hab.
Es ist noch heute so, wenn mir auf irgendwelchen Familienessen langweilig ist, beginn ich mir entwede rein Papier zu organisieren, oder zumindest auf die Serviette zu zeichnen.
Einen Flamingo, der so entstanden ist, hat die Freundin meines Onkels mir dann gleich abgekauft haha. „Nein, nein, nein, das muss man bezahlen.“
Die Flaschenöffner Geschichte hab ich mir beigebracht, weil ich damals unsterblich in ein Mädel verknallt war und mir eingebildet hab, dass das zu den Grundfähigkeiten eines coolen Jugendlichen gehört, eine Bierflasche an der Tischkante, am Gehsteig oder mit dem Feuerzeug zu öffnen. Und dann hab ich halt einen Nachmittag damit zugebracht das zu üben.
Zusammengekommen sind wir nie, dafür kann ich das jetzt haha.
Es müssen ja auch keine Musischen sein, aber ich denke jeder bringt sich selbst doch einiges bei.
Von ganz alleine kommt aber wahrscheinlich auch nix.
Auch darf man den Einfluss des Freundeskreises bzw der Gesellschaft nicht vergessen. Das ist ja oft ein hin und her. Da werden sich Skills und Fähigkeiten gegenseitig unbewusst beigebracht.
Auch das selbstständige Aneignen von Wissen, aus reinem Interesse und nicht wegen irgendeiner Prüfung kommt doch sicher auch bei vielen vor.
Steile These, aber wahrscheinlich setzt sich heute, durchs Smartphone, jeder bis zu einem gewissen Grad bewusst mit Fotografie auseinander.
Das würde ich gerne richtig gut beherrschen!