Hymenopus coronatus (Orchideenmantis) ist bei mir eingezogen.
Sind meine Babytausendfüßler. Fressen sich grade an Gurke satt und groß.
Wann sind sie Schlachtreif?
Hat er überlebt?
Preiset Shai-Hulud!
tl;dr: Extra rausgelegte Haare als Nistmaterial können tödlich für kleine Vögel sein.
"Keine schönen Bilder, ich weiß, aber ich möchte zeigen, was für eine Gefahr das Verbauen von Fellhaaren im Nest für Jungvögel bedeutet.
Vögel sammeln Haare, wenn sie es finden, denn auch sie wollen ihren Jungen ein kuschelig warmes Nest bieten. Dies wird man kaum verhindern können, dennoch sollte man Vögeln kein ausgekämmtes Fell extra anbieten, wie es des öfteren im Internet empfohlen wird. Egal wie kurz das Fell ist, es kann zur Gefahr werden!
Bei diesen fünf Meisenküken war es besonders tragisch. Direkt nach dem Schlupf sind Küken feucht und während des Schlupfes wälzen sie sich hin und her. Die Haare müssen sich also während des Schlupfes schon um die nasse Haut gelegt haben und dabei angeklebt sein.
Das kleinste Küken hatte keine Chance zu wachsen. Nach dem Aufbrauchen des Dottersackes verhungerte es qualvoll, da die mit ihm verknoteten Geschwister über ihm lagen und nur sie gefüttert wurden. Keines konnte sich bewegen. Ebenso qualvoll starb das erdrosselte Küken. Die Haare drehten ihm die Luftzufuhr während des Wachstums ab. Füttern war hier ebenso unmöglich, da die Speiseröhre ebenso zugeschnürt war. Als die Eltern das hoffnungslose Unterfangen bemerkten, entfernten sie das Knäuel Vogelkinder aus dem Nest. Was für ein Kraftakt das gewesen sein muss!
Die Finderin kennt mich sehr gut und weiß, dass ich Jungvögel päpple. Sie informierte mich sofort, dabei wärmte sie die Kleinen. Die Hoffnung war, dass sich irgendwo noch Leben in dieser nackten “Kuschelkugel” befand. Umsonst. Die Kugelform gab ihr Rätsel auf, bis sie die ganze Tragik erkannte und sich mit einer Nagelschere die Mühe machte, die Küken zu befreien. Selbst dabei war es ihr unmöglich alle Haare zu entfernen. Die Bilder stellte sie mir zur Verfügung, damit vielleicht der ein oder andere Vogelfreund aufmerksam wird und den “Ratschlag” Tierhaare den Vögeln anzubieten überdenkt.
Eigentlich wollte sie das Nistmaterial aus dem Kasten nun entfernen, aber es lebt noch ein Küken darin. Die Eltern vollzogen also diesen Kraftakt, damit dieses eine Küken eine Chance hat. Blieben die anderen im Nest, würde es Fliegen anlocken und die Fäulnisbakterien könnten das Kleine schädigen.
Einige Ergänzungen (05.05.19), da es weitere Fragen gab:
Warum auch kurze Haare schädlich sein können…
Wenn das Küken noch nass vom Schlupf ist, bleiben Nistmaterialien wie Moos oder Gras am Körper kleben, lösen sich aber leichter durch die Bewegungen innerhalb des Nestes vom Körper. Feine Haare (auch kurze) bleiben dagegen an der Haut kleben, verkleben bei Nässe auch untereinander und verfilzen. Auf dem Bild mit dem “Kükenball” sieht man beim linken Küken am Rücken, wie auch anderes Nestmaterial sich in den Haaren verfangen hat. Es war nur Unterwolle und keine langen Haare. Die Feinheit kann man erahnen, wenn man die Struktur des Küchentuches im Verhältnis zu den Küken betrachtet.
In jedem Nest finden sich Haare…
Richtig, Vögel verarbeiten Haare und verweben diese mit dem inneliegenden Material, da es die Küken flauschig warm haben sollen. Sie verarbeiten auch Wolle und Federn. Sie gehen zu Weidetieren und zupfen sich auch dort Fell heraus. MAN KANN UND SOLL DIES AUCH NICHT VERHINDERN und mir geht es in diesem Beitrag nicht darum, Menschen anzugreifen oder zu verurteilen!
Viele Menschen möchten so gern helfen weil sie Vögel lieben und ich würde ihnen gerne solche Anblicke im Nistkasten ersparen. Deshalb der Beitrag zum Nachdenken und die Aufklärung, dass eben auch die vielfach angepriesenen ausgekämmten Haare eine Gefahr sein können.
Es sind alljährlich zu viele Verschnürungsopfer die Päppler sehen müssen und nicht nur bei Vögeln. Ich selber betreute einen Igel, der im Igelnest sein Bein mit Haaren abschnürte und eine Bekannte hatte ein Eichhörnchen mit Verschnürungsschäden.
Mir ist natürlich klar, dass die meisten Menschen mit sowas nicht konfrontiert werden. Warum?
Wenn Altvögel die Jungtiere aus dem Nest entfernen, dann werden andere Tiere diese finden und fressen. Passanten werden auch nicht jeden toten Jungvogel nach den Todesursachen (Hitzestau, Parasitenbefall, Verknotung) untersuchen und das Bedürfnis haben, tote Vögel zu veröffentlichen.
Was soll man dann anbieten?
Ihr könnt im Garten überschüssiges Moos abharken, trocknen und dieses wettergeschützt anbieten. Die Vögel werden dies dankbar annehmen.
In dieses strukturreiche Moos können die Fellhaare fest eingewoben werden. Fehlt es an Moos, werden Haare vermehrt lose eingebracht und können zur Falle werden."_
Originalbeitrag:
Rumhängen mit Freunden am Fluss.
Erst gestern wieder mal beendet
Das wusste ich noch gar nicht. Hab zwar auch noch nie Haare an Vögel gegeben, weiß aber, dass meine Nachbarin Hundehaare in ihre Voliere gibt. Werd ihr davon abraten. Danke, auch dafür, dass du es ohne Bild geteilt hast.
Wenn sich die Vögelchen selbstständig an unserem Kaninchenstall bedienen, dann ist es hoffentlich in Ordnung. Kann ja jetzt schlecht den Kaninchen verbieten ihr Winterfell zu verlieren.
Das find ich richtig super von dir!
Nee das is absolut okay!
Es geht wirklich nur um die extra rausgelegten Fellknödel. Selbst gezupftes Fell wird mit Moos und anderen Stoffen fest verwebt, da kann dann kaum was passieren. Wenn die ein Nest nur aus Fell bauen, dann ist es gefährlich.
Wir klemmen auch ab und zu die Haare von meiner Wuschel Katze in den Garten. Werden wir wohl künftig überdenken.
morgentlicher Spaziergang am letzten Sonntag mit Tieren
Nein! Tu’s nicht!!!
Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! /
Der sieht aber recht entspannt aus