Die 19. Legislaturperiode - III

Macht Berlin doch. Man sieht ja am BER wie gut das funktioniert und im Bereich der Wohnimmobilien kommt es dann zu Untreue-Vorwürfen (https://www.bz-berlin.de/berlin/friedrichshain-kreuzberg/untreue-verdacht-staatsanwalt-ermittelt-gegen-baustadtrat-schmidt), aber es ist zumindest eine bessere Lösung als der Mietendeckel.

Die Realität ist, dass ich als Mieter mit Mieterhöhungen rechnen muss, wenn der Wert meiner Wohnung steigt. Gegen dieses Risiko kann ich mich nur durch Eigentum absichern.

Die Gemeinschaft profitiert davon, wenn Wohnraum realistische Preise hat. Warum? Zum einen wird dadurch signalisiert, dass hier ein Nachfrageüberhang existiert, also Gebaut werden sollte. Zum anderen werden dadurch Anreize geschaffen, die einer weiteren Konzentration in den Innenstädten entgegen wirken bzw. den Wohnraum effizienter zu Nutzen (weniger m² pro Kopf).

Am Ende kann halt nicht jeder in Berlin-Mitte oder München-Schwabing wohnen - auch nicht alle „Reichen“.

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Schaust du eigentlich nach bevor du manche Sachen schreibst?
Ich habe nie von Berlin mitte gesprochen, sondern einfach nur BERLIN.

„Sollen sie doch Kuchen essen“ oder wie?

Wie soll man sich Eigentum anschaffen zb als Berliner single mit 1600 netto, wenn der Wohnungsmarkt bei ca 105000 € für eine 1 Zimmer Appartment mit 25qm anfängt?
Plus dann noch Grunderwerbssteuer etc etc.

Und ein Pärchen zu sein hilftauch nur ein Bisschen, denn eine Wohnugn die für ein Pärchen groß genug ist, mit so 60qm kostet auch 180 000€ aufwärts.

Am besten dann noch wenn man Mitte 40 ist, noch 1 oder 2 Kinder hat, Ehepartner halbtags arbeitet.

Ganz davon abgesehen, dass man mit 2 Kindern ja wieder eine größere Wohnung bräuchte und man den Kredit eh nie bewilligt kriegen würde da man ihn wohl noch nach dem eigenen Tod abbezahlen müsste :wink:

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Doch, wenn der Staat danach fragt schon. Denn wenn der Staat bei Banken um einen Kredit bittet, kommt er immer mit deutlichen günstigeren Zinsen davon, als eine Privatfirma. Weil der Staat im Gegensatz zur Privatfirma nicht Pleite gehen kann.

Gut, dass du das zumindest einsiehst. Jetzt fehlt nur noch die Erkenntnis, dass die aktuellen Mietpreise in den Großstädten nicht realistisch sind.

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Jetzt ist es offensichtlich zu spät, da die Wertsteigerung aufgrund gesetzlicher vorgaben langsamer auf die Mieten durchschlägt als auf den Eigentumsmarkt. Aber in der Diskussion geht es ja auch nicht um Neu-Mieter sondern um Menschen, die schon sehr lange in Berlin wohnen und durch die Entwicklung Berlins, unter anderem bedingt durch die Wiedervereinigung und Verlegung des Regierungssitzes, Gefahr laufen umziehen zu müssen. Hätten diese Personen in Eigentum investiert - was durchaus möglich gewesen wäre, da sie ja auch ihre Miete bezahlen konnten - wären sie jetzt vermutlich gemessen am Vermögen „reich“.

Als Mieter hingegen weiß ich, dass meine Miete, bei einer entsprechenden Entwicklung des Wohnmarktes sehr stark steigen kann. Dafür habe ich halt nicht das Risiko einer Immobilie, kann leichter Umziehen usw.

Meine Großeltern haben zum Beispiel mit einem verhältnismäßig niedrigen Gehalt (beide nur Hauptschulabschluss, sie Verkäuferin/Näherin, er Schreiner) in Münster ein Haus, dessen Miete am freien Markt die Rente meiner Oma (Opa ist tot) deutlich übersteigen würde.

Wenn sie nicht realistisch wären, wäre der Markt nicht leergefegt :wink:

Dann soll der Staat Wohnungen bauen. Ist jetzt nicht meine präferierte Variante, da ich grundsätzlich der Überzeugung bin, dass er ineffizienter ist als private Unternehmen und das Problem an den Wohnungsmärkten nicht das fehlende Kapital für Neubauten ist, aber bitte, soll der Staat rein kostendeckend Wohnraum anbieten.

Schauen wir mal wie das funktioniert.

Er kann, ist danach aber wieder sofort solvent^^

'Das ist aber eine „hätte hätte Fahrradkette“ argumentation.

Meine Eltern haben das Haus der Großeltern auch 2007 verkauft, weil keines von uns Kindern das Geld dafür hatte und die Notwendigkeit eines großen Hauses brauchte.
Damals konnte keiner vorhersehen, dass bei uns binnen 3 Jahren die Immobilienpreise um 150%+ steigen würden.

Im Nachhinein ist man immer schlauer.

Das ist halt die Natur einer Investition - sie kann gut laufen, dann bringt sie Ertrag, oder sie läuft schlecht, dann verliert man.

Als Mieter hast du die Vorteile, dass du nicht an einen Ort gebunden bist dafür trägst du das Risiko, dass du eventuell deutlich mehr Bezahlen musst, wenn der Wert deines Wohnraums ansteigt.

Jetzt ist die Wette für die Mieter in Berlin nicht aufgegangen und sie wollen, dass die Politik die Sache für sie ausbügelt.

Wieso muss der Wohnraum kostendeckend angeboten werden? Wir reden hier doch vom Staat, der muss nicht wirtschaftlich arbeiten. Der muss zum Wohle der Gemeinschaft arbeiten.

Wenn sie realistisch wären, müssten Mieter nicht 2/3 ihres Monatsgehalts für Miete ausgeben :wink:

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Welches Wohl der Gemeinschaft wird verfolgt, wenn einzelnen Subventionierter Wohnraum angeboten wird?
Da der Staat keine profitgierigen Anleger im Nacken hat, sollte er doch Wohnraum zu annehmbaren Preisen anbieten können, ohne das dieser Subventioniert werden muss?

Wird doch niemand gezwungen in diesen Wohnungen zu leben, wenn sie nicht 2/3 ihres Monatsgehalts ausgeben wollen. Ist halt eine individuelle Präferenzentscheidung.

Das wohl der Leute, die da wohnen offensichtlich. Ein Großteil der Bürger sind Mieter. Und wenn die mehr Geld haben, weil sie nicht alles für die Miete ausgeben muss, hätte die auch mehr für den Konsum. Gut für die Wirtschaft und so. Da stehst du doch drauf.

Richtig, sie könnten auch einfach auf der Straße leben. Oder 2 Stunden täglich zum Job pendeln. Genauso ist es auch eine Präferenzentscheidung, saubere Kleidung zu tragen. Wird auch niemand dazu gezwungen. Oder aktuell auch ne Maske tragen. Man muss ja nicht ÖPNV-Fahren oder im Laden einkaufen. Dass es offensichtliche Zwänge gibt, die nicht rein rechtlicher Natur sind, weißt du aber natürlich. Ignorierst du halt, weil’s nicht in deine Argumentation passen würde.

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Nur gab es nie eine Wette.

Deutschland war und ist Mieterland, Menschen etwas vorzuwerfen, was standard war/ist, ist einfach unsinnig.

Du kannst den Leuten die früher mit ASbest gearbeitet haben, bevor dessen Gefährlichkeit bekannt wurde, dies doch auch nicht vorwerfen.

Und wie gesagt, wer mitte 20 ist und single hat eben einfach quasi null chancen wohneigentum zu erwerben, wenn er nicht 2500+ netto verdient (oder gut erbt) und bei 100000€ für ein 25-30qm Wohnklo, zahlt man da ja 15 Jahre ab.

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Es gibt verdammt viele Förderungen und Steuererleichterungen für Wohnungseigentümer. Baukindergeld, EU-Förderungen für die Stärkung des Landes, Steuererleichterungen, Förderungen bei Sanierungen und Erweiterungen, und vieles mehr.

Über die Jahre können sich da, wenn man sich ein bisschen informiert, leicht mehrere Zehntausend Euro ansammeln; man muss halt nur ein Haus besitzen.

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[quote=„Lassic, post:2087, topic:76201“]
Das wohl der Leute, die da wohnen offensichtlich.[/quote]

Joar eine kleine privilegierte Gruppe, die dann lange genug auf der Warteliste für eine staatliche Wohnung war profitiert und wird von der Mehrheit subventioniert.

Du bist scheinbar der Meinung, dass es mit den heutigen Umwelt auflagen nicht möglich ist, Wohnraum zu schaffen, der für alle bezahlbar ist?

Sehe ich anders. Schauen wir uns doch einfach mal das naheliegende Beispiel RBTV an. Wieso muss RBTV in der Hamburger City seine Zentrale haben, was dazu führt, dass ihre Mitarbeiter entsprechende Mieten oder Fahrtwege haben?

Die Realität ist doch, dass einfach sehr viele Menschen in einer Metropole leben wollen. Deswegen steigen die Preise und deswegen sind dort die Arbeitsplätze.

Du meinst also der Staat fördert Wohneigentum, wodurch es auch für Menschen mit kleinem Eigentum erschwinglich wird?

Nein, er fördert Menschen, die bereits Geld und Besitz haben und erhöht dadurch die Schwelle für die, die das nicht haben.

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Beim Baukindergeld gibt es sogar eine Obergrenze für das Einkommen, bis zu dem man es erhält.

Sehr gutes Beispiel. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass man in der Anfangszeit von GameOne Mieträume gesucht hat. Die gab es nunmal damals zu annehmbaren Preisen im „Zentrum“ von Hamburg zu haben. Jetzt kann RBTV halt nicht mehr Umziehen, weil es Umzug in die Millionen gehen würde. Wie Eddy mal in einem Chat-In erklärt hat.

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Wenn man in der Hamburger City bleiben will :wink:

Es gibt genügend Gewerbeimmobilien die sehr günstig sind, nur hat man dann Probleme mit den Mitarbeitern.

Wobei RBTV sicher auch einen alten Mietvertrag hat, müssten sie jetzt neu das ganze anmieten, könnten sie sich das sicher nicht mehr leisten.

Und inzwischen ist RBTV ja auch stabil genug, dass sie genauso aus Stuttgart, Soest oder sonstwo funktionieren würden.

Und bezüglich umziehen hat Eddy es mal wirklich ausführlich erklärt.

Eine Gewerbeimmobilie so umzubauen wie RBTV sie braucht würde eine größere 6 stellige Summe verschlingen, pluss das man eine gewisse Zeit beide Locations betreiben müsste.

All das ist für RBTV nicht zu finanzieren

Nein, der Umzug kostet ne Million. Das Verlegen von Kabeln, der Transport der Technik und all die Arbeitsstunden die damit einher gehen. DAS kostet so viel. Nicht die Örtlichkeit. Aber schön zu sehen, wie deine Unwissenheit bei dem Thema so einfach zur Schau gestellt werden kann :wink:

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Eddy hat doch selber gesagt, dass sie auch mit der Stadt Hamburg in Gesprächen sind, was für mich sehr klar belegt, dass man innerhalb der Stadt umziehen will. Natürlich sieht die Wirtschaftlichkeit eines Umzugs anders aus, wenn man damit die Mietausgaben nicht senkt sondern potentiell erhöht. Ansonsten sind die hier genannten Summen über mehrere Jahre sehr schnell amortisiert :wink: