Die Publisher/Spieleentwickler/Gamejournalisten/Influenzer -- Debatte

Oder aber - Wie im Videotitel (unten )Wie unabhängig sind Gamingjournalisten eigentlich.

Dabei möchte ich folgende Gedanken in die Runde werfen. Ich bin ein Kind der 80er und habe eigentlich alle Trends der Gamingbranche miterlebt. Von den Anfängen wo es kaum Zeitschriften gab. Bis zur Hochzeit bis das Internet langsam aufkam, bis zum Verfall der großen Gamingzeitschriften, bis jetzt hin zur Verlagerung von der E3 auf Publisher-Interne Events. Immer mehr Verlagerung der Promotion durch Twitch/Youtube Influenzer.
Ich denke mann muss hier auch die Bedeutung der Journalisten von früher mit in die Betrachtung ziehen. In der Blütezeit der Gamingzeitschriften war es für die Publisher pures Gold, eine hohe Bewertung zu haben. Kaum einer hatte, bis auf die 4-5 großen Spielezeitschriften eine Vorabversion zum anspielen. Heute zutage läuft das durch die Influenzer komplett anders ab. Vielleicht haben die Gamingjournalisten noch 2 Wochen einen Zeitvorsprung (wenn überhaupt). Immer mehr Titel gehen den early Access weg. Das sehr Erfolgreich. Meinungen von Influenzern wiegen mehr, (durch die persönliche Identifizierung) als der meist Anonyme Journalist.
Um die 2000er war man auf 3-4 Zeitschriften angewiesen. Heute können tausende Quervergleiche herangezogen werden.
Die Stellung des Journalisten wiegt nun im Verhältnis kaum noch. Ede erzählte, wie großzügig früher zu Spielepromotions geladen wurde. Prunkvoll in New York. usw. Heute kannst du froh sein, dass du da überhaupt einen Termin bekommst. Da werden eher die Präsentkörbe großzügig für die Influenzer gepackt und geschickt die kritische Fachmeinung umgangen. Vielleicht darf da ein Gamestar-Redakteur noch fest an seiner Objektivität festhalten. Jedoch spätestens wenn da 2x die 60er Wertung droppt (die Selbstverständlich fachlich Objektiv ist), bekommst du keinen TErmin mehr bei Publisher oder Entwickler.
Das stell ich jetzt als nicht unrealistisches Szenario im Raum. Wie aus dem Video zu entnehmen, gibt es Fälle wo Veröffentlichungen untersagt wurden. Druck besteht da sicherlich. Kiara sagte selbst, dass eher Kuschelkurs, als harte Subjektive Kritik der Alltag ist.

Publisher

Wie weit nun dieses Netzwerk der Publishern mit den Spieljournalisten überhaupt dem Spieler selbst hilft ? Die Branche überhaupt benötigt ? Ein Publisher ist doch ein Hybrid aus WErbeagentur und Vertriebspartner ? Der ist doch nun durch Steam und Co. wiederum fast überflüssig.

Meine Sicht als Endverbraucher/Gamer

Für mich sind viel die Publisher die Wurzel des Übels. Versprechungen von Gamefeatures. Hochpolierte Rendertrailer, welche keiner Weise dem Endprodukt entsprechen. Wobei die Gier manch eines Entwicklergiganten nicht minder ist. DLC Abzocke / Pay2Win Mechaniken. Glückspiele alá EA als Nebenmechanik.
Unterm Strich gibt es kaum ein Spiel das keinen First-Day Patch benötigt. Bei Cyberpunk wurde es auf die Spitze getrieben. Oft fühlte ich mich verarscht, wenn ich zum Release Urlaub genommen hatte, dann aber das Spiel einen Patch benötigte, die Server überlastet waren, oder nvidia nachpatchen musste.

Mit all den Umständen lässt sich dann Denzels Rant nachvollziehen. Bist als Journalist nicht auf Kuschelkurs, biste raus. Es werden handverlesene Influenzer zur Promotion geladen, und eine unbequeme Frage, stellst du da kein 2tes mal.
Dabei ist selbstverständlich ein sauber Journalistisch betrachtetes Game für die Gamer immer noch wichtig für den Kaufentscheid. Es ist die letzte Bastion als Sprachrohr für Gamer.

Das waren meine 2 Cents. Die durch die Komplexität doch was mehr wurden.

2 „Gefällt mir“

Dass die Journalisten mittlerweile mehr von den Entwicklern/Publishern abhängen als umgekehrt, ist ja kein Geheimnis mehr.
Zu deinen Aspekten und Ansätzen, wieso das so ist, möchte ich noch beitragen, dass sich auch die generelle Kundschaft von Videospielen geändert hat. Videospiele sind mittlerweile Mainstream. Unter jungen Leuten ist es heute genauso normal eine Runde FIFA zu zocken, wie eine Serie auf Netflix zu gucken. Der Mobile-Sektor mit Candy Crush und Co. boomt.
Dementsprechend ist auch der Anteil derer, die sich mit dem Medium und dessen Hintergründen intensiver auseinandersetzen auch deutlich geringer als vor ~20 Jahren.
Trends wie Abo-Modelle kommen ja auch nicht von ungefähr und ich denke auch, dass es in Zukunft auf ein Netflix für Videospiele hinausläuft (Gamepass von Microsoft geht ja schon in die Richtung). Damit werden Videospiele für wenig Geld für die breite Masse verfügbar. Stundenlang Reviews studieren und einen Kauf abwägen, ist da einfach gar nicht mehr nötig.
Mit der sinkenden Relevanz der Journalisten stellt sich dann aber die Frage, ob und wie diese langfristig überleben können? Es gibt sicher immer noch eine gewisse Menge an Menschen, die sich für gute Berichte interessieren. Aber qualitativen Journalismus gibt es in dieser Form nur selten mit Bezug Videospiele (deswegen gibt es ja auch z.B. so einen Hype um Press Select). Normale Reviews, vor allem in Text-Form sind doch langfristig eher wie bei Filmen/Serien irgendwo auf der vorletzten Seite des Feuilletons zu suchen.
Was viele Seiten aktuell als Weg gefunden haben, ist, die Hype-Maschinerie zu bedienen. Man unterstützt also den Publisher dabei, Spiele aufzublasen. Das generiert Hype, der wiederum generiert Klicks. Win-Win für beide. Viele Konsumenten wollen auch genau diesen Hype haben. Für die ist es dann Win-Win-Win. News, dass Cyberpunk verbuggt ist, will halt keiner lesen. Die Leuten wollen lesen, dass sie das geilste Spiel ever spielen.

Da spielen dann auch sicher noch Aspekte, wie die generelle Konsumgesellschaft hinein, aber natürlich auch das Thema Glücksspiel in Videospielen und Social Media, die Menschen einfach süchtig machen soll. Aber das geht dann über das Thema hier hinaus.

4 „Gefällt mir“

Ich habe die Tage einige Quellen versucht ausfindig zu machen. Was sich jedoch relativ schwer gestaltet, da Spielejournalisten sich nicht gerne um das heiße Thema bemühen. Keiner sägt gerne am eigenen Ast und gibt zu das der Journalismus in der Gamingbranche eine aussterbende Spezies ist.
Wer noch Podcast oder Artikel Bzgl. Gamingjournalismus im Wandel der Zeit. Publishereinfluss durch übergehen der Journalisten, hin zum Influenzermarketing. Es ist allgemein schwierig sich hier ein gutes Bild zu machen.
Unterm STrich noch etwas dürftig. Daher hoffe ich auf mehr Quellen, um hier mehr Informationsbasis zu bekommen. Wie hier die 4 Teilbereich miteinander korrelieren.

Als Video und offenen Talk finde ich das Video von der Gamestar bisher am treffendsten.

Wer bleibt am Ende übrig? - Influencer vs. Gaming-Journalismus

Als Podcast konnte ich paar kleine Schnippsel finden.

Bissle der Artikel ist schon etwas her.

Schaut hier unten in die Linkverweise (Springer würg)