Diskussion - Medien und ihre Glaubwürdigkeit

Würde mehr direkte Demokratie nicht sogar den Eigentümern großer Medienkonzerne noch mehr Macht bringen?

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Noch mehr Macht als jetzt geht ja gar nicht. In Deutschland gibt es etwa 400 Zeitungen. Kontrolliert werden die meisten davon von drei Konzernen: Axel Springer Verlag, Bertelsmann und die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck.

Du scheinst dich nicht so gut mit dem System der Schweiz beschäftigt zu haben, sonst würdest du wissen, dass zum einen politische Entscheidungen extrem träge beschlossen werden, da man eine Konsensdemokratie pflegt und dadurch nahe zu alle gesellschaftliche Gruppen in der Entwicklungsphase einbezogen werden. Was eben so dazu führt, dass viele Gesetze aus vielen Kompromissen bestehen, wodurch sie ihre Effektivität verlieren. Dazu kommt, dass die Abstimmungen in der Regel sehr niedrige Wahlbeteiligung haben. Und eigentlich lohnt sich ein Blick in die Schweiz eh nicht mehr, seit der Großteil des Volkes das Bedingungslose Grundeinkommen abgelehnt hat.

Doch. Sie könnten zum Beispiel exekutive Macht erhalten. Oder einen absoluten Wahrheitsanspruch erheben oder oder oder. Außerdem wen interessieren denn bitte noch Zeitungen? Klassische Medien werden in spätestens 20 Jahren vollkommen obsolet sein.

Na ja, das mit dem absoluten Wahrheitsanspruch haben wir doch schon, oder nicht? Wo auf ARD, RTL oder im Spiegel findest du heute noch abweichende Meinungen zu den Themen 9/11, Putin, Trump, TTIP oder Hartz IV? Das ist doch alles Einheitsbrei. Wer eine andere Meinung vertritt wird mit Begriffen wie Verschwörungstheoretiker, Antisemit, Islamfeind, Rechtspopulist und dergleichen für andere so unappetitlich gemacht, dass die sich mit den Aussagen desjenigen gar nicht weiter beschäftigen, weil sie Angst um ihren eigenen Ruf haben.

Beispiel par excellence:

Das Bild stammt nicht von mir und den Begriff “Lügenpresse” halte ich für problematisch. Man kann hier aber gut sehen, was hierzulande inzwischen abgeht.
In Deutschland herrscht nach Artikel 5 Grundgesetz Meinungsfreiheit. Wer aber fürchten muss, wegen seiner Meinung, diffamiert, isoliert, drangsaliert, terrorisiert oder ökonomisch vernichtet zu werden, wird große Zweifel äußern, ob Meinungsfreiheit tatsächlich existiert.

Übereinstimmende Meinungen ist nicht das gleiche wie ein absoluter Wahrheitsanspruch. Aber deine Beispiele finde ich interessant. Ich mein TTIP wird in den Medien eher kritisch dargestellt, heißt das du findest es gut? Und Hartz IV wird quasi einfach nur hingenommen, wäre jetzt hier die abweichende Meinung, dass man seine Existenz leugnet oder wie soll ich das verstehen.

Ja jedes mal, wenn ich sagen, dass mir bei 9/11 zu viele Zufälle dabei sind, um das als reinen Terroranschlag hinzunehmen muss ich mir auch immer anhören, was ich für ein schrecklicher Kinderschänder ich sei :upside_down:

wer scheiße labert muss halt mit entsprechenden Konsequenzen rechnen. Meinungsfreiheit heißt, dass du sagen darfst was du willst, sofern es nicht geltendes Recht verletzt (Verleumdung und so). Nicht, dass du jeden Unsinn von dir geben darfst ohne Widerworte zu erfahren.

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Das Wort Kinderschänder habe ich entfernt. Es erinnert mich aber an den Fall Edathy, der sich kritisch zu den NSU-Untersuchungen äußerte und dann promt mit so einer Sache überzogen wurde. An Zufälle glaube ich nicht.

Übereinstimmende Meinungen? Ich möchte informiert werden. Eine Meinung bilde ich mir selber.

Und TTIP ist eine Katastrophe und die Auflösung des Rechtsstaates.

Warum sollte man dann Zeitungen lesen :upside_down:

Kinderschänderanschuldigungen habe ich bis jetzt auch nur gegen linke progressive Gruppen oder die Kirche mitbekommen.

Weil man sich Dinge, die auf Papier stehen, wesentlich besser merken kann, als wenn man Texte vom Bildschirm abliest.

Das gegen die Kirche sind bestimmt nur Schmutzkampagnen

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Äpfel und Birnen? Die Kirchen äußern sich nicht zu Themen der Geopolitik. Das sind ja die heißen Eisen, die man nicht hinterfragen darf.

Beispiele für die Gleichschaltung sind dies keine. Es sind Beispiele für Faulheit und Nachrichtenwertigkeit. Hier wurde lediglich die selbe Agenturmeldung (dpa, etc) wieder und wieder verwendet. Keiner hatte hier Lust sprachliche Änderungen vorzunehmen, da es an diesem Tag vielleicht „Wichtigere“ Themen gab.
Keine Verschwörung; nur kein Bock :wink:

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Und das macht dir keine Sorge? Ich habe selber über zehn Jahre in der Branche gearbeitet und kenne die Praktiken sehr gut. Ich sage grundsätzlich immer, dass unsere Medien wie gleichgeschaltet sind. Nicht dass sie gleichgeschaltet werden. Denn das würde Vorsatz voraussetzen. Gleischaltung gibt es z.B. in Turkmenistan oder China.

Sieht halt auch nur nach den ersten Eilmeldungen aus. Da hat eh noch keiner recherchiert.

Genau das ist ja das Problem! Es wird kaum noch recherchiert, weil dafür das Geld fehlt. Stattdessen kauft man Meldungen von Reuters (“Before it’s news it’s Reuters.”), dpa, AP usw. ein, verändert etwas den Satzbau und haut den Mist so in die Umlaufbahn. Mit Journalismus hat das nichts zu tun.

Wie gesagt, klassische Medien interessieren eh bald niemanden mehr. Gibt doch jetzt schon viele Youtube-Kanäle und Blogs die bessere Artikel schreiben als die Großen Medienanstalten.

https://www.google.de/amp/s/www.domradio.de/themen/vatikan/2016-10-26/papst-aeussert-sich-bei-generalaudienz-zu-fluechtlingen%3Famp

http://m.focus.de/politik/videos/papst-franziskus-warnt-europa-und-sieht-parallelen-zu-hitlers-aufstieg_id_6534364.html

Generell ist der Begriff Geopolitik für mich eher so ein Kalter Krieg Begriff.

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Stimmt, und das ist auch gut so. Aber auch die großen Medienanstalten sind in diesen Bereichen tätig. Wenn dann ein außerordentlich problematisches Netzwerk wie correctiv sich dazu aufschwingt, die Meinungspolizei zu spielen, haben wir wirklich große Probleme. Man muss ja nur mal schauen, wer den Laden finanziert: https://correctiv.org/correctiv/finanzen/

Ich hab eher Angst, dass wir irgendwann einen Youtuber als Kanzler haben.

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Von Sorgen machen habe ich nichts geschrieben. Ich sehe, dass Problem beim Einzelnen. Jede Agenturmeldung wird via Open Media mit der Adresse und Quelle des Redakteurs versehen. Für den empfangenden Redakteur ist es also ein leichtes mehr Info oder zumindest eine Bestätigung zu bekommen. Die Frage ist, ob er es macht. Wie in jeder Branche gibt es die Fleißigen, die mehr suchen und diejenigen die halt wie in diesem Fall leider nur Kopieren/Einfügen.
Schöner Journalismus ist natürlich anders.

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