Diskussion zu den Plagiatsvorwürfen in Bada-Binge-MAZen

Ich mische mich mal wieder ein. Aber so eine Aussage muss ich koomentieren. Moral ist subjektiv. Jeder Mensch hat eine subjektive Vorstellung was richtig und was falsch ist und ist auch von seiner Kultur beeinflusst. Es gibt die Moral also nicht wirklich. Es gibt die Moral von einem subjektiven Standpunkt, aber die steht auch im Kontext der jeweiligen Gruppierung.
Also finde ich es komisch wenn man von moralischen Grundpfeilern spricht.

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Um da mal eine Lanze für die RBTV-Krisenarbeit zu brechen: Ich hätte von der ganzen Geschichte nichts mitbekommen, wenn Andreas’ gestriger Beitrag nicht bei mir im E-Mail-Postfach gelandet wäre. Das spricht schon dafür, dass da eine gewisse Transparenz besteht, dass da auch sehr unregelmäßige Forenleser wie ich über so etwas informiert werden.

Zur Diskussion: Da gibt’s nichts schön zu reden. In diesem Ausmaß und dieser Form geht das nicht. Trotzdem finde ich einige Argumente hier irritierend, weil sie aus meiner Sicht gewisse Umstände des Falls nicht beachten:

  1. Ein komplettes Offline-Nehmen aller Beiträge mit Sandros Beteiligung halte ich bei RBTV für schwierig, da ja fast immer Kollegen/-innen in den Formaten beteiligt sind, diese würden also ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
  2. Sollte man dabei auch den Umfang von Sandros Beteiligung bzw. Plagiaten beachten. Als Unternehmen kann ich verstehen, dass man da erstmal überlegt, ob man das Gesamtprodukt „vom Markt“ nimmt, weil da einzelne Autoren plagiiert haben. (Ernsthafte Frage: Sind die Spiegel-Ausgaben mit Relotius-Beteiligung KOMPLETT aus den Archiven verschwunden oder nur die Artikel?)
  3. Sollte man jetzt genau recherchieren, wo Sandro von anderen Journalisten abgeschrieben hat und wo aus Pressemitteilungen der Produktionsfirmen etc., die ja extra für sowas gedacht sind.
  4. Sollte man beachten, dass es hier um Journalismus geht und nicht um wissenschaftliche Texte. Das betrifft z.B. die Frage des Paraphrasierens. Bei einem wissenschaftlichen Text MUSS da ein „vgl.“ oder etwas ähnliches hin, bei einem journalistischen Text kommt es da meiner Meinung nach mehr auf den Kontext an. Wird da eine besondere Idee, Formulierung, sprachliche Figur geklaut oder wird da eine Sache nur ähnlich beschrieben? (Siehe auch Punkt 5)
  5. Sollte man die Plagiate auch nach Textart differenzieren. Ein „Dreisätzer“, in dem ein Film kurz beschrieben wird, wiegt da - insbesondere wenn paraphrasiert - meiner Meinung nach anders als ein Testbericht oder eine Filmkritik, in der man deutlich mehr eigene kreative Leistung erwartet. Da hielte ich selbst einfache Umformulierungen für verwerflich.
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Das stimmt, aber wie gesagt ich kann aufzeigen, dass es bis zu einem gewissen Zeitpunkt online war. Es geht ja gerade nicht darum, ob es online ist, sondern wie lange es vom bekannt werden des Falls bis zur Löschung gedauert hat.
Übrigens ist das Video der Vorwoche noch online, die MAZ dort zu Reservation Dogs enthält auch ein Plagiat.

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Diesen „moralischen Grundpfeiler“ gibt es in der realen Welt nicht. Es gibt ein ganzes journalistisches Feld, die Verdachtsberichterstattung, die darauf basiert, gegen diesen „moralischen Grundpfeiler“ zu verstoßen. Aber du verteidigst sicher auch Julian Reichelt und Luke Mockridge gegen die Unterstellungen der Presse?

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Sind wir mal gespannt ob Ede und Schröck etwas dazu sagen beim Twitch Stream jetzt.

Also die Basis ist, dass das Video nicht umgehend offline genommen wurde und Kommentare gelöscht wurden? (Damit sage ich nicht, dass diese Reaktion klug oder korrekt war). Das reicht mir persönlich nicht.
Ich bin einfach kein Freund davon, wilde Vermutungen in den Raum zu stellen. Denn einen Beweis haben wir nicht. Und solange das so ist, kann man vom worst case als auch vom best case (sofern man hier davon sprechen kann) ausgehen. Diskussionen darüber bringen mM nach gar nichts. Was verspricht man sich davon? Das hat nichts mit sachlicher Kritik zu tun.
Wir wissen im Grunde genommen gar nichts, außer dass plagiiert wurde und RBTV offensichtlich erstmal nicht gut reagiert hat. Das kann man ankreiden, diskutieren, kritisieren, Lösungsvorschläge machen.

Ich tippe mal auf nein

Warum sollten sie? Die gucken zusammen Indiana Jones. Was hat das mit Plagiaten auf dem Sender zu tun?

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Das ist eine richtig gute Antwort, vor allem weil es hier sehr viel um Moral (die eigene Vorstellung von Gut und Böse), Ethik (Verhaltensgepflogenheiten in der Gesellschaft ohne direkte juristische Auswirkung, zB Ethikkodex von Journalisten) und eben dem Recht (staatlich sanktionierter Verfolgung gesellschaftlich nicht angebrachten Verhaltens) gibt.

Und wurde da imho viel vermischt, gerade mit der Androhung des einen Paragraphen aus dem UrhG.

Möchte da auch @anon57107121 eindeutig gegensprechen, weil es diese moralische Grundpfeiler eindeutig gibt. Nur sind die immer auf das einzelnen Individuum abgestimmt und überschneiden sich nicht immer mit Ethik und Recht (auch Ethik und Recht unterscheiden sich).

Jedenfalls sehe ich keinen Sinn sich einerseits auf den einen Paragraphen zu berufen und andererseits die Moral und Ethik außer Frage zu stellen.

Disclaimer: Im Sinne von: diese drei Stufen der Verantwortung werden als eines betrachtet und nicht als unterschiedliche Stufen (die auch unterschiedlich hoch sein dürfen) behandelt.

Bis Mitte nächster Woche wird sich seitens RBTV denke ich nicht mehr dazu geäußert werden.
Warum auch.

Selbstironie wenn einer deiner Mitarbeiter in einem womöglich riesigen Plagiatsskandal steckt? Also das erwarte ich von keinem Arbeitgeber der Welt. Und das hätte sicherlich niemandem geholfen. Es kommt RBTV zu Gute, dass sie keine Ahnung hatten, was da für ein Rattenschwanz dranhängt. Und es darf der Kopf geschüttelt werden, weil auch dem aus der letzten Reihe klar gewesen sein musste, dass nach der Aktion löschen das ganze nur in die Subreddits verlagert wird.

Jetzt kommen wir aber in ganz philosophische Gefilde. Moral ist freilich subjektiv. Sonst gäbe es keine Leute, die mehrere Jahre lang Plagiate raushauen oder sich Kinofilme im Netz anschauen. Allerdings wird in jeder Kultur Moral wiederum in Gesetze gegossen. Manche Moralvorstellungen sind so groß, dass sie mittlerweile Menschenrechte sind. Andere werden glücklicherweise irgendwann aufgegeben, wenn die Frau in der Ehe doch ohne Erlaubnis des Mannes arbeiten darf.
Doch irgendwo gibt es einen Konsens an Moralvorstellungen, die unserer Gesellschaft inhärent sind. Subjektiv kann man da ausbrechen und tut jeder auch, da stimme ich dir zu. Deswegen war meine Formulierung auch zu kurz gefasst.

Danke, dass du beim 3. Mal auch auf diese Punkt eingehst. Man hätte dir fast unterstellen können, dass du solche Dinge wie ein RBTV-Mitarbeiter handhabst. Einfach überlesen. :tipping_hand_man:

Welche Norm ist das? Ist das ein offizielles Gesetz oder eine Richtlinie innerhalb der Content-Creator-Branche? Es ist dann zwar keine Entschuldigung, aber vielleicht hat RBTV diesen Prozess nicht so installiert. Daher dann von Absicht zu sprechen, halt ein großer Vorwurf ist.

Genauso gut können die internen Vorgänge schlecht sein so wie man es schon in der Vergangenheit gesehen hat. Kann man nun Cui Bono sagen, aber ggf. profitiert einfach niemand, sondern die Maschinerie war zu langsam. Klingt genauso realistisch.

Aber ja, vielleicht bist du auch etwas auf der Spur.

Danke, dass du dich einmischt. Mir geht es generell um das Diskussionsstil des Users. Die Art und Weise ist mir zumindest hinlänglich bekannt aus damaligen Threads, wo es um Politik und News ging. Aus dem Grund bin ich da wohl ein wenig vorbelastet. Daher wollte ich nur herausfinden, ob denn der User dieselben Maßstäbe auch an sich selbst stellt. :slight_smile:

Ja, und subjektive Schlussfolgerungen kann und darf man durchaus kritisieren. Oder irre ich da? :slight_smile:

In der heutigen Zeit werden oft viele Fakten und subjektive Wahrnehmungen sowie schwerwiegende Anschuldigungen vermischt, um irgendetwas zu bewirken oder zu zeigen. Da muss man immer auch aktiv ein Auge darauf haben. Bei dem Punkt mit der "Vermutung, war ich interessiert. Denn sonst ist es wieder etwas Geschriebenes, was so unkommentiert stehen bleibt und ggf. von anderen Usern abgekauft wird. Kann man zumindest hier auch anhand von Likes sehen.

Die letzten zwei Jahren - Corona sei Dank - haben weitestgehend in Mainstream-Diskussionen in sozialen Medien gezeigt, wie es laufen kann. Da kann man bei solchen Spekulationen auch eine Antwort mit mehr Inhalt geben. Das hat der User 2x nicht getan, jetzt auf der 3. Nachfrage eine Antwort gegeben. Vielen Dank dafür.

Natürlich darf ich das als Nebenkriegsschauplatz oder Öl ins Feuer gießen bezeichnen. Wenn ich hier schreibe, dass RBTV absichtlich das Video länger online stellt, um damit Geld zu verdienen, ist das eine Anschuldigung, die sehr wohl Öl ins Feuer gießt. Oder siehst du das anders?

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Okay, jetzt wird es glaub Zeit, ins Bett zu gehen, wenn die Quervergleiche rausgehauen werden.

Die Berichterstattung über Luke Mockridge wurde übrigens erst kürzlich von einem Gericht für rechtswidrig erklärt.

Und was du machst, das ist keine Verdachtsberichterstattung. Ein Verdacht beruht auf Fakten und logischen Schlussfolgerungen.
Das Video war oben, weil es RBTV um die Kohle für die Klicks ging, ist eine dreiste Unterstellung.

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Aber wer befriedigt dann die außergewöhnliche Neugier der Jerker, die bereits jetzt minutiös die Stunden zählen und ihre Neugier kaum im Griff halten können ? :upside_down_face: :slightly_smiling_face:

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Ganz ehrlich, ich bin auch wahnsinnig neugierig, warum Sandro das über all die Jahre gemacht hat.

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Da widerspreche ist: Moral ist deine egoistische Ansicht von Gut und Böse, gemäß den Lehrsätzen, an die du dich hältst. Die können manchmal höher sein als ethische oder rechtliche Grundsätze (zB im Bereich Schwangerschaftsabbrüche bei religiösen Menschen) manchmal auch weniger (zB siehe oben. Es ist ein schwieriges Thema, aber auch das einfachste Lehrbeispiel zur Unterscheidung von Moral, Ethik und Recht).

Es spielt aber auch ins aktuelle Thema rein, wo manche die sofortige Kündigung aller beteiligten Personen etc. verlangten (und sich fragten wieso wer anderer Meinung ist), wenn nicht Anklage vor dem Kadi.

Und je mehr ich mich mit den einzelnen Vorfällen beschäftige: Hier ein Ethikverstoß, hier eine meiner Meinung nach moralische Fehlentscheidung, da was anderes. Das das aber binnen einer Woche aufgedröselt werden kann inkl. rechtlicher Konsequenzen (der ultima ratio in diesem Fall), find ich echt überschießend.

Vor allem wäre es auch schön gewesen, wenn die Ursache dieser Diskussion, nämlich Sandro selbst, sich an diese sog. „moralischen Grundpfeiler“, die hier bereits mehrfach zitiert wurden, gehalten hätte. Dann wären wir nämlich nicht hier. Hätte hätte Fahrradkette, klar, aber das kommt mir deshalb etwas zu kurz, weil hier teilweise so aufgesprochen wird, als wäre ja nichts Schlimmes passiert. Aber für mich ist das schon mindestens ein mittelschwerer Eklat, der hier vorliegt. Dass man das jetzt trotzdem erstmal vernünftig aufarbeitet, ist begrüßenswert, aber dass etliche User hier einigermaßen angesäuert sind und das auch zum Ausdruck bringen, ist mindestens ebenso verständlich.

Wir brauchen hier nicht über Unschuldsvermutung und Pipapo diskutieren, wenn der Beschuldigte selbst bereits zugegeben hat, abgekupfert zu haben - und das, was schlussendlich darauf folgt, ist die Reaktion darauf, dass er in seinem Geständnis augenscheinlich „einige wenige“ Details ausgelassen hat. Mir geht es hier nicht darum, Gut und Böse klar herauszustellen, aber wenn man Mist baut und dann nur half-assed dazu steht, trägt man eben auch aktiv dazu bei, dass a) noch akribischer nachgeforscht wird und b) die User hier noch angepisster sind, weil dadurch das Gefühl bekräftigt wird, dass das alles nur ein halbherziges Bekenntnis zur Zufriedenstellung der Öffentlichkeit sei.

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Siehe oben, das ist der Ethikkodex. Ethik =/= Moral.

Da kommt noch hinzu, dass das Thema vom Forum „verbannt“ hat. Sprich auf die Frage, wo im Forum das Thema einen Platz hat, antwortete die mit "nirgends ". Also war die Diskussion hier im Forum im Grunde nicht möglich. Das ist sie erst seit gestern also ca. 3,5 Tage später. bis dahin ist eine Menge passiert und die Diskussion hat sich nach Reddit verlagert. Und das Thema hatte großen zulauf und aufmerksamkeit.

Das reicht Ihnen nicht für was?

Dann tun Sie es nicht. Mache ich ja auch nicht.

Da es um eine Motivation geht, werden wir auch keinen wirklichen Beweis bekommen. Wie auch?
Und natürlich, man kann von dem Ausgehen was man will.

Andere poerspektiven. Ich persönlich bin daran auch nicht interessiert, aber ich würde niemanden dafür kritiseren, dass er einen Mehrwert darin sieht.

Haben Sie nicht gerade geschrieben, dass Sie es sachlich betrachten wollen? Dann sollten Sie nicht wertend schreiben (das wort gut hier) denn eine Wertung ist per Definition subjektiv und damit nicht sachlich. Wenn wir es sachlich betrachten wollen, dann ist das immer Wert frei, man kann schreiben, was von seiten RB TV gemacht wuirde, aber wie man es bewertet verlässt die sachliche Diskussion. Also wenn Sie sachlich diskutieren wollen, rate ich Ihnen ebenfalls sachlich zu diskutieren.

Ja, aber im Grunde geht es uns auch einfach nichts an, was seine Beweggründe waren.

Wenn mein Kollege Bockmist baut und sich vor dem Arbeitgeber verantworten muss, geht mich das auch nichts an.

Wir können halt hoffen, dass sich der Imageschaden in Grenzen hält und man sich seitens RBTV mit den Geschädigten einigen kann.