Was mich ein wenig stört, ist, dass immer nur die erste Runde gezeigt wird, also wo die Spieler gerade erst warm mit den Regeln werden. Hätte lieber die zweite Runde gesehen (zB bei Diamant, wo die Leute erst im Spiel draufkamen, was Sache ist). Oder eine zweite Runde.
Nichts gegen die Spieler, aber die ganzen MAZen teilweise, wie die Leute über Regeln streiten bzw. sie nicht kapieren, spiegeln zwar oft die berühmte erste Runde wieder … aber ich finde es interessanter zu sehen, wie ein Spiel ausschaut, wenn die Leute die Regeln wissen. (Etwaige Unklarheiten der ersten Runde kann man ja per MAZ zuschalten und aufklären).
Wenn ich aber sehe, dass die Spieler das Spiel das halbe Spiel falsch gespielt haben, weil sie eine Regel nicht kapierten, ist der Unterhaltungswert erst Mal mau und der Informationswert erst Recht im Keller.
Ansonsten mag ich aber die knackigen Runden - längere Spiele sind zwar gerne gesehen, aber gerade in meinen Brettspielrunden spielen wir lieber knackige Spiele inzwischen (Spielzeit so um ~30 Min wenn nicht ein wenig kürzer) als die Langzeitbrocken mit Spielzeiten über 2 Stunden.
(Zumal die bekanntesten dieser Brocken [Monopoly, Risiko, etc.] nur deswegen solange dauern, weil die Leute die Regeln nicht kennen und es verlängert hausregeln).
Ich finde es wirklich beeindruckend wie viel Produktionsaufwand ihr in dieses Format mittlerweile steckt - leider bedeutet dieser Aufwand meiner Meinung nach aber nicht unbedingt einen großen Mehrwert für den Zuschauer. Ich habe so ein bisschen das Gefühl dass hier Ressourcen, Mühe und Herzblut verschwendet werden, denn die im Vergleich regelrecht “hingerotzten” Almost Plailys haben zumindest mich letztlich genauso gut unterhalten, teilweise sogar besser, und ich vermisse sie schon ein bisschen.
Es ist natürlich absolut nachvollziehbar wenn ihr Spaß mit dieser aktuellen Version des Formats habt und damit noch Ziele und Ambitionen habt die mit den alten APs nicht zu erreichen waren. Aber dann würde ich mir wünschen das ganz vielleicht parallel laufen zu lassen, “Du bist” also professionelleres Format mit Erkläranspruch, in dem man Spielen Zeit gibt um sie vorzustellen, in jeder Folge was neues ausprobiert und das ganze optisch ansprechend aufbereitet, und dazwischen immer mal wieder eine Folge “Almost Plaily” in der Bohnen einfach nur unkompliziert ihre Lieblingsspiele spielen, ohne große Postproduction etc. Eure Secret Hitler und Agent Undercover Runden gehören immer noch zu meinen Lieblingsmomenten auf eurem Sender und haben geholfen diese Spiele auch in meinem Freundeskreis zu etablieren, und es ist schade dass so was in der aktuellen Situation nicht mehr möglich ist - zumal diese Spiele ja auch nicht in der ersten Runde direkt unfassbar geil waren, sondern ebenfalls erstmal ein bisschen atmen mussten, eventuell sogar über mehrere Folgen.
Mir hat die aktuelle Folge Belratti sehr gut gefahren. Erstens konnte man als Zuschauer sehr gut selber mitraten und zweitens fand ich die Gedankengänge der Mitspieler sehr interessant.
Die unteren Karten konnte man allerdings nicht immer gut erkennen (spiegelte) und den Tisch hätte man noch von den Fusseln befreien können.
Stimme Dir zu, es ist schöner zu sehen, wenn Leute richtige Spielzüge machen und taktieren, als vor sich hin stolpern. Beides ist unterhaltsam, aber ersteres ein wenig mehr.
Das war finde auch eine der besten Folgen bislang. Mir geht es aber eigentlich weniger um die Art des Spiels sondern darum wie viel Zeit man ihm gibt und wie viele Runden man spielt und da ist ein Durchgang doch meistens ziemlich wenig, grade wenn viele der Mitspieler das Spiel noch nicht kennen und anfangs Regeln noch falsch verstanden werden, Taktiken sicht erst noch entwickeln müssen etc… Wir reden hier ja auch nicht von riesigen mehrstündigen Kampagnen sondern oftmals von Spielen mit einem Game Loop von 20-40 Minuten, die auch an einem echten Spieleabend davon leben dass man mehr als nur eine Runde spielt.
In dem Punkt stimme ich dir zu. Die erste Spielrunde ist selten so interessant wie die folgenden, weil die Spieler das Spiel erst mal erfassen müssen.
Aber das ist ja nichts, was sich durch den Wechsel von “Almost Plaily” zu “Du bist” geändert hat. Eigentlich ist es jetzt sogar besser, denn durch die Postproduktion ist die Regelerklärung vom eigentlichen Spiel unabhängiger, es müsste also nicht zwangsläufig die erste Runde bei einem neuen Spiel gezeigt werden.
Zu Bang! ist mir noch etwas aufgefallen als Tipp: Das Spiel ist am ausgeglichensten mit 6 Spielern. (1 Sheriff, 1 Hilfssheriff, 1 Abtrünniger, 3 Gesetzlose)
Das ist ein 3 vs 3, da der Abtrünnige unmittelbar verliert, wenn der Sheriff stirbt. Wenn das Sheriff-Team die Überhand gewinnt (ein Gesetzloser stirbt z.b), muss der Abtrünnige zu den Gesetzlosen wechseln.
Um zu gewinnen, muss der Abtrünnige in einen Duell mit dem Sheriff treten.
Glaube ich ehrlich gesagt nicht und Monopoly oder Risiko wären in “normalen” 30-45 min Ausgaben ja gar nicht machbar.
Außerdem werden beim Beanstag ja auch Spiele vorgegeben, die gevotet werden können, so dass die wohl gar nicht zur Auswahl stünden.
Wäre natürlich ne Möglichkeit. Ich bin noch traumatisiert vom viel zu knappen Ergebnis der Abstimmung „Monoply bis einer heult oder mehrere kleine Spiele“ (die kleinen Spiele hatten mit 1 oder 2 Stimmen gewonnen).
Das ist halt auch viel mächtiger als einfach nur „Monopoly“
Ich fände so einen Vote auch sehr gut, wenn wir ehrlich sind wurde und wird sich immer wegen der Spielauswahl beschwert bzw. es wird immer jemand geben der das Spiel nicht gut findet, aber dann kann man zumindest sagen das die Mehrheit das Spiel ausgewählt hat
Wobei es bei Beanstag auch wegen der Voting-Optionen immer mal wieder Beschwerden gab, weil die manchen alle nicht gefallen haben
30 Minuten sind mir einfach zu wenig um den ganzen Produktionsaufwand richtig genießen zu können und hat auch dazu geführt, dass ich nur noch selten live einschalte. Du bist sollte meiner Meinung 60 Minuten laufen. Des Weiteren führt leider dieser hohe Produktionsaufwand nicht automatisch auch dazu, dass ich besser unterhalten werde. Gesellschaftspiele leben von einer geselligen Runde. Das war schon immer die Stärke von AP und jetzt auch Du bist. Wie bereits vorgeschlagen könnte man neben Du bist auch noch AP laufen lassen, mit Spielen die eben keinen großen Aufwand in der Vor- oder Nachbereitung brauchen. Eine einfache Runde Montagsmaler zum Beispiel kann auch immer wieder unterhalten.
Aber dann haben wir doch das gleiche Probleme wie beim Beanstag in Extrem. Die Leute wählen fast immer das Spiel, dass sie kennen, aber bei Brettspielen sind das außerhalb der Nerdblase doch recht wenige. Man kennt die Spiele, die man selber und die Freunde haben und das wars dann erstmal. So eine Kultur wie bei Videospielen oder Filmen, wo man sich zu allem Trailer und Kritiken anschaut, gibt es in der Breite nicht.
Ich kannte von den letzen Spielen zum Beispiel nur Bang vorher und ich bin eigentlich interessiert an Brettspielen.
Vielleicht sollte man aber auch eher gute und populäre Brettspiele nehmen und nicht irgendwelche unbekannten, die auch deswegen unbekannt sind, weil sie nicht besonders gut sind.
Hinzu kommt, dass im Format bisher nicht ein Brettspiel gespielt wurde