Keine Antwort ist auch eine Antwort. Da fragt jemand, gibt man sich Mühe mit Antwort und Ratschlag oder Empfehlung, und es kommt nichts zurück. Nicht einmal „Danke fürs Gedankenmachen. Sowas meine ich eher nicht“ o.ä., einfach gar nichts schreiben oder nur bestimmten Leute . Das ist nämlich sehr nett und wertschätzend.
Ist wohl der neue Standard was Höflichkeit angeht.
„Hättest du gefragt, dann wüsstest du“ ja, wie wäre es, wenn man es einfach mal selbst anspricht??? Es wird immer von mir erwartet, dass ich alles aus der Nase ziehe und am besten Gedankenlese. Dieser Morgen hatte den gleichen Ablauf wie jeder Morgen in den letzten 10 Jahren, warum soll ich fragen, was heute ansteht, was du, angeblich, anders machen willst? Ich werde sonst gerne angemault, warum ich nachfrage. Aber heute ist es erwünscht, ja, sogar verlangt?
Warum wird immer von mir erwartet, sich um alles und jeden zu kümmern? Warum wird von mir erwartet, wenn ich offensichtlich frustriert bin, zu deeskalieren? Warum wird von mir erwartet, immer den Dialog zu suchen? Warum macht es nicht einfach mal die andere Person?
Ich soll zudem auf Feedback sachlich reagieren, nicht persönlich auffassen und am besten die Klappe halten. Wenn ich Feedback gebe, darf ich mich auf Rechtfertigungen und auf Beleidigt sein einstellen, man mache ja immer alles falsch… Ja, genau das wollte ich damit aussagen. Garniert wird: „Mach es halt nächstes Mal selbst.“ Alternativ hält man sich schlicht und ergreifend an Besprochenes, macht kein eigenes Ding und hält sich an die Beschreibungen. Stattdessen versucht man es freestyle, verschwendet meine Zeit und Nerven, funktioniert nicht oder dauert 4x so lange und ist dann angepisst, wenn ich das nicht abfeiere und beklatsche wie bei einem Kleinkind. Ja, ich mache es nächstes Mal selbst, wenn ich mir sinnlose Diskussionen, Rechtfertigungen und Trotzigkeit ersparen kann.
Am liebsten würde ich einfach sagen:
Du
kannst
mich.
Und zwar richtig.
Diese Woche kotzt mich an. Ich bin es leid den Dialog zu suchen.
…aber der Grundtenor deines Textes kommt mir absolut bekannt vor… …aus meiner eigenen Erfahrungswelt.
Klingt für mich danach, als wäre es vielleicht zunächst besser, sich (emotional und körperlich/handelnd) aus dem Kontakt zurückzuziehen. Sich abzugrenzen und einfach mal wieder priorisiert an sich selbst zu denken.
Zu hintefragen, was dir gut tut. Und das auch einfach mal -ohne Rücksicht auf andere- durchzuziehen.
Ich selbst bin da auch wahnsinnig schlecht drin.
Setze Andere meist weit über meine eigenen Bedürfnisse und lasse mich dafür auch noch „gerne“ anmaulen…
…aber irgendwann ist gut!
Viel Kraft und - vor allem - Selbstliebe wünsche ich dir!
Ich denke, das sagt alles. Ist das momentan eine Durststrecke. Es nervt mich so sehr wie ich immer schauen muss wie ich weitermachen soll und trotzdem irgendwie alles noch wuppen muss.
Am Ende wird es so sein, dass ich den Dialog suche und die Lage anspreche. Ich gehe fest davon aus, dass es nichts bringt, außer weiteren Vorwürfen. Immerhin habe ich es dann mal wieder versucht und bringe es aus dem System. Aber Recht hast du, dass das langfristig anders laufen muss und ich das ebenso ansprechen werde.
ich bin leicht nervös.
morgen und für den rest der woche werde ich in meinen neuen job eingearbeitet, den ich dann ab 03.04. wahrnehmen soll.
dazu gehört u.a. dann auch die personalverantwortung für ~20 menschen.
das kann ich ja so gut - mit anderen menschen… …gute idee, mich zum vorgesetzten zu machen
inhaltlich/fachlich pack ich das schon, denk ich - aber diese verantwortung für andere macht mich gerade ziemlich fertig.
und weiter weg ist es auch noch. also mehr fahrerei.
mäh.
Ich wünsch dir viel Erfolg. Schau dir das alles mal in Ruhe an und konzentrier dich vielleicht erstmal auf die allgemeinen Aufgaben, anstatt auf das Personal dahinter. Neuer Arbeitsplatz ist immer aufregend und ungewiss, aber man wird dir mit Sicherheit entgegenkommend sein.
…meist hat man ein paar wochen/monate „schonfrist“.
hab diesmal auch direkt meine gesundheitlichen probleme (derpession + laufende therapie) offen kommuniziert und gesagt, dass ich deshalb hier und da vielleicht dinge nicht oder nicht vollumfänglich machen kann.
war für die chefs dort ok.
das ist schonmal gut.
dennoch sind da dann 40 eyes on me…
…ich bin schließlich deren neuer vorgesetzter und eine gewisse erwartung in einen vorgesetzten darf man schließlich auch haben.
andererseits: die 20 leute machen ja schon jahre ihren job - werden ihn also „einfach“ so weitermachen, erstmal…
…jedenfalls so lange, wie ich brauche, fachlich/thematisch komplett dahinter zu steigen und dann ggf. irgendwelche entscheidungen treffen muss.
dennoch…
…mit (vielen) menschen zusammenzuarbeiten liegt mir nicht.
bin viel lieber „einzelkämpfer“…
…20 menschen mit ihren sorgen und nöten zu koordinieren…
…find ich extrem anstrengend.
Das schaffst du schon! Gar kein Problem. Ich glaub an dich!
Und den anschließenden Egoboost, dass du es nochdrauf hast, kannst du derzeit bestimmt auch gut brauchen!
Kann ich mir sehr gut vorstellen. Als ich das letzte mal innerhalb der Behörde den Arbeitsplatz wechseln musste, war es für ein ganz neues Team. Da hatte ich den Vorteil, dass alle neu waren und fast keiner sich kannte. Das war für mich ganz optimal
Ich wünsch dir jedenfalls noch mal alles gut für morgen.
ich kenn mich da nicht so aus.
aber in meiner vorstellung sollten führungskräfte aus sicht ihrer mitarbeitenden doch am ehesten dafür sorgen, dass diese ihren job ordentlich machen können. also dafür sorgen, dass strukturen und gegebenheiten so sind, dass sie die anforderungen, die an sie gerichtet sind, möglichst reibungslos durchführen können.
du musst also mMn gar kein kein großer zampano, keine seelsorge oder wasweissich für deine mitarbeitende sein.
ist aber auch nur meine bescheidene meinung ohne kompetenz in dem gebiet.
Ich denke auch, dass ich das schaffe.
Die Frage ist nur, mit wie viel Energie. Und hab ich so viel überhaupt? Oder gehe ich (mal wieder) über meine eigenen Grenzen (die sehr gering sind)… …um andere (meine Chefs, meine Untergebenen) zufrieden zu stellen?
Und: wofür das alles?
Ist das meine Gesundheit wert?
exakt.
und darin bin ich wiederum ganz gut (kann ich behaupten)…
…strukturieren und planen… …das liegt mir sehr.
Aber trotzdem ist man Ansprechperson für alle (persönlichen) Belange der Leute.
20 Menschen.
Da ist immer was.
Hund gestorben, Oma krank
Oder umgekehrt.
Auto kaputt… …kann nicht kommen…
…hatte einen Unfall…
…ist unglücklich in seinem Job, will wechseln…
…etc.
…kümmern, kümmern, kümmern…
…ist ja nicht so, als hätte ich mit mir selbst schon mehr als genug zu tun
ich verstehe das.
und man kann natürlich privatperson von geschäfts- oder arbeits-person nicht immer 100% trennen.
aber es kann ja auch entlastend für mitarbeitende sein, wenn sie im job nicht auch noch die rollen der mutter, partnerin, tochter, enkelin, hunde-mama, PnP-leitung, freundin usw. usf. einnehmen und verkörpern müssen, sondern „nur“ die rolle der mitarbeitende.
nur um mal ne andere perspektive drauf zu bekommen.
und die frage ist auch, wie sehr du die zwischenmenschlichen und anderen rollen-probleme deiner mitarbeitenden zu deinen problemen machst.
damit meine ich nicht, dass man kein mitgefühl zeigen darf und so.
aber die probleme, die deine mitarbeitenden in anderen rollen als die im job haben, kannst und sollst du doch gar nicht lösen, oder?
Das kann ich absolut nachvollziehen. Meistens ist meine Antwort da auch Nein und irgendwie kriege ich es dann doch hin - und wenn nur aus Sturheit.
Das fühlt sich mich im Nachhinein auch meistens richtig gut an und bin froh, mich dem gestellt zu haben. Und beim nächsten mal ist es schon nicht mehr so schlimm - wenngleich noch immer genauso nervig und ätzend.
Natürlich ist das kein „Einfach machen “, aber ich bin überzeugt, dass du das hinkriegst und daran wachsen kannst. Hauptsache, du gönnst dir dann am Wochende Ruhe und ne Belohnung (Eis, Videospiel, neues Equipment oder mit deiner Frau lecker essen. Wenn ihre Schmerzen es zulassen, bestimmt auch ne willkommene Abwechslung nach den letzten Tagen.
Oder was halt sonst so dein Belohnungszentrum anregt.
da hast du natürlich recht.
danke für die Perspektive.
Die Probleme haben aber halt (meistens) Auswirkungen auf die „Job-Rolle“ der Leute.
Wenn einer nen kranken Angehörigen zuhause hat oder gar nen Todesfall in der Familie, ist er mit dem Kopf natürlich nicht voll bei der Arbeit.
Da muss ich dann Kompromisse finden. Homeoffice z.B. für denjenigen für eine Zeit.
Oder Sonderurlaub… …wenn es ihm zusteht… …das gilt es dann zu prüfen und ihm (nur als Beispiel) dann zu sagen: „Tut mir sehr leid, Herr Müller. Beim Tod Ihrer Oma steht Ihnen kein Sonderurlaub zu. Laut Vorschrift ist dies nur bei Verwandten 1. Grades der Fall. Sie müssen das irgendwie anders lösen!“
Ist jetzt ein unschönes Extrembeispiel.
Aber ich tu mich halt sehr schwer, anderen Menschen eine „Absage“ zu erteilen.
Du kannst dich an mein Kopfhörerproblem erinnern?
Joa.
Versuche ich.
Ist nicht immer möglich aufgrund verschiedenster Verpflichtungen, die ich privat/familiär auch noch habe und die dann meist auf die Wochenenden entfallen.
Und, ja, meine Frau ist halt auch noch chronisch krank.
Das zieht mich natürlich auch noch runter, stimmungstechnisch - und es schränkt die Aktionen, die wir so machen können, sehr ein!
Bin nicht umsonst in ne Depression gerutscht
Naja.
Egal.
Ich mag mich da jetzt auch nicht zu sehr hineinsteigern.
mein alter Vorgesetzer hat be der Übergabe (ging in Ruhestand) an den neuen Vorgesetzten gesagt „wenn du klug bist, schaust du erstmal und machst nichts, die Leute wissen was sie tun und an einem Tag wo keiner was von dir will, weist du das alles so funktioniert wie es soll“
Meist reicht es ja auch, den Leuten entgegenzukommen und nicht die Probleme selbst zu lösen. Wenn ich mich da als Beispiel nehme, hat meine Chefin mir irgendwann angeboten, dass ich die großen Dienstgesprächsrunden mit dem ganzen Team auslassen darf und es reicht, wenn ich mir hinterher das Sitzungsprotokoll durchlese. Damit hat sie sich ja jetzt auch nicht tiefgreifend mit mir über meine Probleme unterhalten (die sie natürlich kannte) sondern hat mir nur eine Möglichkeit geboten, die ich dankend angekommen habe.
So, ersten Hausbesuch eines Arztes hinter mich gebracht. Und dann auch noch ein Zahnarzt
Ich war dann vorher doch sehr angespannt und nervös, obwohl ja auch meine Betreuerin mit mir hier wartete. Naja, der Arzt war jedenfalls sehr nett. Er kam mit kleinen Köfferchen und einer Arzthelferin, hat sich den Problemzahn und auch alles andere einmal angeguckt und kam dann natürlich zu dem Ergebnis, was ich eh befürchtet hatte. Eine Behandlung des Zahns ist dann in meiner Wohnung natürlich nicht möglich und müsste dafür mal in seine Praxis kommen. Er hat mit ein Rezept für Antibiotika da gelassen, falls ich Zahnschmerzen bekomme (wenn ich nicht auf dem Zahn rum kaue, tut er momentan auch nicht weh). Hätte keine Eile (wenn die Schmerzen nicht zunehmen) sollte mich aber dennoch mal drum kümmern. Er bot sogar an, dass er mich dann abholt Aber dafür hab ich meine Betreuerin. Falls alle Stricke reißen wäre auch eine Vollnarkose möglich, dass dann aber nicht in der Praxis sondern woanders, wo es eben auch eine. Anästhesisten gibt. Naja, dann reiht sich das Problem jetzt erstmal wieder hinter der Schilddrüse ein.