Oder Reiche, die eine gesetzl. Krankenversicherung haben.
Der Artikel oben, der die Diskussion ausgelöst hat
Wer eine deutsche Opernvorstellung besucht, der oder die zahlt dafür durchschnittlich 40 Euro. Tatsächlich sind die wahren Kosten aber weitaus höher, nämlich: 250 Euro. Pro Person und Vorstellung. Denn: Opern sind aufwendig – und deshalb teuer.
Für die 210 Euro Differenz kommt die öffentliche Hand in Form von Subventionen auf. Oder, bildlich gesprochen: Bei jeder Vorstellung legt der Staat auf jeden Sitzplatz ein 210 Euro teures Geschenk – finanziert aus Steuermitteln, versteht sich.
Die Folge: Andere Kulturstätten mit weniger starker Lobby gehen leer aus. Denn der Fördertopf ist zwar groß, aber auch endlich.
Ich glaube es ginge auch niemandem um ein ganz oder gar nicht.
Aber wenn die Mittel nun mal begrenzt sind, und das sind sie, auch wenn sich viele etwas anderes wünschen würden, dann frage ich mich halt, ob Deutschland wirklich die höchste Operndichte weltweit braucht, oder ob man etwas von dem Geld nicht vielleicht zum Beispiel für das ein oder andere Schwimmbad abzwacken könnte. Sehe ich mehr nutzen drin.
Das ist doch ne seltsame Rechnung mit dem Durchschnittswert.
„Der Reiche“ nimmt ja normalerweise nicht die günstigen, sondern die teuren Tickets.
z.B. die für 120€
Die „nicht reichen“ nehmen eher die 20 - 40€ Tickets.
Die reichen werden als in dem Sinne deutlich weniger subventioniert
Vor allem sollte man eigentlich erstmal wieder die Besteuerung der Reichen auf ein Niveau der 90er-Jahre bringen, das wäre ein großer Batzen, gegen den die Subvention von Operntickets sowieso erblassen würde…
Oder in x oder in y oder in z. Es gibt immer viele oders und jeder gewichtet doch da nach seinen eigenen Interessen. Abgesehen davon, typisch, Kulturförderung aus der Kultur zu nehmen und woanders reinzupacken (wie einem Schwimmbad).
Eine Oper ist aufwändiger und beschäftigt mehr Leute als ein Museum. Ich finde es eigentlich gut, ungeachtet meines Desinteresses, dass Opern gefördert werden, weil kulturelle Vielfalt wichtig ist. Und anstatt Opern zu gatekeepen und es tatsächlich nur Elitär zu lassen (indem die Preise immens steigen), sollte man es noch zugänglicher machen und daran arbeiten Vorurteile abzubauen (wie „da gehen nur Reiche hin“). Wir haben im Forum sehr viele Einkommensstarke Leute, ich behaupte, ein Bruchteil geht in die Oper, aber nicht, weil es zu teuer ist, sondern es sie nicht interessiert.
Okay, also können wir uns nicht auf den einen Punkt einigen.
Auch gut
Weil ich diesen Ansatz zu verallgemeinernd und zu vereinfacht finde.
Die Oper ist das kulturelle Paradebeispiel €: vom Vorueteil „da gehen nur Reiche hin“. Aber vllt. will man gerade mit der Förderung damit brechen, da man dadurch 40€ Tickets anbieten kann. So wie Behnson schon sagte, wird sich keiner mit Geld die Seitenrandplätze holen. Kulturellen Einrichtungen haben das Problem der Unterfinanzierung und das Vorurteil des Elitären (woran sie sehr sehr lange selbst Schuld daran waren und es heute noch tlw. sind), egal, ob jetzt Oper, Kunstmuseum, Ballett oder Theater, egal, wie viel es kostet. Sie werden sich selten wie ein Konzert von Taylor Swift finanzieren.
Wenn man sich die Tickets überhaupt leisten kann, sind die Plätze dir die kann Tickets gekauft hat ziemlich egalitär. Dass die Ticketpreise teilweise erst bei über 100 Euro anfangen spricht aber dagegen.
Das ist nicht ganz richtig. Jemand der knapp €70000 im Jahr (korrigiert, Stand 2024) verdient, zahlt in der privaten Kasse weniger als bei der gesetzlichen. Daher wechseln die mit hohem Einkommen, weil weniger Kosten und bevorzugte (nicht unbedingt bessere) Behandlung.
Jemand mit hohem Einkommen in der gesetzlichen Krankenkasse ist ein Segen (solange nicht gerade eine Krankheit vorliegt die überdurchschnittliche Kosten verursacht).
Wer war denn hier überhaupt schon einmal in der Oper, Ballett, Theater oder klassischen Konzerten? Ich schon öfter und auch in verschiedenen Teilen und Häusern Deutschlands und darüber hinaus.
Das Publikum ist extrem breit gefächert. Selbst bei absoluten Klassikern wie dem Nussknacker in der Semperoper zur Weihnachtszeit oder klassischen Konzerten in der Elbphilharmonie reicht das Spektrum der Kleidung von Schlabberpullover bis (vermutlich) maßgeschneidertem Frack. Mehr habe ich nicht gerade als Indikator für Wohlstand.
Und dann gibt es Häuser wie die Oper in Magdeburg, die ohnehin Klassiker eher modern interpretieren und ein jüngeres Publikum ansprechen wollen. Da kosten selbst die teuersten Karten zum Vollpreis keine €40.
Wir waren in Salzburg auf klassischen Konzerten in historischer Atmosphäre und haben vielleicht irgendwas um €40 pro Preisen gezahlt. Auch hier das Publikum von jung bis alt und breit gefächert in der Kleidung.
Ich war schon in Theatervorstellungen für (Klein)kinder. Mit und ohne Puppen. Und auch hier kosten die Karten irgendwas um €10.
Weder scheinen das elitäre Veranstaltungen zu sein. Noch können sich das nur Reiche leisten. Ein nochmalig günstigerer Einstiegspreis wäre aber sicherlich begrüßenswert, um die Teilhabe von noch mehr Menschen zu ermöglichen.
Ich hatte auch nie den Eindruck, dass da nur „Reiche“ sind. Weder in Wien, noch Hannover oder Hamburg.
Hab eher den Eindruck, dass das Publikum breiter geworden ist (oder der Anspruch an die getragene Kleidung hat sich bei allen verändert- nehm das auch mal als einzigen iwi gearteten Anhaltspunkt)
Also mal ganz weg von dem Aspekt, ob denn nun eher Reiche oder eher Mindestlöhner in die Oper gehen, finde ich die Idee, einen Kulturgutschein p. P./Jahr auszustellen, der in Musen, Theatern, Opern, etc. eingelöst werden kann, total gut.
Einfach um auch bei den Personenkreisen die evtl. gar nicht an „Hochkultur“ teilnehmen, weil einfach kein Geld dafür da ist, das Interesse und die Möglichkeit zu steigern teilzuhaben.
Ein Jugendfreund von mir, war z. B. nie im Theater oder im Museum, bis er so 15-16J war, weil seine Mutter einfach kein Geld für „sowas“ über hatte. Kino war ganz selten mal drin, das hat die Mutter verstanden. Aber „Theater“!? Nee!
Das hat sich erst geändert, als er mal mit mir ins Theater ist, weil eine Karte über war. Das hat ihn total begeistert und danach ist er, über das „Theaterabo“ meiner Eltern, ab und zu mit ins Theater gekommen.
Und da kann man der Mutter auch keinen Vorwurf machen. Die kannte es ja auch nicht ins Theater zu gehen und musste sich alleinerziehend um zwei Kids kümmern - da saß das Geld halt echt knapp.
Die würden ja auch nie in die Private gehen wenn die nicht günstiger wäre und weil die ja immer teurer werden um so älter man wird, haben ja früher auch viele versucht ab dem Punkt wo das gekippt ist, wieder in die Gesetzliche zu kommen.
Deswegen ist das mittlerweile ja auch wirklich wirklich schwer, damit das eben nicht mehr vorkommt.
Ich bin ein Segen
Ja, und das nervt
Die Leute sollen sich gefälligst mal wieder Mühe geben, wenn sie ausgehen! Tatsächlich hat die Quote an Leuten die in der „alten Welt“ quasi zur Outgroup gehört haben (vor allem allerdings, wegen unmöglichen Verhaltens in einer solchen Umgebung), deutlich zugenommen
Zumindest wenn ich jetzt Mal meine 15 Jahre „Erfahrung“ da als Referenz nehme.
War früher öfter in der Oper und dem Theater, in der Zwischenzeit fehlt mir dafür v.a. die Zeit und Muße. Das letzte Mal war ich zu einem Dschungelbuchballett. War ganz nett, aber meine Begleitung, die die Bestellung gemacht hat, hat eigentlich angenommen, dass es ein Musical wär. War witzig die Reaktion mitzukriegen.
Ich weiß nicht, ob das neu ist oder nur die Versicherung anbietet, bei der meine Frau (als Beamtin) ist. Aber hier richtet sich die Kosten (auch in hohen Alter) am Eintrittsalter und drei anderer Faktoren. Die PKV bildet Rücklagen damit die Kosten im Alter stabil bleiben. An Renteneintritt und ab 80 entfallen auch Beiträge beziehungsweise können Beiträge reduziert werden.
Was das dann tatsächlich bedeutet weiß ich nicht, aber damit wird zumindest geworben. In Vorleistung muss man aber natürlich auch dann noch gehen.
Bei Beamten ist das (vermutlich) ja auch nochmal anders.
Beamte sind quasi im 3-Klassen System des deutschen Gesundheitssystems die 2. Klasse.
Zumindest war es bei meiner Schwiegermutter so. Die wurde auf der „Wahlstation“ (Also Station mit zusätzlichen Wahlleistungen, die ein gesetzlich Versicherter nicht hat) behandelt. Darunter gab es die normale Station, die war richtig kacke und im Stockwerk drüber, die Leute die „echt“ Privatversichert und nicht über die Beihilfe Privatversichert waren.
Die Beiträge für die ganz normale Privatversicherung sind halt nicht gedeckelt im Normalfall. Das kann theoretisch drastisch steigen im Alter.
Aber im Detail steck ich da auch nicht drin, da ich wie gesagt freiwillig gesetzlich versichert bin. Mein Plan ist es, einfach nie ernsthaft krank zu werden
Edit:
Hier mal ne Darstellung der PKV:
Das heißt im Schnitt zahlt man ab dem 50. Lebensjahr 500+ Euro pro Monat. Da es ein Durchschnitt ist, gibt es sicherlich gesunde Menschen, die weniger zahlen, und Menschen mit einer intensiven Behandlungshistorie die mehr zahlen.
Beamte sind da dann einfach entsprechen Bessergestellt.
Nee, ich hab mir das schon für die normalen PKV Beiträge durchgelesen (bei der Signal Iduna). Weil ich wissen wollte, wie das im Alter aussieht.
Ich habe mich da auch in jüngeren Jahren zu einer späten Option schon bekunden lassen und kann vor dem 50 Lebensjahr noch zu den Konditionen eines 35 jährigen einsteigen. Kostet einen kleinen Obolus im Monat. Ansonsten zahlst du höhere Beiträge mit späterem Eintritt immer mehr als jemand der schon in jüngeren Jahren beitritt. Weil von den Beiträgen Rücklagen für alle gebildet werden. Also ein 50 Jähriger, der schon 30 Jahre Mitglied ist, zahlt weniger als ein 50 Jähriger, der gerade beigetreten ist.
Es kommt aber auch immer individuell auf die Leistungen an die du abdecken möchtest. Da sind natürlich wenig Grenzen nach oben bei den Beiträgen.
Trotz ziemlicher Basisverträge hat die PKV meiner Frau bisher auch alles anstandslos bezahlt. Nur die Beihilfe nicht, wenn dann der Arzt den 5-fachen Satz genommen hat, die Beihilfe aber nur bis zum 3,3-fachen zahlt (Zahlen aus der Luft gegriffen), muss natürlich selbst die Differenz gezahlt werden.
Ja, jetzt klatschen die Leute während der Vorstellung
Schlimm!
Letztens wurde in der Tonhalle extra darauf hingewiesen, das man doch bitte nicht nach jedem Stück, sondern nur jeweils nach dem Gesamtwerk klatschen sollte.
Zum Glück hatte niemand ne Ahnung, wann jetzt das einzelne Stück und wann das Gesamtwerk zu Ende war und der Applaus kam immer sehr zaghaft