13 Reasons Why
Fuck… was eine Serie. Anders als bei einigen hier, war ich schon ab Folge 1 gehooked. Dieses ganze Mysterium um die Kassetten hatte mich irgendwie. Hab die ganze Staffel gestern Abend + heute durchgebinged.
Am Anfang der Serie hab ich mich noch gefragt: „Wie schlimm müssen diese 13 Gründe sein um einen Menschen in den Suizid zu bringen?“. Am Ende konnte ich es dann voll nachvollziehen. Vorweg zu den zwei Dingen, die diese Serie ausmachen: die Charaktere und wie Hannas Gründe erzählt werden.
Am Anfang mögen die Charaktere vielleicht sehr typisch wirken, doch der Schein fällt nach ein paar Episoden. Sie mögen sich wie 08/15 Teenager aus anderen Dramen benehmen, aber die meisten (wichtigen) Personen durchleben eine richtige Charakterentwicklung. Irgendwann habe ich diese gar nicht mehr als Personen in einer Serie angesehen, sondern als richtige Menschen, Menschen mit Problemen, die gefangen sind in ihrer Umgebung. Solche organischen Seriencharaktere schaffen fast meist nur die ganz großen Serien, dafür Respekt an dieser Stelle!
Nun zum grundlegenden: Was macht die Geschichte so besonders? Für mich ganz klar: ihre Nacherzählung der Suizidgründe. In den 13 Kassetten schildert sie dort Ereignisse, die an einer Highschool nicht untypisch sind (also die meisten davon). Man erfährt das zwar viele kleine Dinge passieren, aber diese stauen sich zusammen und können einen Menschen wirklich ruinieren. Auch die Perspektive der „Mobber“ wird gezeigt. Mobber in Gänsefüßchen, weil die Serie zeigt, dass Leute die mobben nicht unbedingt diese „Ich klau dein Essensgeld und stopf dich ins Klo“ Typen sein müssen, sondern auch solche wie du und ich, die in einer Situation falsch mit einer Person umgeht und sich nichts dabei denkt (wie gesagt, viele kleine Dinge stauen sich). Ab jetzt Spoiler: Was ich auch noch interessant fand, war die Stelle, in der sie intim mit Clay wurde. Sie befand sich in einem Zustand, in der sie keine Freude empfinden konnte (oder wollte?), ohne an das zu denken was ihr angetan wurde (sexuelle Belästigungen). In gewisser Weise ein „Point of no Return“, wo man nicht mehr allein ohne Hilfe wieder rauskommt. Sie braucht Hilfe, in gewisser Weise weiß sie das auch, blockt dann aber ab als Clay ihr helfen möchte.
Alles in allem eine tolle Serie, vor allem der ganze Einblick in die Psyche eines Menschen, wie und wieso ein Mensch suizidale Gedanken entwickelt, wobei ich mir nicht sicher bin wie realistisch das alles gehalten ist. Falls sich jemand mit dem Thema auskennt, kann er ja was dazu sagen, z.B. zum „Point of no Return“.
Als letztes noch eine kleine Bemerkung zu den Schülern auf der Highschool: Was geht ab mit den Tattoos? Ist nur mir das aufgefallen? Jeder zweite Schüler trägt Tattoos, als ob er zu ner Gang gehört . Besonders, da die meisten ja nur 16-17 sein müssten.