Eure zuletzt gesehene Serie/Staffel/Episode? I

The Rings of Power - Episode 6:

Während dieser Episode sind mir zwei Dinge aufgefallen…
Erstens: Wenn in dieser Serie irgend jemand sterben sollte, würde es mich emotional völlig kalt lassen und es würde mich höchstens interessieren, inwiefern es den Plot beeinflusst.
Und zweitens: Während ich für Serien die ich wirklich extrem gelungen finde (wie „Breaking Bad“ oder die frühen Staffeln von „Game of Thrones“) auf Youtube gehen würde, und einzelne dialoglastige Charakterszenen individual nochmals isoliert anschauen könnte, weil die einfach so toll geschrieben sind, so habe ich bei dieser Serie praktisch keine Szene im Kopf, wo ich denken würde: „Oh Mann! Die will ich unbedingt nochmals sehen!“
Und hey… ich schreibe das als jemand, der die Serie bisher eigentlich mag.

Aber es wird langsam immer mehr zu einem Problem, wie wenig Persönlichkeit die Charaktere doch haben! Und wie eigenartig statisch das Storytelling doch ist.
Und es ist für mich schwer wirklich den Finger darauf zu legen, WAS das Problem ist, aber ein Problem ist für mich definitiv vorhanden, wenn ich 6 Episoden in diese Serie noch immer kaum Charaktere habe, deren Schicksal mich auf emotionaler Ebene mitnimmt und ich die Serie primär schaue, weil ich den Plot sehen will… in einer Serie, wo ich grob bereits weiss, worauf der Plot schlussendlich rausläuft!

Ich glaube, diese Serie zeigt, wie viel Feingefühl, wie viel Aufwand und wie viele unsichtbare Fäden in wirklich guten Drehbüchern drin steckt. Denn einzeln habe ich nicht viel auszusetzen an dem ganzen, auf dem Papier sollte es funktionieren. Aber wie gesagt, praktisch gesehen fehlt der Serie einfach der Kick!
Ich glaube, ein Problem dass diese Serie hat ist, dass in jeder Szene einfach zu wenig los ist. Gerade in den Dialogsszenen hat man oft einfach zwei Charaktere, welche vor der immer gleichen Kulisse stehen und sich über den Plot unterhalten und Exposition geben.
Wenn ich zurück an die ersten Staffeln von „Game of Thrones“ denke… So viele Szenen haben eine solche Menge kleiner Details welche ablaufen, welche Szenen wo einfach ein Paar Charaktere reden so unterhaltsam und reichhaltig machen. Oft erhielt man so viel mehr Information als nur das, was gerade gesprochen wurde. Wo die Charaktere miteinander sprachen, WIE sie miteinander redeten, wie das Gespräch eröffnet und beendet wurde, was sie machten… alles kam zusammen und gab uns Informationen über die Persönlichkeit der Charaktere und die Welt.
Hier in dieser Serie… keine Ahnung, ich habe wirklich das Gefühl dass da so vieles einfach fehlt, weswegen ich jetzt nach über 6 Stunden mit diesen Leuten immer noch kein gutes Gefühl für sie habe.
Galadriel und Halbrand sind hier ein gutes Beispiel. Beide reden hier in dieser Folge miteinander… und beide sind einfach trübselig und flüstern vor sich hin… nachdem beide sich jeweils einmal gestoppt haben ihren Kriegsgefangenen zu töten.
Alleine schon die Tatsache, dass wir den genau gleichen Moment im ziemlich gleichen Kontext innerhalb weniger Minuten hatte, einfach mit den Charakteren vertauscht, zeigte irgendwie schon, wie austauschbar die beiden doch sind… aber noch viel mehr störte mich die Tatsache, dass du in dieser Dialogszene jeden anderen Charakter hättest reinschieben können und sich, abgesehen vom Inhalt des Dialoges, nichts geändert hätten. Jeder Charakter hätte wie die beiden einfach dort hocken können und trübseelig vor sich hinstarren können. Alle in der gleichen Position, der gleichen Haltung, mit der gleichen flüsternden Stimme…

Ich glaube, deswegen fühlt sich diese Serie für viele auch so langsam an. Man hat zwar eine ganze Menge Szene, aber jede Szene deckt irgendwie nur einen Plotpunkt ab und gibt vielleicht Einsicht in eine Charaktereigenschaft welche vorher noch nicht etabliert wurde. Und dann fühlt sich eine 5 oder 10 Minuten Szene erstens länger an, aber man kriegt auch den Eindruck, als habe die Serie einfach mehr Szenen in denen „nichts passiert“. Denn auch wenn jede Szene den Plot ein kleines bisschen voran treibt, so sollte in jeder Szene doch „mehr“ vorhanden sein. Wie gesagt, nicht bezüglich Plot, sondern bezüglich Informationsdichte.

Ich glaube es ist mir in dieser Folge zum ersten Mal aufgefallen, wie sehr mir diese Szenen fehlen, wo ich wirklich den Eindruck erhalte ich habe etwas gesehen, das mich interessieren würde nochmals anzuschauen, weil diese Folge gleich drei Momente hatte, wo ich dachte, man war FAST da. Man hat an etwas gekratzt, an einer Szene, wo ich wirklich mehr involviert war, weil da mehr vorhanden war als nur der Expositionsdialog.

Galadriel und Isildur auf dem Schiff. Die Pferdeverfolgung mit dem Ork „Vater“ mit seiner Gefangenname und dann schlussendlich das nachträgliche Verhör. Alles Szenen wo ich für einen kurzen Moment dachte: „Ok… ok, da läuft jetzt etwas mehr ab. Diese Szenen fliessen langsam in die Lücken, welche ich seit Beginn der Serie gefühlt habe“.
Und dann waren die Szenen vorbei, weil man die Plotpunkte abgehakt hatte, welche das Skript verlangte und man ging vorwärts.

Ich muss gestehen: Ich glaube nicht, dass die Serie diesbezüglich den Rank noch kriegt, zumindest nicht in der ersten Staffel. Offensichtlich, die Autoren denken, sie tun bereits genug für die Charakterisierung, ansonsten hätten sich die Serie ja anders geschrieben. Darum wird mich wohl der Plot durch die Serie tragen müssen… und muss dann einfach die Daumen drücken, dass man diesen Aspekt für eine zweite Staffel MASSIV überarbeitet. Mehr Sorgfalt reinstecken, wie man jede Szene wirklich gut und effektiv nutzen kann. Da muss mehr kommen, sonst wird die Serie auch für mich permanent auf dieser „ist ganz gut“ Ebene rumschwimmen, aber nie darüber kommen.

Und hey… ich finde sie noch immer ganz gut!
So sehr ich jetzt darüber gemotzt habe, wo es bei der Serie an fundamentalen Aspekten mangelt, mir gefällt nach wie vor was sie mit der Geschichte insgesamt machen. Der Anführer der Orks und sein Hintergrund ist definitiv extrem gelungen und funktionierte verdammt gut. Und gibt wirklich den Eindruck als versuche man den Orks als die „bösen Monster“ etwas mehr Nuance zu geben!
Und hey… der Konflikt um das Schwert, der Damm und dann das was folgt…
Ich weiss jetzt schon, bevor ich Meinungen dazu gelesen habe, was viele, viele Lore-Fans von Tolkiens Welt sagen werden und kann ich auch verstehen…
Aber ehrlich, im Moment, wenn wir tatsächlich den Ursprung Mordors und des Schicksalsberg gesehen haben, bin ich absolut dabei und finde es gelungen! Primär, weil ich mich eh schon damit abgefunden habe, dass das die Art von Serie ist, wo solche Dinge passieren können und solche Elemente der Tolkien-Welt auf so eine Art erklärt werden :grin:
Aber auch hier wieder, einfach etwas frustrierend, dass das Storytelling nicht das nötige Set-Up gemacht hat!
Hätte der Berg und der Damm eine grössere Präsenz gehabt während dem Rest der Serie bis hierhin, dann hätte dieser Moment für mich noch viel besser funktioniert, einfach weil ich dann schon einen Bezug zu diesen Dingen gehabt hätte.
Ich meine, der Damm war schon etabliert, und der Berg… ist einfach ein Berg der im Hintergrund war, oder? Kann mich nicht erinnern, dass der je wirklich angesprochen worden ist. Da hätte man besser auf diesen Moment hin aufbauen können (ohne, dass man es zu offensichtlich gemacht hätte. Gute Drehbücher können das).

Fazit: Vieles, das mir wieder gefällt. Aber mir fehlt wirklich inzwischen extrem der EMOTIONALLE Hook, der dafür sorgt, dass ich die Serie wegen mehr schaue als nur Neugierde wie der Plot weiter läuft. CHARAKTERE! Das fehlt der Serie bisher wirklich.

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Dahmer

Netflix

Fand es eine sehr fesselnde Serie, die mich auch wieder dazu gebraucht hat, was über die wahren Hintergründe nachzulesen. Soweit ich das sehe, ist die Serie sehr nah an der Wirklichkeit, was das Ganze noch ein Stück schwerer macht. Empfehlen würde ich die Serie wohl nicht, da manche Szenen schon recht hart sind, wenngleich ich bei dem Echo, was ich vorher am Rande mit bekommen habe, vermutet hatte, es wäre noch härter. Das gezeigte ist jedenfalls nicht so hart wie das implizierte. Geht es hier schließlich im Kernthema um Kannibalismus und Nekrophilie.

Tolle Serie, wenn man mit True Crime umgehen kann und super gespielt von Evan Peters.

Gerade die ersten 3 folgen von Mo gesehen…

… wie gut ist denn bitte diese Serie?! Genau mein Ding! <3

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What We Do In The Shadows (Staffel 3 und 4)

Hatte S3 total verpennt, konnte so aber zwei Staffeln hintereinander schauen. Auch cool.
Erstmal muss ich sagen wie schade es ist, dass WWDITS so unbekannt ist, weil die Serie auf so einem nischigen Streamingdienst läuft.
Den Film kennen ja einige und er gilt quasi als Geheimtipp und Taika Waititi ist mittlerweile ja auch berühmt, aber die Serie kennt fast niemand hier.

Dabei ist sie eine der witzigsten Sachen der letzten Jahre, ich würde sie sogar über den Film stellen. Was der Film nur ankratzt wird hier voll ausgeschöpft.

Die Prämisse von Film und Serie ist erstmal die Gleiche. (die Serie wird auch produziert von Waititi und Clement) Es geht um ein paar Vampire in der Gegenwart die im Stile einer Fake-Doku in ihrem Alltag verfolgt werden.
Nur sind wir dieses mal nicht in Neuseeland sondern in den USA, genauer gesagt Long Island.
Hauptsächlich geht es um die drei klassischen Vampire Nandor, Laszlo und Nadja und den Energievampir Craig. Noch eine Hauptrolle gehört dem „Familiar“ von Nandor, Guillermo.
Am Ende von Staffel 2 entkamen die vier nur knapp dem Tod nachdem das „Vampiric Council“ sie eigentlich Töten wollte, weil Guillermo aus einer Vampirjäger Familie stammt und seine „Morde“ den vier Vampiren zur Last gelegt worden sind.
Jetzt wo das alte Konzil weg war, haben einfach unsere Vier den Laden übernommen.

Staffel 3 dreht sich also viel darum wie sie die Geschäfte des Konzils führen und außerdem gibt es einen kleinen Machtkampf zwischen Nandor und Nadja weil beide Meister des Konzils werden wollen, es jedoch nur einen geben darf. Es passieren noch ein paar andere Sachen, der Baron kehrt zB zurück und es gibt wieder ein paar lustige neue Figuren die auftauchen.

Staffel 3 endet mit Craig Robinsons 100. Geburtstag, was jedoch auch seinen Tod bedeutet, weil Energievampire nur genau 100 Jahre alt werden können.
Das ist jedoch nur temporär weil ein Baby mit Craig Robinsons Gesicht bricht aus seiner Leiche heraus und läutet Staffel 4 ein.

Staffel 4 beginnt nach einem Jahr Pause. Alle außer Laszlo waren unterwegs, kommen jedoch zurück und es wird beschlossen aus dem Konzil einen Vampirnachtclub im Stile von Blade zu machen. Laszlo hat auch Baby Robinson aufgezogen, die beiden bilden über die Staffel eine Art Vater/Sohn Duo.
Das Kind wächst manchmal unnatürlich schnell wodurch wir über die Staffel hinweg sehen wie aus seine Baby ein Kind und aus dem Kind ein Teenager wird, bis wir dann am Ende wieder bei Craig Robinson ankommen der sich dann auch an nichts mehr zwischen seinem Tod und seiner „Wiedergeburt“ erinnern kann.
Die Effekte sind super uncanny was alles noch viel lustiger macht.

Nebenbei geht es um den Nachtclub und dessen auf und abs. Nandor findet in der Zwischenzeit eine Dschinn Lampe und wünscht sich wieder zu heiraten. Super lustig gemacht.

Das Ende der Staffel teast an dass Guillermo endlich zu einem Vampir wird, mal sehen ob das was wird.

An alle die auf Waititis Art von Humor stehen, schaut die Serie!!! Generell sollten das alle schauen die gerne Comedy mögen.

Grade läuft die letzte Folge der dritten Staffel von DuckTales. Ach, was eine tolle Serie. Ein Reboot kann also auch mal funktionieren. Und wo jetzt in der letzten Folge sogar einmal kurz das Theme von Gargoyles angestimmt wurde, hatte ich ein klein bisschen Gänsehaut. Die haben es echt geschafft neben den tollen DuckTales-Geschichten noch allerhand andere Disney-Serien zu würdigen. Echt eine tolle Serie und schade, dass es jetzt vorbei ist.

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Na, ich warte noch auf Staffel 3+4 auf D+. Die könnte da mit der Veröffentlichung auch endlich mal aus den Puschen kommen.

Wenn Du noch nischiger willst, dann guck Wellington Paranormal.

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Danke für den Tipp!

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Disney+ muss sich auch and die Ausstrahlungsrechte halten. In Deutschland hat halt Joyn+ die Erstausstrahlung. Die 3. Staffel haben die dort im Februar gezeigt. Keine Ahnung wie viel Abstand da immer ist bzw. sein muss. Da Staffel 4 auch noch nicht bei Joyn+ lief, wird die Staffel nochmal länger dauern.

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Wie doof.

Kann man immer so oder so sehen. Am Ende gab es immerhin ein Dienst, der die Serie halt zeitnah nach Deutschland geholt - aus welchen Gründen auch immer bzw. man sich einigen konnte. Sonst hätte man dieses schwarzen Loch HBOMax, wo man im Ungewissen war und viele Serie hier nicht zu sehen waren und nun bei RTL+ landen (Hacks, Made for Love oder Peacemaker).

Wäre Disney+ 2019/2020 schon in Deutschland gewesen, wäre What We Do in the Shadows als FX-Serie sicherlich gleich bei Disney+ gelandet.

Ein anderes nerviges Beispiel ist The Good Fight. Die finale Staffel ist jetzt gestartet. Läuft in den USA exklusiv bei Paramount+, gibt es in Deutschland nicht. In Deutschland lief The Good Fight immer bei FOX. Fox gibt es nun auch nicht mehr, sondern die Serie sind alle zu Disney+ gewandert. Nur The Good Fight wird wahrscheinlich wieder Monate brauchen bis es bei Disney+ landet und Paramount+ kommt im Dezember nach Deutschland wird aber auch nicht die Erstaustrahlungsrechte haben. Tja, so ist das mit den Rechten. :smiley:

Gänsehaut? Ich hab laut aufgeschrien vor Freude.
Das war so dezent gesetzt.
Insgesamt ist die neue Ducktales eine der Besten Animations/ Trickserien derzeit.

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Absolut. Und zu der Szene: Manny wird von Keith David gesprochen - der damals auch Goliath im original seine Stimme lieh. Auch die Line ist super „I live again - again!“ :beanjoy:

Klar, irgendwo hat man den ganzen Disney Afternoon abgeklappert, aber ich fand es immer nett und nie zuviel. Der Fokus lag stets ganz klar bei den coolen Neuinterpretationen der Ducks und ihren unterhaltsamen Abenteuern. :beancute:

Gibt übrigens ne sehr knackige Beatsaber Map zum Intro in voller Länge :beangasm:

Bin wirklich interessiert, wie man das Darkwing Duck Reboot hinbekommt. Durch die Welt, die man auch mit den Duck Tales eröffnet hat, hat man hier auch die Chance für Gastauftritte. Wobei ich denke mal, dass man diesen Darkwing Duck dann nimmt und nicht komplett neu macht. Das würde ich eher Schade finde, da man diese ganz spannende Backstory hatte.

Darkwing Duck, der dann ggf. auch zusammen mit der Rettungstruppe gegen Al Katzone und Gesellen loslegt. :smiley: Die alten Feinde, vielleicht neue Feinde.

In Staffel 3 hab ich jetzt noch sieben Folgen ausstehend und da wird die Geschichte um F.O.W.L. noch ein Ende finden, nehme ich an. Gerade Eisenbeiß, die Dotterköpfe das war schöne Erinnerung.

Ja, sie haben die Hauptstory von Ducktales schön zu Ende gebracht. Mit dem ein oder anderen Twist sogar :sweat_smile:

Ja ich weiss, trotzdem doof. :beansad:

The Bear - Episode 1 - Episode 3

FX’s Bear hat mich nach drei Folgen am Haken. In der Serie geht es um Carmi, der ein Award-Winning-Koch in der feinen Küche NYC war, aber dann nach dem Selbstmord seines Bruders zurück nach Chicago kommt, um dessen Sandwich-Shop zu retten. Die Serie ist wirklich wieder eine der erwarteten coolen Neustarts des Jahres. Besonders die Szenen in der Küche, so hektisch, so laut - als ob man mittendrin. :smiley:

Jeremy Allen White als Carmi kommt gut rüber, aber besonders stark finde ich Stand-Up-Comedian Ayo Edebiri als Sydney. Generell hat der ganze Cast in der Küche etwas. Echt wunderbares Comedy-Drama bisher, wo nicht nur die Küche im Fokus steht, sondern Carmis persönliche Probleme und was ggf. sein Bruder machte wohl noch näher in den Fokus rückt.

The Bear läuft mit acht Folgen nun auf Disney+.

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Obi-Wan Kenobi - Staffel 1

Nachdem ich das Ganze lange vor mir hergeschoben habe, was auch mit den schlechten Kritiken zu tun hatte, habe ich mir das Ganze die letzten Tage doch mal angetan…

Naja was soll ich sagen: Die Kritiker hatten recht :smiley:

Wie lieblos und einfalllos kann eine Serie sein? Ich weiß auch nicht was Disney damit hat, dass alte Jedis (wobei Obi-Wan im Vergleich zu Luke aus der neuen Triologie jetzt nicht wirklich alt ist) Lappen werden? Ja klar, er ist mit Anakin gescheitert. Er macht sich Vorwürfe. Die Republik ist zerfallen. Alles klar. Habs verstanden. Aber, dass er deshalb überhaupt nichts mehr kann verstehe ich nicht. Und auch sein Wandeln von „ich kann gar nix“ zu „ich schleuder dir ein halbes Gebirge gegen den Kopf“ war dann doch irgendwie sehr plötzlich :smiley: Dann dieses gewollte aufeinandertreffen von Vader und Kenobi. Das ist wirklich reiner Fanservice. Auch wenn ich als Fan das definitiv nicht gebraucht hätte. Die ganze „Obi-Wan rennt weg und Vader stiefelt langsam hinter her“ war so lächerlich. Und es ist halt voll uninteressant, weil jeder weiß, dass die zwei überleben. Die ganze Story plätschert so vor sich und eigentlich war von Beginn an klar, dass am Ende alles bleibt wie es war (hier Frauentausch Meme einfügen).

Und klar. Die einzige Story die man einigermaßnen glaubwürdig erzählen kann ist, dass er Leia suchen muss. Es gibt einfach keinen anderen Grund für ihn den Planeten und damit Luke zu verlassen. Alles so verhersehbar. Und am Ende machen sie es sich dann ja auch leicht, in dem er zu Owen sagt, er soll jetzt auf den Jungen aufpassen. So nach dem Motto: Hey, wir wollen vielleicht noch weitere Staffeln drehen also brauchen wir einen Grund warum Kenobi jetzt nicht dauerhaft auf Tatooine abhängt. Was auch immer Owen machen kann wenn jetzt Vader oder ein Inquisitor vor der Haustür steht… Das wirkt auf mich wie ein Drehbuch von einem Autor der gerade sein Studium beginnt und sich an einfachen Lösungen versucht um Plot-Holes zu verhindern.

Und was ich inzwischen echt nicht mehr sehen kann, sind diese Hintergründe bei den Star Wars Serien von dem riesen Videoscreen. Irgendwie sieht jedes Setting gleich aus. Ich kanns gar nicht richtig beschreiben aber es stört. Auch die Perspektiven passen oft einfach überhaupt nicht. Mal abgesehen von den teilweise echt miesen CGIs.

Und was ich mich die ganze Zeit frage (vllt hat hier jemand die alten Filme noch mehr im Kopf, bei mir ist der letzte Rewatch schon einige Jahre her): Kenobi und Leia haben ja jetzt doch eine gewisse Bindung aufgebaut und Leia wird mit ihren 10 Jahren als sehr aufgeweckt dargestellt. Ich kann mich nicht erinnern, dass Leia in den Krieg der Sterne Filmen Kenobi wirklich kannte? Oder hab ich das falsch in Erinnerung? Nach der Serie müsste Sie sich (trotz ihrer 10 Jahre) an ihn erinnern und sich vllt sogar freuen ihn wieder zu sehen.

Alles in allem: Eine Serie die niemand braucht.

Cyberpunk: Edgerunners

Gleich vornweg an die Bada Binge Runde (wenn sie das überhaupt jemals lesen werden): In einem sehr kurzen und simplen Storystrang wird auf die Serie in Cyberpunk 2077 eingegangen.

Aber mal zu Serie an sich.
Ich selber bin im Anime-Bereich nicht Zuhause. Mitte der 1990ziger Jahre habe ich mir mal Ghost in the Shell gegeben und Gipfel der Götter hat mich im letzten Jahr auch gepackt. - Immer mal wieder interessiere ich mich für Anime, aber ich würde mich weder als „Fan“, noch als „Experte“ bezeichnen.

Mir diese Netfilx-Serie angeschaut zu haben liegt in erster Linie am kürzlich erschienen Game Talk, bei der die Runde von Edgerunners geschwärmt hat.
Zudem hat mich Cyberpunk 2077 sehr gepackt. Blende ich die Releasegrütze mal aus und sehe das Spiel vom Status Quo aus (ich habe das Spiel Anfang des Jahres nach dem großen Patch auf der Series S gespielt), so ist es für mich eines der besten Spiele der letzten Jahre.

Und für mich schlägt die Serie in eine ähnliche Kerbe.
Die dystopische, heruntergekommene und moralisch instabile Welt von Night City wird durchaus gut präsentiert. Es gibt viele Querverweise und Bezüge zum Videospiel. Stellenweise sogar so detailliert, dass in einer Szene 1:1 die Ingame-Map eingeblendet wird. - Fanservice konnte ich an jeder Ecke erkennen.

Wer die Stimmung, die Welt, das Universum und das Treiben von Night City und Cyberpunk 2077 mag, dem kann ich diese Serie sehr empfehlen.
Und somit reit sich mein erste Kritikpunkt ein: Wer das Videospiel nicht kennt (oder nicht mag), dem würde ich Edgerunners nicht empfehlen.
Dafür gibt es zu viele Szene, Dinge und Vorgänge, die geschehen, aber die nicht erklärt werden. - Außer man kennt das Spiel.

Daneben gibt es einige Kritikpunkte, die ich anmerken möchte, obwohl ich Spiel und Serie sehr mag.
Die Sprache. Ja, die Wortwahl und die Dialoge in Night City sind hart und oftmals unfreundlich. Die Obszönitäten und Kraftausdrücke die die Figuren bei Edgerunners stellenweise an den Tag legen, erinnern aber eher an pubertierende Achtklässler.
Das geht in einer Folge (zumindest ist es mir dort extrem aufgefallen) sogar soweit, dass dadurch die Immersion und die Stimmung ad absurdum geführt wird.
Das Pacing. Simon hat es im Bada Binge Talk angesprochen: Die Entwicklung der Charaktere geht viel zu schnell und die Stimmung in der Stadt wird sehr vernachlässigt.
Zwei bis drei Folgen mehr hätten der Serie gut gestanden. So hätte man die Figuren und deren Motivationen und auch die Stimmung der Welt ein wenig mehr beleuchten können.

Damit schliesst sich der Kreis zum Finale: Denn das ging mir zu schnell. - Ich hab / hätte Lust auf mehr gehabt.

In diesem Sinne: Wer das Cyberpunk-Universum mag und (!) das Spiel gerne gezockt hat, dem kann ich die Serie empfehlen. Alle anderen brauchen sich Edgerunners mMn nicht geben.

Ich als großer Stromberg Fan, habe endlich angefangen, The Office (US) zu schauen. Bin jetzt in der Mitte der zweiten Staffel und es macht einfach Spaß :smiley:

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The Bear - Staffel 1

Fantastische Serie und für mich eine der besten Neustarts in diesem Jahr. Wow, besonders die letzten drei Folgen Ceres, Review und Braciole waren einfach großartig. Comedy-Drama ist eher mehr Drama als Comedy. Es gibt lustige Szenen und Sprüche, aber der Drama-Anteil steht klar im Vordergrund. Die Charakterzeichnung ist so unglaublich stark, wie man von Episode zu Episode ein paar Puzzlestücke von Carmy und die Beziehung zu seinem Bruder entschlüsselt für den Zuschauer.

In den ersten drei Folgen habe ich Jeremy Allen White und Ayo Edebiri gelobt. Besonders Edebiri find ich einfach klasse, wie sie den Job in der Küche macht. Aber Ebon Moss-Bachrach als Richie ist am Anfang nervig, die ganze Zeit über auch ein Arsch, aber gerade die Folge Ceres gibt ihm so viel Tiefe sowie auch im Finale. Der Verlust von seinem besten Kumpel - auch cool, dass Jon Bernthal diese Rolle spielt - hat ihn richtig getroffen und er hat niemand, der ihn fragt wie es ihm geht. Mit ihm war es die beste Zeit, die Witze, die Storys, das ist keiner mehr da mit dem er so erzählen kann. Dann noch der Punkt der Veränderungen von Chicago, der Straße und auch das The Beef sich ändert. Wie Tina ihn fragt: “Where you gonna go ?” oder er später realisiert das Carmi sein einziger Freund ist, dass war schon emotional. Dann muss ich für das Finale doch auch nochmal Jeremy Allen White loben. Der Monolog, den er das zu Beginn hält, das war unheimlich gut.

Das Finale hat mir unheimlich gefallen, macht Freude auf eine 2. Staffel. Absolute Empfehlung.

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