Europawahl 2019 (Wahl-O-Mat)

Ja, zumal in sein Video viele viele viele viele Stunden Arbeit geflossen sind und er nicht frei redet, sondern mit Skript und dennoch schneiden musste.

Ein guter freier Redner wie wolfgang kubicki würde vermutlich von der Moderatorin stark eingebremst werden müssen um die Diskussion ausgewogen zu halten.

Soll gar nicht negativ für Rezo oder wahlwerbend für kubiki sein, nur haben sie einfach unterschiedliche skills

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Der Rezo hat doch geschrieben, dass er ein Problem mit Stottern hat, warum sollte er dann in eine öffentliche Podiumsdiskussion oder so gehen sollen. Politiker können halt non-stop ohne Punkt und Komma ihre sinnvollen und sinnfreien Dinge raushauen. Ist auch deren Job, kann man ja auch wöchentlich in Polit-Talkshows sehen.

ich hab es zwar schon mal gesagt, aber ich hab das bedürfnis, es nochmal zu wiederholen.

was mich in der öffentlichen debatte über rezos video am meisten ärgert ist, dass es wieder mal nur um personen geht, nicht um inhalte.
man kann von dem typen mit den blauen haaren ja halten, was man will. ich kannte ihn vor dem berühmten video z.b. gar nicht.
aber er hat einen punkt. und darüber wird halt, zumindest in meiner wahrnehmung, gar nicht gesprochen. da geht es meist nur um “darf der das?”, um seine wortwahl oder es werden sich aluhüte aufgesetzt und eine verschwörung gewittert.

ich würde mir wünschen, dass man endlich mal drüber spricht, dass es klimatechnisch schon lange nicht mehr 5 vor 12 steht, sondern eher 5 nach 12. und welche folgen es für unsere kinder, kindeskinder und deren kinder hat, wenn wir mit der natur weiter so umgehen wie bisher, was mMn auch die migrationsthematik beinhaltet.
und dass man mal hinterfragt, ob die liberalisierung der marktwirtschaft der letzten 30 jahre (komischerweise seit dem fall des eisernen vorhangs, seitdem der westen “gewonnen” hat) so dufte für das soziale klima ist und ausreichende antworten für soziale themen bietet, was meiner ansicht nach ebenfalls migration miteinschließt.

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Absolut. Nur man muss meiner Meinung nach mit Menschen, die eine andere Meinung haben, wie man das Problem löst, verhandeln. Absolute Positionen gewinnen nicht! Das haben wir in fast 300 Jahren Demokratie doch gelernt.
Dass die Welt nicht schon morgen klimaneutral sein wird, ist eine Wahrheit, der wir ins Auge blicken müssen. Ich will das auch so schnell wie möglich haben, aber wenn man zu vehement ist, bewirkt man das Gegenteil.

Das sind super Worte!

Ja. Natürlich. Aber Rezo sagt von sich selbst einfach dass er nicht der Richtige ist um das zu Verhandeln. Er überlässt das dann lieber anderen bei denen man dann auch einen Erfolg erwarten kann. Das ist die eigentlich Größe hier, zuzugeben dass man etwas nicht kann und es dann jemand anderem zu überlassen weil einem das Ergebnis einfach zu wichtig ist. Auch etwas was vielen Politikern fehlt.

Ich schrieb ja bereits: Ich verstehe das. Aber tut das „Establishment“ das gleiche? Ich sage: Nein. Es wird ihm als Schwäche ausgelegt werden.
Warum nominiert er nicht einen Stellvertreter? Tilo Jung z. B., der ihm bereits bei der Recherche für das Video geholfen hat und Unterzeichner der YouTube Aktion ist.

Der würde die dann nach der sachlichen Zerstörung durch Rezo rhetorisch zerstören. Denn Jung hat absolut das Zeug dazu die in einer Debatte ziemlich böse abzuziehen.

Und ist das irgendwie relevant?

Nun. Nur im Internet wird man keine Änderung herbeiführen können.

Wenn man sich von Politikern auf ihrem Gebiet zerreißen lässt aber auch nicht.

Ich sehe aber auch nicht was es damit zu tun hat ob man was ändert oder nicht wenn das Establishment nicht versteht dass jemand zugibt etwas nicht zu können und es deshalb jemand anderen machen lässt.

Edit: Übrigens denke ich dass Rezo gar nicht mehr daran glaubt bei der CDU was ändern zu können. Er hat ja immerhin dazu aufgerufen sie nicht mehr zu wählen.

Es gibt schon andere Youtuber, die gerade für ihn einspringen. Piet gibt ganz viele Interviews, Rob Bubble war gestern Abend bei der Phönix Runde, LeFloid wird heute Abend bei Maybritt Illner sein, usw.

Auch #fridaysforfuture-Aktivisten sind sein Monaten in Ministerien, Gemeinderäten, Talkshows, usw unterwegs, um zu diskutieren.

Und die Wissenschaft und Dutzende NGOs reden sowieso schon seit Jahrzehnten auf die Politik ein. Die CDU hatte ewig Zeit, auf Dialoge und sachliche Argumente einzugehen. Das hat alles nichts gebracht.

Jetzt hilft nur noch eine möglichst große Öffentlichkeit herzustellen, um Druck auf die Politik zu machen und/oder dafür zu sorgen, dass untätige Politiker abgewählt werden. Das hat Rezo so gut geschafft, wie fast niemand davor.

Dass er sich jetzt wieder raus nimmt und nicht dorthin geht, wo er sich unwohl fühlt und wo er seiner Meinung nach nur verlieren kann, finde ich vollkommen nachvollziehbar. Rezo hat genug Änderungen herbeigeführt, jetzt können andere übernehmen.

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Wenn man politisch etwas erreichen will, muss man irgendwann auch analoge Debatten führen. Das beziehe ich jetzt nicht auf Rezo persönlich! Wenn man politisch etwas ändern will, dann muss man in den Diskurs und in die Parlamente.

Das hat nichts mit „deren Gebiet“ zu tun. Unsere Welt besteht eben aus beidem: Analog UND digital. Und die echten Entscheidungen werden in der analogen Welt getroffen und das finde ich gar nicht mal so schlecht.

So ein Video wie das von Rezo ist von unschätzbaren Wert um solche Debatten zu starten, aber man wird die Politik nicht vom Internet aus mit aktivistischen Appellen verändern.

Ja. Und genauso muss es sein.

Du machst hier den gleichen Fehler wie AKK: Du behauptest es gäbe eine analoge und eine digitale Welt. Als ob etwas nicht real wäre wenn es in einem Video auf YouTube stattgefunden hat. Als ob eine Debatte die man online führt was anderes wäre wie eine „analoge Debatte“. Was ist überhaupt eine analoge Debatte? Ist eine debatte im Fernsehen analog? Wenn ja, wo ist der Unterschied zum Internet? Wenn nein, wie kommt es dann dass so viele Debatten im Fernsehen geführt werden?

Korrekt. Und damit hat er seinen Teil getan. Die inhaltliche Debatte müssen jetzt Leute führen die diese Debatte auch führen können. Nur weil jemand darauf aufmerksam macht dass eine Debatte geführt werden muss muss er nicht auch derjenige sein der sie dann auch führt.

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Das habe ich nicht geschrieben! Ich habe geschrieben, dass die Welt aus einem analogen und einem digitalen Teil besteht. Unsere Welt setzt sich aus beidem zusammen.
AKK hat - wie du beschreibst - etwas völlig anderes behauptet, nämlich dass es zwei verschiedene Welten gibt.

Natürlich ist jede Debatte real, egal wo sie geführt wird. Ich wäre nicht hier in diesem Forum und in anderen Foren, wenn ich das alles hier für Schwachsinn halten würde. Dennoch gibt es einfach einen faktischen Unterschied: Im digitalen sprichst du nicht direkt, nicht von Angesicht zu Angesicht, meistens anonym.

Eine Debatte von Angesicht zu Angesicht, real an einem Ort.

Ja. Denn die Diskutanten sitzen ja real in einem Studio zusammen. Ob du dir das im Internet oder am Fernseher anschaust ist für die Beurteilung egal, weil die Form, wie man das rezipiert unerheblich bei der Bewertung ist, um welche Form der Debatte es sich handelt.

Ist doch selbsterklärend, oder? Die Diskutanten sind real an einem Ort.

Natürlich ist mir klar, dass das nicht ganz klar trennbar ist: Was ist mit einer öffentlichen Skype-Diskussion? Man sitzt sich gegenüber, also analog, aber man ist nicht an einem Ort und spricht über ein digitales Medium.

Fakt ist: Man erreicht nur etwas, wenn man beide Teile, den analogen UND digitalen bespielt.

Da habe ich schon mehrfach zugestimmt.

Du schreibst aber man müsse eine Debatte nicht nur im digitalen Bereich führen sondern auch im analogen. Das ist einfach quatsch.

Das stimmt so pauschal auch nicht.

Eine Debatte per Skypeschalte wäre dann also keine „analoge Debatte“ und damit weniger wertvoll? Warum genau?

Und welchen Unterschied macht das?

Edit: Aber gut, sagen wir einfach mal man muss diese Debatte zwingend von Angesicht zu Angesicht im gleichen Raum führen. Bleibt immer noch die Frage warum gerade Rezo die führen muss.

Wir haben bis jetzt ein gutes und faires Streitgespräch geführt, aber Du musst ein bisschen aufpassen, dass Du mir keine Sachen in den Mund legst. Ist nett gemeint :slight_smile:

Ich habe doch nun hinreichend begründet, warum das kein Quatsch ist, sondern einfach Realität.
Nur von zuhause aus vor einer Kamera sitzend veränderst du vielleicht die Debatte und kannst wichtige Beiträge und Impulse liefern, aber wirklich verändern kannst du nur etwas, wenn du auch mit anderen real interagierst.
Ich verstehe nicht so ganz, warum Du dich so vehement davor sträubst.

Ist nicht leicht mit dir zu diskutieren, wenn du entweder nicht richtig liest oder einfach auslässt.

Über den Wert habe ich gar nichts geschrieben. Natürlich ist er gleich hoch bei Digitalem und Analogen. Nur die Wirkung ist anders: Ersteres ist gut um für Aufmerksamkeit und Mobilisierung zu sorgen, Letzteres für den politischen Diskurs und die politische Umsetzung.

Ehrlichere Debatten? Von Angesicht zu Angesicht ist natürlich etwas anderes als über Skype oder komplett anonym über Chats und Foren zu diskutieren. Ist jetzt auch keine so neue Erkenntnis.

Bitte richtig lesen und keine Sachen in den Mund legen.

Weil das was Rezo gemacht hat eine reale Interaktion war.

Wenn das eine gleich viel Wert ist wie das andere dann würde es ja keinen Unterschied machen. Und ich sehe einfach auch keinen Unterschied darin ob man im gleichen Raum sitzt oder sich direkt per Video unterhält.

Seh ich einfach nicht so und wüsste auch nicht warum das so sein sollte.

Davon redet niemand.

Tu ich an der Stelle nicht. Ich stelle eine Frage. Die ganze Diskussion hier geht doch gerade darum dass es falsch von Rezo sein soll dass er sich jetzt nicht an einer Debatte beteiligen will wenn es nur darum geht zu diskutieren ob man überhaupt was ändern muss. Das ist der ganze Kern hier gerade. Muss Rezo jetzt, nachdem er das angestoßen hat, sich mit Leuten von der CDU in eine Talkshow setzen und darüber diskutieren? Ich sage nein, muss er nicht. Dein Argument ist, dass man die Debatte vom Digitalen ins Analogen bringen muss. Von mir aus. Das heißt aber eben trotzdem nicht dass unbedingt Rezo diese Debatte führen muss, vor allem dann nicht wenn er selbst von sich sagt dass er nicht die geeignete Person dafür ist. Es ist auch genausowenig sein Job für eine Talkshow die Gäste auszusuchen. Das können die schon selbst machen.

Es hat den gleichen Wert, aber eben auf unterschiedlichen Arten. Das habe ich ja schon erklärt. Um es genau zu machen: Für Aufmerksamkeit und Mobilisierung ist der digitale Teil dem Analogen haushoch überlegen. Dafür eignet sich die digitale Welt nicht so sehr für die politische Umsetzung (daran sind die Piraten gescheitert) und für ernsthafte politische Diskurse. Beim analogen Teil ist es umgekehrt.
Natürlich kann man nicht alles klar abgrenzen und es gibt Überschneidungen.

Politik allgemein kann auf keinen Teil verzichten, sie ergänzen sich.

Ich eben schon. Ich mag da von mir aus altmodisch sein (mit knapp 30 Jahren :-D), aber es macht einen Unterschied, wie man diskutiert, wenn man wirklich direkt physisch am selben Ort ist und sich da in die Augen schauen muss.

Das ist viel respektvoller und ehrlicher. Und wenn man gerade die Debatten über toxische Communitys, Hatespeech, Respektlosigkeit etc. im digitalem Raum sieht, sehe ich da ehrlich gesagt auch kaum Gegenargumente.

Ehrlich gesagt: Nein. Ich habe diesen „Streit“ hier zwar damit begonnen, dass ich Rezo etwas vorwerfe, aber spätestens seitdem ich sein Statement kenne - ich verfolge ihn nämlich nicht und nutze kein Twitter - habe ich akzeptiert, dass er nicht in die Debatte einsteigen möchte.
Ich argumentiere lediglich aus der Sicht, wie es wohl im „Establishment“ ankommen wird.

Ich habe es schon mehrmals geschrieben und dir auch im letzten Beitrag Stellen zitiert, an denen ich die Debatte längst von Rezo weg führe.

Wir sind auf derselben Seite, nur wir sind uns uneinig, wie man das Ziel erreicht.
Da musste ich nämlich leider schon beobachten, wie jemand mit so einer absoluten Haltung auf die Nase gefallen ist. Tilo Jung selber! Er war diese Woche in einer Talkshow auf Phoenix und hat dann die Frage gestellt bekommen, was denn die CDU machen soll. Er sagte darauf hin, sie solle einfach sagen: „Du hast Recht“ (zu Rezo). Das wurde ihm dann sofort von einem Politikwissenschaftler um die Ohren gehauen und auch von den anderen beiden Teilnehmern der Diskussion.
Das hat nichts mit modern zu tun, nichts mit „Generationen“ bzw. „alt“ und „jung“, nichts mit digital oder analog: In der Politik kommst du nicht weit, wenn du den Gegner zur totalen Aufgabe aufforderst.
Da war der Herr von „Jung und naiv“ mal nicht nur gespielt naiv.

Ich finde einfach, dass es nicht damit getan ist nur im Internet auf die Pauke zu hauen und dann zu sagen: Joahr, ausklabüsern sollen es dann andere.

Du sprichst von Fällen in denen Menschen anonym und per Text Hass verteilen. Ich rede davon wenn sich zwei Menschen, von denen jeweils der eine weiß wer der andere ist, virtuell gegenüber sitzen. Die schauen sich auch in die Augen und reden miteinander. Das darfst du nicht vermischen.

Und ich argumentiere damit dass es scheißegal ist wie es im Establishment ankommt.

Belassen wir es einfach dabei. Im Grunde sind wir uns einig, im Detail haben wir andere Ansichten.

Ja. Und ich sage halt, dass wir uns dann alle als ach so aktivistisch und politisch sehen können, dann aber faktisch nichts passiert.
Das „Establishment“ heißt ja nicht umsonst so… die sitzen ja leider am längeren Hebel. Wenn man nicht auch auf die zugeht, erreicht man nix.

Das muss nicht heißen Grundpositionen etwa zum Klimawandel aufzugeben! Nur zur Umsetzung von Maßnahmen gibt es dann eben unterschiedliche Auffassungen. Und da muss ich jetzt - vielleicht werde ich wirklich alt - dieses böse Wort von der „Realpolitik“ in den Mund nehmen.

Ich wünsche mir wie jeder andere normal denkende Mensch auch, dass der Klimawandel effektiv schnellstmöglich bekämpft wird. Aber das ist wirklich nicht so einfach, wie es viele suggerieren. Die Welt kann übermorgen einfach nicht klimaneutral sein, auch wenn es wahrscheinlich so sein müsste und wir es uns alle wünschen.

Und die CDU z.B. hat eben auch Wählerinteressen zu vertreten und ich bin mittlerweile zynisch genug zu verstehen, dass der Partei wichtiger ist an der Macht zu bleiben, als den Planeten zu retten, was auch neuerliche Entwicklungen betrifft:

Erst heute kam die Meldung, dass die CDU-Bundestagsfraktion Kompromisse zum Kohleausstieg blockieren wird.

Warum will man den Laden bekehren, wenn man sie auch einfach abwählen kann?

Tilo Jung hatte da aber Recht, er hat es nur nicht gut verteidigt. Das Problem liegt doch vor allem darin, das die Union jede Diskussion inzwischen so weit ins Surreale verschiebt und Fakten nicht mehr akzeptiert. Egal ob Urheberrechtsreform oder Klimapolitik, da können noch so viele Hunderte Wissenschaftler gut nachvollziehbar begründen, warum der aktuelle Weg ein Holzweg ist, man weicht keinen Millimeter davon ab. Dieses postfaktische Agieren jenseits der Wissenschaft haben die Republikaner in den USA erfunden und die CDU übernimmt es inzwischen ungesehen.
Aber wie soll so eine Diskussion, eine Lösungsfindung oder ein politischer Prozess aussehen? Wenn eine Seite konstant leugnet das stets gilt A = A und 1 + 1 = 2, welche Grundlage gibt es dann noch gemeinsam etwas zu erreichen? Intellektuell redlich wäre, entweder ein Gegenargument zu bringen oder den Fakt anzuerkennen. Wenn man sich aber weigert beides zu tun, dann bleibt tatsächlich nur noch die „Zerstörung der CDU“. Jemand der alles mit Ideologie und Lobbyinteressen beantwortet und sich auf keinerlei Argument einlässt, den kannst du nicht erreichen.
Die ganze Situation erinnert mich inzwischen extrem an die Endzeit der SED. Auch da war der wissenschaftliche Konsens überwältigend, die höhere Effizienz der Marktwirtschaft war inzwischen in der Realität sichtbar, durch den massiv höheren Lebensstandard im Westen, die Menschen rebellierten auf den Straßen und trotzdem hielt man eisern an seiner Ideologie fest und war für kein Argument offen. Bis man irgendwann gefallen ist. Ich glaube inzwischen, das es mit der CDU auch nicht anders gehen wird. Nur befürchte ich, das wird zu lange dauern damit Deutschland noch eine positive Rolle in der Klimapolitik einnehmen kann.

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