Fair Trade steht nicht für Produktqualität, im Gegenteil.
Deswegen habe ich ja auch ein “und” dazwischen gesetzt.
Aber was lässt dich denken, dass FairTrade-Produkte eine minderwertige Qualität haben?
Na weil es halt Energie spendet und demnach auch als Energy-Drink bezeichnet werden kann.
wieso eher im gegenteil?
Ah…
Weil das System auf Mindestpreise funktioniert, dh. Quantität lohnt sich - Qualitätsanreize gibt es nicht bzw würden auch nicht besser bezahlt werden.
Weil sie bei Fair Trade zum Beispiel den Kaffeebauern einen Mindespreis zahlen. Der Rest zahlt nach Qualität. Daher würde jeder logisch denkende Kaffeebauer die gute Qualität an den normalen Markt verkaufen, wo er mehr Geld als für Fair Trade erhält und die mindere Qualität an Fair Trade, weil die für mindere Ware mehr zahlen als der Markt.
das ist doch quatsch, klar geht es bei fairtrade eher um die Bezahlung der Bauern und co. aber nicht auf kosten der Qualität
Und weil es wahrscheinlich um den Kaffee geht, bieten die konventionellen Anbieter auch keine viel bessere Qualität, dafür muss man dann schon zu noch kleineren Anbietern gehen. Und auch da gib es genug Faire Anbieter, die aber kein Siegel wollen.
Doch, tendenziell leidet die Qualität. Sicher ist, dass Fair Trade kein Siegel für Produktqualität ist - dabei bleibe ich auch.
aber kaffee und wasser würd ich jetzt auch nicht als energydrink bezeichnen
Wenn genug Zucker drinnen ist…
Im Bezeug zu was? Lind Schokolade ja das stimmt wohl, Milka oder gar Eigenmarken, ganz sicher nicht
Wer bereit ist Fair Trade Preise zu zahlen, befindet sich eh nicht mehr im Preissegment der Massenhersteller.
In Bezug zur Produktion unter Freihandelsbedingungen, das ist die logische Konsequenz. Wenn ein Mindestpreis bezahlt wird, steigt die Ausbringung und sinkt (damit) auch die Qualität des Produktionsprozesses. Das sind aber Grundlagen der VWL und nicht Feeback MoinMoin 2018.
Das ist eigentlich ganz einfach:
Du hast minderwertige Bohnen und einen garantierten Abnahmepreis für deine Bohnen über dem, was der Markt dir für diese Quali bezahlen würde --> Ran an den Fair Trade Topf.
Du hast hohe Qualität bei den Bohnen --> der Freie Markt bezahlt so gut, dass die Bohnen für den Freihandel rausfallen, da diese einen Aufschlag auf schon hohe Preise zahlen würden.
Das ist eine schon ziemlich lange anhaltende und auch berechtigte Kritik am fairen Handel. Der fördert nicht zwangsläufig die sinnvolle Produktion, sondern kann sogar ein Anreiz sein, extra viel “minderwertige” Ware zu produzieren, die man nur dank Fair Trade überhaupt zu bestimmten Preisen abgenommen bekommt.
Ich glaube ich habe den Link schon einmal an anderer Stelle im Forum gepostet.
Fazit: genaues weiß man nicht, aber dem System Fair Trade fehlen Qualitätsanreize, sodass das beschriebene Szenario durchaus realistisch erscheint.
Also das hätte ich gerne mal erläutert.
Warum sinkt die Qualität der Prozesse wenn der Output steigt und warum hängt die Prozessqualität direkt vom Output ab?
Ich glaube das ergibt nicht wirklich Sinn.
Vor allem wenn man weiß, dass Großproduzenten die selben Prozesse wie sonst auch nutzen, nur mit anderen Bohnen. Dort versteckt sich wenn ein Qualitätsunterschied
Fairtrade ≠ Fair Trade
Die Begriffe sind zwar Homophon, bedeuten aber nicht das gleiche. Fairtrade ist eine Marke, während Fair Trade ein allgemeiner Begriff ist, hinter dem unterschiedliche Organisationen stehen.
Fairtrade, sowie die unterschiedlichen Fair Trade Organisationen, haben einen anderen Fokus. Während die eine Organisation drauf achten Kinderarbeit zu verbieten, achtet die andere auf höhere Löhne und die andere wieder rum auf Nachhaltigkeit.
Wenn der Preis den du für dein Produkt bekommst, nicht an die Qualität des Produktes gekoppelt ist (weil kaum ein Fairtrade Siegel das konsequent überwacht), dann hast du einen Anreiz die Ausbringung deutlich zu erhöhen und nimmst dafür selbstverständlich Qualitätsverluste in Kauf. Denn der Preis ändert sich nicht.
Hast du ein Produkt, welches du über dem Fairtrade Mindestpreis anbieten kannst, dann kannst du damit auch ganz normal an den Markt gehen und musst dich nicht irgendwelchen Organisationen an den Hals werfen.
Es ist keine logische 1:1 Beziehung, so wie du sie darstellst, weil man natürlich auch den Output steigern kann, bei gleicher Qualität oder steigender Qualität. Einen Anreiz dafür bietet Fairtrade den Bauern aber nicht wirklich.
Bauer A stellt Produkt B her. Im Freihandel hat er einen Preismechanismus und muss Quantität und Qualität aufeinander abstimmen. Unter Fair Trade bekommt er 1 Euro für B - das animiert sein gesamtes betriebswirtschaftliches Denken einzig darauf, seine Produktionsmenge zu erhöhen. Die Qualität von B wird über lange Sicht sinken, da hier keinerlei Anstregungen/Entwicklungen mehr unternommen werden. #homooeconomicus #gewinnmaximierung
Aber damit hat die Prozessqualität Null mit dem Output zu tun. Du kannst diese Verluste auch bei kleiner Menge in Kauf nehmen. Damit ist das ganze unabhängig davon.
Daher könnte man das viel simpler formulieren:
Für den Produzenten gibt es keine Anreize auf die Qualität zu achten, egal ob beim Einkauf, dem Prozess, der Prozesssteuerung, Überwachung. Egal wie viel er produziert.
EDIT: Im Zeit-Artikel wird die Ernte kritisiert:
Doch nach Einschätzung von Wissenschaftlern und Branchenkennern bietet Fairtrade einen Anreiz, vor allem den schlechten Teil der Ernte ins System zu speisen.
Das heißt, dass vor allem die schlechten Bohnen, und damit des geringeren Geschmacks verwendet werden.
Indirekt schon, wo man durch Senkung der Prozessqualität einen höheren Output erzielen kann. Mir fällt gerade kein tolles Bsp ein, aber wenn ich z.B. Fair Trade Blumen liefere und die letzte Bewässerung einspare (weils mir egal ist, ob ich sie mit hängenden Köpfen zum Zwischenhändler liefere) und mit dem gesparten Geld lieber mehr neue Samen kaufe, um meinen Output zu erhöhen, dann hast du genau so einen Effekt.
Ja, im Freihandel würde dir die Blumen aber kein Zwischenhändler mehr abnehmen.