[ Film ] Diskussionen erwünscht ! (Trailer/News..uvm) Aussätzige Kolonie Edition!

Ich behaupte, dass man das nicht so einfach verallgemeinern kann, da es unterschiedliche Herangehensweisen an den Job des Drehbuchautors und des Regisseurs gibt.

Es gibt Drehbücher, die Haarklein beschreiben, was in einer Szene wo wie wann mit welchen Utensilien, Gesichtsausdrücken und Bewegungen passieren soll. Und es gibt Drehbücher, die nach einem kurzen Einleitungssatz zum Ort und zur Zeit nur die Dialoge beinhalten (vgl. Drama aus dem Deutschunterricht).
Und selbst bei den Dialogen kommt es darauf an, ob diese zu 100% übernommen werden, oder die Schauspieler improvisieren dürfen.
Ebenfalls spielt es eine Rolle, wie viele Drehbuchautoren am Drehbuch beteiligt waren. Es kommt nicht selten vor, dass das Drehbuch überarbeitet oder gänzlich umgeschrieben wird und bei IMDb dann 3-4 Autoren genannt werden. Inwieweit man dem einzelnen Autor dann gratulieren darf, ist fraglich und für den Zuschauer nicht eindeutig zu beantworten.

Bei Regisseuren schaut es auch nicht so viel anders aus. Es gibt Regisseure, die alle anderen Abteilungen komplett in der Hand haben und diesen eindeutige Anweisungen geben. Daneben gibt es aber auch Regisseure, die die anderen einfach machen lassen, den Schnitt komplett aus der Hand geben (müssen) und mehr Koordinator als Direktor sind.

Und dann gibt es auch noch das Studiosystem, in dem im Prinzip die ausführenden Produzenten ein riesiges Wörtchen mitzureden haben. Sowohl was Drehbuch als auch was Regie anbelangt.

Um mal ein Beispiel zu bringen, wie es sich mit Drehbuch und Film verhält:
Anfang dieses Jahrzehnts gab es ein Experiment, in dem ein Drehbuch (ohne Regie-Anweisungen) von mehreren Leuten verfilmt wurde. Die Ergebnisse sind so unterschiedlich, wie sie nur sein könnten. Ich verlinke mal den in meinen Augen besten Beitrag der Bombay Sapphire Imagination Series:

Room 8 is one of five different films from the same script: the Bombay Sapphire Imagination Series. Seeking to spark the imagination, we asked Oscar winning writer Geoffrey Fletcher to write a short script stripped of any stage direction.
The five most imaginative film entries were picked, produced and premiered at Tribeca Film Festival 2013.

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Ausgehend von diesem Post hier:

ist eine Diskussion entstanden, die im Kino+ Thread nicht richtig passend war, die ich aber für zu wichtig erachte, um sie einfach weg zu moderieren. Deswegen ist sie jetzt hier gelandet.

Ich möchte außerdem bitten, einen respektvollen Ton anzuschlagen. Danke.

Wollte grade den Spiegel Artikel dazu posten. Ich frag mich ja was besser ist, ein Transgender Film Mit Scarlett Johansson oder kein Transgender Film und sich dann zu beschweren, dass es so wenige Filme mit Transgender Figuren gibt oO.

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Eindeutig letzteres, sonst verliert man vielleicht noch seine einzige Existenzberechtigung. Das Echauffieren im Internet über die vermeintlichen Ungerechtigkeiten der Welt.

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Ich finde es schon wichtig nach zu fragen, ob denn überhaupt geschaut wurde ein Transmann zu finden oder man sich das sparen wollte.

Auch versteh ich nicht ganz wie sie überhaupt auf Johansson gekommen sind, die Ähnlichkeit wäre nur schwer zu erreichen, will sie jetzt 50 Kilo zunehmen für den Film.
Und mir ist auch nicht ganz klar wie sehr die Figur überhaupt Frau war oder ob er einfach nur ein Mann ohne Penis.

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Nein, die Frage ist vollkommen irrelevant, weil es bei Schauspielern doch eben genau darum geht, zu verkörpern, was sie nicht sind und nicht das darzustellen, was sie sind.

Geld.

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ja und nein. Wenn ein Darsteller erst viel ab/zunehmen muss und mit Makeup verändert werden muss, stellt sich schon die frage, ob es kein passenden gab und in dem Fall, nicht sogar ein Mann die bessere Wahl gewesen wäre.
Es kommt ein schon ein klein bisschen so vor als wollte man hier einfach nur ein großen Namen und Richtung Oscar schielte, schließlich kommt so was an.

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Also Scarlett Johansson, war die Produzentin und hat sich wohl gedacht, dass sie gerne eine anspruchsvolle Rolle spielen will. Es wäre spannender, wenn ein Transgender Schauspieler eine Rolle in einem Film, wie Lethal Weapon bekommt und ich mir danach denke, der hat das Machoschwein richtig gut rüber gebracht ^^.

Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob das der Sinn des Schauspiels ist…

Dann sind Dir auch Filme wie Machinist, Wie ein wilder Stier oder Monster suspekt oder eben ein Dorn im Auge? Oder eben einfach nicht Dein Fall?

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Naja ich sehe es schon als kritisch an, dass man sich erst einen für die Rolle nicht passenden Schauspieler castet und diesen dann dafür feiert, dass er sich in kürzester Zeit 20kg rauf futtert oder abnimmt.

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Die Filme wurden zum teil zu einer andern Zeit gemacht (Wie ein wilder Stier), aber man darf auch hier fragen ob es zb okay das ein Schauspieler extrem viel abnimmt oder es nicht eine Darstellerin gegeben hätte die von vornherein der Figur ähnlicher sah.

Und nein es geht nicht darum solche Filme nicht zu mögen, zu hassen oder gar zu verbieten. Sondern einfach zu fragen warum bestimmte Wahlen getroffen werden und ob überhaupt in Betracht gezogen wurden jemand anders zu Wählen.

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Andererseits leben die Schauspieler für ihre Rollen (wenn man es so sagen kann :sweat_smile:) und es ist nunmal eine Herausforderung, sich in die ein oder andere Rolle hinein zu versetzen, sei es physisch oder psychisch (wobei ich den psychischen Aspekt noch etwas mehr Gewichtung einräume).
Und wie es @lalaland schon angeführt hatte: Wenn man hört, dass ein Schauspieler eine scheinbar für ihn unpassende Rolle spielen soll und man im Endergebnis von dessen guter Leistung umgehauen wird, ist das nicht nur gut für das Ego des Schauspielers, sondern auch für den Zuschauer.

Wenn der Schauspieler (Fall DeNiro) fast ein ganzes Leben oder zumindest mehrere Jahre eines Lebens verkörpern soll? Wenn der Schauspieler Bock drauf hat? Wenn ein Regisseur, der die Wahl hat, seinen kleinen Film mit einem abmagerten Star, anstatt mit einem Unbekannten bekannt zu machen?

Kritisch sehe ich solche Sachen nicht. Das ist zum einen Schauspiel und zum anderen sind das viele Jobs, die Leute entweder bezahlen oder glücklich machen. Ein Film wie The Machinist hätte niemals die Aufmerksamkeit ohne Bale gekriegt.

Ich kann das bei der Transgender-Geschichte halbwegs nachvollziehen, aber das Ende vom Lied ist: jetzt kommt vermutlich kein Film, der das Schicksal aufgreift. Wem hat das jetzt was gebracht?

Hillary Swank hat einen Oscar bekommen, dafür dass sie einen Jungen gespielt hat. Wirklich viele Proteste deswegen habe ich damals nicht mitbekommen.

Für mich fühlt sich da so einiges an Aufregung nicht richtig zielgerichtet oder durchdacht an.

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Wenn ich mir das Bild von Dante „Tex“ Gill ansehe, wäre ich mal gespannt gewesen wie Scarlett Johansson sich so verändern kann. :smile: Wobei da halt auch nur dieselben Bilder zu finden sind.

Ja, dann ist es nicht anders möglich. Bei The Machinist hätte man aber ohne Probleme einfach jemanden mit entsprechendem Körperbau casten können. Ich habe das Gefühl, dass es immer mehr darum geht, wer am Meisten für seinen Film gelitten hat. Wie oft bei The Revenant erwähnt wurde, dass es unfassbar kalt am Set war, wie viele Kilos sich Theron für Monster anfressen musste oder bei einem Jackie Chan, wie viele Knochen er sich gebrochen hat.

Türlich macht das wirtschaftlich Sinn, aber das gleiche Problem hat man ja mit Whitewashing auch. Ein Tom Cruise als Ägypter (fiktives Beispiel) würde auch mehr Leute ins Kino ziehen als irgendein eher unbekannter ägyptischer Schauspieler und trotzdem gibt es langsam den Konsens, dass das nicht mehr geht.

Könntet ihr mal Schauspieler oder Schauspiellehrer einladen und ein Spezial dazu machen: “Was Schauspiel aus macht.” Ich habe das Gefühl, dass es ein Missverständnis gibt und die Leute denken, je besser der Type Cast, um so besser ist die schauspielerische Leistung. Da könntet ihr auch gerne Leute vom Theater nehmen, dort kommt es viel öfter vor, das ein Mann eine Frau spielt oder umgekehrt.

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Aber warum gehst Du denn nur vom wirtschaftlichen aus? Gerade bei solch einem kleinen Film wie The Machinist? Bei so was wie Exodus von Ridley Scott oder bei diesem Gods of Egypt gebe ich Dir völlig recht. Aber so was wie Monster oder Machinist sind da einfach viel zu klein für. Und ich denke auch zu herausfordernd für Schauspieler, um nur auf das Geld zu achten.

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Bei der Interpretation von Julius Caesar am Bridge Theater in London fand ich es dieses Jahr passend, wenn Michelle Fairley Cassius spielt und Adjoa Andoh die Rolle des Cascas.

Im Film insbesondere wenn man ein Biopic hat oder historischen Stoff hat, will man es dann doch richtig haben. Klar, jetzt mal ganz übertrieben: Auch Hitler könnte von einer Frau gespielt werden. Eine schwarze Schauspielerin könnte die Queen spielen und so weiter. Ggf. gibt es auch schon solche Stücke.

gab es denn diese Kritik auch bei Jared Leto in “Dallas Buyers Club”, Eddie Redmayne in “The Danish Girl” oder Hilary Swank in “Boys don’t Cry”?

weil ich höre gerade zum ersten Mal, dass deswegen Kritik geäußert wird. Ich weiß jetzt nicht wie passend scarlett johansson für die Rolle ist, aber es muss ja nicht immer eine 1 zu 1 Darstellung wie im echten Leben sein.

Bei “Ziemlich beste Freunde” bspw. war der Pfleger im echten Leben ja auch nicht schwarz sondern ein etwas dickerer weißer Mann.

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