[ Film ] Diskussionen erwünscht ! (Trailer/News..uvm) Aussätzige Kolonie Edition!

Größtenteils stimme ich dir zu aber das ganze hat für mich zwei zentrale Denkfehler. Erstens, dass man sich nur vom eigenem Geschlecht und Ethnie repräsentiert oder inspiriert fühlen kann. Eines meiner größten “Idole” (auch wenn ich den Begriff eher nicht so geil finde) ist Satoshi Kon. Und dass er Japaner ist hält mich kein Stück davon ab, ihn als Vorbild zu nehmen. Genauso umgekehrt haben Männer auch kein Problem mit weiblichen Hauptrollen, siehe Filme wie Alien oder Alita. Die ganze Argumentation die auf dieser Annahme fußt, warum es mehr weibliche Hauptrollen braucht, ist damit hinfällig.

Und viel wichtiger dabei ist, dass es den Leuten offensichtlich gar nicht darum geht. Sonst hätte die feministische Community den Film Annihilation weit mehr besprochen. Bisher ist das einzige Youtube-Video dazu immer noch eins von einem Typen mit 200 Aufrufen. Stattdessen versucht man krampfhaft Filme wie Ghostbusters zu pushen. Oder ein anderes aktuelles Beispiel: “Assassination Nation”, der Film ist sogar in die Fresse feministisch und hat neben den weiblichen Hauptrollen, eine Transfrau und eine schwarze Frau. Wo sind hier die Lobenshymnen? Ich finde dazu nahezu gar nichts.

Und das zeigt mir, es geht gar nicht um die Repräsentation. Es geht um die Beeinflussung des kritischen Diskurses. Und zwar so, dass die Leute sich nicht mehr gegen Scheißfilme aussprechen, so lange sie vordergründig progressiv scheinen. Es geht um Marktmacht und die ach so aufgeklärten “linken” Kräfte machen da mit.

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Naja, ja er hat eine andere Ethnie, ist aber trotzdem ein Mann. Das soll kein Angriff sein, aber in deiner Argumentation ging es ja um Geschlecht und Ethnie.

Alita hab ich nicht gesehen. Aber bei Ridley könnte man kritisieren und das wird ja in ähnlichen Diskussionen von anderen als Argument genutzt, das sie einfach nur wie ein Mann ist, was die Akzeptanz natürlich erhöht. Ich finde diese Argumentation nicht richtig, aber andere, auch hier, nutzten sie.

Ja gut, sollen Feministen nun alles besprechen wo mehrheitlich Frauen drin vorkommen, warum?
Und du deutest ja selber an das nicht die mehrheitliche männliche YouTube Kritikerszene dem Film viel Beachtung schenkt, es liegt wohl eher daran,

Welche Feministen haben das getan, wäre mir neu das der Film grundsätzliche gepusht wurde. Es wurde allein versucht gegen das Platte Argument zu kämpfen, das es an dem Geschlecht der Figuren lag das der Film nicht gut war.

Ich glaube du vermischst hier Marketing, Verbreitung in Bestimmten Gruppen und wo sich Personen Idole suchen, das drei verschiedene Sachen und müssen fast nicht miteinander zu tun haben.
Das Star Wars A New Hope Marketing war nie auf Mädchen/Frauen ausgelegt, nach dem Bechteltest müsste jede Frauen die gleichzeitig Feministisch eingestellt ist, den Film weniger mögen. Trotzdem ist Prinzessin Leia ein großes Idol für viele Frauen die auch feministisch interessiert sind.

Man müsste sicher tiefer in die Psychologie gehen um zu erklären warum wir welche Idole wählen. Aber das die meisten sich Idole in ihrem echten/gewählten Geschlecht suchen, ist nicht von der Handzuweisen.

Es sollte doch klar sein, dass ich nicht ein sowohl-als-auch ‚und‘ meinte. :roll_eyes: Geh lieber auf den Punkt ein als hier Semantik zu diskutieren.

Was für eine billige Ausrede. Es gibt mehr als genügend weibliche Kritikerinnen. Und was soll ich andeuten? Den Satz verstehe ich inhaltlich nicht mal. Und nein, man soll nicht jeden Film besprechen aber wenn man Ghostbusters verteidigt mit der Argumentation „Endlich werden Frauen mal als Wissenschaftlerinnen gezeigt.“ während Annihilation komplett ignoriert wird. Oder eben Assassination Nation der halt einfach ein pur feministisches Narrativ hat.

In dem man jedem der den Film kritisiert hat als Sexisten und Frauenfeind gebrandtmarkt hat? Kein ernsthafter Journalist hat gesagt, dass der Film schlecht sei, wegen den Frauen.

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Der Punkt ist, das du zwar das Argument der Ethnie nicht erfüllst, aber das des Gehsclechts weiterhin.

Okay Entschuldigung, habe dein Satz falsch verstanden und du meintest das einer aus der feministische Sicht den Film besprochen hat.
Mag sicher auch daran liegen, das man einfach nicht so ein großes Ding draus macht. Es waren Frauen, toll, aber da ihr Geschlecht im feministischen Sinne nicht relevant war, warum hätte er wellen schlagen sollen.
Ich fand es sogar gut, das die Diskussion um das Geschlecht bei der Bewertung des Film eher eine untergeordnete Rolle gespielt hat, es war auch nicht wichtig.

Es geht ja auch nicht um Journalisten. Ich dachte das wäre klar.

Den Zweck eines Beispiels verstehst du schon oder? Gut, dann nenne ich halt noch Clementine aus „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“, mit der ich mich voll identifizieren konnte. Zufrieden? Könntest du jetzt endlich mal auf den Kern des Argumentes eingehen?

Mhm, vielleicht weil genau das einen guten feministischen Film bzw. starke Frauenrollen ausmacht :thinking:. Dass sie sich über ihre Handlungen und Persönlichkeiten definieren und nicht über ihr Geschlecht, wie es in vielen Filmen immer noch unüblich ist.

Es richtete sich aber auch gegen Journalisten. Ich dachte das wäre auch klar.

neuer hellboy trailer mit ein paar neuen szenen

hab bock, optisch zumindest sogar über meinen Erwartungen (mag den dunklen blauen look :fuerdaswasesseinwill: )

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Ich versteh geraden nicht was der Kern sein soll. Im Ausgangsargument ging es um Geschlecht oder Ethnie. Ethnie hat du widerlegt, trotzdem ein Mann benannt, also doch wieder unbewusst erfüllt.

Also wenn man mir sagt, hier schau dir mal diesen feministischen Film, würde ich erwarten das es auch um das Thema geht. Nur weil Frauen eine größere Rolle spielen, ist ein Film nun nicht gleich Feministisch und oder wird in der Szene groß Beachtet.

Man darf eben auch nicht vergessen, das es nicht DEN Feminismus gibt und sich mehr Teilbereiche gar nicht für Film und oder Popkulturellesachen interessieren.

Ich geb’s auf. Du verstehst es eh nicht.

Tja, du meinst so einen Film wie Assassination Nation? Der auch komplett großteilig ignoriert wurde :gunnar:

Hab ich nicht gesehen und was ich von dem Film weiß, soll es eher ein platter Racherfilm, als das er sich ernsthaft mit feministischen Fragen auseinandersetzt. Warum sollte er also groß Aufmerksamkeit bekommen oder glaubst es reicht das ein Film stumpf Rache zeigt und alle schreien ‘Hurra der feministische Film des Jahres’

Tja, wenn du den Film gesehen hättest, wüsstest du es.

Hat jemand mitgezählt? Die wievielte endlose Diskussion das zum Thema ist? Nein? Ich freue mich auf die Nächste. :smirk:

Naja, Satoshi Kon’s Hauptfiguren in seinen vier Filmen waren: Eine Idolschauspielerin, ein alte Schauspielerin und ihr größter Fan, ein Trio von einem Obdachlosen, einer Transsexuellen und einem ausgerissenen Mädchen und einem Duo aus Polizist und seiner Psychiaterin.

Mir ging es eigentlich um was anderes:

Beim MCU hatten wir: reicher Schnösel (Iron Man), Halbgott (Thor), Soldat (Cpt. America), Wissenschaftler (Hulk), alle vier +1 weiblicher Sidekick, Außenseiter-Truppe (GotG), Dieb (Antman), Arzt (Dr. Strange), Teenager (Spiderman), Prinz (Black Panther) und nun kommt der erste Film mit einer Pilotin. Einfach zu spät.

Um was es mir ging ist: Beim 21. (!) Film kommen sie drauf, dass sie bisher keinen Film mit einer weiblichen Hauptrolle machten und auf einmal sind alle, die was gegen den Film haben (den schon wieviele gesehen haben?) Sexisten und Arschlöcher? Andererseits soll ich mich nun nicht mehr angesprochen fühlen von dem Film, weil eine Frau die Hauptrolle hat (bzw. ein Schwarzer bei Black Panther)?

Diese ganze Diskussion ist einfach sowas von dumm. Wenn ich mich dann noch daran erinnere, was die einzelnen Charaktere in ihrer langjährigen Comiclaufbahn für Blödsinn bauten (glaube, man findet für jede Seite ein absolutes No-Go) und die Charaktere alle nur fiktiv sind. Internet-Abschalten, Ede hat einfach die Lösung für unsere Probleme :sweat_smile:.

Und um auf Satoshi Kon zurückzukommen: Der musste sich dem ganzen einfach nicht stellen, weil er 1. geniale Filme machte und 2. seine Charaktere gut einzusetzen wusste (ich mein, allein die „Enthüllung“, wen Chiba liebt war so gut).

Mir ging es nicht um seine Figuren, sondern wirklich um ihn als Person. Ich finde Satoshi Kon und seine Filme einfach unglaublich inspirierend. Seine Nationalität war und ist mir dabei scheiß egal. Dass seine Figuren dabei sehr divers waren, spielt für mich keine Rolle. Er machte einfach super Filme. Und das er Japaner ist schmälert meine Bewunderung für ihn kein bisschen. Diese Idee, des Repräsentationsmus (also, dass es und bedingt Frauen, Nicht-Heterosexuelle oder Nicht-Weiß) in Position X braucht, kann ich deswegen schlicht null nachvollziehen. Und wo wir schon bei Satoshi Kon sind, hier ein tolles Video zu einem seiner Film:

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Also ist dein Argument, dass weil du selbst genug Identifikationsfiguren geboten bekommst und diese für dich auch mal eine Frau oder ein Japaner sein kann, sich alle anderen auch mit dem Gebotenen zufrieden geben sollen? Und das Problem, nach mehr und diverseren Rolemodels zu verlangen, ein selbstfabriziertes ist, da sich ja alle auch mit weißen Männern identifizieren können?

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Mein Argument ist, dass meine Identifikationsfiguren nicht von Hautfarbe, Geschlecht oder Sexualität abhängen. Diese Punkte sind für mich vollkommen irrelevant.

Und du zeigst hier sehr schön das Problem. Du reduzierst die Rollen rein auf ihr Geschlecht und ihre Hautfarbe. Als ob das das ist, was man sich zum Vorbild nimmt. Und nicht das wofür sie stehen und welche Ideale sie vertreten.

Das ist das Problem, stimmt.
Es bleibt eben dann die Frage offen, wie wir das Problem angehen.
Entweder bringen wir allen Frauen, Schwulen und Schwarzen bei sich mit weißen heteronormativen Männern zu identifizieren und tun damit ihre Nachfrage ab. Oder wir schaffen ein diverseres Feld an Identifikationsfiguren und die Nachfrage erübrigt sich von selbst. Und irgendwann spielen dann hoffentlich Hautfarbe und Geschlecht keine Rolle mehr.
Momentan tun sie es offensichtlich noch.
Ich persönlich denke, die letztere Variante könnte zielführender sein.

Edit: ich spreche natürlich nur von den Frauen, Schwulen und Schwarzen, die sich diversere “role models” wünschen, alle anderen, den ein rein weißer, männlicher Cast reicht, sind nicht eingeschlossen.

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Einigen wir uns darauf, dass Satoshi Kon ein verdammtes Genie war, der leider weit vor seiner Zeit seiner Krankheit erlag. Und ein eigenes Kino+ Special verdient hat.

Now excuse me, I have to go.

:sob:

Video war ganz gut, gerade, die Gegenüberspielung einer toxic community in Perfect Blue zu diesem positiven Fantums in Millenium Actress. Kann man eigentlich ganz gut in die heutige Zeit übernehmen, wo die „toxic community“ immer mehr gewinnt, anstatt dass wir einfach die Filme feiern (und wenn sie uns nicht gefallen, dann halt nicht).

Ist als weißer, männlicher, heterosexueller gut zu sagen (wo 90 % der Filmfiguren dem entsprechen) und noch besser, wenn man nichts dagegen hat, wenn mal andere die Hauptrolle übernehmen. (So interpretier ich jetzt mal diese Aussage - macht einfach interessante Filme mit guten Charakteren).

Und da kommt das Marketing ins Spiel, die einem das auf die Nase binden, dass man nun einen Blockbuster mit nichtweißen, nichtmännlichen, nichtheterosexuellen Charakteren und Crew macht und man allein deswegen den Film lieben muss. Und da fühlt man sich dann angepisst. Weil der Film halt nicht so toll ist - bzw. was bei Marvel nun öfter passiert, einfach nichts neues mehr ist und man halt lieber mal was neues sieht - man ist übersättigt.

Und dass das Marketing das dann noch ausnutzt, um möglichst viel „Buzz“ zu erzeugen. Also viel müssen die „Russen“ nicht machen, um unsere Gesellschaft zu zerstören.

Und um Satoshi Kon noch ein wenig anzufeiern:

(Man merkt wie egal es ist, ob der Hauptcharakter gerade eine Frau oder asiatisch ist, wem geht es am morgen anders?)

Ich glaube zb nicht, das es so simpel ist ‘ich such mir das idol einfach nach den talenten’ wenn es wäre, dann gäbe es eben viel mehr viefalt, weil es ja theoretisch egal ist.
Aber es scheint ja doch wichtig zu sein und ich glaube das es so ist, weil man eben doch auch sich in figuren/personen projeziert.
Klar kann das geschlecht dabei egal sein, aber soll das die rechtfertigung sein für überwiehend weiße männliche vorbilder.

@anon41483 hat es schon ganz gut gesagt, vielfallt sollte trotzdem das ziel sein, besondersm wie du ja sagst, es egal ist, ein junge kann auch mit einer frauenfigur klar kommen.

Du hast das Problem offensichtlich nicht erkannt, sonst würdest du nicht weiterhin die Figuren auf die Köperlichkeiten reduzieren. Deswegen ist deine Aussage:

Auch pure Ironie. Mit der ständigen Betonung davon wird man garantiert nicht dafür sorgen, dass sie keine Rolle mehr spielen. Im Gegenteil.

Und ich glaube, du hast das Problem nicht erkannt :smile:
Ich glaube, ich kann deiner Argumentation folgen, ich teile sie nur nicht. Meiner kannst du vielleicht nicht folgen, aber das ist okay.

Da kommen wir wohl nicht weiter. Aber wir müssen hier ja jetzt auch kein Konsens für die Probleme der Welt erarbeiten und es wurde zu Recht schon erwähnt, dass dieses Thema zum 100sten Mal im Forum aufgekocht wird. Also können wir uns auch darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind.

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