Thema #84: LGBTQ+
Film: My Days of Mercy von Tali Shalom Ezer
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 108 Minuten
Wo gesehen: Sky
Elliot Page, hier noch als Ellen Page, verliebt sich auf Demonstrationen zur Todesstrafe in den USA in Kate Mara. Die eine demonstriert jedoch für die Todesstrafe, die andere dagegen.
Grundsätzlich hab ich den Film gewählt, weil mich Filme über die Todesstrafe meist ziemlich interessieren und sie eigentlich seit es Filme gibt in den unterschiedlichsten Genres interessante Beiträge hervorgebracht haben. Was kommt dabei heraus, wenn dieses Thema mit dem LGBTQ+ -Thema kombiniert wird?
Für mich leider eine absolute Enttäuschung. Die Regisseurin scheint überhaupt nicht am Thema Todesstrafe interessiert gewesen zu sein und so dümpelt der Film bisschen öde vor sich her. Auch im 2. Themenfokus der lesbischen Liebe fand ich Mara und Page wenig überzeugend.
Liebe kennt keine Grenzen? Gegensätze ziehen sich an? Ich versuche irgendeinen Spruch für die Filmhandlung zu finden aber was da genau ausgesagt werden soll war mir schleierhaft. Auch als reiner Beobachtungsfilm ohne Statement, konnte ich dem Film aber nichts entnehmen.
Ohne Probleme kann ich hier auch sagen, dass ich persönlich die Todesstrafe in sämtlichen Ausführungen für falsch halte und wenn der Film irgendwie sagen wollte, man soll auch für andere Meinungen Verständnis aufbringen; ist das bei den Themen mehr als unglücklich gewählt.
Wenig überraschend ging mir dann dabei natürlich auch der von Kate Mara verkörperte Charakter auf die Nerven (was man schon machen kann aber bei so einem langweiligen Film sich bei mir nochmal stärker niederschlägt): Stinkreiche und schnöselige Rechtsreferendarin mit Hang zum Todesstrafenfetischismus wird mir auch nicht sympathischer weil sie lesbisch ist.
Aber wie gesagt, so wirklich am Thema Todesstrafe war da wohl niemand interessiert, da es auch gar keine wirklichen Grundsatzkonflikte gibt (da es gar keine Grundsätze gibt…). Immerhin hat mir der Film gezeigt, dass öffentliches Publikum (immerhin in der Anzahl begrenzt…) bei Hinrichtungen in den USA immer noch ein Ding sind und ich dachte, da haben sich schon Western ab den 30ern genug darüber lustig gemacht, dass die Menschen Siebzehnhundertirgendwas noch johlend unterm Galgen gestanden sind.
Wo kratz ich ein paar Punkte zusammen? Der Film ging keine 2 Stunden und zumindest spielt Page die niedergeschlagene, schon in Zynismus und Ironie umschlagende Titelfigur ganz passend. Irgendwo versuche ich in so Filmen ja immer die Satire zu finden, aber dass sollte dann halt auch beim Anschauen bisschen Spaß machen.
3 von 10 Neins zur Todesstrafe