Wobei ich sagen muss, uns hat damals gerade der Trailer ins Kino gelockt.
Guter Sam Rockwell. Und für mich auch immer noch der beste Film von Duncan Jones.
Furchtbar. Ich guck schon lange keine Trailer mehr. Naja, fast keine. Ausnahmen gibt´s immer. Ausserdem bekommt man ja durchaus welche vorgesetzt ob man will oder nicht. Ich hatte es früher leider zu oft, dass mir ein Film im Ton X suggeriert wurde und es dann tatsächlich wenig davon hatte. Z.B. wird nicht selten jede Menge Action in die Trailer gepackt, egal ob das Kern des Films ist oder die totale Randerscheinung.
Das trifft hier übrigens auch zu.
Thema: Aussenseiter / Freaks / Isolation
Film: Creep von Patrick Brice
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 82 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Aaron nimmt einen Auftrag für 1000$ an, bei dem er einen Mann (Josef) einen Tag per Kamera begleiten soll. Josef hat angeblich nur noch wenige Monate zu leben und will für seinen Sohn ein Abschiedsvideo aufnehmen lassen. Und so begleitet Aaron Josef in seinen Tag, der von Minute zu Minute „creepier“ wird…Vielleicht ist der gute Josef ja nicht der, der er zu sein scheint?
Gut, die Story ist jetzt nicht wirklich innovativ oder hat viel Fleisch. Found Footage ist auch immer so eine Sache und ich kann jede:n verstehen, ein Problem damit zu haben (geht mir bei vielen anderen Filmen dieser Art ähnlich). Hier jedoch hat mich die One-Man-Show von Mark Duplasse direkt in ihren Bann gezogen und tatsächlich auf weirde Art unangenehm gebannt.
Die gezwungenen Jump-Scares hätte es m.E. nicht gebraucht, diese blieben auch bei mir völlig wirkungslos. War aber auf jeden Fall ein Film, den man gut weggucken konnte.
3,5/5 Wolfsmasken
Thema: Außenseiter / Isolation / Einsamkeit
Film: Taxi Driver (Martin Scorsese)
Erscheinungsjahr: 1976
Laufzeit: 114 Minuten
Wo geschaut: Blu-Ray
Vietnam-Veteran Travis fährt Taxi in New York und sieht dem Schmutz der Gesellschaft.
Ich war heute sehr ko und müde, als ich mit dem Film angefangen hab - vielleicht hab ich ihn ja deswegen trotzdem geschaut, weil ich gucken wollte, ob mich der Film, der ja als einer der großen Klassiker gilt, wach und bei der Stange halten kann. Meine Antwort ist: Ja, kann er. Ist schon ein dickes Brett, Taxi Driver zieht einen in einen Sog.
Robert De Niro. Fucking Robert De Niro. Was der alleine mit seinen Augen ausdrückt, die Zerrissenheit, die Einsamkeit, den Wahnsinn - Hammer. Die „Story“ auch echt packend, die „Story“ eigentlich nur eine Erweiterung des Charakters.
Interessanterweise fand ich die Cinematography meistens wirklich herausragend - aber gerade während einer Schlüsselszene am Ende, fand ich sie teils etwas seltsam gewählt. Andere Einstellungen in derselben Szene waren aber im Gegensatz dazu fantastisch.
Was mich rausgebracht hat, war aber die Musik. Die fand ich viel zu oft nicht stimmig. Scheint mein persönlicher Geschmack zu sein, aber irgendwie kam sie mir immer wieder eher störend vor.
Da mich die Musik wirklich gestört hat, und wegen einiger anderer Details, die ich eher unangenehm fand, komme ich am Ende zu einem Urteil bei der Erstsichtung von
4/5
Thema: Isolation
Film: The Ritual
Regie: David Bruckner
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 94 Minuten
gesehen auf: Netflix
Ich mag die Shorts von David Bruckner sehr gerne und auchdein erster Langfilm „The Ritual“ gefällt mir gut.
Sehr atmosphärischer, ruhig aufgebauter Horrorfilm in den Wäldern Schwedens, in dem 80% des Films nur 4 Darsteller den Film tragen.
4 Freunde haben einen Schicksalsschlag zu verarbeiten und fliegen zum Wandern auf den Fernwanderweg Kungsleden in Schweden. Unter ihnen gibt es aber einige Dinge, die noch nicht ausgesprochen sind.
Als sie eine Abkürzung durch die Wälder nehmen wollen häufen sich mysteriöse Ereignisse.
Der Film schafft es durch einige nicht sehr ausgefallene, aber kluge Kameraeinstellungen (auf dem Kopf, wenn eine liegende Person nach hinten schaut, aus der Sicht durch ein kleines Loch oder das verletzte Auge) viele Szenen bedrohlicher wirken zu lassen. Dazu ist die Musikuntermalung wirklich sehr passend und verstärkt die Stimmung.
Großer Vorteil ist auch, dass man lange nicht weiß, wohin die Reise eigentlich geht und es hat durchaus Anteil, dass zu jeder Tageszeit und in jeder Situation etwas mysteriöses oder unvorhersehbares passieren kann.
Die vier Darsteller sind alle top, auch wenn Rafe Spall wieder absolut heraussticht und mittlerweile was Talent und Vielfältigkeit angeht in der absoluten Topliga mitspielt.
3.5/5
Falls sich jemand fragt wie das zum Thema Isolation passt, in dem Film befinden sich die 4 Hauptdarsteller mindestens 60 Minuten allein im Nirgendwo in Schweden, ohne Kontakt zur Außenwelt, ohne wirklichen Fallschirm.
Oh Mist Ich hab schon länger ein Thema im Hinterkopf. Muss aber noch an der Letterboxd-Liste für Beispiele arbeiten, weil es ein eher schwierigeres Thema ist wenn man die entsprechenden Filme nicht kennt Stay tuned
Ich verlink das auch mal hier, falls wer den kino plus thread nicht verfolgt und keine letterboxd mails bekommt.
Thema #106: Aussenseiter, Freaks, Isolation, Einsamkeit
Film: Der Teufel im Sattel (Tall Man Riding) von Lesley Selander
Erscheinungsjahr: 1955
Laufzeit: 80 Minuten
Wo gesehen: Sky
Vor über fünf Jahren musste Randolph Scott sein Heimattal verlassen. Einsam und verlassen versuchte er mehr schlecht als recht zu überleben. Jetzt kehrt er in sein Tal zurück um Rache zu nehmen. Doch es scheint sich einiges verändert zu haben und ausgerechnet sein alter Feind scheint sich selbst isoliert zu haben und wurde seit Jahren nicht in der Stadt gesehen. Bald stellt sich die Frage: Wer ist hier eigentlich der Feind von wem?
Die Grundprämisse des Films ist relativ lahm: Was heute die ganzen Rachethriller sind, war halt damals der Rachewestern. Was sich jedoch daraus entwickelt, fand ich äußerst stark.
Statt: Wut – Rachefeldzug – Ende, bekommen wir einen interessanten Konflikt mit einigen Wendungen und starken Charakterzeichnungen. Zu meiner Überraschung bekommen wir aber auch handwerklich einige tolle Dinge: Die Schießereien machen allgemein was her und besonders eine im Dunkeln ist richtig spannend inszeniert. Faustkämpfe und Wagenrennen stehen dem nur wenig nach.
Landschaftlich und musikalisch war es zwar nur guter Durchschnitt ist bei dem Mini-Budget aber auch nicht anders zu erwarten.
Dazu profitiert der Film mit Dorothy Malone und Peggie Castle von zwei starken Frauencharakteren – nicht gerade Standard in billigen, vermeintlichen B-Western.
Am schwächsten sind noch die eher gestelzten Dialoge.
Für mich also alles andere als Fließbandproduktion sondern ein überdurchschnittlich guter und knackiger Western. Besonders wenn man die berühmteren Western mit Randolph Scott mag, kann man sich den ruhig zu Gemüte führen. Ich fand ihn sogar besser als die meisten die ich bisher mit ihm gesehen habe.
7 von 10 Landvermessungen
Wie schon gesagt, habe ich mir schon vor längerem dieses Thema überlegt, was allerdings ein paar Erklärungen bedarf. Ich will es euch ja nicht zu leicht machen.
Mein Thema für kommende Woche:
So ganz anders als die Vorlage
Schaut einen Film, der seine Vorlage (egal ob jetzt Buch oder Person, fiktiv oder real etc.) stark verändert, bzw. in ein anderes Setting setzt. Wenn der Film auf einem Werk basiert, welches bereits das Ursprungswerk stark verändert hat, ist das auch ok.
Beispiele sind hierfür z.B. Abraham Lincoln Vampirjäger, Stolz und Vorurteil und Zombies, Der Schatzplanet. Diese und noch ein paar andere Beispiele habe ich in einer Letterboxd-Liste zusammengetragen. Damit man schon mal eine Idee hat, in welche Richtung ich das Thema gemeint habe. Werde auch noch versuchen weitere zu ergänzen.
Wichtig wäre mir nur dabei, dass es nicht darum geht, dass sich einfach ein Film ein paar Freiheiten bei der Buchverfilmung nimmt. Es müssen schon gravierende Änderungen am Setting/ Genre/ Charakter/ dem Geschichtsverlauf sein.
Wenn man selbst noch weiter suchen möchte, könnte es einem u.a. helfen nach „anachronistischen Filmen“ zu suchen. Aber Vorsicht: Da sind auch viele Filme dabei, die einfach nur ein paar Geschichtsfehler beinhalten, was ich aber nicht mit dem Thema hier eigentlich gemeint habe.
Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen Verständlich rüber bringen. Ansonsten lass uns gerne noch drüber sprechen. Viel Spaß beim gucken und ich freu mich auf eure Reviews.
Super spannendes Thema. Danke dafür!
Darf ich fragen, warum du „Hamilton“ auf die Liste gesetzt hast? Grundsätzlich hat Lin-Manuel Miranda an der Story ja nur ein paar historische Fakten verändert, was laut deiner eigenen Erklärung eigentlich nicht ausreichen würde. Oder zählt der Film für dich auf Grund des Musikstils? Oder der Darsteller? Würd’s einfach gern verstehen, um vielleicht auch selbst noch mal auf die Suche zu gehen.
Hab den ehrlich gesagt noch immer nicht gesehen. Mein Gedanke dahinter war tatsächlich der Musical-Gedanke, der zumindest das Genre „geändert“ hat. Wenn z.b. Joker 2 schon raus wäre (der ja auch ein Musical werden soll) hätte ich den vermutlich auch drauf gesetzt. Weil einfach „unerwartet“.
Alles klar, ergibt Sinn. Danke dir.
muss man dafür die Vorlage auch kennen, sodass man das auch richtig gut beurteilen kann? Ich spiele mit dem Gedanken mit Bullet Train anzugucken und bei Kino+ hieß es der sei recht weit entfernt von der vorlage die wohl ein düsteres ernstes Buch ist während der film ein klamaukies deadpool meets jacky chan ding sein soll. Ich hab aber wirklich keine richtige ahnung und würde mich ungern vorher tiefer damit auseinandersetzen / potentiell spoilern
Ne, wenn du aus anderen Quellen hörst, dass sich das recht weit vom Original entfernt hat, dann reicht das im guten Gewissen
cool danke. Musste dann als ich dein Thema gesehen hab direkt dran denken dass das ja perfekt war (vorher war ich noch so halb überzeugt den zu gucken)
wenns falsch war pinge ich schröck dann muss er das verantworten
Könnte sein, hab zwar erst 40 Seiten gelesen, aber auch in keiner der +10 Rezensionen habe ich bisher auch nur einmal die Begriffe düster oder ernst gelesen. Aber ich kenne auch erst 10%, kann ich mir bei dem Thema und den Charakteren aber kaum vorstellen, vertraue also eher den Quellen, die das Buch komplett gelesen haben. Gerade mal bei amazin die Rezensionen durchgegangen. Wir müssen da alle irgendwie ein anderes Buch als die Kino+ Crew haben
Verdammt
Aber wie gesagt, ich habe noch nicht so viel gelesen. Die Rezensionen lesen sich nur auch nicht so als sei es düster oder ernst. Selbst mit Strgf finde ich da nur „nicht ernst nehmen“. Ich schaue am Wochenende mal Kino+, vielleicht war es da auch anders gemeint, oder halt anders interpretiert als die Bewertungen, die ich gelesen habe.
Tut mir leid. Wollte dir das nicht verderben und am Ende hab ich vielleicht nicht einmal Recht.