Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema: Back To School

22 Jump Street (2014)
von Phil Lord & Chris Miller

Ursprünglich hatte ich vor mal die Gelegenheit des Themas diese Woche zu nutzen, um mir mal “if….” (1968) anzusehen (mit 66% sicher auch ein Contender für eine Top-Platzierung in der “meiste Sonderzeichen pro Zeichen im Filmtitel”-Liste), hab mich dann aber heute doch lieber für einen Rewatch von 22 Jump Street entschieden, zumal ich vor ein paar Wochen gerade erst nochmal den ersten Teil gesehen habe.

Der erste Teil war damals ne richtig positive Überraschung für viele - mich eingeschlossen - und noch überraschender war, dass das unausweichliche Sequel dann tatsächlich auch noch top war. Beide Filme funktionieren für mich auch immernoch.

Der zweite Teil unterscheidet sich vom ersten hauptsächlich dadurch, dass es diesmal ans College statt an die High School geht und er seine eigene Sequelhaftigkeit in Metagags verarbeitet, vielleicht sogar manchmal ein bisschen zu viel - für meinen Geschmack. Aber so ist z.B. der Abspann mit dem Durchspielen der nächsten 40 Sequels der Reihe eines der Highlights des Films, das der Film dadurch für mich hinzugewonnen hat.

Und ja, ich würde mir auch den laut Abspann nächsten Eintrag der Reihe 23 Jump Street: Medical School wieder ansehen, in der Hoffnung auf weitere Highlights wie Channing Tatums Figur, der undercover bei einem Drogendeal spontan seine Stimme verstellen muss und dabei klingt, wie Borat, der gerade eine schlimme Stimmbandoperation hinter sich hat (“My name is Jeff…”).

8/10

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Thema: Back to School
Film: Raw (Grave) von Julia Ducournau
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 99 Minuten

Handlung
Der Film begleitet Justine, die gerade ihr Studium der Veterinärmedizin an einer belgischen Universität beginnt, an der ihre Schwester bereits studiert. Beide Schwestern wurden streng vegetarisch erzogen, was bei der Einführungswoche an der Universität allerdings nicht akzeptiert wird. Nachdem Justine gezwungenermaßen eine Kaninchen-Niere gegessen hat, entwickelt sich der Film zu einer eher unkonventionellen, teils ekligen und unangenehmen Coming-of-Age Geschichte.

Meinung
Mir hat der Film sehr gut gefallen :beancute: Ich hab anfangs etwas gebraucht um reinzukommen. Zum einen, weil ich aktuell generell kaum zum Filme schauen kam und wenn dann eher seichte Teenie-Fantasy-Serien geschaut habe und zum anderen, weil ich sehr empfindliche auf Verletzungen reagiere und mir bereits der Kreislauf absackt, wenn ich mich beim Gemüse schnippeln schneide :ugly: Und unangenehm anzuschauende Verletzungen gab es schon ein paar. Ich fand dann aber das Thema doch sehr faszinierend und faszinierend dargestellt. Auf absurde Weise irgendwo realistisch inszeniert, was insbesondere an der Figur Justine und Garance Marillier, die sie verkörpert, lag. Außerdem war der Film durchgehend dezent unangenehm und ich mag dezent unangenehme Filme :smiley:

9 „Gefällt mir“

Thema: Back to School
Film: Club der toten Dichter von * Peter Weir*
Erscheinungsjahr: 1989
Laufzeit: 123 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Klassiker :ballot_box_with_check:

So richtig bekommen hat mich der Film nicht, zu weiten teilen zog er sich und blieb mir viel zu Oberflächlich. Ja gegen Ende kommt das große Drama, aber auch das bleibt irgendwie seicht. Um ehrlich zu sein fand ich den Film schrecklich bieder. Man wollte zwar hier etwas anprangern, aber Aufbruch und Veränderung mit noch älterer Literatur erzählen, ja nun.
Auch Robin Williams glänzt hier noch nicht wirklich, sondern wirkt unterfordert und regelrecht deplatziert, es passiert fast nichts mit der Figur.
Ich muss sogar sagen, kann man sich guten Gewissens sparen.

2/5 :man_teacher: :man_teacher:

8 „Gefällt mir“

Thema #164: Greta Gerwig’s Official Barbie Watchlist
Film: PlayTime von Jacques Tati
Erscheinungsjahr: 1967
Laufzeit: 124 Minuten
Wo gesehen: YouTube

Holy Macarony, was für ein Aufwand. :beansweat: In einem riesigen Set wuseln zwei Stunden lang unendlich viele Menschen durchs Bild, reden unentwegt französisch, englisch und deutsch und man weiß eigentlich gar nicht, wo man hinschauen und hinhören soll, aber es ist ein einziges Chaos, das einfach fließt und einen (mich zumindest) mitreißt, bis der Film irgendwann leider endet.

Anfangs irrt Monsieur Hulot, gespielt von Tati selbst, über eine Messe am Pariser Flughafen, auf der allerlei Möbel, Türen und sonstwas von Vertretern angepriesen werden, um dort jemanden zu treffen, der allerdings vielbeschäftigt überall unterwegs ist und keine rechte Zeit für ihn hat. So geht es erstmal eine ganze Weile bis es schließlich Abend wird und das Nachtleben beginnt. Hulot wird von irgendjemand aufgelesen, der ihn mit in sein gläsernes Apartment nimmt um gemeinsam fernzusehen. Dass der Herr, dem er den ganzen Tag hinterhergelaufen ist, direkt nebenan ebenso vorm Fernseher sitzt, ahnt er nicht. Er schafft es irgendwann zu „entkommen“ und schon bald geht es in einem Edelrestaurant hoch her und das Chaos steigert sich immer weiter bishin zur völligen Eskalation.

Ich denke, allen hier ist hinlänglich bekannt, dass ich Komödien im Allgemeinen und Slapstick im Speziellen für gewöhnlich überhaupt nicht leiden kann. Nun. Die Inszenierung hiervon geht schon über weite Strecken in die Richtung eines Mr. Bean, aber es ist auch immer wieder so absurd und spielfreudig, dass ich über die gesamte Laufzeit unheimlich Spaß hatte, das alles auf mich einprasseln zu lassen. Ich hatte auch das Gefühl, dass es immer besser und besser wurde. Irgendwann werde ich ihn bestimmt auch noch ein weiteres mal sehen, vermutlich sind mir so einige Dinge auch durch die Lappen gegangen, einfach weil in jedem Bild so viel passiert. Und der Film sieht übrigens auch einfach wunderschön aus.

Großartig.

5/5

8 „Gefällt mir“

Preach it, brother!

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Das hat mir richtig Lust auf den Film gemacht, eigentlich wollte ich ja was anderes gucken :thinking:

1 „Gefällt mir“

Ich find den Film ja auch noch dazu unfassbar witzig.
Ich mag sowohl den und Titane jedenfalls sehr und freu mich schon, was da noch von Ducournau kommt.

3 „Gefällt mir“

Ich fand den ja so dröge. Aber habe verstanden weshalb man ihn gut finden kann.

1 „Gefällt mir“

Einfach beides schauen und danach entscheiden, worüber du mehr Lust hast, zu schreiben. :beancomfy:

Oh ja! Hast du Mange (2012) schon gesehen? Den fand ich auch absolut großartig. Gibbet auch bei Youtube, genau wie den Kurzfilm Junior. :beancomfy:

Jau, hab ich gelesen, aber so völlig unterschiedliche Meinungen sind ja auch eines der so schönen dinge der filmliebhaberei. :relieved:

Ja, da war ich auch an der einen oder anderen Stelle erstmal überrascht :smiley:

Titane mochte ich auch sehr :beancute: Hab ich glaube ich auch für die Challenge hier geschaut :smiley:

3 „Gefällt mir“

dafür fehlt mir im Moment leider die Zeit, komme kaum zum Filme gucken.

War gestern nicht da aber zu meiner Freude hat hier ja gestern eine regelrechte filmische Aktivierung stattgefunden :heart:.

Dein Film war übrigens passend :smiley:.

3 „Gefällt mir“

Achso, da ist übrigens wohl sogar schon was in der pipeline. :slight_smile:

Freu ich mich auch schon sehr drauf. :beancomfy:

das Wochenende ist da. :relieved: und wenn ich mich nicht täusche ist @Drake4849 an der Reihe. :beanfriendly:

Aber mit Freuden, liebe @Filmthemen-Challenge steigen wir die kommende Woche hinab in die Abgründe der Filmlandschaften, das Mordor unserer filmischen Mittelerde und in ein Thema, welches wir zu meiner Verwunderung noch nicht hatten.

SchleFaZ - Die schlechtesten Filme aller Zeiten

nominiert von Kalkofe und Rütten.

Ob ihr sie in der „normalen“ oder der SchleFaZ-Fassung (da gibt es jede Menge auf Youtube) schaut, bleibt euch überlassen.

Um welche Filme es sich handelt, seht ihr u.a. hier:

16 dieser Meisterwerke durfte ich schon genießen…Potential ist reichlich vorhanden.

Ich wünsche euch viel „Spaß“. :rbtvlul:

6 „Gefällt mir“

Bei mir sinds 23. :simonhahaa: Aber immerhin sind auch noch sechs auf meiner watchlist. :beanfriendly:

1 „Gefällt mir“

Heute läuft passenderweise auf Tele 5 bei SchleFaZ „Mutant“ aka „Forbidden World“. Kann ich empfehlen :grinning:

Thema: Greta Gerwig’s Official Barbie Watchlist
Film: Les parapluies de Cherbourg (Jacques Demy)
Erscheinungsjahr: 1964
Laufzeit: 93 Minuten
Wo geschaut: Mubi

20jähriger schwängert 17jährige. Er muss zum Militär, schreibt kaum, und die Dame muss überlegen, ob sie Geld und Sicherheit von einem anderen Mann akzeptiert.

Ja nun. Ich mag Musicals. Ich hab gehört, wie angesehen und einflussreich dieser Film war.
Aber nein. Ich kann die bunten Kostüme und den Look schätzen, den Prodcution Value, aber das war es auch. Die Musik (alle Texte hier werden gesungen, es gibt keine gesprochenen Dialoge) fand ich schrecklich. Die Handlung unglaublich langweilig.

Einfach nicht meins.

3/5

5 „Gefällt mir“

Thema: Greta Gerwig’s Official Barbie Watchlist
Film: Barbie (Greta Gerwig)
Erscheinungsjahr: 2023
Laufzeit: 113 Minuten

Ich wollte den Film eigentlich im Double Feature mit Oppenheimer schauen, aber dann ist der Projektor kaputt gegangen und die Vorstellung wurde gecancelt. Jetzt hab ich ihn endlich nachgeholt.
Barbie ist perfekt. Sie ist schön, sie ist eine Doktorin, eine Anwältin, eine Astronautin, eine Meerjungfrau, eine Richterin, sie hat das Patriarchat besiegt, sie ist eine Bauarbeiterin, sie ist die Präsidentin, sie ist ein Stereotyp, sie ist perfekt.
Der Film nimmt sich reichlich Zeit die Figur Barbie zu dekonstruieren um es dann umgedreht auf unsere Welt anzuwenden. Der Film ist dabei extra verspielt und erinnert sehr oft an die neueren Lego Filme nur mit einer Spur mehr Feminismus. Da sind zum einen die unzähligen Anspielung auf das echte Spielzeug, von dem ich sicher nicht mal die Hälfte gerafft habe, und der unbeholfen Slapstick Humor, aber zum anderen auch der Clash eben dieser Puppen für Mädchen mit der Realität unsere patriarchalen Gesellschaft.
Die Kritik wird hier hauptsächlich durch Barbies Boyfriend Ken, gespielt von Ryan Gosling, verkörpert, der hier den Spaß seines Lebens zu haben scheint. Der Wechsel vom komplett toxischem Macho, zum weinenden Barbie Anhängsel, bis hin zu Incel Anleihen spielt er wirklich großartig.
Es sind Themen die viele Filme beschäftigt und der Film findet mit den Figuren seiner Barbie Welt eine gute Abstraktionsebene um diese anzusprechen, ohne zu explizit werden zu müssen.
Am Ende hätte mir die Kritik und die Bösartigkeit des Humors aber gerne noch etwas weiter gehen sollen. Gerade die Absurdität der Barbie Welt gegen die reale Welt hätte man noch deutlicher hervorheben können. Wobei der Film dann tonal sehr schnell viel von seiner Leichtigkeit verloren hätte. Denn einfache Lösungen gibt es in der echten Welt nicht. Nur für ein Barbie Girl in a Barbie World.

4/5

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Thema: Greta Gerwig’s Official Barbie Watchlist
Film: Barbie (Greta Gerwig)
Erscheinungsjahr: 2023
Laufzeit: 113 Minuten

Vorweg: Ich habe den Film knapp vor der Themeneinreichung geguckt, aber ich hab ne Sondererlaubnis vom Chef!

TLDR; sehr gut mit ganz wenigen Abstrichen

Eine Frau zu sein ist oft fucking ungerecht und undankbar. Ken zu sein auch.
In der Story folgen wir der sterotypen Barbie, die in der Barbiewelt lebt ohne eine Sorge zu kennen. Alles ist gut, die anderen Barbies glücklich, die Kens zu ihren Füßen. Und Allan ist auch da. Die Barbies regieren die Welt und sind sich sicher: so ist es auch in der echten Welt. Immerhin zeigt Barbie ja kleinen Mädchen seit Jahrzehnten dass sie alles sein können was sie wollen.

Doch plötzlich ist gar nicht mehr alles so perfekt für Barbie. Und es gibt nur einen Weg zurück in die Perfektion: in die echte Welt reisen und das Mädchen finden, das mit ihr spielt. Schoßhündchen Ken schleicht sich mit auf die Abenteuerreise in die Menschenwelt und beide stellen fest: dort ist alles ganz ganz anders als zu Hause. Denn in der Welt der Menschen gibt es das PATRIACHAT (dun dun dun) und dieses wird auch Barbies Welt ganz schön auf den Kopf stellen.

Ganz eindeutiger Star des Films für mich: Ken. Also stereotyper Ken. Einmal weil Ryan Gosling seine Sache halt einfach echt gut macht, zum anderen weil der Charakter gut ausgebaut ist.
Ja er ist „Incel“ und Arschloch und Macho und alles was wir unter Toxic Masculinity verbuchen. Er ist aber auch klar eines: Produkt. Produkt von Mattel und dann Produkt des Patriachats. Er ist kein bösartiges Feindbild, er ist vom Patriachat genauso überfordert wie Barbie, er wurde nur geschaffen um sie zu lieben. Er ist „BARBIE (und Ken)“ und sein Job ist „Strand“. Wenn ihm das genommen wird ist er nichts. Aber im Patriachat, da kann er alles sein. Da ist es einfach Ken. Und das ist Kenug.
Seine Story Arch zeigt uns zwei Dinge: 1. Männer leiden auch im Patriachat. 2. Es ist leicht die Frauen zu beschuldigen, aber heilsamer das patriarchale Denken abzulegen und sich selbst zu finden. Auch wenn es wehtut.

Barbies Geschichte wiederum tritt hintenan. Denn viel wichtiger ist die Geschichte der Frau die mit ihr gespielt hat. Die im Laufe des Film ihrem Frust und ihrer Wut endlich mal Raum lässt und damit den Tag rettet. Die hinausbrüllt wie verschissen unerfüllbar die Erwartungshaltung an Frauen ist, wie lächerlich eng das Korsett in das man geschnürt wird bis einem die Luft ausgeht und wie komplett zum Kotzen das Leben oft ist. Mit einer Verzweiflung die berührend echt ist und die wohl jede Frau schon mal gefühlt hat.

Die Cinematografie des Films ist extrem (EXTREM!) gut. Nicht nur die Anspielungen (nein, Hommage trifft es besser) an große Filmklassiker. Sondern auch und vor allem das Set Design. Gott im Himmel ist das Set Design gut. Man beißt vor Freude in die Tischkante bei so viel Auge und Liebe fürs Detail. Wenn der Film keinen Oscar dafür kriegt dann ist das ein Skandal. Es ist unfassbar gut.

Trotzdem kriegt der Film von mit nur 4/5 Sterne. Das liegt vor allem am Ende. Der Film ist die ganze Länge über bissig, pointiert, genau richtig emotional und auf den Punkt. Unsubtil aber nicht aufdringlich. Aber am Ende. Da wollt ich mich vor Schlonz fast übergeben. Minutenlange „das leben ist schön“ sobstories und das nicht einmal cinematografisch schön erzählt. Wir bekommen eine stock footage slideshow mit lauter Videos von glücklichen Menschen und ne heulende Barbie vor ner weißen Wand. That‘s it. Das braucht keiner in so einem Film. Echt nicht. Rausschneiden und dafür ne zweite Musical Nummer a la „I’m just Ken“ rein.

A propos: mit der Meinung bin ich recht alleine aber ein weiterer Grund für die Abstriche ist der Soundtrack. Den fand ich nämlich gar nicht mal so geil. In weiten Teilen sogar ziemlich nervig. I’m just Ken ist natürlich über jeden Zweifel erhaben aber der restliche Soundtrack war mir oft anstrengend im Weg.

Also: 4/5 Punkten und Herzen für Allan und Weird Barbie die auch großes Kino waren

8 „Gefällt mir“