Game of Thrones [Serientalk] | [Keine Script/Leak-Spoiler!]

Zum „Mittelalter“Argument.

  1. ist Fantasy. Da hätte man Freiheiten.
  2. Ist Fiktion. Du kannst die Dialoge so schreiben und verteilen wie man willst. Du KÖNNTEST eine fiktive Mittelalter-Geschichte schreiben, wo die Frauen mehr reden, weil die Schreiber den Fokus auf Szenarien und in Bereichen schreiben, wo Frauen natürlicherweise mehr zu Wort kommen.
  3. Die patriarchalischen Strukturen und Rollen in dieser Serie werden ja sehr kritisiert und fallen in der letzten Staffel ja (bewusst) völlig zusammen… trotzdem nur 22%

Also, dieses Argument (das nicht du gemacht hast, das sehe ich schon) zieht in meinen Augen wirklich nicht.

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Am meisten Sätze bekommt man in langen Dialogen. Margaery hatte da sehr wenig zu tun. Als Frau von Renly war hauptsächlich ihre Familienposition interessant. Auch danach - ein paar Szenen mit Tommen oder Cersei. Aber nie wirklich lange Dialoge weil man eine Intrige geplant oder hitzig über etwas diskutiert.

Ich stör mich halt sehr an dieser “Unfairness”-Behauptung, weil ich diese Sichtweise ziemlich lächerlich finde. Es gibt natürlich schon einige interessante Sachen in der Analyse zu sehen - wie eben, dass Danaerys für eine Staffel die eigentlich sehr auf sie fokussiert ist wenig Redeanteil bekommt.

Edit ums klarer zu machen: Ich finde solche Metriken im Bezug auf ein einzelnes Werk sehr fragwürdig wenn es um faire Geschlechterpräsentation geht, weil einfach unglaublich viel Kontext weggelassen wird. Wenn sowas sinnvoll ist, dann in in der Analyse von vielen Werken, wo sich diese Kontexteffekte im Idealfall ausgleichen sollten. Aber auch dann muss man mit Schlussfolgerungen immer noch sehr vorsichtig sein.

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Oder die Drehbuchschreiber hätten sich mal an die Niebelungensaga gesetzt. Gut, ich kann das jetzt nicht beweisen, aber von meiner Schulerfahrung heraus würde ich wetten, dass die Frauen dort einen höheren Redeanteil haben, als in der letzten Staffel :wink: .

(Und Mittelalter-Argument war wirklich nur deswegen, um es vorwegzunehmen, weil wie du beschrieben hast, man hätte es besser machen können).

Naja 22% bei einem 25% Durchschnitt ist nun nicht der Rede wert… Außerdem sind die Dialoge in der letzten Staffel insgesamt sehr verkommen und haben sich nur in Onelinern geoutet. Meiner Auffassung nach war das Gespräch Sansa Dany eines der einprägensten der ganzen Staffel. Dann reden Männer halt mehr Geschwoffel aber deren Gehalt ist doch dann auch nicht so wichtig. Deshalb hat man auch mehr Eindruck, dass es ausgeglichener ist.

Und wenn man sich nur die Hauptcharaktere anschaut, dann ist deren Redeanteil 50/50 (wenn man die Grafik der BBC weiter oben anschaut)

Dass 6 Frauen mehr Redeanteil als Ned haben (und davon 2 Nebencharakter) wird halt gar nicht diskutiert, das ist sehr unausgewogen…

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:rofl:

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Das Problem ist, es gab eine Zeit in Game of Thrones wo hinterfragen erwünscht war und man sogar dafür belohnt wurde und der Drache niemals nur als symbolische Geste den Thron geschmolzen hätte :wink: Und genau das war das was GoT von so vieler anderen Serienmassenware abgehoben hat, lange vor Millionen Dollar für irgendwelches CGI gedöns ausgegeben wurde und Schauwerte vor Inhalt standen. Also vielleicht sollte man mal ein wenig nen schmalen machen und Leuten ihre berechtigte Kritik lassen denn nur weil man selber offensichtlich keine Ansprüche an ne Story hat und sich von billigen CGI das die schreiende Hohlheit verbirgt immernoch Ködern lässt macht es diese Kritik nicht plötzlich unberechtigt

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Bei so einer symbolischen Geste würde ich gerne mehr Fleisch haben als nur: ja der drache verbrennt den Thron, damit der Drache den Thron verbrennt, damit es in unsere Geschichte passt. Das hat ne Poetik auf Grundschulniveau sorry :smiley:

Es wäre wenigstens noch ok gewesen, wenn Jon Dany noch auf den Thron setzt, damit sie ihr Ziel doch noch erreicht und dann wird beides von Drogon zusammen verbrannt.

Oder halt der Drache raged wirklich und erwischt mal alles um sich rum und nicht nur ein wenig um den Thron rum…

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Aber auch das sagt etwas aus. Wenn die Redeanteile bei wichtigen Charakteren ca. 50/50 ist und der (extreme) Unterschied liegt in der „kleinen“ Rollen… was sagt uns das?

Gerade in dieser Serie wären in den „kleinen Rollen“ Potential gewesen interessante, weibliche Rollen zu haben, welche einiges zu tun kriegen im Bezug auf das Geredete. Zofen, Prostituierte, Dienerinen… kleine Rollen welche Zugang zu einer Menge Informationen haben, welche aber „unsichtbar“ sind, durch ihre Stellung in der Gesellschaft.

Mein Argument ist: wenn die Autoren darauf achten würden und versuchen würden an diesem Blind-spot (was es in meinen Augen klar ist) zu arbeiten, dann könnte man da ganz viel dagegen machen.

Geht mir eigentlich nur darum. Realisieren, dass da eine unbewusste Diskrepanz ist, und versuchen daran zu arbeiten in der Zukunft. Jeder Schreiber sollte froh darum sein, wenn ihm etwas gezeigt wird, wo er evt. unbewusst ein bestimmtes Muster zeigt. Denn daran kann man gut arbeiten und dann tun sich auch neue Möglichkeiten auf :grin:

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ich fand die Szene schon ok, aber eben nicht für Game of Thrones, genausowenig hätte ich es passend gefunden wenn in Breaking Bad, Better call saul oder Sopranos Dinge NUR für den Schauwert passiert wären. Die Serie hat ihren Massstab gesetzt und dann am Ende Limbo unten durch getanzt und das ist das was die Leute übel nehmen. Game of Thrones wurde zum Schluss (und zu teilen ab etwas später wie der Hälfte) Scrubs Med school, nur war das eben nicht abgekoppelt von der Ursprungsserie sondern dieser Abfall passierter innerhalb der Erzählung der Serie, es ist ein schlechtes Stephen King Buchende das sich über zwei ganze kapitel zieht

Ich fände es ja besser, wenn diese Autoren mehr darauf geachtet hätten eine geile Geschichte abzuliefern. Die Qualität hat sicherlich nicht am Redeanteil der Frauen gelitten.

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Nein finde ich nicht. Es gibt mehr Rollen als Prostuierte und Diener also sagmal. Es gibt viele vielfältige Nebencharaktere. Du überinterpretierst das einfach, weil du es als Fehler ansehen willst. Willst du mir echt sagen, dass es keine starken weiblichen Nebenrollen gab, wie Olenna, Ygritte etc ?

Hier wird Quantität verglichen und nicht Qualität :smiley: Und es ist nunmal ne mittelalterliche Serie, da kann nun nicht jeder zweite Lord oder Krieger ne Frau sein.

Und selbst wenn ist 50/50 als reine Zahl wirklich anstrebenswert nur weil Leute das in ihrere Langeweile untersuchen wollen. Die Story so ändern, damit man das erfüllt. Nein. Außerdem treten auch in jeder anderen Situation Männer eher als große Hähne auf und krähen vor sich rum, während Frauen eher zurückhaltend sind, aber sich dann mehr Gedanken machen, was sie sagen.

Man könnte natürlich noch ein wenig Kaffeeklatsch einfügen um die Zahl als reine Zahl auszugleichen, aber dann nervt man sich wieder darüber, dass es nur klischee Tratsch ist. Mach doch mal nen Vorschlag welcher weibliche Charakter hätte mehr Aufmerksamkeit verdient oder welcher Dialog hätte noch mehr Zeilen gebraucht.
Es ist uns doch auch nicht aufgefallen, also kann man der Serie doch nun keinen Sexismusschuh draus machen nur weil es per Videobeweis der alles chrirugisch und grob auseinandernimmt das so feststellt.

Aber typische Sexismusdebatte: Natürlich wird die Gleichstellung der Geschlechter dadurch erreicht, dass in einer fiktionalen Geschichte immer alle 50/50 Redeanteil haben und die systematischen Diskriminierungen ändern sich auch von ganz allein. Da ist der Fokus falsch. Man sollte sich an den systematischen Fehlern ranmachen und nicht in jeder Suppe, die Ungleichheit suchen nur weil es DIE Suppe heißt.

Jede Feministin der ersten/zweiten Generation würde uns auslachen für solche Diskussionen…

Wo ist da bitte Hodor? :beanwat:

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GoT spielt in einer zutiefst patriarchalischen Welt, in der es starke Frauen gibt, die sich emanzipieren und entscheidenden Einfluss nehmen, aber sie sind, in der Logik der Welt trotzdem eine Ausnahme und sprechen daher primär mit Männern, wodurch es nahezu unmöglich ist, den Anteil der weiblichen Rede in die Nähe von 50% zu bringen, denn dafür müsste für jede Szene, in der zwei Männer miteinander sprechen eine weitere existieren, in der zwei Frauen miteinander reden.

Ansonsten hätten D&D Arianna Martell behalten sollen und dafür die strunzdummen Sand Snakes streichen sollen. Niemand braucht eine “bad pussy”.

Hodor! Hodor hodor ho dor, hodor hodor?
Hodor ho dor hoder!

Es ist ja ok wenn Ihm die Szene nicht gefallen hat

Mir gehts ja vor allem darum, wie er sich aufgeführt hat.

Anfangs hatte Bell noch einige Sachen vorgebracht, die Ihr gefallen haben
Und während Ede’s Rant hatte ich auch den Eindruck,
dass Sie was sagen wollte sich aber nicht mehr getraut hat

Ein Recap sollte vor allem eine Diskussion sein.
Aber da kann ich verstehen, dass Ede da Niemand mehr widersprechen wollte

I[quote=“RobChang, post:18493, topic:470”]
Nein finde ich nicht. Es gibt mehr Rollen als Prostuierte und Diener also sagmal
[/quote]

Ich glaube, da hast du mich falsch verstanden. Habe nie gesagt dass es das nicht gäbe. Habe gesagt, wenn die kleinen Nebenrollen tatsächlich die riesige Diskrepanz ausmacht, dann hätte man in dieser Serie mehr als genug Möglichkeiten gehabt diese kleinen Rollen mit mehr weiblichen Charaktere aufzustocken. Und das mit den Dienerinen und Prostituierten war EINE Möglichkeit.

Mein Deutsch muss miserabel sein…
Ich habe rein gar nichts in diese Richtung gesagt! Ich weiss nichtmal, was genau du hier so falsch verstehst.
Habe nie gesagt dass es keine weiblichen Nebenrollen gibt. Oder zu wenige.
Ich interpretiere hier nichts und will nichts „als Fehler sehen“.

Ich erkläre es nochmals:

-Grosse Diskrepanz zwischen männlichem ubd weiblichem Sprech-Anteil
-Argument wurde gemacht dass in den GROSSEN Rollen die Anteile etwa gleich sind.
-also, Schlussfolgerung: die Diskrepanz entsteht in den Kleinen Rollen —> weniger kleine Rollen für Frauen mit verhältnissmässig höheren Sprechanteil.

Macht Sinn soweit, nicht viel „interpretieren“, basierend darauf was ich geschrieben habe.

Also, potentielle Lösung:
Mehr kleine Frauenrollen mit grösserem Sprechanteil einführen, um Diskrepanz zu schliessen.

Das ist ALLES was ich gesagt habe, neben einem kleinen Beispiel, wo man in diesem Plot kleinere Rollen schreiben könnte, welchen einen grösseren Sprechanteil haben KÖNNTEN.

Hoffentlich ist es jetzt klarer.

Der Rest deines Kommentares geht darum, dass du nicht denkst, dass es ein Problem ist, wenn Frauen in unseren Medien und Geschichten weniger Sprechrollen haben.
Du hast das Recht auf diese Meinung, und ich werde jetzt nicht gross darauf eingehen, warum ich sehr wohl denke, dass das ein Problem ist. Gibt genug Literatur dazu wie Medien und Repräsentation in Medien uns unbewusst beeinflusst, da kann man dahin gehen, wenn es einen interessiert.

Ja die Analyse dass es auf Schultern der Nebencharaktere geht, habe ich verstanden. Nur dann die Schlussfolgerung nur wegen der Zahl iwas zu ändern, wäre nicht richtig, das wollte ich nur sagen. Denn ohne die Software wäre es einem auch nicht krass aufgefallen, also hätte auch nun nicht den Einfluss gehabt ob es so ist oder nicht. Man hätte zB Lady Stoneheart beibehalten können, um den Sprachanteil zu pushen, aber dann gibt es bestimmt noch mehr böse Stimmen, die dann mit mehr Recht sagen, dass alle Frauen nur crazy Bitches werden oder eher jungenartige Krieger werden…

Es geht mir darum, dass es dumm ist, diese Diskussion auf eine dumme plumpe Zahl zu reduzieren, welche sich nur auf eine Anzahl an Sätzen fokussiert. Das ist so flach. Also wirklich. Natürlich will ich auch gute Serien haben, in denen Frauen ihren Anteil haben und nicht nur Mütter/Liebhaberinnen sind. Aber es ärgert mich, wenn man denkt, dass die Zahl das ausdrücken könnte und man als ideale feministische Geschichte das ansieht was 50/50 Redeanteil hat (also nicht dir persönlich unterstellt)

Aber man sollte sich eher auf die Präsenz von realen Frauen in den Medien konzentrieren und nicht in Fiktionen. Es gibt genug Pferdebücher/-filme wo man halt für die Zielgruppe halt auch mehr Mädchen als Jungs hat. Sind die automatisch unfeministisch oder männerfeindlich ? Ich hätte gerne iwelche komischen Serien wo Frauen stark auftreten aber leider nur 25% der Sätze sagen aber anders prägnant auftreten und dafür dann ordentliche Repräsentation von Frauen in den Medien wenns um Expertisen und Einschätzungen geht/ Vorstandsposten/Bundestag etc…

Das ist eine fiese Unterstellung, die ich so nicht stehen lassen kann !

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Ygritte ist ein etwas schlechtes Beispiel, weil die Figur nur als Vehikel für Jon Snow da war und ansonsten keinerlei Zweck hatte.
Gab aber auch in Daario Naharis ein männliche Figur die ähnlich Funktionierte.

Man hat viele Dinge geändert aus diversen Gründen, unter anderem Fanservice (Bsp: Brons Rolle vergrössert).
Und solange man für den Fanservice kann an solchen Dingen schrauben kann man auch für fairere Repräsentation an solchen Dingen schrauben.

Und ich habe nichts gesagt von „diese Geschichte ändern“, der Schluss meines Kommentars macht es klar wovon ich rede:
Blindspot bei Drehbuchautoren, also etwas, woran sie arbeiten können.

Wie gesagt: dir ist dieses Thema egal und fibdest nicht dass gleichmässige Repräsentation in Medien wichtig ist. Fair enough. Andere finden das wichtig oder finden es zumindest spannend darüber zu reden.

Und damit schliesse ich hier auch ab.

Dann verstehe ich deinen Vorwurf dass ich gesagt hätte dass es keine Starken weiblichen Nebencharaktere gibt nicht. War ja nie Teil meines Arguments.

:wink:

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