Game Talk mit den Golden Boys

In dem Artikel geht es aber gar nicht darum sondern es geht um völliges Missmanagement. Und das Spieleentwickler teilweise ausgebeutet werden und zu gewissen Phasen unmenschliche Arbeitsbedingungen haben ist schon lange bekannt, dazu braucht man diesen Artikel (der dieses Problem auch gar nicht als Thema hat) ganz bestimmt nicht. Genau die selben Beschwerden gibt es zb auch bei CD Project red (Missmanagement, unmenschliche Arbeitsbedingungen), aber das lässt sich natürlich nicht so schön vermarkten weil sie bis jetzt doch immer noch ein anständiges Spiel rausgebracht haben und nicht den schlechten Ruf wie EA haben.

Aber was ist denn jetzt dein Punkt? Der Artikel beschreibt dieses Missmanagement doch ziemlich genau. Es wird anhand der Quellen-Aussagen beschrieben, wann welche Missstände aufkamen und warum Anthem leider nicht das werden konnte, was die Entwickler sich und wir Spieler uns gewünscht haben. Ohne diesen Artikel wüsste ich all das nicht. Und ohne diese Details aus dem Artikel, ohne dass auf diese Probleme aufmerksam gemacht wird, ändert sich nichts. Crunch-Time ist ein großes Problem der gesamten Branche, ja, aber umso mehr auf Themen wie Missmanagement aufmerksam gemacht wird, umso besser. Also was wirfst du Kotaku (bezüglich des Anthem-Artikels) bzw. mir/uns denn vor?

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Hi, ich fand es gut, dass ihr den Artikel angesprochen habt. Ich bin auch aus den von Simon genannten Gründen erst mal ein wenig skeptisch, weil ich von Kutaku nur negatives gehört habe. Ich glaube nicht, dass der Artikel frei erfunden ist. Kann mir auch vorstellen, dass die Autoren für den Klickbate noch Dinge hinzufügen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn der Artikel von einer anderen Website gekommen wäre. Wenn er den Zweck erfüllt, dass eine geordnete Diskussion über die Zustände der Gaming-Industrie angestoßen wird, wäre es schön. Ich glaube aber eher, dass der Artikel zu einem Shitstorm aussartet, der langfristig nur Stellen in der PR-Abteilungen der betroffenen Unternehmen führt.

Edit: Ansonsten wie immer eine schöne Sendung!

Kannst du mir Kontext liefern, bzw. sagen was du genau Jason Schreier vorwirfst?

Eigentlich nur, dass er für Kutaku schreibt und darunter seine Glaubwürdigkeit in meinen Augen leidet.

Und warum?

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Und weshalb leidet wegen Kotaku Schreiers Glaubwürdigkeit?

edit:
Es geht mir nicht darum, ob du Kotaku magst oder nicht, du kannst die ruhig für unglaubwürdig halten. Nur so einen harten Vorwurf sollte man schon begründen.

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Na ja, weil man als Seriöser Autor auch für seriöse Seiten schreiben sollte. Kutaku ist Teil von Gawker, was schon mal werde nicht sehr seriös ist. Dazu kommt, dass sie sehr viel auf Klickbate setzen. Reddit Posts werden 1 zu 1 geklaut und als News verkauft.

Das Urban Dictionary hat das ganze noch mal schön satirisch zusammen gefasst.

Mein Grund ist, dass du als seriöser Reporter nicht für eine für eine unseriöse Seite schreiben solltest. Meine Meinung.

Was bezeichnest du denn als seriöse Medien? Jason Schreier hat gerade erst vor 4 Tagen für die New York Times geschrieben…

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Okay, das wusste ich nicht, aber der Artikel, den du gepostet hast ist halt auch eher auf Yellow Press Niveau.

Edit: Ich will dich mit meiner Meinung nicht angreifen. Ich hab nur meine Bedenken gegenüber Kutaku geäußert. Wie gesagt, ich hoffe, der Artikel bringt die Diskussion um die Arbeitsbedingungen in der Spielebranche voran.

sagst Seriosität und verlinkst dann ein Urban-Dictionary Link, wo das 7. Wort „autistic“ ist.

Aaaaalles Klaaaaar :laughing:

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Deswegen habe ich auch von Satiere gesprochen…
Edit: Entkräftet aber nicht die anderen von mir genannten Punkte.

ich kenne mich nicht mit Kotaku aus, weil ich es viel zu wenig lese, aber Jason Schreier sehe ich schon als einen wichtigen Gaming-Journalisten an, weil er eben viele Connections zu Entwicklern und der Branche im Allgemeinen hat. Ebenso schreibt er auch für die NYT und ist bestseller Autor.

Bezüglich Satire: Urban Dictionary ist keine Satire-Seite sondern mehr eine Seite, wo Jugendslangs erklärt werden. Dazu kommen aber, dass diese Seite von vielen Dummköpfen benutzt wird, die auch Shitposting betreiben.
Aber hey, ist ja Satire und ultra Witzig wenn Wörter wie “Autismus” benutzt werden.

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Gawker ist seit 2016 tot. Mittlerweile gehört der ganze Bumms einem größern Medien Unternehmen. Soweit ich es mitverfolgt habe, hat man aber auch schon davor unabhängig gearbeitet.

Willkommen im Videospiel Journalismus :smiley:

Irgendjemand postet irgendwas auf 4chan, reddit, resetEra und co. und die Redakteure wetzen schon die Tastaturen.

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Wer ganz genau aufpasst, erkennt eine Bohne in der Netflix Doku Playing Hard :wink:

Wer da in Aktion ist, ist ziemlich klar.

Das hier soll ein grober Überblick werden warum Kotaku so sehr polarisiert für die Leute die es entweder nicht wissen oder nicht nachvollziehen können warum das so ist. Ich versuche so objektiv wie möglich zu sein und meine persönliche Einstellung dazu möglichst da raus zu halten. Hoffe das klappt. Vorwarnung: das wird lang…

Kotaku stand und steht vor dem gleichen Problem wie die meisten News Outlets die sich mit der Spielebranche beschäftigen. Seitdem jeder der ne Kamera und ein Mikrofon hat seine eigenen Reviews machen und über Spiele reden kann hatten sie nicht mehr so eine Daseinsberechtigung wie noch um die Jahrtausendwende rum. Klicks und Werbeeinnahmen sanken.
Darauf haben sie, fairerweise wie die meisten Online Magazine, reagiert und es mussten Klicks gezogen werden. Dies wird oft über reißerische Titel gemacht oder indem absichtlich kontroverse Artikel geschrieben werden. Denn wenn die Kontroverse erstmal Fuß gefasst hat kommen beide Seiten auf die Website um den Artikel zu lesen und sich drüber zu empören. Man möchte ja informiert sein was „die andere Seite“ da schon wieder behauptet.

Meiner Meinung nach ist der Punkt an dem Kotaku den Ruf einer unseriösen Seite bekommen hat der an dem auch Gamergate begonnen hat. (Bitte fangt keine Diskussion über Gamergate an, ich erwähne das nur weil es relevant für den Punkt ist). Angeblich hat ein Autor von Kotaku einen positiven Artikel über das Spiel einer Indie Entwicklerin geschrieben weil er dafür sexuelle Gefälligkeiten bekommen hat. Was allerdings nur ein Gerücht war und nicht stimmt denn der entsprechende Artikel scheint niemals existiert zu haben. (Quelle Nr. 1 / Quelle Nr. 2)
Den Ruf von Kotaku hat es trotzdem beschädigt, da es seitdem als Quelle gilt die mit Vorsicht zu genießen ist.

Seit einiger Zeit steht Kotaku auch an vorderster Front des sogenannten „Culture War“. Oder auch, je nachdem welche Seite man fragt, der Krieg zwischen Normaldenkenden und Social Justice Warriors oder Normaldenkenden und Alt-Right Nazis. Beide Seiten bekleckern sich da nicht unbedingt mit Ruhm was das Ausdenken und nachplappern irgendwelcher Kampfbegriffe angeht.
Kotaku nimmt in diesem Konflikt eher die liberale Seite ein und veröffentlicht öfters mal Artikel die darauf aufbauen Profit aus der, von Simon angesprochenen, Empörungskultur zu ziehen. Das wird erreicht indem sie mit diesen Artikeln Leute auf die Website holen die sich dann darüber empören können wie schlimm und böse doch „die anderen“ sind. (Beispiel) Was manchmal sogar darin resultiert, dass ein Empörungsartikel geschrieben wird ohne die nötige Recherche reinzustecken oder alle Fakten abzuwarten und man dann zurückrudern muss. (Beispiel)
Das kommt bei den Leuten die sich einfach nur über Spiele informieren wollen nicht besonders gut an. Daher hat Kotaku nicht unbedingt den besten Ruf außerhalb der Videospiel-Journalisten Bubble.

Was auch öfter mal passiert ist, dass Autoren (das passiert nicht nur bei Kotaku, dort aber häufiger) sich als das Sprachrohr für alle Spieler und Spielerinnen sehen und ihre persönlichen Ansichten den Entwicklern vorschreiben wollen anstatt einfach als neutraler Beobachter das Werk zu beurteilen für welches der Game Designer sich absichtlich entschieden hat.(Beispiel)
Auch das kommt bei vielen nicht unbedingt gut an.

Diese ganzen Punkte führen dazu, dass Kotaku bei den Core-Gamer nicht unbedingt den besten Ruf hat. Die holen sich ihre Infos sowieso meisten eher von den Youtubern oder Streamern ihres Vertrauens. „Vertrauen“ ist hier das Schlüsselwort. Denn im Videospiel-Journalismus war es schon immer extrem wichtig dem Reviewer zu vertrauen, dass er den gleichen Geschmack hat wie man selber, dass ihm/ihr die gleichen Dinge an einem Spiel wichtig sind wie einem selber, etc.
Dieses Vertrauen hat Kotaku bei vielen nicht mehr. Meistens mit der Begründung, dass die Autoren von Kotaku zur Beurteilung was ein „gutes“ Spiel ist ein anderes Beurteilungsschema verwenden als man selber das tut und die Infos für einen persönlich deshalb nicht relevant sind.

So, das solls erstmal gewesen sein. War lang, ich hab euch vorher gewarnt. :wink:

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Etwas schade, dass gerade Simon da so “wenig” Empathie zeigt und mit Aussagen wie “Ja, dann kündige doch” kommt.

Ich hätte gedacht, dass gerade er den Balanceakt zwischen “das hier ist meine Passion” und “das macht mich alles kaputt” sehr gut nachvollziehen kann. Dennoch fand ich seinen Einwurf vollkommen in Ordnung.

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Alleine dieser Artikel hier schon wieder xD

So ein quatsch… als wäre das innerhalb 30 Tage möglich. Vom Übertraining mal ganz zu schweigen.

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