Hattest du noch nie ein Game, bei welchem dich ein Design extrem gestört hat, weil die Sexualisierung (was ich für sich gesehen nicht mal negativ oder positiv sehen, kommt auf den Kontext an) eines weiblichen Designs schlicht und ergreiffend nur dumm daher kam?
Das beste Beispiel für mich kommt aus dem MetalGearSolid-Franchise.
„Snake Eater“ ist für mich der beste Teil der Serie und für ein Kojima-Game hat es eine unglaublich gute Art mit den Geschlechtern umzugehen, und zwar auf sehr interessante Art.
Eva ist völlig über-sexualisiert. Sie zieht sich immer mal wieder vor der Kamera um, es gibt Szenen wo man gezielt aus Big Boss Augen ihr beim ausziehen auf den Arsch starren kann, usw…
ABER: Der Charakter macht INHALTLICH Sinn! Sie ist ein Spion der gezielt ihre Sexualität nutzt, um die Männer um sich herum effektiv schwach zu machen. Sie ist auch eine Inversion des klassichen Bond-Girl Charakters und zum Schluss ist sie der Charakter, welcher unseren Held sitzen lässt, und zugibt, dass sie ihn nur benutzt hat um an das zu kommen, was sie eigentlich wollte. Ein sehr sexualisierter, weiblicher Charakter, der Sinn macht.
Und im gleichen Spiel hat man „The Boss“. Eine Frau, welche nie sexualisiert wird, welche körperlich und strategisch allen Männern einen Schritt voraus ist, und welche so hohe Ideale hat, dass das Nachstreben dieser Ideale praktisch den Rest der Serie in Gang setzt.
ABER was wichtig ist: Sie ist eine FRAU! Diesen Charakter könnte man nicht einfach durch einen Mann ersetzen, denn das ganze Thema um die Mutter-Rolle das durch sie getragen ist ist sehr geschlechter-spezifisch.
Was ich damit sagen will ist: Kojima hat zwei weibliche Charaktere geschaffen welche beide klar Frauen sind, wo es relevant ist dass sie Frauen sind, wo Sexualität nicht einfach ignoriert wird sondern AUCH eine Rolle spielt… und dennoch dient es 100% der Story und der Glaubwürdigkeit der Story.
…
Und dann haben wir, Jahre später, „The Phantom Pain“ und den Charakter von Quiet.
Dieser Charakter hat mich JEDES MAL aus dem Spiel genommen wenn ich sie gesehen hat. DAS ist Sexualisierung und Objektifizierung OHNE einen guten Grund, und der so störend ist, dass er auch völlig gegen ihren Charakter läuft!
Die Erklärung warum sie einen Bikini tragen MUSS ist schon sehr, sehr dämlich und ist offensichtlich nur eine dünner Entschuldigung um sie in einen Bikini zu stecken… aber die Art wie sie animiert wurde, dass sie in allen Szenen den Arsch direkt in die Kamera streckt und so weiter… das macht keinen Sinn im Zusammenhang mit ihrem Charakter. Ihr Charakter hat nichts mit Sex zu tun (anders als Eva in „Snake Eater“). Das Design und die Inszenierung dieses Charakters ist in meinen Augen ein perfektes Beispiel für ein sehr Sexistisches Frauenbild, welches sogar noch im Konflikt mit dem Inhalt des Games steht. Und die Tatsache dass Hideo Kojima in den Jahren zwischen „Snake Eater“ und „Phantom Pain“ einen derartigen Rückschritt gemacht hat im Bezug auf die Art wie er Frauen schreibt und darstellt ist wirklich sehr, sehr ernüchternd.
Aber mal ernsthaft, ich geh stark davon aus, dass die meisten Menschen auf Twitch oder YouTube so drauf sind. Aber das wird mit der Zeit besser IMO. Kriege ja sowas selbst mit, kaum ist eine neue Frau im Chat, spielen wir alle verrückt, aber nach 1 - 2 Wochen, sind wir best Friends und quatschen normal ^^
Ist leider so, dass eine Frau ( erst mal) Freiwild für viele ist.
Ok, fair Point.
Ist absolut korrekt, dass die ganze Industrie sich schwer tut die eigentlichen PROTAGONISTEN etwas diverser daherkommen zu lassen. Ich dachte mehr im Bezug auf den gesammten Cast eines Spieles.
und wieder mal ja es braucht mehr Diversität das schrieben hier schon mehr Leute aber man muss dem ganzen auch Zeit geben die Gaming branche ist im vergleich zu anderen branchen noch relativ jung und jedem neuen Medium muss man auch Zeit zur Entwicklung zugestehen. Daher ist es auch wichtig das missstände angesprochen werden aber es darf sich nicht immer in ein extrem zum andern extrem verschieben.
Ja, Quiet geht wirklich gar nicht und dann dieses, ja sie atmet halt durch die Haut Argument… XD
Das war wirklich ganz schwach. Du hast da vollkommen recht manchmal macht sexualisierung halt sinn und manchmal nicht, das sollte man schon differenzieren können.
@Herzer Doch , die Spiele mit weiblichen Figuren, oder wo man wählen kann gibt es mittlerweile wirklich viel.
Mit „davon weg“ meinte ich mit fast exklusiv sexualisierten weiblichen Charakteren.
Wie gesagt, sexualisierte weibliche Charaktere sind kein Problem. Ich sprach davon, dass man davon wegkommen sollte, dies als einzige Designvorlage für weibliche Charaktere zu haben.
Also… eigentlich genau das, was du schon gesagt hast
Nicht direkt. Spiele so Manga-Spiele eher weniger, aber das hat jetzt nichts mit dem Frauendesign dort zu tun. Sondern allgemein das Design des Spiels/Grafik.
Ich verstehe dein Beispiel. Nie gespielt, aber weiß was du sagen willst. Mich würde das persönlich nicht stören. Gerade wenns passt. Ist in den Augenblicken eventuell etwas „cringy“ aber was solls. Wenn das Spiel spaß macht warum nicht.
Bin auch weniger ein Storyspieler. Ich liebe gute Spielmechaniken. Da ist mir dann egal was ich über den Bildschirm bewege, solange es viel Spaß macht.
Habe damals mit meinem Mitbewohner Dead or Alive ab und zu gespielt. Es hat z.T. auch diesen Mangastyle. Die Frauen sind sehr überspitzt dargestellt und es gibt auch Klamotten, die dann im kampf beschädigt werden. Finde ich halt mega dumm und affig. Auch diese „sexualisierten“ Kostüme fand ich doof. Aber da gab es wenigstens Optionen, diese nicht zu nehmen
„Wählen“ zählt bei mir nicht wirklich, da in diesen Spielen der MC eh überhaupt keinen Charakter hat. Ein Nathan Drake hat einen Charakter, aber welchen Charakter hat der MC aus Skyrim?
Das man da auch Frauen spielen kann, finde ich super und mache ich auch, aber das fällt bei mir nicht unter gut geschriebene Figuren.
Naja… das Spiel das ich als Beispiel gebraucht habe ist nicht wirklich Manga, ist nur halt Japanisch
Ah, ja gut, dann fällt natürlich der ganze Aspekt wie ein Charakter neben dem visuellen Design geschrieben ist zum grossen Teil weg. Macht natürlich Sinn.
Ja, ich denke das ist genau so eine Serie mit der ich heute halt ein bisschen Mühe habe, denn gewisse Ableger dieser Serie sind dann schon sehr, sehr extrem im Bezug auf das Frauendesign…
Fertig gemacht zu werden ist kein exklusiv weibliches Ding. Aber aufgrund des Geschlechts fertig gemacht zu werden, das erleben nur Frauen.
Anders gesagt; Männer werden natürlich beschimpft, eine gängige Beleidigung ist es, jmd. als Homosexuellen, oder Behinderten darzustellen. Ziel von solchen Sprüchen ist es ihm die “echte Männlichkeit” abzuerkennen. Ihn quasi auf eine Ebene zu holen, wo beleidigt werden kann. Denn Männlichkeit per se ist keine Grundlage für Beleidigungen.
Bei Frauen ist es anders. Da ist das Geschlecht die Grundlage für Beleidigungen.
Das ist ein fundamentaler Unterschied und purer Sexismus.
Es ging mir gerade, darum dass , wenn es um gut geschriebene weibliche Figuren geht, keine MC aus Spielen nehmen kann, wo man selbst das Geschlecht wählt, weil die Spiele meist darauf ausgelegt sind, dass der MC selbst keinen Charakter hat, damit man ihn selber ausfüllen kann.
Deine Einwürfe ergeben auf den Post einfach keinen Sinn.
Es geht doch im Grunde nicht darum, dass es (erst seit kurzer Zeit im Vergleich) Spiele wie TR, Senua, Life is Strange gibt, in denen Frauen als Menschen und nicht als „Eyecandy“ für die männlichen Spiele dargestellt werden. Natürlich gibt’s diese Spiele. Das Problem, wen man will, ist die Relation - für die gute Handvoll wirklich gut geschriebener (auch für weibliche Spieler gut geschrieben) weiblicher Charaktere gibt’s Lastwagen voller kurzhaariger Spacemarines, muskulöser Abenteurer und, nicht zu vergessen, vollbusige Damen, deren komplette Brustphysik zwar korrekt berechnet wird, aber deren Charakterisierung auf ein viertel A4 passt.
Ich verstehe niemals, warum man sich immer direkt angegriffen fühlt, sobald es um dieses Thema gibt Niemand will jemandem „die Spiele wegnehmen“, man möchte sie im Gegenteil ansprechender, persönlicher und angenehmer auch für alle anderen gestalten. So, wie sie für die Jungs am Pad schon seit über 30 Jahren sind.
Dem widerspreche ich ja auch grundsätzlich nicht, bis auf den “junges Medium”-Teil. Videospiele gibt’s mittlerweile länger als manche Leute hier im Forum, und mittlerweile kann es sich ruhig mal entwickeln.