Gender Pay Gap und verwandte Themen in der Debatte mit Jordan Peterson

Ich habe noch nie gehört und aktuell Arbeite ich ja auch unter Lehrern, das man männlichen Lehrer sagt. Wenn dann heißt es zb in einer Ansprach ‘Lehrer und Lehrerinnen’ oder einfach Kollegium.

1 „Gefällt mir“

Das ist auch klar. Behauptet auch niemand etwas anderes, wir verstehen hier alle wie die Deutsche Sprache funktioniert. Wir reden hier davon, wie die Sprache (und in dem Fall das benutzen der Männlichen Form als Default für ALLE Leute einer Gruppe) das Denken und die Eindrücke in der Gesellschaft beeinflusst.

Nein. Wenn du eine Gruppe männliche Lehrer hättest würden 99% aller Menschen einfach von den “Lehrern” reden. Dass man von “männlichen Lehrern” reden würde ist absurd. Und wenn man eine Gruppe aus Lehrern und Lehrerinen trennen würde, dann würde man spezifisch einfach sagen: “Die Lehrer machen X, und die Lehrerinen machen Y”.

3 „Gefällt mir“

Ich auch. Der Postillon hat es gut auf den Punkt gebracht.

Was würdest du denn sagen, wenn du ausdrücken möchtest, wie viele Lehrer mit männlichem Geschlecht an deiner Schule arbeiten?
“Es arbeiten X Lehrer an meiner Schule” oder “Es arbeiten X männliche Lehrer an meiner Schule”?

Noch eine etwas persönlichere Frage an dich, wie hast du oder vielmehr wie haben es deine Mutter, Tante, Großmutter wahrgenommen, dass in der DDR nicht gegendert wurde und es “Frau Ingenieur” hieß und nicht “Frau Ingenieurin”? Empfanden sie die Frauen des Sozialismus im Arbeitsumfeld auch nur mehr oder weniger “mitgedacht” oder waren sie doch gleichsam in den Köpfen, weil sie aufgrund des Systems viel präsenter in den Berufen waren?

Natürlich. Wenn die Gruppe nur aus Männern besteht, muss bei “Lehrer” auch nicht differenziert werden.

Ab welchem Punkt wäre die Aussage denn eindeutig? Wüsste man schon nach “Die Lehrer machen X”, wer genau X machen soll? Oder doch erst nachdem noch “und die Lehrerinnen machen Y” zur Differenzierung gesagt wurde?

1 „Gefällt mir“

Witzig das in den Kommentare sich immer wer findet der den Artikel vom Postillon ernst nimmt. :face_with_hand_over_mouth:

2 „Gefällt mir“

Jep. Genau. Da ist nämlich der Gruppenbegriff der gleiche wie der Geschlechtsspezifische. Ich meine, wärens Frauen, dann muss man auch nicht “differenzieren”, da ja alle zur gleichen Geschlechtsgruppe gehören. Und trotzdem redet man da von den “Lehrerinen”.

Nein. Eben nicht. Darum geht es ja genau. Dass der Gruppenbegriff der gleiche ist wie derjenige der spezifisch für die Männer ist. Dass da sprachlich eine Default-Annahme gemacht wird.

Es arbeiten Lehrer X an der Schule, X sind männlich.

Das ist irrelevant oder hast du deine Großeltern/Urgroßeltern gefragt wie okay sie es fanden, das eine Frau ihrer Mann nach einem Job fragen musste.

Und auch zu DDR Zeiten war das weniger Gleichberechtigt als es schien. Denn auch wenn Frauen alles werden konnten, gab es klare Frauen Berufe, Erzieher zb und zuhause war die Frau trotzdem für den Haushalt zuständig.

Jordan Peterson in argumentativen Schwierigkeiten:

2 „Gefällt mir“

Will die Debatte schauen…
Aber auf Youtube finde ich nur Videos wo der Sound ein unsagbar nerviges Echo hat…
Hat irgendjemand eine Ahnung, ob das einfach ein Problem bei dieser Debatte war und bei jeder Aufnahme wohl so ist, oder kennt jemand einen Link zur Debatte mit guter Audioqualität?

1 „Gefällt mir“

Ok, die Debatte…

Zeigt halt wirklich gut, was ich Peterson immer vorwerfe.
Peterson liebt es, „Feindes“-Bilder aufzubauen und Arbeitet einfach mit Schlagwörtern (oder „Buzzwords“)…
Feminists, Marxists, Postmodernists, SJWs… Alles das gleiche, alles diese ominösen „Gegner“, welche versuchen die Gesellschaft zu zerstören…
Und hier muss er mal mit einem effektiven MARXISTEN diskutieren… welcher aber unglücklicherweise NICHT in diese anderen Gruppen gehört, und plötzlich stürzt Petersons Konstrukt des „Gegners“ zusammen, weil sein Gegner halt aufzeigen kann, wo all diese Äquivalenzen die er zieht, zwischen all diesen Themen, einfach nicht haltbar sind.

Was ich auch extrem spannend finde:
Die beiden haben einen ähnlichen Standpunkt was sogenannte SJWs (sie brauchen den Begriff hier nicht, aber es geht in die Richtung, Leute die sich über „political Correctness“ auseinandersetzen und sich Sorgen über die Rechte Marginalisierter Gruppen auseinandersetzen) angeht. Zum Beispiel sagt Zizek einmal, dass diese Leute es als „positiv“ ansehen, zu einer marginalisierten Gruppe zu gehören…

Aber genau gleich, wie Peterson hier über seine falschen Ansichten von Marxisten aufgeklärt wird könnten BEIDE dieser Herren über ihre falschen Ansichten über diese SJW-Typen aufgeklärt werden, wenn sie einen/eine in ihrer Runde hätten.
Denn diese Leute welche sich über Marginalisierte Gruppen sorgen und sich für einen politisch „korrekteren“ Umgang miteinander sorgen denken in der Regel nicht, dass es eine intern „positive“ Eigenschaft ist, zu diesen Gruppen zu gehören. Oder dass man automatisch moralisch negativer gestellt ist, weil man zu der nicht-margenalisierten Gruppe gehört. Das sind nicht wirklich prävalente Ansichten in den Ideologien, welche die beiden Herren hier so negativ darstellen… und ein Repräsentant dieser Gruppen hätten das hier vielleicht aufklären können.

Ist fast so, als ob es stimt, dass mehr diverse Repräsentation eine Positive Sache ist :wink:

5 „Gefällt mir“

Klar, aber solche Individuen wird man ja dann wohl kaum als Repräsentant für alle Schwulen ansehen… oder sollte man nicht.
Denn, wenn der repräsentativ wäre, dann wären alle Heterosexuellen Leute die Arschlöcher sind ja auch ein Zeichen dafür, dass er Recht hat, und Heteros wirklich Idioten und minderbemittelt sind, oder? :wink:

Ich meine, ich weiss was du meinst, aber solange es keinen guten Grund gibt zu denken, dass er ein Idiot ist, WEIL er Schwul ist, macht jeder einen Fehler, der von einem solchen Individuum irgendwelche Schlüsse zieht.

Ich denke, du meinst es vor allem im Bezug darauf, dass ich die Idee anspreche, dass man auf der „Linken“ oder unter den "SJW"s denkt, dass man „besser“ ist oder mehr Ahnung hat, wenn man zu einer Marginalisierten Gruppe gehört.
Und dieser Typ mag durchaus diese Meinung gehabt haben. Und es gibt bestimmt genug Individuen, welche auch diese Meinung haben. Aber das ist nicht eine definierende Ansicht, welche nötigerweise mit den soziopolitischen Ansichten dieser „SJW“-type-Leute einhergeht.

Das stimmt ja alles ich muss das grad einfach auch irgendwo rauslassen ey tut mir leid.

Völlig in Ordnung, und es ist auch ein relevanter Punkt zu dem was ich geschrieben habe.
Und natürlich: Dieser Typ den du beschreibst hilft natürlich auch niemandem darin, die Reibungspunkte in diesen Diskussionen zu reduzieren…

Hab das jetzt auch gelöscht.
Gibt auch grad größere Probleme über die wir reden sollten. Zum beispiel das Iwatodai Dorm nicht in der Audiothek von Smash ist. Ach ja und die Debatte? Hast du dazu schon ne bessere Version gefunden? Wenn ja dann link die mal. Ich dachte Peterson selbst läd die auf seinem Kanal hoch.

Habe ich richtig mitbekommen, dass Peterson nur das kommunistische Manifest und nicht Das Kapital gelesen hat? Lol.

2 „Gefällt mir“

Das Problem vieler so genannter “SJWs” oder allgemein Menschen, die sich für mehr “political Correctness” einsetzen, ist dass sie nicht den ursprünglichen Sinn verstehen bzw. kennen. Eigentlich geht/ging es darum, dass Menschen in repräsentativen Positionen (zum Beispiel Politiker oder Medienvertreter), darauf achten, was sie sagen und dabei darauf achten, dass sie mit ihren Worten/Taten niemanden ausgrenzen. Es ergibt absolut Sinn, wenn die Bundeskanzlerin in ihrer Neujahrsansprache von “Bürgerinnen und Bürgern” spricht. Wenn ich aber privat darüber rede, sollte eigentlich jedem klar sein, was ich meine, wenn ich nur “Bürger” sage.
Genauso verhält es sich mit vielen anderen Problembereichen, wo keinerlei Ausnahmen erlaubt sind. Wort xy ist immer falsch. Handlung xy ist immer “verletzend”. Und diese erzwungene Universalität und Generalität sorgt für die Reaktanzen unter einem Großteil der Bevölkerung. Dieses autoritäre und vor allem moralisch geführte Erziehen von teilweise wildfremden Personen, ist was die Leute stört. Wenn es dir nicht gefällt, dass Person xy ein bestimmtes Wort verwendet, steht es dir immer frei dich nicht mit dir abzugeben.
Und weiterführend geht es dann in einen Graubereich. Wo es nicht um Privatpersonen aber eben auch nicht um Repräsentanten geht. Wenn ein Comedien eine bestimmte Art von Humor hat und Begriffe verwendet, die dir nicht gefallen. Oder ein Spiel/Film bestimmte Themen verwendet und aufarbeitet in einer Weise, die dir nicht gefällt, hast du meiner Meinung nach kein Anrecht darauf diese Leute in ihre Freiheit einzuschränken. Aber genau das will ein Großteil der “SJWs”.

Nein, habe leider keine bessere Version gefunden…
Musst jetzt durch die Version mit der miesen Tonqualität leiden, ging halt nicht anderes, wollte sie unbedingt hören.

@Louie
Nun, er sagt nicht, dass er NUR das Manifest gelesen hat, aber er argumentiert praktisch nur gegen das und gibt nicht gross den Eindruck, dass er sich noch viel mit anderen Texten auseinander gesetzt hat. Zumindest nicht in dieser Debatte.

1 „Gefällt mir“

Das musst du mir jetzt erklären.
Ich verstehe nämlich nicht, wie du Verständniss dafür haben kannst, dass die Differenzierung zwischen “Bürger und Bürgerin” zwar relevant ist (relevant genug, dass die Kanzlerin diese Differenzierung machen sollte) aber nicht relevant genug, dass man es im Alltag-Gespräch (was, wohlgemerkt ein Kontext ist mit dem wir viel, viel, viel öfters konfrontiert sind und darum unsere Auffassung viel, viel mehr prägt als Politische Reden) ignorieren kann…

Zum Rest deines Kommentars…

“…wo keine Ausnahmen erlaubt sind…”?
Das klingt bereits wieder wie ein Übersimplifizierung, muss ich leider sagen.

1 „Gefällt mir“

Weil die Leute, mit denen ich privat zu tun habe, meine implizite Sprache verstehen und ich auch keine Vorbildfunktion habe.

Das könnte die Kanzlerin genauso sagen.
“Ach, die Leute wissen was ich meine!”

Hältst du dass in allen Gebieten deines Lebens so?
“Ich habe hier keine expliziete Vorbildfunktion, also kann ich mich so ungehobelt benehmen, wie ich will”?

Und bevor du sagst: “Das ist nicht ungehobelt…!”, lass mich klarstellen: Das ist NICHT der Punkt hier.
Mir geht es darum, dass ich sicher bin dass du deinem eigenen Verhalten in der Regel trotzdem bestimmte Grenzen setzt, ob du eine Vorbildfunktion hast oder nicht. Weshalb ich das Argument etwas nicht zu tun, nur weil du keine explizite Vorbildfunktion hast im Gegensatz zur Kanzlerin dir nicht ganz abkaufe…

Himmel…
Wenn du findest die Kanzlerin sollte es tun, WEIL sie eine Vorbild-Funktion hat, dann gibst du zu, dass ein positives Vorbild darin besteht, diese Differenzierung zu machen… Womit zu eingestehst, dass du dich im Privatleben anders verhältst, als dass was du von einer Person die positive Vorbilder setzen sollte erwarten würdest…
Was eine Einstellung ist, die ich auch nicht verstehen kann.

Wenn ich ein bestimmtes Verhalten als “vorbildlich” ansehe, dann sehe ich es als ein Verhalten an, das man versuchen sollte nachzumachen, weil es die korrekte, saubere und anständige Art ist.

Ich kann das so nicht wirklich unterschreiben und finde das der Post ein Paar Unwahrheiten aufbringt.
Einerseits finde ich es extrem schwer als die SJWs als Masse zu reden und glaub, dass das alles sehr stark vom Kontext und den einzelnen Problemen abhängt.

Das is zum Beispiel ne komische Aussage, weil viel was als SJW Dinge geschimpft werden sich sehr genau auf einen historischen Kontext beziehen und warum es schlecht ist. Das Blackface fällt mir da als erstes ein was ja an sich kein Problem is aber ein wenig ekelhaft wird, wenn man im großen historischen Kontext sieht.

Da find ich es auch schwer breit darüber zu reden. Es is da viel sinnvoller genaue Beispiele zu betrachten. Was wenn XY das rufen von Naziparolen über einen öffentlichen Platz ist? Nicht so wahnsinnig cool.

Es geht aber oft nicht darum einzelne Leute doof zu finden sondern über größere Gesellschaftliche Probleme die man angehen will und da bring das ignorieren einzelnen Personen herzlich wenig.

Die wenigsten sehen das auch so, aber jeder hat auch das Recht andere zu kritisieren. Ich meine Louis C.K. mit seinen sau dummen Witzen über Trans Menschen is ein super Beispiel. Ich glaub die wenigstens wollen ihn ernsthaft auf ne Art zensieren. Er hat sehr viel Kritik bekommen, berechtigt, aber dann kamen diese Anti-SJWs aus dem Unterholz gekrochen und blasen das alles auf als wäre es ein Angriff auf die Freiheit und die Menschenrechte wenn man sagt das C.K. nen ordentlichen Griff ins Klo gemacht hat.

1 „Gefällt mir“