Du bist in Deutschland gut abgesichert gegen normale Vermieter die Einzelwohnungen oder 2-3 Wohnungen vermieten.
Gegen Großvermieter die sich sowohl lange Verfahren, als auch Schulden machen bei Einzelobjekten leisten können, oder die teils halbkriminelle/kriminelle Methoden (kostenlose Vermietung aller anderer Wohnungen an kriminelle Subjekte etc, wenn man den letzten Miter loswerden will, Keller fluten und haus als Unbewohnbar erklären) steht man als Mieter immer noch alleine auf weiter See da.
Gerade wenn die Vermieter eine Komplettsanierung machen wollen und genau wissen das die alten Mieter die Wohnungen nie wieder kreigen werden, ist teils keine schmutzige Methode findbar, die nicht genutzt wird.
Also ich kann jetzt nur aus der Sicht meiner Großeltern reden.
Die lebten ca. 65 Jahre in Berlin Schöneberg. Die konnten sich die Mietpreis Erhöhungen als Rentner nicht mehr leisten (Opa war sogar selbstständig) und sind dann vor 6 Jahren zu meinen Eltern aufs Land in NRW gezogen.
Folge der Gentrifizierung
Das wirkt auf mich eigentlich nicht so schlimm. Wenn ein Viertel beliebt ist, steigt nun mal grundsätzlich der Wert und damit der Preis der Wohnungen, und dann können es sich halt eher Wohlhabendere leisten, dort zu wohnen. Die können ja ebenso einheimisch werden.
Das sehe ich eher als problematischer an. Also, dass es eine schöne Wohngegend gibt, die aber dann nicht wirklich genutzt wird. Aber gibt’s das echt in der Häufigkeit?
Also bei uns gibt es diese Leute zumindest, und in den Großstädten sowieso.
Nicht umsonst gibt es zig Zeitungsartikel aus den London, Paris und anderen großstädten wo teils ganze STraßenzüge von irgendwelchen Arabern, Russen, Chinesen gekauft wurden die dann 2-3x im Jahr nur dort sind.
Bei uns hat sogar ein Typ das Haus gegenüber aufgekauft (was nicht schwer für Ihn war, da es eine halb verfallene Bruchbude war, wo eigentlich zb ein Kumpel von mir bauen wollte, und man nur gewartet hat das der Besitzer mal verstirbt) nur damit er weiterhin seine ruhe hat.
Natürlich hat er sich damit im Ort nicht beliebt gemacht, kümmert Ihn aber nicht da er eh nur ab und an die Wochenenden da ist, der SUV aufs Grundstück fährt und man Ihn sonst quasi nicht sieht.
Noch ist die Landbevölkerung bei sowas zu höflich, verglichen mit den sogenannten “Anti-Gentrifizierungsaktivisten” in Berlin und co die bei sowas ja gerne mal zu Pflasterstein und Spraydose greifen, aber die Stimmung gärrt und der Druck steigt.
shame on me. Ich hab zumindest Mal mit dem Gedanken gespielt nen Haus in einer etwas ländlicheren Gegend zu erwerben um dann 1 Wohnung davon für mich leerstehen zu lassen. Hab’s dann aber doch nicht gemacht.
Was ich nicht OK finde ist die Sachbeschädigung, wie sie in Berlin stattfindet. Am Ende hat der Eigentümer das haus ehrlich gekauft. Damit muss man leben, wenn man es vorher nicht hinbekommen hat.
tatsache ist doch das mit steuergeldern die infrastruktur erneuert und ausgebaut wird (zb spreeufer), dann investoren ihre häuser hochziehen und damit kasse machen und die wohlhabenden von den erneuerungen profitieren. alle finanzieren den bums aber nur der übliche kleine teil hat einen nutzen davon
und ob es eine gute idee ist bevölkerungsschichten zu entmischen und auf diese weise in sich geschlossene subkulturen zu entwickeln ist auch fraglich. was passiert wenn man die abgehängten zusammenpfercht sieht man in einer ganzen menge städten und wird heutzutage nichtmehr als eine gute idee angesehen, aber genau das treibt gentrifizierung auf den nächsten level
da muss man aber ehrlicher weise sagen das es das schon immer in Städten gab. Jede größere Stadt hat Villenviertel, Arbeiterviertel, Bürgerviertel usw.
Das Problem ist eben wenn es keine alternativen gibt für verdrängte Schichten gibt und wie hier schon anklang, wenn die Viertel dann einfach nicht genutzt werden. Sondern als Spekulationsobjekte leer stehen oder wie zb in Berlin im großen Stil für den Tourismus genutzt werden.
Nur geht es auch in der Politik viel um Prestige und dann wird eben meist eher die guten Lagen saniert, als ein Dorf in der Uckermark.
Wenn ich überlege wie oft beim Bruder einer Freundin schon die Straße aufgerissen wurde (er wohnt in STuttgart) für immer besseres Internet, dann kriege ich alleine da schon das Kotzen, wohingegen es bei uns seit 2012 erst DSL , aber schlechtes, welches auf youtube max 720p ermöglicht da eben ganz am Ende der Leitung (nur ab und an Nachts, wenn wenige Online sind geht auch mal 1080p aber man hat dann oft Abbrüche )
Noch dazu haben reiche Wohngegenden und deren Interessensverbände bzw Zusammenschlüsse sehr viel mehr Möglichkeiten Dinge zu erreichen bzw zu verhindern (sieht man ja immer wieder wenn in einer reichen Wohngegend ein Flüchtlingsheim gebaut werden soll, wo dann für 20 000€ irgendwelche Untersuchungen angestellt werden nur um irgendwie den Bau zu verhindern weil man irgend ne Kröte etc findet, die selten ist)
Ich finde den Nachteil der Gentrifizierung kann man sehr schön an Berlin sehen. Grundsätzlich galt früher, dass man die Bevölkerungsschichten durchmischen wollte, um Ghettobildung zu verhindern und so den sozialen Frieden zu wahren. Außerdem schafft das Nähe und Verständnis für einander. Da wohnte dann im gleichen Haus der Chef und der Arbeiter, zwar in unterschiedlichen Wohnungsqualitäten, aber man sah sich eben, wohnte im gleichen Viertel, teilte die gleichen Sorgen darüber. Und nun? Bilden sich Reiche und Armenviertel, was zur Folge hat, dass die Armen immer weiter verdrängt werden. Und mit Armen meine ich jetzt nicht die Bettler, sondern teilweise schon einfach Niedrigverdiener, die sich eben 50 Quadratmeter für 800€ in einer halbwegs guten Lage (Öffianschluss, Park Cafés in 10 min Fussgängerradius, ect) nicht leisten können. Erhöht den Pendelverkehr, senkt damit auch die Laune, wenn man ne Stunde zur Arbeit braucht.
Alles in allem ist Gentrifizierung nichts weiter als der Verzicht auf ausgleichende Stadtplanung und der Gewinn des Kapitals über die Gemeinschaft.
Dass eher bzw. mehr in größeren Städten als in ländlichen Bereichen saniert wird, finde ich verständlich, da wohnen nun mal mehr Menschen. Ich hatte mich weniger auf den Vergleich Dorf <-> Stadt, sondern ärmeres Viertel in Großstadt <-> wohlhabenderes Viertel in Großstadt bezogen. Das kann ich subjektiv für meine Großstadt nicht bestätigen. Aber da müsste man sich vielleicht Statistiken zu angucken.
Beim Thema Gentrifizierung höre ich oft das sich Städte und ihre Viertel im laufe der Zeit verändern und weiterentwickeln müssen um nicht auf der Strecke zu bleiben und das es völlig normal sei das aus solchen Prozessen Gewinner und Verlierer herausgehen.
Leider stehen nach solch einer “Entwicklung” 99% der Betroffenen auf der Seite der Verlierer.
Das Problem ist eben auch meist, das die Gewinner bei sowas nie Leute mit wenig Geld sind (denn die sind Mieter, wer kann sich bei den aktuellen Immobilienpreisen als Mieter genug ansparen für Eigentum ? wenn er nicht erbt oder reich heiratet bzw nen sehr guten Job hat? )
In ländern wo Grunderwerb und verkauf zb nicht durch so hohe Grunderwerbssteuern etc bestraft wird (in England kannst du ein Haus kaufen und eine Woche später wieder verkaufen und zahlst unter 1000€ an Gebühren, für beides zusammen) und wo das Verkaufen von nicht abbezahlten Häusern üblich ist, haben zumindest manche Leute die Chance, Eigentum zu erwerben und noch etwas vom Preissanstieg mitzunehmen bevor die großen Spekulanten kommen
Bin da ganz deiner Meinung.
Wenn ich überlege das über 1/4 meines Gehaltes nur für die aktuelle Miete draufgeht kann ich lange sparen bis ausreichendes Vermögen für Eigentum vorhanden ist.
Das große Spekulanten ein Problem sind steht außer Frage aber diese sind doch nur Profiteure eines Fehlerhaften Systems.
Aber ein Rant gegen das System würde hier wohl jetzt zu weit gehen
Die Kreisstadt bei uns hat 15000 Einwohner was manche hier im Forum ja fast als besseres Dorf bezeichnen würden und sobald du in einer halben Fahrstunde darum herum was haben willst,bist du bei 400-600€ Kaltmiete für 60-80Quadratmeter