Das wäre die schlechteste Idee. Der Gedanke ist vollig nachvollziehbar und in der Theorie gut - aber in der Praxis klappt das nie. Was passieren würde, ist, dass die Grenzen was genau nicht mehr toleriert werden soll / darf immer mehr verwischen je größer die Gruppe / ihre Anhänger werden und dann extremisiert sich die Gruppierung schnell, sodass am Ende mehr Schäden angerichtet wird als vorher.
Exakt das ist mit dem modernen Feminismus in westlichen Ländern passiert. Zielgerichtete Bewegungen haben sich gegründet um tatsächliche Probleme zu lösen und jetzt gibt es u.a. in den sozialen Netzwerken massive Hetze, Meinungsmache, Extremismus und Scheinproblematiken zur Selbstlegitimation, welche alle dafür sorgen, dass Feminismus mittlerweile oft belächelt wird, weil die o.g. unseriösen Vertreter am meisten Aufmerksamkeit bekommen.
Kinder dazu zu erziehen, dass man nicht aus „Witz“ Nazi-Sprech und Symbole übernimmt IST Unterbindung von Radikalisierung. Die Omnipräsenz von solchem Gedankengut und Sprache (und sei sie noch so sehr als Witz gemeint) stumpft dagegen über ab.
Ich kann bei dem Thema wirklich kein Zynismus vertragen. Ohne Witz, bei dem was da gerade abgeht, kann ich jeden Kurden verstehen, der zum Terrorist wird.
es geht nicht um “kinder erziehen”.
es geht darum zu zeigen, dass solche namensgebungen, selbst wenn sie “nur” als witz gemeint sind, nicht gehen.
so wie ich im echten leben ebenso meine stimme erhebe, wenn jemand menschenverachtende äußerungen von sich gibt.
die ressourcen, die dazu nötig sind, jemanden aufgrund seiner namensgebung bei der betreiberseite anzuzeigen, sind wohl vergleichsweise so gering, dass sie nicht dazu ausreichen dürften, “radikalisierer zu jagen” (worunter ich mir nicht wirklich etwas vorstellen kann).
also sollte man auf missstände nicht hinweisen, keine haltung zeigen und seine klappe halten, weil man sonst einerseits eine extremisierung der gegenseite schürte und/oder andererseits im endeffekt für eine lächerlichmachung der eigenen standpunkte sorgte?
Es ist traurig bis ironisch, dass jetzt Leute in den Retweets darüber klagen wie verantwortungslos es von den USA sei sich da rauszuziehen, aber sonst ständig zu verlangen, dass die USA sich nur um ihren eigenen Kram kümmern sollen.
Wenn man sich um diese Zeit 4 Stunden nach dem Upload die Kommentare unter dem Heute Journal anschaut, dann merkt man einfach, dass es viele AKP-Sympathisanten in Deutschland gibt, wie schon nach den Wahlen bekannt wurde:
Knapp 60 Prozent der türkischen Wähler in Deutschland haben bei der Neuwahl zum Parlament in der Türkei für die islamisch-konservative Regierungspartei AKP gestimmt. Wie die staatsnahe Nachrichtenagentur Anadolu mitteilte, seien 59,7 Prozent der in der Bundesrepublik abgegebenen Stimmen auf die AKP von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan entfallen.
Solch ein hohes Ergebnis erzielte die Partei demnach in keinem anderen europäischen Land, in Großbritannien etwa kam die Partei nur auf rund 20 Prozent. Insgesamt erhielt die AKP bei der Wahl am Sonntag 49,5 Prozent der Stimmen.
Ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn sich RBTV zu einem politischen Sprachrohr entwickelt, weil sie sich dann von einer Gruppe abhängig machen. Ich finde es schön, wenn die ab und zu politische Dinge ansprechen, die ihnen auf dem Herzen liegen, aber dafür muss man als Moderator auch der Typ sein. Dazu kommt, dass die Moderatoren sicher auch mal unpopuläre Meinungen vertreten müssen und dann werden im Forum auch schnell mal die Heugabeln und Fackeln rausgeholt, siehe Ede Kino+. Generell ist das Problem bei politischen Formaten, dass man ein großes Team braucht, dass die Recherche macht, damit die Fakten stimmen. Ich glaube nicht, dass RBTV soviel Geld in eine Sendung steckten kann.