Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt (Teil 5)

Ähm… ernsthaft? Wow…

ok, vielleicht redest du von Österreich, dann will ich nichts gesagt haben.

Aber das Problem in der Landwirtschaft ist, dass der Teufel auf den größten Haufen scheisst.

sprich du hast viele Landwirte die gerade so über die Runden kommen, und dann die ganz großen Landwirtschaftsbetriebe die durch Economy of Scale und Buchhaltungstricks samt Subventionstrickserei ohne Ende, das große Geld machen.

Wenn du hier zu 1 oder 2 Bauern die ich kenne das sagen würdest, würden die dich aber sowas von über den Hof dreschen und ich könnte es ihnen nicht verübeln.

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Es gibt durchaus auch Möglichkeiten landwirtschaftliche Flächen für Ausgleichsflächen zu gewinnen und einen dauerhaften Geldstrom an die Landwirte zu generieren. Da haben die Landwirte und Kommunen nur meistens keinen Bock drauf

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Muss man auch verstehen.
Zum einem steht man in einem internationalem Wettbewerb zum anderem muss man sich aber hier an Vorgaben halten die es woanders nicht gibt.
Selbst innerhalb der EU wird der Tierschutz meist nicht so gehandhabt wie in Deutschland, obwohl man oft die selben Vorgaben hat.
Wir können auch aufhören in hier Landwirtschaft zu betreiben und nur noch gequälte oder Genveränderte Lebensmittel aus China oder den USA importieren.
Bei den nächsten Streitigkeiten, wie gerade mit Russland oder China, hungern wir dann eben.

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Absolut ernsthaft.

Nein, ich rede explizit von EU-Geldern. Da hat der ö.Staat relativ wenig bis nix damit zu tun.

Machen sie auch bei mir in der Gegend. Wenn Bauern in was gut sind, dann sich selbst als arm darstellen, obwohls ihnen eh verdammt gut geht wirtschaftlich. Gibt ja de facto nur mehr Großbauern und funktionieren eher wie Industrie als klassische Landwirtschaft. Klar gibts noch die für den Eigengebrauch, aber die zählen da nicht dazu, weil die ja nur für sich selbst arbeiten (wie ich z.B.) quasi als Hobby und keinen Ertrag erwirtschaften. Kleinbauernhöfe im eigentlichen Sinne sind quasi nimmer existent.
Aber du kannst dir ja gern online anschaun, was so deine bäuerliche Nachbarschaft an Fördergeldern bekommt. Muss öffentlich einsehbar sein. Kenn da leider nur nicht die dt. Seite sondern nur die österreichische (https://www.transparenzdatenbank.at/)

@ChrisEvo nur weil man Bäuer*innen einmal nicht Geld in den A stopft, wird deswegen nicht die komplette Landwirtschaft zugrunde gehen. So unnötige Angstmacherei ist einfach nicht notwendig.

Bei den Großbauern stimme ich dir zu, aber die schon von @Angrist erwähnten kleinen und mittelständischen Bauern sind am Arsch. Die kommen so schon meist nicht über die Runden. Da fehlt das Geld an jeder Ecke und immer und immer mehr Auflagen machen den Alltag zur bürokratischen Hölle.
Diese Betriebe gibt es S-H noch viele und die haben halt nicht gigantische Felder, sondern alles kleine. Da hat ein Bauer zwischen 10 und 50 Ha, manche weniger. Da tun Ausgleichsflächen massivst weh.
Und selbst wenn man dann aufhört Bauer zu sein… mein Vater verkauft alle paar Jahre nun ein Feld und dann besteht halt immer Vorverkaufsrecht vom BUND. Was das für ein Angang ist und wenn es dann durch kommt, dann bezahlen sie meist schlechter, als wenn man es direkt verkaufen würde.

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Ist bei uns auch ein Problem. Gerade wenn es um artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen geht, bei denen ein räumlicher Zusammenhang zu dem Plangebiet bestehen muss. Da ist das was wir anbieten einfach die die Landwirte nicht attraktiv genug. Die müssten da Verträge über 25 Jahre etc. schließen und bekommen jährlich paar Euro. Das müsste einfach attraktiver sein.

Ausgleichsmaßnahmen auf Ökokontobasis sind aktuell noch einfacher zu handlen, aber auch da versuchen wir immer mehr in Plangebiet direkt auszugleichen. Aber dem sind halt Grenzen gesetzt. Hoffe nur dass jemand auf die Idee kommt in anderen Gemeinden und Bundesländer die Punkte zu kaufen, wie es oft Gang und gebe ist. Dann ist hier überspitzt formuliert Ödnis.

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Das ist ein schleichender Prozess der schon am Laufen ist.
Die Amis sind schon seit Jahren am kämpfen hier geltende Standards zu umgehen, China genauso und wenn die Ihre Marktmacht ausnutzen klappt das auch meistens.
Ich selbst komme aus dem produzierendem Gewerbe und habe jeden Tag mit neuen Regulierungen zu tun. Wenn es der Umwelt hilft gerne, dann aber auch den Import verbieten.

Das Hofsterben finde ich persönlich zwar nicht so geil aber das ist einfach eine fortlaufende Industrialisierung.

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Die, die es vl noch geben mag, sind sowieso am Arsch. Darauf ist weder der Markt noch das Fördersystem der EU ausgelegt. Um das zu ändern, reicht es nicht mal im Ansatz, dass man das obrige Paket ummodelt. Da müsste man den kompletten Lebensmittelmarkt ummodeln und die ganz großen zur Kassa bitten. Wird aber nicht passieren. Dafür sorgt schon u.a. die EU.

Das hat aber nur sehr bedingt was mit dem Thema zu tun und wenns wirklich darum ginge, könnte die EU da einige Marktmechanismen in Gang setzen, um da schützend für die heimische (Klein-)landwirtschaft zu wirken. Aber im Grunde passiert mit der Vielzahl an Freihandelsabkommen genau das Gegenteil. Die EU hat kein Interesse an Kleinlandwirtschaft, hatte sie nie und wird sie auch nie haben.

Zumal man ja im Gebiet eine effektive Ausnutzung haben möchte und möglichst dicht bebauen möchte, damit nicht noch mehr Flächen in Anspruch genommen werden müssen.
Ich hab in meinem aktuellen Projekt jetzt auch das Problem mit Ausgleichsmaßnahmen im Umfeld und vor allem mit den CEF-Maßnahmen, die ja zwingend im Umfeld sein müssen. Da können wir eigentlich auch keine attraktiven Angebote machen

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Jau und das ist äußerst traurig und beängstigend meiner Meinung nach.

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Das ist wie wenn die Politik sagt man müsste etwas für die Bevölkerung auf dem Land tun.
Man darf ja auch nicht direkt sagen das die eigentlich nicht interessieren, sind ja auch Wähler.^^

Absolut, bin ich voll und ganz deiner Meinung. Bin ja selber auf nem Bauernhof aufgewachsen und weiß, wie das damals war und daran hat sich im Grunde nix geändert. Nur die Zahlen sind nach oben geschraubt worden und die Methoden vl etwas verfeinerter.

Da ist halt ein entscheidender Punkt. Es geht hier nicht um Land oder Stadt, sondern um viel oder wenig Geld, viel oder wenig Land, Großbauer oder Kleinbäuerin. Und da stellt sich die EU systemisch eindeutig auf die großbäuerliche Seite.

wobei dann hat man schweizer zustände.
Wo 100g Rauchfleisch 6-8 Franken kosten.

DAS ist selbst in einem Hochlohnland wie der Schweiz nicht günstig.

In Deutschland wäre das aber ein brutaler Schlag in den Nacken

Ja, bei uns sind deswegen auch manche Projekte schon fast gescheitert. Das ganze Ausgleichssystem verstehe ich auch irgendwie nicht, wie das in 20 Jahren noch funktionieren soll. Irgendwann wirds dann so sein, dass man Altlastenflächen wieder renaturieren muss, um Punkte zu bekommen und ich habe kA, wie dann noch Bauen bezahlbar bleiben soll.

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Ich kann aber nicht verlangen das ein Huhn in Deutschland 1m² Platz hat und gleichzeitig Fleisch aus anderen Ländern importieren wo 20 Hühner auf der gleichen Fläche leben.

Das ist doch eine Konsumentenentscheidung. Wie du auch heute schon wählen kannst?

Der Markt regelt? Klappt ja fast immer.^^
Bei Eiern steht drauf wo die herkommen, wurden sie verarbeitet meines Wissens nicht.
Hab bei Nudeln oder Kuchenboden zumindest nie was gesehen.
Ist als Kunde im täglichem Leben schwer alles zu kontrollieren.

Das ist wie Wissing, wenn er sagt, der Verkehrssektor hat die Ziele nicht erreicht, weil der Bürger zu viel Auto gefahren ist.
Dadurch ändert sich nichts. Politik soll gestalten und nicht den Markt entscheiden lassen.

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Bio Siegel lassen das recht einfach erkennen. Und ja die Produkte sind teurer, das wird aber bei einem Verbot nicht anders sein.

Das ist ja schön blumig ausgedrückt. Du meinst Politik soll regulieren und verbieten.

Das war Lindner über Wissing.

Und ja. Ich denke das da durchaus was dran ist. Politik sollte ja die repräsentation des Mehrheitswillens sein. Alle Argumente sind gebracht. Wenn sich die Menschen trotzdem irrational verhalten ist das scheiße (richtig scheiße, es kotzt mich an) aber da liegt das Problem doch im Bewusstsein des einzelnen.

btw zeigt der rise von Bio und vegan/vegetarischen Produkten, dass da schon was geht.