Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt (Teil 6)

Korrektur meinerseits:

Gerade auf der Pressekonferenz sagte der Vertreter der Kriminalpolizei, dass der Täter Ego-Shooter gespielt hat. Die alten Reflexe sind also immer noch da.

And here we go

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Vermutlich aß er auch Brot.

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Find ich interessant, bei den österreichischen Medien find ich bisher wenig über das Detail. Eher, dass er im Schützenverein war (und dass wir schärfere Waffengesetze brauchen).

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Nun. Deutschland hat halt Tradition bei der Killerspiel-Debatte. Und das klickt halt gut. Ist super Ragebait. Hat bei mir ja auch funktioniert :grin:

Aber ich würde noch abwarten. Das ist gerade erst frisch raus auf der Pressekonferenz. Irgendwelche Medien und Politiker werden garantiert noch darauf aufspringen.

Langsam wird aber auch Zeit bei den ganzen Leuten, die mit einem Auto in Menschenmengen fahren zu schreiben „Täter besaß einen Führerschein und nahm sogar ganz offiziell Unterricht. Fahrlehrer in Erklärungsnot.“ :kappa:

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Finde ich einen komischen Trend, dass für bestimmte Gerichtsverhandlungen ganze Gebäude für Millionenbeträge gebaut/umgebaut werden müssen. Weil u.a nicht genug Platz für alle Beteiligten wie Nebenkläger, Medienvertreter und das Publikum da ist. Ist auch beim Prozess gegen die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette der Fall.

Wird Zeit, dass Videoaufnahmen während einer Gerichtsverhandlung in Deutschland erlaubt werden, damit man sich sowas sparen kann.

Nach dem Anschlag von Magdeburg steht jetzt fest, an welchem Ort der Prozess gegen den Attentäter stattfinden soll. Dafür wird ein eigenes Gebäude errichtet, weil laut Justizministerium viele Nebenkläger erwartet werden. Der Bau und Betrieb des neuen Gebäudes wird nach Angaben des Justizministeriums eine einstellige Millionensumme kosten.

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Im Radio berichten sie jetzt auch darüber, dass der Täter gerne gewalttätige Videospiele gespielt habe. :roll_eyes:

Erklärungsnot. Das war schon immer ein guter Motivator für dumme Aussagen und Taten.

Manches hat einfach keine leichte Erklärung und damit auch keine leichte Lösung.

Mal sind es ausländische Menschen, mal alle oder nur Teile des LGBTQ+ Spektrums, mal Autos, mal Lastenfahrräder, mal klimaaktivistische Personen, mal andere Religionen, mal Kranke, mal Behinderte und manchmal Gamer und die Spiele, etc.

Menschen finden immer eine Möglichkeit, um für komplexe Sachverhalte völlig arbiträre Dinge verantwortlich zu machen.

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Damals bei der RAF war es wohl berechtig, weil das ja eine Gruppe war wo wirklich damit zu rechnen war, das evtl auf einmal Xkg sprengstoff hochgehen oder raketen fliegen.

ABer ja, heute würde ich auch sagen, dass das lächerlich ist und man dann im Zweifel EIN Gericht so umbauen sollte und so hochrisikofälle dort verhandeln.
Wobei da wohl wieder der Förderalismusquatsch reingrätscht?

Das ist halt komplett ritualisiert. Man darf den Menschen da sogar glaube ich nicht allzu viele Vorwürfe machen. Solche Taten sind erst einmal unbegreiflich und man sucht nach Erklärungen. Leider gehören Ego-Shooter wegen der für viele Menschen verlockenden Gleichung „schießt am PC auf Menschen = warum dann nicht auch auf echte Menschen“ dazu.

Das muss jetzt auch gar nicht zu einer „Killerspiel-Debatte“ wie in den 2000ern führen. Dennoch gehört es zum Ritual auch Videospiele so ein bisschen mit in den Dunstkreis der Tatursachen zu stellen.

Ich habe es ja schon in meinem Eingangspost dazu beschrieben. Warum erwähnt man das als Polizist auf der Pressekonferenz dediziert, dass er Ego-Shooter gespielt hat? Auch heute, 2025, wird davon ausgegangen, dass das Thema sein muss und es passt in gelernte Denkmuster.

Was jetzt interessant sein wird ist, ob die Medien und Politiker groß darauf einsteigen. Ob es zu einer Debatte darum kommt. Man hat 2016 beim Amoklauf in München und 2019 beim Anschlag in Halle gesehen, dass auch da wieder Videospiele als Thema aufkamen. Da gab es den ein oder anderen Journalisten und Politiker, der es nochmal versucht hat da ein großes Thema draus zu machen, was aber nicht mehr so recht gezogen hatte.

Bin mal gespannt, wie das jetzt weiter läuft.

Es wird ja immer allenthalben behauptet Games wären in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Völlig hysterische Debatten zu Ego-Shootern wie in den 2000ern wären nicht mehr möglich. Jetzt wird das mal auf dem Prüfstand gestellt.

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Ja. Fußball“Fans“ hinterlassen manchmal Zugabteile völlig zerstört.

Ich habe mich mal mit einem zugbegleiter angelegt, weil er mich aus der ersten Klassen eines RBs rauswerfen wollten, weil ich dafür kein Ticket hatte. Das war so ein nachts Mini RBchen. 1 erste Klasse Abteil und 2 zweite Klasse. Die 2. klasse Wagen waren von so Fussball assis dermaßen versifft. Kp ob das Bier, pisse oder Kotze war, zumindest es nicht menschenwürdig da zu reisen. Dann bin ich in die erste Klasse. Da die hool wohl Obrigkeitshörig sind, habe sie die erste Klasse heile gelassen.

Die Frage ist ja auch, welcher männliche 21 Jährige hat kein Ego Shooter gespielt? Ich denke das sind doch sehr viele.
Und reicht es wenn man z.b. eine PS4 mit call of duty und Dutzend anderen Games gefunden hat um zu behaupten das er Ego Shooter spielte?

Das ist wirklich fast wie: er hat Brot gegessen, deswegen ist Brot böse.

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Vermutlich reicht schon ein GamePass Abo.

Ja, aber am Mobbing lag es ja scheinbar nicht… Ein Tatmotiv haben wir leider noch nicht finden können. Aber vielleicht sind es ja die Killerspiele.

Das ist ja der Punkt. Amokläufer sind oft jung und männlich und das ist auch die mit Abstand größte Demografie bei Gamern. Die Wahrscheinlichkeit bei einem 21-Jährigen auf der Festplatte einen Ego-Shooter zu finden, dürfte sehr hoch sein.

Kausalität und Korrellation… damit haben viele Menschen Probleme das auseinander halten zu können.

Man darf aber auch nicht so tun, als wäre es zuträglich, wenn jemand mit psychischen Problemen inklusive Gewalt- und Tötungsfantasien Ego-Shooter oder andere gewalthaltige Medien konsumiert. Deswegen mag ich dieses „Er hat ja auch Brot gegessen“ auch nicht, weil es die Sache auch ziemlich verkürzt und es der Gegenseite einfach macht.

Das sollte man schon eingestehen. Das heißt aber nicht, dass es monokausal ursächlich für eine Gewalttat ist… und nur darum geht es ja am Ende.

Nun. Falls das noch ein großes Thema wird, bin ich mal gespannt, welche Spiele er gespielt hat. Die Polizei konnte noch nicht sagen welche Spiele, das müsste man auswerten, aber dass er „Ego-Shooting-Spiele“ gespielt hat, konnte man wohl schon sagen.

Nachher kommt doch wieder alles so wie in den 2000ern - wo die „Bild“ „World of Warcraft“ als Ego-Shooter betitelte - und er hat nur Minecraft oder so gespielt…

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Also als ich zur Schule ging und das Thema war, hieß es zumindest immer, dass diejenigen im Counterstrike-Editor ihre Schule nachgebaut haben. Das hatte dann zumindest irgendeinen Zusammenhang. Alles andere ist halt „Er hat ein rotes Shirt getragen. Sie sollten verboten werden“.

Ich finde die Sache ist schon komplexer. Nur das ist ein Henne und Ei Problem. Die „Killerspiel-Verfechter“ behaupten, dass durch das Spielen die Aggression erst entsteht (wohlgemerkt bis heute ohne eindeutige Studienlage) und in letzter Konsequenz ausgelebt wird.

Darauf basiert auch die Forderung die Spiele einfach zu verbieten.

Dabei ist es wohl eher so, dass die Gewaltfantasien schon da sind durch andere psychische Belastungen - wie eben Mobbing. Ich finde es durchaus plausibel, dass gewalthaltige Medien, wie z.B. Ego-Shooter, durchaus Öl ins Feuer gießen können bei so vorbelasteten Menschen.

Die Debatte ist eine völlig andere und die darf man auch zulassen.

Wieder mal ein „als ich Kind war“… :sweat_smile: waren es halt die Horrorfilme, die für alles Verantwortlich gemacht wurden. Oft z.B. Freitag der 13.
Und noch weiter zurück waren Bücher des Teufels, wie Horrorromane wie Frankenstein, Dracula etc.
Der Mensch findet halt immer schnell ein Sündenbock, weil das erspart es einem das wirkliche Problem zu suchen und anzugehen. Ist btw die selbe Taktik wie die AfD hat. Sündenbock finden und verbieten. Fertig, Problem gelöst.

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In den 80ern waren es Pen & Paper.^^

https://www.atlasobscura.com/articles/the-1980s-media-panic-over-dungeons-dragons

During the 1980s, D&D became associated with violence and teen suicide, casting a spell over the media that resulted in some strident anti-fantasy propaganda.

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