Gewalt in Videospielen (und deren Auswirkungen)

Videospiele sind sicher nicht der (Haupt-)Grund für Massaker oder andere Gewalttaten, aber ich finde in Amerika kann man sich ruhig dieser Diskussion stellen, anstatt sich immer nur darüber aufzuregen. Natürlich sind die viel zu lockeren Waffengesetze ein weitaus schlimmerer Faktor, aber in den USA und vielen anderen Teilen der Welt, wird mit dem Thema “Gewalt in Videospielen” nicht ernst genug umgegangen.
In Deutschland ist man vor ein paar Jahren vielleicht übers Ziel hinaus geschossen, doch mittlerweile hat sich die USK ganz gut eingependelt.
Der Jugendschutz in D ist einer der strengsten der Welt, aber ich finde das durchaus gut.
Spiele ab 18 haben nichts in Kinderhänden zu suchen.

Doch es gibt immer noch streitbare Titel. Allen voran Fortnite. Ich finde da wird die Gewalt verharmlost, obwohl die Spieler mit (zum Großteil) realistischen Waffen herumschießen.
Das vermittelt Kindern und Jugendlichen eindeutig ein verzerrtes Bild der Realität.
Viele Cartoons von früher, bei denen zB Tom und Jerry mit Pistolen auf sich schießen, werden heute nicht mehr ausgestrahlt, doch bei Fortnite ist das scheinbar egal.

Was haltet ihr von dem Thema? Sollten die Amis sich mal an die eigene Nase fassen oder sollten sich viel eher die Deutschen ein Beispiel an den USA nehmen und deren Jugendschutz lockern?

2 „Gefällt mir“

Ist schon komisch dass es hauptsächlich bei den amis immer sofort knallt^^
Wenn jemand sowas vor hat kann man das eh kaum verhindern außer durch striktes einhalten von waffengesetzen, das wird aber nie passieren weil es letztendlich immer einen Menschen gibt der es nicht so genau nimmt mit der Einhaltung von Gesetzen :man_shrugging:

4 „Gefällt mir“

Richtig, weitere wichtige Gründe sind das in Schulen zu wenig gebetet und zu wenig der Flagge salutiert wird, zumindest laut Aussage des texanischen Gouverneurs bei FOX

https://twitter.com/existentialfish/status/1158008058930442240

Also manchmal frag ich mich echt wie es ist mit so völligem Realitätsverlust zu leben.

10 „Gefällt mir“

Als würde man eine South Park Folge lesen

11 „Gefällt mir“

Ich finde Jugendschutz wichtig und mMn sollte es jetzt nicht noch weiter gesenkt werden. Eher sollte man schauen, wie man das Ganze „kindersicherer“ macht. Die Spiele könnten auch ab 30 sein mit 2 Klicks habe ich trotzdem mein Lets Play auf YT. Die meisten Jugendschutz-Apps sind marginal verbreitet. Daher lieber erstmal die Infrastruktur aufbauen, um Jugendschutz überhaupt wirksam anwenden zu können. Danach kann man streiten, ob Titel X nun FSK 16 oder 18 ist.

1 „Gefällt mir“

Es ist wie so häufig nicht direkt möglich eine alleinige Ursache für derartige furchtbare Taten zu finden.
Ich bin der Ansicht, dass der Konsum von Spielen wie CoD/BF/Doom/Wolfenstein oder von Filmen der Marke Rambo/Kill Bill bei psychisch stabilen und nicht radikalisierten Menschen im Alter von 16 oder älter grundsätzlich keinen Drang zu deratigen Terrorakten oder Amokläufen auslöst. Normalerweise setzt man die konsumierten Gewaltdarstellungen in einen Bezug und versteht, dass diese in keinem Kontext zur Realität steht. Wenn ich allerdings durch welche Faktoren auch immer instabil bin, durch die politischen Weltansichten anderer in eine Denkweise des Hasses manipuliert werde, durch den unsachgemäßen bzw verfrühten Konsum von “Gewaltmedien” ohne diese entsprechend einzuordnen täglich mit “Gewalt” konfrontiert werde, dann können die Grenzen zur Realität mit den “natürlichen” Grenzen und Hemmschwellen verschwimmen. Wenn ich dann durch die geltenden Gesetze auch noch Zugang zu den Mitteln habe, um ohne größeren Aufwand Gewalttaten zu verüben, dann bekommt man derartige Situationen wie derzeit in Amerika.
Wenn Menschen, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankungen in Amerika zwar nicht in Flugzeugen fliegen dürfen aber Zugang zu Feuerwaffen haben, dann läuft einiges falsch.

Wie so häufig ist eben die Aufklärungsarbeit wichtig: Als ich damals meine ersten Shooter von meinen Eltern haben wollte (mit 16, nicht 12), wollten diese vorher wissen, was das für Spiele sind obwohl sie mit Videospielen überhaupt nichts am Hut hatten. Sie haben sich aber interessiert, zu was sie mir da Zugang organisieren wenn die USK sagt, dass die Sache eigentlich erst ab 18 ist. Erst als sie der Meinung waren, dass ich die Spiele in den richtigen Kontext setze und durch diese keine erhöhten Anzeichen von Aggressivität zeige waren sie überzeugt davon, dass das Spielen kein Problem ist. Auch nach 100+ Stunden an virtuellen Waffen ist aber der Kontakt mit solchen in der Realität nichts “alltägliches” geworden, ich bilde mir nicht ein irgendwie damit umgehen zu können nur weil ich Spiel XY gesuchtet habe, ich kann zwischen Spiel und Realität unterscheiden. In einer Gesellschaft, wo jährlich unzählige Unfälle passieren, weil Kleinkinder Zugang zu den Waffen der Eltern haben und kaum Anforderungen an den Erwerb eines Waffenscheins geknüpft sind sieht dies allerdings anders aus. Wie häufig/alltäglich ist das offene Tragen von Waffen in Deutschland außerhalb von besonderen Berufen wie Polizisten? Wie häufig gehen Leute bei uns in den Supermarkt mit einem Gewehr um die Schulter zum Kauf von Klopapier?

6 „Gefällt mir“

@nordlurch hat eigentlich alles schon recht treffend gesagt.

Videospiele sind definitiv nicht Schuld daran. Ich glaube wir haben genug Artikel gelesen, die auf seriöse Publikationen verweisen, in welchen Studien publiziert wurden, welche keinen Zusammenhang zwischen Gewalt in Spielen und erhöhter Aggressivität zeigen konnten.
Wie immer sind die Videospiele bei der GOP ein Prellbock. Denn es gilt sämtliche Schuld von den Schusswaffen zu schieben. Weil wo wären wir denn, wenn uns die NRA nicht mehr ihre Millionen in den Hintern blasen würde. :frust:

Gleichzeitig ist aber auch klar, dass der Jugendschutz, wie er bei uns in Europa in den meisten Ländern ausreichend ist, wichtig ist. Aber die Amerikaner haben gar keinen schlechten Jugendschutz, eher ist es die Prioritätensetzung. Denn wenn ich zwar bis 21 warten muss um Alkohol und/oder Pornografie zu konsumieren, aber mit 6 meine erste Desert Eagle in ein Ziel jagen kann, dann rennt da gewaltig was falsch.

Zusätzlich schließ ich mich nordlurch auch noch in dem Punkt an, dass hauptsächlich die eigene psychische Verfassung eine Rolle spielt. Das Wichtigste ist, dass man Realität und Fiktion trennen kann. Verliere ich diese Fähigkeit ist, egal welches Alter, höchste Vorsicht geboten. Für mich spielt hier die Erziehung eine der wichtigsten Rollen. Da kann ich sogar mich als Beispiel nehmen. Meine Eltern waren nie besonders interessiert an Videospielen. Das heißt, ich hatte GTA: San Andreas mit 10 Jahren auf der PS2. Nicht ausgeliehen oder bei Freunden gespielt, nein. Ich habs besessen. Und wir reden hier nicht von der deutschen, zensierten Variante, sondern von der unzensierten PEGI Version, wie sie in Österreich verkauft wurde. Da meine Eltern mir aber schon vorher beibrachten was Moral, Anstand, Freundlichkeit und co. sind, bin ich, trotz dieser frühen Berührung mit einem sehr gewalttätigen Spiel, von meiner Persönlichkeit her das genaue Gegenteil. Und daran konnte nie ein Spiel was ändern.

Ich glaube Reggie hat dazu genug gesagt!

5 „Gefällt mir“

Willst du damit sagen, dass es keine Korrelation zwischen Video Spiel Verkäufen und Waffengewalt gibt? O_o
Es kann natürlich auch sein, dass Videospiele in den USA viel günstiger sind, als in anderen Staaten und deshalb der Umsatz nicht den verkauften Exemplaren entspricht :kappa:

4 „Gefällt mir“

Gewalt in Videospielen?

Ich hab von klein auf sehr viel erlebt. Ich hab um kampfunfähige Pokemon geweint, einen stürzenden Tony Hawk ausgelacht, mich über die Prügelniederlagen bei Tekken geärgert und meinen Freunden liebend gerne einen blauen Panzer bei Mario Kart um die Ohren gehauen.
Selbstverständlich habe ich auch viel CS, COD oder auch Serious Sam gespielt und das waren wahrscheinlich nicht mal die gewalttätigsten Spiele.
Dennoch, Hass oder den Wunsch nach Gewalt habe ich nie verspürt. Wieso auch? Spiele können einen zwar wütend machen, wenn es nicht so läuft wie man will, aber echten Hass entwickelt man doch nicht, wegen einer Niederlage, sondern weil grundlegend was im Leben falsch läuft.

Das diese Probleme sogar zum Großteil nur in den USA auftreten, bestätigt mich nur in der Annahme, dass Videospiele niemals Hass schüren können, sondern nur das Umfeld und die Auseinandersetzungen mit Gewalt im allgemeinen zu sowas wie Amokläufen führen kann (z.B. wenn man schon als Kind mit Schusswaffen in Berührung kommt).

3 „Gefällt mir“

Ich hab neulich noch bei der Diskussion um die Selbstmordszene bei 13 reasons why gesagt man sollte vorsichtig sein wenn man Medienkonsum für reale Handlungen von Personen verantwortlich macht und ab wieviel Verwirrten die sich davon vielleicht beeinflussen lassen es gerechtfertigt ist eine Zensur für alle zu fordern.

Sei vorsichtig was du dir wünscht, es könnte wahr werden

Trump ist wirklich in den ende 90ern/Anfang 2000ern hängen geblieben. Das diese Diskussion wirklich immer noch geführt wird, ist lächerlich und redundant.

Der Typ sucht doch nur einen Sündenbock, damit man die eigentliche Problematik nicht anspricht, und zwar die NRA bzw. die Waffenlobby.

Solange die immer noch in den Arsch der Waffenlobby kriechen, wird es munter weiter nach anderen Sündenböcken gesucht. Ist ja einfacher, als das eigentliche Problem anzusprechen.

1 „Gefällt mir“

Er hat dazu ja auch schärfere Waffengesetze ins Gespräch gebracht.

Es sind die immer gleichen Abläufe die abgespult werden nach so einem Vorfall.

Passieren wird im Endeffekt vermutlich wenig bis gar nichts, und das ganze Gerede wie immer schnell vergessen sein.

Genau wie die Tatsache das man mal nach den tatsächlichen Problemen schauen sollte!

1 „Gefällt mir“

Republikaner. Mehr muss man nicht sagen.

1 „Gefällt mir“