Gillette Werbespot - Kampagne gegen "toxische Maskulinität"

Die Werbung kehrt mich nicht, aber ich kann auch Verstehen wenn manche sich Angegriffen fühlen und ihren Unmut äußern. Wenn beide Seiten ein paar Stufen zurück fahren würden, könnte man sicher auch recht entspannt darüber Unterhalten. Aber Eskalation ist halt scheinbar viel lustiger. :woman_shrugging:

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Könnte ich, es ging durch die Medien, aber das schlachte ich hier nicht aus, es gibt ja genügend ähnliche Fälle.

Ja, mit den 50% habe ich wahrscheinlich etwas über das Ziel hinaus geschossen, aber die Zahl liegt höher, als sich viele eingestehen wollen.

Was die Damen davon haben? Beliebter Grund: Rache
Der Chef hat mich nicht befördert, ach es gibt ja gerade #metoo, da verbrate ich ihm eine
Der Angebetete hat eine andere gewählt, den mach ich jetzt öffentlich fertig
Der Professor gibt mir zu schlechte Bewertungen, bei Twitter gibt es doch gerade eine Bewegung, wo mir jeder sofort alles glaubt
usw

Aber das geht mir jetzt auch alles ein wenig zu weit, das hat ja schon fast nichts mehr mit dem Grundthema zu tun. Man sieht, wie schnell man dann doch wieder auf ganz andere Themen kommt, obwohl es mit einem Werbespot angefangen hat.

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Also bei dem was ich bei #metoo mitverfolgt habe, wurden nur selten klare Namen oder ähnliches genannt.

Und hast du dafür mehr als ein Beispiel? Ja so was kommt vor, aber meist sind die Auswirkungen sehr viel geringer als Dargestellt und ich weiß nicht was es bringen soll, so ein unbegründetes Angstszenario zu schaffen. In dem Frauen, nur auf Rache aus, jeden Moment nutzen würden, um Männer zu Fall zu bringen.

Falschbeschuldigungen nehmen zwischen 0,5 bis 3 Prozent der Fälle ein. Kann eine Beschuldigung nicht bewiesen werden, wird das Verfahren eingestellt. Es gibt keinen Grund, sich durch Falschbeschuldigungen bedroht zu fühlen.

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Weniger assumen bitte, danke. :smile:

Der Chef hat nicht mich befördert, der Kollege wurde befördert, der Kollege steht meiner Beförderung im Weg, er hat mich beleidigt, er hat mich gemobbt, er hat mich verlassen, er hat mir im Kindergarten an den Haaren gezogen/nen Kaugummi in die Haare geschmiert/mich blöde Zicke genannt, der isn ekliger Nerd und stinkt, der nervt im Büro… Und bei der nächsten Gelegenheit wird die Person dann außm Weg geräumt.

Klar, vieles davon wirkt lächerlich und wenn überhaupt, trifft das nur auf sehr, sehr wenige Fälle zu, aber es gibt Leute die wegen nem Furz teils lebenslangen Groll hegen. Warum sollten zum Beispiel Mobber mobben? Irgendwelche kleinen Dinge lösen es aus und von außen betrachtet langt man sich nur an die Birne wie man deswegen anderen Leuten das Leben zur Hölle machen kann.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass es 50% sind aber selbst wenige solcher Meldungen bringen eben ganz schnell ne ganze Bewegung in Verruf und machen die echten Fälle in den Köpfen vieler kleiner als sie sind. Ebenso Meldungen wo eben aus nem Lächeln eines Arbeitskollegen oder nem als Kompliment gemeinten Satz ne harte sexuelle Belästigung gemacht wird. Letztere müssen natürlich nicht verschwiegen werden, aber wirklich hilfreich sind sie für so ne Bewegung eben nicht. Sieht man ja auch am Feminismus, wo einzelne völlig freidrehende die ganze Geschichte teilweise ins Lächerliche ziehen.

Da hätte ich aber gerne ne öffentliche Stellungnahme von Gillette dazu gesehen. Beim Rest stimmer ich dir natürlich zu.

Das 80% Beispiel kam ja nicht von mir. Mir ging es darum, dass man eben im Falle einer solchen Verteilung eben auch so Werbung machen sollte. Abgesehen davon finde ich es ohnehin, ob mit oder ohne Beweis für eine der Seiten, werbetechnisch schon recht dumm seine Hauptkäuferschaft durch eine missverständliche Wortwahl in großen Teilen in ein schlechtes Licht zu rücken. Ich mein, selbst wenn ich keinen Beweis habe, dass es die Mehrheit ist würde ich immer noch sagen: "sehr viele sind schon „die Guten“, zeige dass auch du für diese Werte stehst und kaufe diesen Rasierer.

Und wie du selbst sagst ist ja auch das Gegenteil kaum beweisbar. Ich bezweifle, dass es zu solchen Fragen seriös und professionell durchgeführte Erhebungen ohne Missverständliche Fragen/Antworten gibt.

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Eines sollte man auch nicht vergessen bei der ganzen Diskussion um den Werbespot. Die Männer die sich tatsächlich durch die Botschaft angesprochen fühlen sollten, also die, die tatsächlich noch ein veraltetes Rollenbild haben, die Frauen gegenüber übergriffig werden, und die Männlichkeit mit körperlicher Überlegenheit assoziieren, die werden sich wohl kaum durch einen 60sec Werbespot bekehren lassen.

Ich habe oben schon mal gesagt, bei #metoo wurden selten klare namen genannt, zumind. hab ich es fast nie mit bekommen. Also so viel zu ‘außm Weg geräumt’.

Und die Fälle die ich wirklich mal gehört/erlebt (kannte also Beteiligte) hatte, hat keinem der Männer geschadet, außer das es ne Woche gerede gab. Sogar der Fail das eine besonderes Helle Leuchte ihren Chef im Praktikum ärgern wollte und am ende war sie die Blöde. Weil er dafür Bekannt war ‘extra nett’ zu Praktikantinnen zu sein und sie hätte das doch auch nur ausgenutzt.

Hast du den Teil gesehen, wo es darum geht, der nächsten Generation in Sachen Zivilcourage ein Vorbild zu sein?
Leute darauf aufmerksam machen, dass manche angelernte Verhaltensweisen nicht so cool sind, selbst wenn sie damit aufgewachsen sind und bisher nie jemand was gesagt hat?

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Ja, da wirst du sicherlich recht haben. Ich denke aber schon, dass es durchaus Chefs gab, die aufgrund der Formulierung des Vorwurfs erkannt haben welchen Mitarbeiter sie mal zum Mitarbeitergespräch laden „sollten“.

Aber ich hör jetzt auf über das Thema zu schreiben, da es ja, wie Morissa schrieb eigentlich schon irgendwie OT ist. :sweat_smile:

Ich habe jetzt auf Twitter, Youtube und hier im Forum immer wieder von Leuten gelesen: “Wenn es um eine andere Gruppe in dem Werbespot gehen würde, würde es einen riesen Aufschrei geben.”
Aber nach meinem empfinden gibt es doch einen riesen Aufschrei oder sehe ich das falsch?

Der Spot hat aktuell fast 20.000.000 Views und etwa 900.000 Dislikes und gefühlt überall im Internet gibt es Diskussionen zu diesem Thema.

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Um das Thema mal zurück zu bringen, der beginn von #metoo hat ja auch wirklich was mit diesen negativen Männerbild (was es neben dem Positiven gibt) zu tun. Letzte eine längere Doku über Weinstein bei (glaube) Phönix gesehen und was dieser Mann sich alles raus nehmen konnte, ohne das so wirklich einer mal rein gegrätscht ist.

:beanwat: ohne Hashtag, kein #Aufschrei :kappa:

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Alles Werbung für Gilette, so lange man über sie spricht, haben sie alles richtig gemacht. Als würden die Vorstandsvorsitzenden auch nur einen Furz auf den Inhalt des Spots geben.

Deswegen reden wir ja auch seit 200 Posts über Rasierer :sweat_smile:

:thinking: ob Gilette auch für meinen Damenflaum gut ist

Wilkinson hat übrigens eine ähnliche Werbung, in der es darum geht das Männer doch sein können wie sie wollen und sie Klischeeerwartungen brechen

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Zum Thema metoo:

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man sollte sich in Zeiten, in denen jeder Internet und damit verdammt schnellen Zugang zu Informationen hat langsam von der alten Marketing-Binsenweisheit “all PR is good PR” verabschieden.
Ich glaub kaum, dass sich Firmen wie EA oder Bethesda über ihre Lootbox oder Fallout 76 Shitstorms gefreut haben. Ich glaub zwar auch nicht, dass die Verkäufe ihrer Rasierer jetzt rasant einbrechen wird, dafür ist die Zielgruppe des Produkts nochmal eine ein wenig andere, aber die werden sich bei Gillette mit Sicherheit auch nicht über solche dislike-Zahlen freuen.

edit: Vor allem dann nicht, wenn es z.B. Wilkinson als einer der großen Konkurrenten besser macht. Hab jetzt die angesprochene Werbung von denen noch nicht gesehen, aber sowas kann sehr schnell zum Bumerang für Gillette werden.

noch ein Nachtrag: Und ich wäre ziemlich überrascht, wenn da in den nächsten Tagen nicht noch ne Pressemitteilung von Gillette hinterher kommt, die nochmal näher auf den Inhalt eingeht

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Um mal n paar zahlen in die Diskussion zu bringen. Wir reden wenn nach der Zeit von 118.000 Fällen mit Frauen als Opfer von Gewalt in Beziehungen 2018 in Deutschland https://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2018-11/haeusliche-gewalt-partnerschaft-deutschland-auswertung-bundeskriminalamt
Klar dunkelzahlen usw, nehmen wir mal 200% bei ca. 20 millionen Paaren (ca. 56 Millionen zwischen 18-65, ca 16-17Millionen singles) reden wir halt von 1-2%.
Bei sexueller nötigung usw. reden wir von ca. 12.000 polizeilich erfasste Vorfälle https://de.statista.com/themen/800/sexual-und-drogendelikte/ selbst bei 1000% dunkelzahl ist das auch im sehr kleinen bereich. das macht es halt doch eher zur seltenheit deshalb sind eben solche sätze wie “some man are already” halt quatsch “all most all men” sollte es eher heissen.
Natürlich macht es das überhaupt nicht akzeptabel das es diese Gewalt gibt und sie gehört bekämpft. Ich halt diesen Spot halt für nicht wirklich produktiv und auch inhaltlich für sehr fragwürdig. Generell sind diese “Männer sind böse aber natürlich nicht alle manche sind ganz ok” messages scheinbar wenig Zielführend. Wer soll den hiermit abgeholt werden?
Man geht meiner Meinung nach einfach nur das Risiko ein das Leute sich (mit recht) verurteilt fühlen weil sie Männer sind. Das was oft bei mir rüberkommt ob nun gewollt oder nicht ist das alle klassischen Männerbilder schädlich sind.
Für mich ist das immer mit einem viel zu breiten Pinsel drüber gezogen. Nehmen wir mal Kämpfen und Stärke zeigen, worauf dieses boys will be boys abzielt. Das sind ansich für mich keine schlechten Eigenschaften. Schlecht wird es erst wenn einem nicht gezeigt wird wofür das Ganze einzusetzen ist.
Den wenn ich wie in der Werbung gezeigt mich vor 5 Jugendliche stellen will um einen zu schützen dann sollte ich mich in realität mal besser drauf einstellen das es vielleicht gleich rund geht. Und dabei brauch ich dann beides Stärke als auch die moralische Führung das ich gefälligst was tun sollte.
Mein “heulen machts auch nicht besser” mandra hat mich schon durch so manche Verletzung und Lebenslage gebracht. Muss ja nicht jeder so machen für mich ist das aber durch aus anstrebenswert. Das heisst übrigens auch nicht das Männer sich nie helfen lassen sollten. Ein weiser Mann sollte wissen wann er nicht alleine gewinnen kann.
Auch diese hinterher geh squenz ist so albern. Eine Frau anzusprechen ist nicht das Problem sondern wenn sie sagt, hey kein bock grad, ihr weiter auf die nerven zu gehen. Da fängt die Belästigung an aber nicht vorher und das wurde hier nicht gezeigt.
Naja und was Gillette und moralischen Boden zu haben anderen zu erzählen wie sie sich verhalten sollten betrifft. Wurd ja schon so einiges gesagt.

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Die Doppelmoral regt mich dabei auf. Klar bekommen die einen Shitstorm von vielen Personen, aber wo bleibt der Aufschrei von den Leuten, die selbiges gegen andere Gruppen (Frauen, schwarze,…) immer wieder anprangern. Guck dir doch nur mal an wer hier in dem Thread den Spot verteidigt. Von den gleichen Leuten lese ich in der Regel gegenteiliges, wenn sexistische Spots gegen Frauen gebracht werden.

Aber das ist nicht mal das Hauptproblem. Wo bleibt der Aufschrei der Medien, der Promis, der Leute, die sonst so gerne den moralischen Zeigefinger heben? (z.B. Satire von Böhmermann, Postilion und co wird man gegen den Spot nicht erwarten dürfen).

Es traut sich ja nicht mal irgendein seriöses Printmedium Stellung dagegen zubeziehen. Da wundert man sich noch, wieso Leute wütend werden?

DAS wäre ein Shitstorm.

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Nein. Einfach: Nein. Du hast halt durch Gesellschaft und Sozialisation gelernt, dass das angeblich so ist, aber genau darum geht es doch: Dieses „erlernte Sozialverhalten“ auch einfach mal zu hinterfragen und abzustellen. „Belästigung“ (nicht zwingend sexuelle) beginnt dort, wo du ungefragt in den sog. „Personal Space“ einer anderen Person eindringst, in einer Situation, in der das eben nicht unvermeidbar oder zumindest erwartbar oder vielleicht sogar erwünscht ist. Z.B. also auf der Straße, in Bus und Bahn etc. Ich wiederhole mich nochmal von weiter oben: Niemand hat ein Anrecht, eine andere Person „auf sich aufmerksam zu machen“, wenn es sich nicht um Hilfe in einer Notsituation handelt. Genau wegen dieses erlernten Verhaltens sind auch Statistiken zu Anzeigen wegen sexueller Nötigung etc. hier überhaupt nicht zielführend, weil es für manche Menschen (und darunter wohl überwiegend Frauen) eine ganztägige Beschäftigung wäre, jeden Vorfall polizeilich zu melden (mal ganz davon abgesehen, dass diese wohl kaum auch Alle aufgenommen würden). Und auch hier gilt: Schau mal bitte über den deutschen Tellerrand,

Gleichzeitig ist das Alles hier aber eben auch wieder ein Paradebeispiel für Internet-Diskussion 101: Kann man sich sparen, weil man sich bereits jetzt seit 100 Beiträgen im Kreis dreht, ohne Aussicht auf Ergebnis. Man zieht gar nicht in Erwägung, vielleicht Dinge zu einfach beurteilt zu haben; wer empört sein WILL, wird das auch bleiben (weshalb ich zu Schlaesen auch einfach gar nichts mehr schreibe) und richtig die Gegenargumente lesen will man auch nicht. Dann nochmal #metoo in den Dreck ziehen, fertig ist die Laube.

Das war damit auch mein letzter Beitrag in diesem Strang. Ich gehe jetzt arbeiten und werde versuchen, unterwegs sowie dort Niemanden aktiv zu belästigen. Und wenn ich zurückkomme, sind wir wahrscheinlich 200 Beiträge weiter, aber keinen einzigen Schritt.

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