Gillette Werbespot - Kampagne gegen "toxische Maskulinität"

Was heißt denn nachstellen? Der Mann möchte einer in seinen Augen attraktiven Frau hinterher gehen. Wenn man das nicht mehr darf, lernt man Frauen wohl nur in der Schule, auf der Arbeit oder per Online-Dating kennen.

Es ist aber sicherlich nicht so schädigend, wenn sich Kinder mal ein wenig raufen, so lange es nicht ausartet. Ob das nun Mädels oder Jungs sind.

Ich habe da natürlich eine sehr unpopuläre Meinung, aber ein bisschen was einstecken sollte man auch mal können. Wenn man bei jedem kleinsten Konflikt zu Mutti, Lehrer, Vorgesetzter läuft, wird man im Leben zu nichts kommen, aber schön auf Social Media von allen bemitleidet.

5 „Gefällt mir“

Vielleicht hat sie sich wirklich einfach unklar ausgedrückt :slight_smile:

Ja, was du nicht kritisierst, wie du gestern sagtest.
Aber das soll doch in der Werbung kein Klischee darstellen, sondern eine schlechte Angewohnheit von Männern.

Ich kritisiere es nicht wenn es gegenüber mir passiert, sondern lass das in dem Moment schon nicht mit mir machen.
Man muss aber auch sagen das ich nicht in einer Männerdomäne arbeite, da wäre das evtl. anders.

es ist beides

Also in einem Fall ist es nur ein Klischee, aber nicht toxisch, in einem anderen ist es beides. So hat der Spot einfach keinen guten roten Faden und ist deshalb schlecht und missverständlich.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich verstehe jetzt zumindest, wie du zu deiner Sichtweise kommst. Letztlich bleibt mir hier nur, zu sagen: Schau aber bitte auch über deinen Tellerrand. Ich glaube dir, dass du diese Verhaltensweisen aus deinem Umfeld nicht kennst. Dass sie deswegen aber “selten” oder “Ausnahmen” sind, halte ich für gefährlichen Irrglauben und bin davon überzeugt, dass die Statistik dem auch glasklar widersprechen würde. Erst recht bei weltweiter Betrachtung.

Der Punkt “US Spot für US Publikum” wurde ja auch schon öfter genannt, und gerade da sind diese Themen viel akuter, weil diese Verhaltensweisen noch immer viel verbreiteter sind. Das ist eine Gesellschaft, in der es quasi zur “Tagesordnung” gehört, dass junge Männer unter dem Druck des gesellschaftlichen Umfelds und dessen Ansprüchen an ein “männliches Idealbild” zerbrechen und ihre Schule massakrieren (Obacht! Überspitzung!). Wo genau die im Spot gezeigten “Stereotypen” noch immer weit verbreiteter Alltag sind. Wo man es gut findet, wenn Jungs sich prügeln, damit sie keine “Schuchteln” werden. Wo man einen sexistischen Schoolyard Bully zum Präsidenten wählt. Wo man außerhalb von kosmopolitischen Ballungszentren wie L.A. und New York oft noch wie in den 1950ern lebt - nur mit Smartphone und Internetporno. Und wenn wir den Rahmen der westlichen Industrienationen verlassen, wird es noch viel schneller noch viel düsterer.

Die Themen des Spots mögen in deinem Umfeld keine Rolle spielen. Aber sie existieren, und das vielerorts sogar sehr massiv.

4 „Gefällt mir“

Mein Punkt ist und bleibt aber weiterhin der, dass ich keine Beledigung von 50% der Menschheit, sprich allen Männern, erkennen kann. “Some already are” mag alleinstehend verallgemeinernd sein, aber im Kontext des Spots ises doch ganz klar, dass nicht “Die meisten Männer sind scheiße” gemeint ist, sondern, “Wir haben angefangen gewisse Definitionen von Männlichkeit zu hinterfragen”.

Fast so als ob Kontext eine enorm wichtige Rolle spielt. Das ist genau so unhilfreich wie das Argument "Wenn man “Männer” in feministischem Text X durch “Juden” ersetzt, dann ist das voll antisemitisch. Kontext und Wortwahl sind eben wichtig.

3 „Gefällt mir“

Ja so könnte man das sehen

1 „Gefällt mir“

Das ist ein schwieriges Thema. Ich persönlich habe kein Problem, wenn sich mein Blick auf der Straße mit dem Blick eines anderen Mannes kreuzt und man gegenseitige Attraktivität anerkennt. Womit ich ein Problem habe ist, wenn der Mann es nicht bei einem Blick belässt und das ist leider öfter der Fall. Ich hatte mal eine Situation, da bin ich abends von der Uni nach Hause gegangen. Mir kam ein Kerl entgegen, der hat mich wie man so schön sagt “mit seinen Augen ausgezogen”, ich hab ihn ignoriert, weil mir die Situation unheimlich unangenehm war und von Anfang an kein Konsens bestand. Dann haben sich unsere Wege gekreuzt und er hat mir nachgepfiffen. Ich hab ihn immer noch ignoriert. Dann nach einigen Meter schreit er mir hinterher “Ey du blöde F****, willst du nicht mal endlich nen richtigen Schwanz zum Blasen haben?”. Ich hab dann die Straßenseite gewechselt und bin in den Lidl gegenüber gegangen, weil ich Angst hatte, dass er es dabei nicht belassen hat. Was ich damit sagen will: Wenn Blicke ausgetauscht werden und Konsens besteht: Kein Problem. Aber wenn von Anfang an kein Konsens besteht und man versucht sein Interesse einer anderen Person (auch Frauen gegenüber Männern) aufzuzwingen, dann ist das ganze nicht okay. Und leider sind diese Fälle immer noch häufig vorhanden.

Übrigens können auch schon Blicke unangenehm sein. Manchmal wird man von Männern, die die eigenen Väter sein könnten angeschaut wie ne druckfrische Seite aus dem Pornomagazin um die Ecke… das ist wirklich, wirklich unangenehm.

5 „Gefällt mir“

Ja, solche Idioten gibt es leider auch immer wieder, was ich sehr traurig finde. und niemandem diese Erfahrung wünsche.
Wenn aber in der Regel ein Mann einer Frau hinterher geht, möchte er sie ja kennen lernen und nicht belästigen.

Das gibt es aber auch bei Frauen, es gibt Situationen, da bekommt man 20 Mal in den Hintern gekniffen und blöd von Frauen, die über 20 Jahre älter sind angemacht.

Man könnte auch fragen, warum man überhaupt einer Frau nachstellt, über die man praktisch nichts weiß, außer dass man sie äußerlich attraktiv findet.

6 „Gefällt mir“

da bin ich auch absolut bei dir, dass das woanders nicht so sein mag.
In erster Linie wollte ich nur erklären, warum man auch als Mann, der sich nicht gleich durch die dargestellten Eigenschaften definieren würde, die Werbung kritisieren kann.
In West-Europa sind wir da vermutlich auf einem besseren Weg als in anderen Teilen der Welt. Wobei ja auch hier die konservativen Werte leider wieder auf dem Vormarsch sind, wie man an einigen Wahlergebnissen sehen kann. Wenn dann wie in den USA solche Lappen wie Trump sogar Präsident werden und Fremdenhass und Sexismus wieder salonfähig machen (Amerika war wahrscheinlich auch schon mal weiter was das angeht), ist es auch absolut richtig und wichtig, davor zu warnen.

Und vielleicht beginnt bereits da bereits die Belästigung, weil man(n) die Frau dazu zwingt, sich mit Einem auseinanderzusetzen, ohne dass sie dazu irgendwie eingeladen hätte…?

1 „Gefällt mir“

Um danach mehr über sie zu wissen und auch die ersten charakterlichen Eindrücke zu haben. :man_shrugging:

Aus welchen Materialien hast du eigentlich dein „Einladungsschild“ gebaut, dass du in solchen Situationen hoch hältst? Ich bin mir noch nicht sicher ob einfache Pappe lange hält. :thinking:

4 „Gefällt mir“

Du kannst den Spieß nicht einfach umdrehen, außer du betrachtest die Situation in einem Vakuum. Der Clip setzt ein glasklares Statement gegen Toxic Masculinity und (Teil dessen) gegen die Objektifizierung und den Missbrauch/Belästigung von Frauen durch Männer. #MeToo hat der Welt den Spiegel vorgehalten, wie überwiegend Männer ihre Stellung nutzten und nutzen, um sich an Frauen zu vergreifen. Das gegenteilige Szenario - eine Welt, in der Frauen die administrativen Positionen besetzen und Männer in unangenehme Situationen bringen, nur schwerlich “nein” zu Avancen sagen zu können, oder eine Welt, in der es Frauen sind, die Männern auf der Straße hinterherpfeiffen, oder eine Welt, in der Frauen anfangen langsamer und mit verständlicherem Vokabular zu sprechen, wenn ein Mann den Raum betritt und ihm ein Sachverhalt erklärt werden soll - diese Welt gibt es nicht. Das umgekehrte Szenario gibt es nicht. Alle Substitute für “Mann” in diesem Beispiel sind unzulässig.

Kommt drauf an. Es ist ein Werbespot und keine wissenschaftliche Dokumentation. Lass mich deine Frage so umformulieren, und damit auch zum Kern kommen, so dass ich sie klar beantworten kann: Ist Toxic Masculinity weit verbreitet? Ich denke ja. Wie weit genau? Schwer zu sagen. Wenn unsere zu betrachtende Grundgesamtheit heterosexuelle Männer sind, glaube ich, dass nahezu alle mindestens einige Facetten dieser schadhaften Maskulinität innehaben. Ich denke, sie diktiert das Verhalten der meisten Männer auf der ganzen Welt zumindest zu einem Teil, speziell dem Unterdrücken von Emotionen in Extremsituationen. Aber auch sexistische Witze unter Freunden oder anzügliche Bemerkungen gegenüber Frauen in einem unpassenden Umfeld sind gängig. Die Vorstellung, dass die Mehrheit der Männer nicht mindestens irgendwas davon gemacht hat und eventuell noch aktiv macht, scheint mir absurd. Wenn Gillette die meisten Männer anspricht, haben sie wahrscheinlich Recht.

Du bagatellisierst. Es gibt nicht “ein paar Idioten”. #MeToo war ein weltweites Phänomen - Deutschland, USA, Schweden, Japan. Überall. Männer nutzen ihre Position überall.

Der Clip will, dass wir in Zukunft mehr noch das Heft in die Hand nehmen und in unangemessenen, oft einseitige Interaktionen zwischen Mann und Frau (in der Regel von Mann zu Frau) intervenieren, wenn klar ist, dass der Mann eine Grenze überschreitet. Das ist eine sehr positive Message, deren Umsetzung die Welt ausschließlich besser macht. Völlig unabhängig, ob sie von einem unmoralisch zustande gekommenen Konzern kommt oder nicht. Wenn der Clip anstatt Inspiration Frustration auslöst und deine Gefühle verletzt, würde ich dir empfehlen deine Wut und deine Stimme nach innen und nicht nach Außen zu richten.

4 „Gefällt mir“

Das ist eine ehrliche Frage, das schon außerhalb von Billig-Discos o.ä. erlebt. Ich will da jetzt auch kein Strick drehen oder so, mich würde das nur mal interessieren.
Ich hab so was nur mal von nem Kumpel gehört, der in einer 99cent Disco gejobbt hat und da waren manche Frauen echt schlimm.

Ein ehemaliger Klassenkamerad von mir war mal Stripper, er meinte das die Frauen sich da teilweise wie die Tiere benommen haben. XD

Hahaha, starker Spruch. Hast natürlich recht. Wer unter Leute geht, hat das Recht, einfach in Ruhe gelassen zu werden, komplett verwirkt. Vor allem als attraktive Frau.

Im Ernst: Es gibt da ne ganz einfache Grundregel - wenn man dich ganz offensichtlich nicht beachtet, ist man in aller Regel nicht an dir interessiert. Du hast dann kein „Anrecht“ darauf, doch noch irgendwie Interesse zu wecken.

Einmal mit ca 17 herum in der Ubahn nachts. Die waren so 40+ und schon gut angeheitert. ^^

Das hab ich auch mal live erlebt, ich dachte ich bin im falschen Film. Ich hab mich nie wieder zu so was überreden lassen.

hatte die Wienerinnen zu viele Einspänner mit Schuss :smile:
Schon krass wie manche Leute sich so wenig Unterkontrolle haben.

1 „Gefällt mir“