Eine andere Möglichkeit, nicht von einzelnen Akteuren abhängig zu sein, ist die Verwendung von dezentralen Diensten. Die sind per Design nicht an einem einzigen Punkt „abschaltbar“, dort wäre es also nicht ohne weiteres möglich, dass ein Land entscheidet, den gesamten Dienst für bestimmte Menschen unzugänglich zu machen.
Dessen sollte man sich auch bewusst sein, wenn man zwar die grundsätzlich positive Entscheidung trifft, den Dienst zu wechseln, dann aber zu einem weiteren geschlossenen und schlecht überprüfbaren System wie Telegram oder Threema zu wechselt, das ähnliche grundsätzliche Probleme hat.
Ich zitiere mich dazu mal aus einem anderen Thread:
Es ist technisch gesehen möglich, solche Plattformen dezentral aufzubauen, ohne dabei die Funktion zu verlieren, mit möglichst vielen Menschen kommunizieren zu können. Das beste Beispiel ist hier E-Mail. Jeder kann sich aussuchen, bei welchem E-Mail-Provider er ist, und trotzdem kann man mit allen Menschen kommunizieren. Hier ist die Macht über die gesamte Kommunikation nicht bei einem Unternehmen konzentriert, sondern aufgeteilt auf viele. Wenn ein Teil nicht funktioniert oder sich als schädlich herausstellt, kann der restliche Teil dieser dezentralen Plattform weiter funktionieren. Die einzelnen Teile können sich zudem weiterentwickeln (auch vom Nutzer selber) und es entsteht in gewisser Form Wettbewerb zwischen den einzelnen Bestandteilen.
Solche dezentralen Systeme gibt es auch heute schon im Bereich des Instant Messagings (Matrix, XMPP) oder im Bereich der Kurznachrichtendienste als Alternative zu Twitter (Mastodon) oder im Bereich der Videoplattformen (PeerTube).