Hallo @Melodie1245!
Also als allererstes würde ich dir mal empfehlen, nicht unbedingt direkt mit einem selbstgeschriebenen Abenteuer anzufangen, wenn du selbst erst seit drei Wochen P&P spielst und vermutlich noch nie geleitet hast. Ich persönlich schreibe inzwischen zwar immer selbst (so wie wahrscheinlich die meisten SLs auch) und kann dir versichern, dass ist eine ausgesprochen belohnende Erfahrung, aber auch irgendwie die Königsdisziplin. Fang vielleicht damit an, ein vorgefertigtes Abenteuer zu spielen, erstens weil du dann mal siehst, wie man so etwas überhaupt aufbaut, aber zweitens auch an welchen Stellen man als Leiter Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn die Spieler einfach mal in die andere Richtung rennen.
Es gibt einen Haufen kostenlose Abenteuer, das “How to be a Hero” Wiki ist ein Anfang (auch wenn ich sowohl vom Regelwerk als auch von den veröffentlichten Abenteuern nicht besonders viel halte), aber auch bei www.drivethrurpg.com wird man sehr leicht fündig. Was ich am Anfang auch gern gemacht habe ist, ein Abenteuer neben mich hinzulegen und auf YouTube ein Let’s Play dazu anschauen, einfach mal um zu sehen wie andere Spieler und andere SLs mit dem Stoff umgehen.
Zu deinem Szenario fällt mir das Cthulhu Now Abenteuer “Abwärts” ein, da sind die Charaktere in einem Fahrstuhl gefangen und müssen fliehen. Allerdings ist die Story damit noch nicht beendet, dennoch endet das Szenario nach vier Echtzeit Stunden. Man spielt mit vier bis fünf vorgefertigten Charakteren und eine Stop Uhr läuft stets im Hintergrund mit. Ein sehr interessantes Konzept, kann ich nur empfehlen, wenn auch nur als Lektüre wie man so ein klaustrophobisches Setting aufbauen kann. Auch gut passen die Abenteuer…
“Das Geheimnis der Villa Godzina” http://www.unknownarmies.rpgmuenchen.de/zimmer/UA_Godzina_1PD.pdf
…und…
“Identität”
http://glyphen.de/blog/wp-content/uploads/Identity.pdf
…aus dem “Unknown Armies” Universum. Solltest du am Ende dann doch etwas schreiben wollen, würde ich dir empfehlen, dich nicht so sehr auf Rätseleinlagen zu fixieren. So ein Rätselchen kann die Runde zwar schon auflockern, aber ich finde das ist ein Fehler, der von Hauke Zuschauern gern mal gemacht wird. Pen und Paper funktioniert nicht nach dem Prinzip “Benutze Hammer mit Fenster” und dann wird “Ereignis #37” getriggert. Wenn ich selber schreibe, formuliere ich eigentlich nur die Ausgangssituation und lasse die Spieler entscheiden, wie sie die Hindernisse die ich ihnen in den Weg lege überwinden.
Das habe ich schon mal in einem anderen Thread geschrieben, aber ich starte immer mit “WAS IST PASSIERT” und “WAS WIRD PASSIEREN”. In der ersten Sektion notiere ich mir, was zum Status Quo geführt hat, in deinem Fall also z. B. “Wer hat die Helden im Haus gefangen?” und “Warum hat er/sie/es die Helden im Haus gefangen?”. Im zweiten Teil schreibe ich mir immer auf, was passiert wenn die Helden nichts machen oder versagen und was eine Möglichkeit sein könnte, die Situation zu einem guten Ende zu bringen. Der Schlüssel ist hierbei aber eine MÖGLICHKEIT, denn du wirst sehen, die meisten Pläne des SLs halten bis genau zwei Minuten nach Spielerkontakt. Der Rest des Abenteuers wird dann größtenteils improvisiert, in dem ich ihnen immer neue Schwierigkeiten auftische. Dazu hätte ich mir in deinem Fall vorher überlegt, was für Optionen der Antagonist hat, den Helden das Leben im Haus zur Hölle zu machen, ohne aber einen festen Ablauf vorher festgelegt zu haben. Sehr gut funktionieren für diese Herangehensweise übrigens die “Powered by the Apocalypse” Systeme, wie z. B. “Tremulus” oder “Monster of the Week” für dein Setting.
Hoffe, das konnte helfen und viel Erfolg!
Cheers,
Beri