Hilfe, es hat geklingelt.. ..der Thread für Sozialphobiker und Sympathisanten

Das mit den Schuhen kann man ja noch unter „nicht fair dem Verkäufer, wenn man es mit absicht macht, aber legal“ ansehen.
Aber Friseur und dann nciht zahlen können ? das ist ja erstmal nicht so ganz legal.
Oder ist das rausreden und „komme morgen mit dem Geld“ dann auch Teil der Übung ?
Auf jeden Fall sehr arschiges Verhalten des Therapeuten sowas zu machen.

2 „Gefällt mir“

Ich hab bei meiner ersten Kur mal am Rande mitbekommen, was Personen mit Zwangstörungen für Konfrontationsaufgaben bekommen haben. Das würde nicht mal gesunde Menschen machen :sweat_smile: Ich glaube wichtig dabei ist es immer, es nicht „alleine“ zu tun. Also zumindest immer einen Therapeuten in der Hinterhand hat, mit dem man darüber sprechen kann.

1 „Gefällt mir“

Ich mir ja auch nicht - deshalb frag ich nach Erfahrungen :wink:

Ist wohl Teil der sog. systemischen Therapie.
So wie ich das verstanden habe, nutzt man Gegenstände/Steine (oder in anderen Varianten auch andere Teilnehmer der Gruppe), um komplexe Situationen zu visualisieren und „durchzuspielen“.
Sie hatte es mir nur mal kurz erklärt… …sie hat da eine große Anzahl Gegenstände/Steine und ich such mir dann für verschiedene Personen/Dinge in meinem Leben jeweils einen Gegenstand aus und stelle ihn in eine „Arena“ in Beziehung zu mir…
Großer, schwarzer Stein (meine Wahl) ist mein Vater und der kommt oben hin, während ich unten stehe. Dann meine Frau ist ein kleiner grüner Stein, den lege ich neben mich…
…und so geht man dann alle „wichtigen“ Entitäten in seinem Leben durch und stellt sie in Beziehung.
Daran kann man wohl einiges erkennen und sie würde dann Fragen dazu stellen oder kommentieren…
…aber wie gesagt. Obiges ist nur mein Verständnis aus der kurzen Erklärung. Hab das noch nicht gemacht.

1 „Gefällt mir“

Achso. Das kenn ich aus der Gruppentherapie. Da haben wir das aber meist einfach mit Stift und Papier aufgezeichnet. Hat mir persönlich aber nix gebracht, da es mir ja keine neuen Erkenntnisse gibt.

Naja Ziel der Übung wird wohl nicht der kostenlose Haarschnitt sein^^
Ist ne unangenehme Situation, aber dann lässt man einfach einen Pfand da und bezahlt am nächsten Tag.
Irgendwann muss auch einfach das besprochene in ner Sitzung auch mal praktisch angewendet werden, damit man sieht das es gar nicht so schlimm ist.

Ja, da hast du recht.
Aber ich mache. Ich mache seit 40 Jahren, was man von mir erwartet.
Ich merke aber, dass ich dafür so unfassbar viel Energie brauche, dass ich nicht ansatzweise dasselbe „schaffe“, wie alle anderen mit Leichtigkeit (eine Party, einen Kantinenbesuch, eine Arbeitsbesprechung, eine Geburtstagsfeier). Da schaff ich 10% und danach quäl ich mich nur noch, muss Ibu nehmen gegen die Kopfschmerzen und den Über-Input und Koffein en masse, damit ich mich überhaupt noch halbwegs beteilige und nicht nur zusammengesackt in einer Ecke sitze.
Ich mache doch!
Es hilft seit 40 Jahren nicht! Ich brauch für eine Familienfeier anschließend eine Woche, bis ich wieder regeneriert bin.
Deshalb möchte ich nicht. Und wo es geht, meide ich auch, ja… …aber nur, weil mich das, was ich muss (Arbeit, Kollegen, Familie) schon völlig auslastet.

Was soll mir da ein „du gehst jetzt in der Kantine an allen vorbei und drängelst dich vor“ als Übung bringen?

1 „Gefällt mir“

Viele interessante Gedanken und Anregungen zu den shame attacks, danke dafür vorab!
Ich antworte euch da morgen in ruhe drauf. Gerade hab ich da nicht mehr die Ressourcen für.
Thema eröffnet und dann wieder raus, weil das Thema zu eröffnen erstmal alle Löffel verbraucht hat haha. Sorry Leute :grinning_face_with_smiling_eyes: ich befürchte das kommt noch öfter vor.

1 „Gefällt mir“

Dazu nur ein wichtiger Satz : nicht alles ist pathologisch und manchmal ist es schlichtweg nicht dein Ding oder ein Merkmal des introvertiert seins.
Aber das braucht auch viele Jahre Erfahrung und Therapie das irgendwann zu erkennen. Du musst nicht alles beheben und nicht immer, wenn du keinen Bock auf eine Situation hast, muss das automatisch Vermeidungsverhalten und ungünstig für deine Sozialphobie sein.

Meine Therapeutin (die war bis auf ein paar Schwächen ansich eine gute, mal so eingeworfen, falls ich gegenteiliges vermittelt habe😅) meinte mal zu mir "ich mach aus ihnen nicht everybodys darling und das Ziel ist auch nicht, dass jeder sie mag. Das Ziel ist, dass es ihnen egal ist, dass sie nicht jeder mögen kann. "

Das wollte ich noch in den thread werfen, ehe ich es vergesse zu erwähnen.

Nun bin ich erstmal wieder raus ^^ bis morgen

2 „Gefällt mir“

Also ich kann jetzt nur von einer Freundin sprechen, aber die sagt, dass diese ganzen Dinge eben wie eine art soziale Hornhaut aufbauen.

sprich bis vor corona hatte sie es geschafft, dass so Veranstaltungen mit Freunden und Familie, oder Veranstaltungen mit 10-15 Leuten,. wo nur eine Handvoll Fremde dabei waren, kein Problem waren.

Auch ein Konzertbesuch, wenn Freunde dabei waren und man nciht vorne in die Menge wollte, ging ok.

durch Corona wo sie gar nichts mehr gemacht hat, ist dann die Hornhaut quasi verschwunden und muss jetzt erst wieder aufgebaut werden

1 „Gefällt mir“

Ich glaube das muss man unterscheiden. Ich glaube dir, nachdem was du schreibst, machst du dich halt seit Jahren daran kaputt. Das ist aber nicht das gleiche „machen“, wie gezielt an seinen Ängsten arbeiten. Ich glaube dir sehr, dass es dir überhaupt nicht gut tut, es einfach durchzuziehen. Aber bei der Verhaltenstherapie z.B. geht es ja gezielt um gewissen Mechaniken, die sich in das eigene Leben eingeschlichen haben, die zu durchbrechen. Und das was du (eventuell, nur meine Persönliche Meinung ohne dich zu kennen) machst, ist es durchziehen, ohne zu schauen, wo die Probleme denn herkommen, was sie sind, und wie man sie umgehen kann. Und das ist glaube ich nicht gut für dich.

Ich z.B. habe derzeit ein Problem damit unter Menschen zu gehen. Also ist meine Aufgabe derzeit, jeden Tag aus der Wohnung und einen (wirklich winzigen) Spaziergang zu machen. Mehr nicht. Das ist nicht viel. Aber es fordert mich auf meine persönliche Art und Weise.
Du musst dich fordern, du darfst dich aber nicht kaputt machen.

Wie gesagt, ich kenne dich ja nicht. Deshalb kann es auch schein, dass ich totalen Quatsch für dich erzählt habe. Deshalb nimmt das hier bitte nur als eine Meinung von mir, nicht als Ratschlag oder sonstiges :hugs:

In meiner Therapie habe ich die Autobiographie in 5 Kapiteln bekommen und fand die eigentlich immer sehr passend, was das herausfinden des Problems darstellt.

3 „Gefällt mir“

Danke.
„Kennen“ / „nicht kennen“
…das sind so Abstrakta.
Wen kennt man schon „wirklich“?

Wichtiger ist imo „verstehen“.
Und da fühle ich mich hier gut aufgehoben.

Danke.

3 „Gefällt mir“

Etwas ähnliches sage ich immer zu meinem Papa, der da halt auch große Schwierigkeiten damit hat, zu verstehen, was ich habe und wo meine Probleme sind.

Ich habe ihm dann immer gesagt „Verstehen und Verständnis sind zwei unterschiedliche Dinge. Du musst nicht verstehen, was ich habe. Das verstehe ich ja manchmal selbst nicht. Aber du solltest Verständnis dafür haben, dass ich gewissen Dinge nicht tun kann“.

3 „Gefällt mir“

Als jemand, der zuletzt in sehr stressbehafteten Berufen gearbeitet hat, hört sich dieses Konzept sehr abenteuerlich an.

Vielleicht können das einige TherapeutInnen nicht nachvollziehen, aber es geht nicht in allen Berufsgruppen so koordiniert und entspannt zu, wie in dem Takt einer Therapiestunde. Viele müssen (im warsten Sinne) weite Wege laufen und haben sprichwörtlich viel um die Ohren. Die haben keine Zeit und/oder keine Nerven für „Ich habe kein Geld dabei“.

Versteht mich bitte nicht falsch, denn sowas kann ja tatsächlich mal passieren. Aber man sollte es eben nicht mit Absicht haben. Der/Die VerkäuferInnen an der Kasse ist eben nur der VerkäuferInnen und sollte kein unfreiwilliger Proband von Frau Dr. ihre Therapiemethoden werden.

1 „Gefällt mir“

U. A. Deswegen habe ich mich damit auch nicht wohl gefühlt.
Aber war bei mir zum Glück auch nicht nötig in der Verhaltenstherapie.

Deshalb war ich mit meiner Aufgabe „kauf etwas und tausch es am nächsten Tag um“ ganz zufrieden. Damit habe ich niemanden „belastet“ außer mich selbst. Das war gut machbar. Für andere Menschen sind dann aber z.B. die Aufgaben (wenn man Probleme damit hat, das man glaubt, man wird die ganze zeit beobachtet), das man mit zwei unterschiedlichen paar Schuhen oder einem verkehrtherum angezogenen Kleidungsstück durch die Stadt geht. Also das meiste klappt schon, ohne andere Personen damit ungewollt zu involvieren :sweat_smile:

2 „Gefällt mir“

Du wärst überrascht, wie wenig die Leute mitbekommen ^^ Die haben ja alle ihren eigenen Kram/Ängste/Sorgen/Hoffnungen usw, usw.

Ich bin vor ein paar Wochen (da brauchte ich langsam Urlaub) eine Stunde mit einem T-shirt verkehrt herum rumgelaufen, bis eine Arbeitskollegin das gemerkt hat.

Was das Umtauschen betrifft, so gehört das ja auch zu zumutbaren Aufgaben eines Verkäufers. Ich habe sicher auch mal als Verkäufer die Augen dabei verdreht, aber als normaler Einzelhandelskaufmann weiß man, dass es dazugehört.

1 „Gefällt mir“

Ich hab schon den ganzen Tag (versehentlich) mit dem Pullover auf Links auf der Arbeit gesessen.
Aber der Verstand ist leider mächtig, und wenn man sich einbilden „will“, dass es andere sehen, dann ist es halt ein Stück Arbeit, sich selbst vom Gegenteil zu überzeugen :grin:

Mir war tatsächlich am unangenehmsten, weil ich es ja nicht umgetauscht gegen eine andere Patrone haben wollte, sondern nur das Geld und bin dann gegangen, ohne was neues zu kaufen. Aber das hat da halt auch niemanden interessiert. Die haben nicht mal gefragt, was ich will, sondern haben direkt das Geld ausgezahlt.

1 „Gefällt mir“

Dazu würde mich mal eine Statistik interessieren.
Also in Bezug auf das Mobbing in Schule/Arbeitsplatz etc.
Ist ja irgendwo nachvollziehbar, dass das eine Sozialphobie zumindest begünstigt.

Kann nur aus eigener Erfahrung sagen: Wurde in der Schule einige Jahre lang (so über die Pubertät hinweg) massiv gemobbt. Und später in meinem ersten Job auch wieder.
Das hat sicher seinen Teil dazu beigetragen, dass ich im direkten Kontakt mit Anderen unsicher bin und (negative) Bewertungen befürchte. Hab z.B. häufig das (sicherlich unbegründete) Gefühl, dass andere (Kollegen z.B.) „hinter meinem Rücken“ schlecht von mir denken/reden. Das kommt sicher aus der Schul-Mobbing Erfahrung heraus - weil es da eben genau so war. Bei meinen jetzigen Kollegen kann ich das rational quasi ausschließen… …aber diese diffuse/irrationale Angst habe ich trotzdem.

(bin für heute auch erstmal raus. Zeit für nen guten Film oder so…
Schöne Zeit euch allen.)

2 „Gefällt mir“

Bei solchen Dingen sollte man meiner Erfahrung nach einen rationalisierten Blick auf die Dinge bekommen. Fakt ist ja, wir bezahlen in dem Geschäft und können dafür auch etwas verlangen. Beratung, gute Produkte, Gewährleistung usw.

Der Supermarkt ist ja nicht unser Freund, welchem wir etwas schulden. Er ist ein „Geschäftspartner“, der zu Recht von uns z. B. das Bezahlen der Ware verlangen darf/sollte. Wie wir auch verlangen dürfen, dass er uns eine gewisse Dienstleistung wie Annahme entgegenbringt. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Eine allgemeine Erläuterung zu dem Thema:

Viele Unternehmen und Menschen tun wirklich unmoralische Dinge und diese kommen damit gut durch’s Leben. Vielleicht auch der Supermarkt in dem wir einkaufen. Daran sollte man sich kein Beispiel nehmen, aber wenn ich mir Unternehmen wie Amazon angucke, dann komme ich mit meinen vermeintlichen „Unverschämtheiten“ sehr gut klar.

Darf ich fragen was du beruflich machst?