Immer weniger Kinder lernen schwimmen

Bei so nem Kurs macht man ja am Ende eine Prüfung, vorher giltst du ja auch nicht als „Schwimmer“ und dürftest in einem Schwimmbad zB. nicht mal ins normale Becken.

Ich will das auf niemanden abwälzen, ich sage nur, dass es damals ja funktioniert hat, weil man in der Grundschule Schwimmunterricht hatte. Die Eltern die da damals schon Interesse dran hatten, die würden das ihren Kindern auch heute noch selbst beibringen. Es sollte sich allgemein etwas tun.

Der Artikel ist von Mitte letzten Jahres, der Hochsommer fehlt also noch, aber 24 Fälle die man großteils vermeiden könnte sind schon ein Grund das anzugehen. Und ich will gar nicht wissen wie viele ja gerade noch so gerettet werden konnten.

Die Nichtschwimmer fahren trotzdem mit den Freunden an den Baggersee, sind übermütig usw. Da kann am Ende jeder mit Aufsichtspflicht usw kommen, dann ist es aber oft zu spät.

Es geht in erster Linie darum, dass man sich über Wasser halten kann

Frühschwimmer (Seepferdchen)

Gültig ab 01.01.2020

Theoretische Prüfungsleistungen

  • Kenntnis von Baderegeln

Praktische Prüfungsleistungen

  • Sprung vom Beckenrand mit anschließendem 25 m Schwimmen in einer Schwimmart in Bauch- oder Rückenlage (Grobform, während des Schwimmens in Bauchlage erkennbar ins Wasser ausatmen)
  • Heraufholen eines Gegenstandes mit den Händen aus schultertiefem Wasser (Schultertiefe bezogen auf den Prüfling)

Ohne Aufsicht schwimmen dürfte man eigentlich erst mit dem Freischwimmer

Deutsches Schwimmabzeichen Bronze (Freischwimmer)

Gültig ab 01.01.2020

Theoretische Prüfungsleistungen

  • Die theoretische Prüfung umfasst die Kenntnis von Baderegeln

Praktische Prüfungsleistungen

  • Sprung kopfwärts vom Beckenrand und 15 Minuten Schwimmen. In dieser Zeit sind mindestens 200 m zurückzulegen, davon 150 m in Bauch- oder Rückenlage in einer erkennbaren Schwimmart und 50 m in der anderen Körperlage (Wechsel der Körperlage während des Schwimmens auf der Schwimmbahn ohne Festhalten)
  • einmal ca. 2 m Tieftauchen von der Wasseroberfläche mit Heraufholen eines Gegenstandes (z.B.: kleiner Tauchring)
  • ein Paketsprung vom Startblock oder 1 m-Brett

Deutsches Schwimmabzeichen Bronze (Freischwimmer)

Gültig ab 01.01.2020

Theoretische Prüfungsleistungen

  • Die theoretische Prüfung umfasst die Kenntnis von Baderegeln

Praktische Prüfungsleistungen

  • Sprung kopfwärts vom Beckenrand und 15 Minuten Schwimmen. In dieser Zeit sind mindestens 200 m zurückzulegen, davon 150 m in Bauch- oder Rückenlage in einer erkennbaren Schwimmart und 50 m in der anderen Körperlage (Wechsel der Körperlage während des Schwimmens auf der Schwimmbahn ohne Festhalten)
  • einmal ca. 2 m Tieftauchen von der Wasseroberfläche mit Heraufholen eines Gegenstandes (z.B.: kleiner Tauchring)
  • ein Paketsprung vom Startblock oder 1 m-Brett

Also wer 15 Minuten frei schwimmen kann, der gilt als sicherer Schwimmer.

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Ich kenne sehr viele Leute, die quasi ohne offenes Gewässer aufgewachsen sind, weil nix in der Nähe und haben dementsprechend nicht schwimmen gelernt. Die gehen heute max. zum Sonnen ins Schwimmbad. Und bei sowas wie Pool sollte unabhängig davon, ob das Kind schwimmen kann oder nicht, Aufsicht erforderlich sein.

Es gibt Westen, die sowieso in so ein Boot gehören.

Meinst du jeder geht da ins Schwimmbad? Die Schwimmbäder, die regional massenweise dicht machen, weil niemand (überspitzt) hin geht? :smiley:

See, Bach, Schwimmbad in der Nähe zu haben ist nicht mehr so selbstverständlich.

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Das hat bei mir aber sehr lange gedauert. Klar kann ich das jetzt, aber als Kind/Teenager war schon schwierig. Ich bin auch damals immer gern im Schwimmbad gewesen, aber in einem größeren Gewässer (See, meer usw.) wär ich verloren gewesen.

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Das muss man allerdings auch, wenn man die Verantwortung ganz bei sich behält. Ist so einer der Haken an der Elternschaft: man muss immer mit den Konsequenzen klarkommen.
Das Kriterium für „sicheres Schwimmen“ ist übrigens das Bronzeabzeichen. Weiß nicht, ob man das nach drei Tagen im Urlaub hinbekommt.

Das ist eine ziemlich weite Spanne an Szenarien.
In Fließgewässer oder gar Stauseen zu stürzen, ist ein akuter Notfall, egal wie gut man schwimmen kann (dementsprechend behauptet auch niemand, das sei für sichere Schwimmer kein Problem), während der Pool bei den Nachbarn vermutlich auch einen Nichtschwimmerbereich hat und Kinder ohne Aufsicht dort lassen wie oben erwähnt sowieso nicht klar geht.

Ich hab’ selber auch in der Grundschule meine Abzeichen gemacht, genau wie die Große, und bin froh drum - aber die unbedingte Notwendigkeit war und ist tatsächlich nicht so eindeutig, wie es gerne hingestellt wird.

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Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber in meiner alten Umgebung haben ganz sicher nicht Schwimmbäder zugemacht, weil da zu wenig Leute hingegangen sind. Die waren im Sommer im 100km Umkreis alle gerammelt voll. Viel eher ist es Personalmangel:

Ein guter Freund von mir ist Rettungsschwimmer. Die hatten so schon immer weniger Nachwuchs. Durch Corona ist das Ganze noch stärker eingebrochen, so dass sie jetzt kurz vor dem Aus stehen. Und das sind halt die Leute, die Badeseen, Schwimmbäder, aber auch Strände am Meer absichern.

Ist das nicht auch so ein großes Ehrenamts-Ding?

Ja, kriegen halt ihren Ostsee Urlaub bezahlt, wenn sie dafür am Strand aufpassen. Fragt mich aber nicht, wie lang ihre Schichten dort sind.

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In meinem Heimatort hat es dicht gemacht, weil es als Familienbad kein Geld eingebracht hat. Eine Freundin hat jahrelang mit anderen dafür gekämpft, dass es bleibt, vor allem für die Kinder. Es gab Unterschriftenaktionen und co., die Zahlen waren aber schlecht und sanierung notwendig. Jetzt wird es abgerissen und wird ein Wellness und Sauna mit etwas Schwimmmöglichkeiten für Erwachsene, Preise werden sich easy 3-4x fachen. Das Schwimmbad im Nachbarort ist auch dicht. Sowas liest man häufiger von kleinen Schwimmbädern.

Eine Freundin ist Schwimmrichterin sowie Schwimmlehrerin und ein Bekannter Rettungsschwimmer, der nur zur Hochsaison eingestellt wird, das restliche Jahre lohne sich nicht. Sein Bad hält sich dank der Sauna und Whirpool.

Es gibt regionale Unterschiede und sowas wie Eintrittspreise ein wichtiger Faktor.

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wut

Kommt halt drauf an wo man lebt. Arme Kommunen ohne Industrie denen Gewerbesteuer fehlen haben an sich viele Arbeitslose denen zudem vom Bund immer mehr Mittel gestrichen wird, sodass sie mit ihrem Geld nicht kommunale Infrastruktur erhalten können.

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Und Schwimmbäder sind richtig teure (und nicht-pflichtige) kommunale Infrastruktur. Die dichtzumachen oder die Temperaturen herunterzudrehen, spart sofort einen beträchtlichen Haufen Geld, für den man sonst zig verschiedene Kleinigkeiten bräuchte.
Und weil Gemeinden nur begrenzte Autonomie genießen, haben sie bei größeren Finanznöten oft gar keine Wahl.

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Dazu will ich mal kurz meinen Senf abgeben: Meine Frau kommt aus MV, direkt an der Küste groß geworden.
Ich bin letztens aus den Wolken gefallen, als sie mir eröffnet hat, dass sie nichtmal Seepferdchen hat.
Sie schwimmt trotzdem besser als ich, der es in der NRW Großstadt bis Gold gebracht hat.
Sie meinte halt sie kennt kaum jemand, der die Abzeichen gemacht hat, weil man ist ja Küstenkind, da weiß jeder, dass man schwimmen kann, wofür also Abzeichen?

Da die Uahl der Abzeichen aber wahrscheinlich die Quelle einer solchen Statistik ist, könnte ich mir vorstellen, dass die Zahlen auch zum Teil einfach verfälscht sind.

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Joa, habe gerade das hier dazu gefunden und die Argumentationsweise ist schon sehr… naja:

Im ersten Absatz geht es speziell um die Abzeichen:

Eine repräsentative forsa-Umfrage hat es deutlich aufgezeigt: 59 Prozent der Zehnjährigen sind keine sicheren Schwimmer. Dies gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Juni 2017 in Hannover bekannt. Als sicherer Schwimmer wird bezeichnet, wer die Disziplinen des Jugendschwimmabzeichens in Bronze (Freischwimmer) erfüllt. Mit dieser Auffassung steht die DLRG nicht alleine da. Sie wird unterstützt von allen Schwimmsporttreibenden Verbänden und der Kultusministerkonferenz (KMK). „Die Schwimmfähigkeit der Kinder im Grundschulalter ist weiterhin ungenügend. Im Durchschnitt besitzen nur 40 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen ein Jugendschwimmabzeichen“, so der heutige DLRG-Präsident Achim Haag während der Präsentation der Zahlen. Die Umfrage zeige hier sehr deutlich auf, dass nach Angaben des befragten Elternteils 77 Prozent der Grundschüler das „Seepferdchen“ absolviert haben.

In kurz: 77% haben Seepferdchen, 40% mindestens Bronze.
Dann gab es noch eine Umfrage zur Selbsteinschätzung:

Auf die Frage „Wie bewerten Sie ihre eigene Schwimmfähigkeit?“ bezeichnen sich 14 Prozent als sehr guter Schwimmer und 33 Prozent als guter Schwimmer. Für einen durchschnittlichen Schwimmer halten sich 40 Prozent, als schlechten Schwimmer bezeichnen sich 9 Prozent, und 3 Prozent „outeten“ sich als Nichtschwimmer.

Man möchte also meinen, dass nur 12% Probleme im Wasser haben. Das DLRG aber so:

Der Anteil der Nichtschwimmer und unsicheren Schwimmer in der Bevölkerung beläuft sich damit auf 52 Prozent. Mehr als die Hälfte der Interviewten ist also im Wasser unsicher oder kaum in der Lage, sich selbst zu retten.

Die haben also „durchschnittliche Schwimmer“ da mit reingerechnet. Das ist der Schnitt der kompletten Bevölkerung. Dann gibt es noch Altersgruppenangaben:

61 Prozent der 14- bis 29-Jährigen bezeichnen sich als sichere Schwimmer

Für die Jüngeren werden keine Zahlen genannt und die Forsa Umfrage, auf die sich bezogen wird, ist leider unauffindbar.

Wenn man sich dazu noch die Statistik anschaut, wie viele Menschen so jährlich in Deutschland ertrinken:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/657283/umfrage/todesfaelle-durch-ertrinken-in-deutschland/

Dann sehe ich da bei weitem keinen Trend in irgendeine Richtung (2020 und 2021 ausgeklammert)

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Strg_F hatte da auch mal eine ganz gute Reportage zu, in der erst Gunnar seinem 30-jährigen Nichtschwimmer-Kollegen das schwimmen beibringen will und er dann später richtigen Unterricht besucht.
Da gibt es auch einige interessante Hintergrundinfos von Schwimmbadbetreibern, Rettungsschwimmern, Schwimmlehrern usw.

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Duschen, Baden, Kinderpool. Bei Hitze in der Dachwohnung ist der letzte Ort den ich besuche ein Schwimmbad wo im Zweifel nur pralle Sonne hat :smiley:

Viele Kommunen sind eben auch auf die Spaßbäder umgeschwenkt, nur haben die häufig keine Becken wo man gut schwimmen trainieren kann.
Bei uns gibt es auch ein Kampf um ein Schwimmbad, was aber nur über Vereine nutzbar ist, das muss man sich dann Leisten können.

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Schwimmbäder in China sehen übrigens meist so aus:

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Ich weiß, dass das Argument nixht von dir kam und es jettt aucj etwas fies ist es gegen dich zu verwenden, ist jetzt auch nur halb ernst gemeint:
Mir wird vorgeworfen die Verantwortung achselzuckend auf die Eltern abzuwälzen, während diese es mal eben achselzuckend auf ein mit Luft gefülltes oranges Stück Plastik abwälzen. :beanlurk:

Ab einem gewissen alter, wenns auf die Teenzeit zugeht, ist da aber in der Regel keine Aufsicht mehr dabei.
Und ich lehne mich mal aus dem Fenster: wer bis zur 5ten Klasse nicht schwimmen gelernt hat, der wird es auch danach nicht tun (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).

Ein Pool mit 1.40m Wassertiefe. Darin kannst du super schwimmen lernen, aber auch super ertrinken, wenn du nicht schwimmen kannst und in Panik gerätst.

Richtig, es ist eine weite Spanne an Szenarien. Deswefen ist das für mich ja auch so wichtig.

Und wenn du als Schwimmer in einen Fluss oder Stausee fällst rettet dich das nicht. Aber es verschafft deinen möglichen Rettern etwas mehr Zeit.

Ich habe grad einen Aufschrei aus Richtung Dlrg-Hauptquatier gehört.

Ich hab nicht vor, sas meine Jinder auf Hausfächern rumklettern. Aber wäre es möglich ihnen das fliegen beizubringen, ich würde es tun. Rein für den unwahrscheinlichen Fall, das sie doch mal vom Hausdach fallen.

Über mich oder mut mir?

Das ist ein guter Punkt! Einleuchtend.

Mir geht es ja nichtmal ums trainieren.
Lernen, wie man sich über Wasser hält, das man keine Panik kriegt, wenn man keinen Boden unter den Füßen hat, wie man sich dreht, auch mal den Kopf unter Wasser halten, etc.
Sprich einfach nicht untergehen. Das geht - zur Not auch im Spassbad, sollte es existieren.

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Würde doch nie mit einem Kleinkind in nen Bach steigen um schwimmen zu lernen.

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Bach ist nicht gleich Bach. Hier verlangt doch keiner Kleinkinder in reißende Gewässer zu schmeißen.

Aber wenn du einen Bach in der Nähe hast, dann sollte dei Kind schwimmen können.

Also jedermanns Kinder