Es ist mehr oder weniger anerkannt in Deutschland. Es darf ausgeübt werden, man muss Steuern zahlen und kann eine KV abschließen.
Die Legalisierung hat leider nicht dazu geführt, dass weniger Kriminalität herrscht, weswegen ich eher an das komplette Verbot glaube. Welches natürlich auch nicht perfekt ist, weil dann sehr viel im Untergrund statt findet.
Bei einem kompletten Verbot frage ich mich ja auch, was man glaubt, was dann mit den ganzen Menschen passiert, die auf die Prostituierten angewiesen sind. Leute mit sexuellen Neigungen, die in der breiten Masse weder sonderlich weiter vertreten noch anerkannt sind. Nicht alle Wünschen kann man mit einer Partnerin ausleben. Und dann wundert man sich, warum es so viele sexuelle frustrierte Menschen gibt.
Ich stecke jetzt nicht so tief in der Materie drin (Ayo, Tröööt, ), aber gibt es denn irgendwo Beispiele, wo eine komplette Legalisierung (was wir in DE ja sogar de facto haben eigentlich) irgendwie so umgesetzt wurde, dass man darauf vertrauen kann, dass das System „funktioniert“
Dieser ganze Wirtschaftszweig funktioniert ja auch in Deutschland, wo es eigentlich einigermaßen (?) reguliert ist so überhaupt nicht und es ist Menschenhandel Tür und Tor geöffnet und (zumindest ist das mein persönlicher Eindruck) das Bild von der selbstbestimmten Prostituierten, die den Job aus Spaß macht ist doch eher nicht so wirklich zu finden außerhalb einiger romantisierender Vorstellungen.
Das alles in Kauf zu nehmen, damit jemand die Möglichkeit hat, seine persönlichen sexuellen Vorlieben gegen Geld auszuleben, finde ich irgendwie ein schwieriges Argument.
Wenn ich einen abgefahrenen Fetisch habe (was ja jeder haben darf), dann ist es ja erstmal mein eigenes Problem, mir Menschen / Partner zu suchen, die diesen Fetisch teilen. Gerne kann man da über das entabuisieren von sexuellen Fetischen sprechen, aber Prostitution da als „Lösung“ für zu sehen, kommt mir zumindest erstmal befremdlich vor.
Naja es gibt genug Singles auf dieser Welt, die einfach aber keinen Partner abbekommen und da finde ich diesen Berufszweig schon wichtig, weil dann würden Sexuelle Übergriffe sich noch mehr häufen. Es gibt ja sogar für Behindere sozusagen Frauen/Männer auf Rezept. Prostitution/Freudenhäuser gab es faktisch schon immer und ich finde es auch weiterhin wichtig das es dies gibt. Aber ja das Problem ist der Menschenhandel oder auch die Zwangsprostitution in die Leute gezwungen werden.
Hm… ich weiß nicht. Wenn jemand wirklich so darunter leidet, oder sogar die Gefahr besteht, dass er die Kontrolle über sich verliert, ist er meiner Meinung nach in psychologischer Behandlung deutlich besser aufgehoben, als bei Prostituierten.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Leid, das durch fehlenden Sex entsteht auch nur ansatzweise an das heran reicht, was viele Prostituierte Tag für Tag durchmachen müssen.
Ich verstehe das Argument, und kann es in gewisser Weise auch nachvollziehen, aber irgendwie fühlt es sich so total falsch an
Verkürzt heißt das ja:
Wenn Männer sich für Geld kein Sex kaufen könnten, kommt es zu mehr Vergewaltigungen, weil irgendwo müssen sie ihrem Druck ja Luft verschaffen.
Wenn man jetzt ganz frei von jeglicher Moral argumentieren möchte, müsste man natürlich versuchen herauszufinden, in wie fern die Anzahl der Vergewaltigungen steigen würde, im Vergleich zu den Frauen die derzeit durch die Prostitution leiden, was ja in vielen Fällen (vor allem im nicht regulierten Raum) auch nichts anderes ist als eine Vergewaltigung, nur das da jemand für gezahlt hat.
Also bitte nicht als Angriff oder Vorwurf verstehen, ich finde es bei mir persönlich im Kopf halt irgendwie immer schwer dieses Argument als Argument zu sehen.
Ich ganz persönlich hatte auch jahrelang keinen Sex (aus diversen Gründen), aber das führt ja nun nicht automatisch dazu, dass ich sexuell übergriffig werde. Wenn es Mensch so tickt, liegen die Probleme doch meist irgendwo anders, und ich glaube nicht das Prostitution dort die Lösung ist.
Sehe ich auch so und man darf auch nicht vergessen, dass es neben den “normalen” Prostituierten auch noch Callgirls/-boys, Escort oder sowas wie Sugar-Daddys/-Mummys gibt, was auch gerner als zweiter Nebenerwerb im Mittelstand oder für Ausbildung und Studium genutzt wird. Dort ist man eher seltener auf das Gewerbe angewiesen und ist dadurch oft viel selbstbestimmter.
Den Handel mit Sex wird es immer geben und gilt auch nicht umsonst als das älteste Gewerbe der Welt. Ich finde daher einen möglichst aufgeklärten Umgang mit möglichst vielen Rechten und Sicherheiten für die Ausübenden erstrebenswert. Das Ausüben sowie das in Anspruch nehmen sollte ohne Scham behaftet sein.
Nein ich sehe das auch nicht als persönlichen Angriff.
Ich denke, man muss aber auch differenzieren zwischen freiwilliger Prostituition und gezwungener. Und es gibt wirklich genug Frauen und Männer die das Freiwillig machen.
Und das mit den Übergriffen ist leider auch eine Frage von, bist du Freiwillig ohne Sex, hast du einfach keine Lust drauf, oder der Körper machts nicht mit oder sehnst du dich sehr danach das dir irgendwann leider auch ein Mittel von Gewalt sein kann, das du es bekommst.
Und wenn man jetzt in den Bereich von Fetisch kommt, wo es evtl in der Partnerschaft nicht geht das auszuleben, ist auch ein Gang zu nem SM-Studio weit aus besser als das auf ewig zu Unterdrücken und nur im Kopf seine Fantasien zu leben.
Und nur weil ein Partnerteil auf andere Sachen steht, eine ganze Partnerschaft deswegen anzuzweifeln ist auch nicht richtig. Dann holt man sich halt diesen einen fehlenden Teil wo anders. Wie das dann innerhalb der Beziehung geregelt ist, ist dann aber wieder eine andere Sache.
Eine Vergewaltigung, besonders gewalttätige haben nichts mit Wunsch nach Sex zu tun, sondern mit dem Ausleben von Macht und Gewalt.
Also nein Männer die kein Sex bekommen werden nicht zu Vergewaltigern, Viel eher führt es zu Vereinsamung und psychologischen Auffälligkeiten, die das ganze dann noch schwerer machen.
Ich habe das auch nie behauptet, aber danke für deinen steten Einsatz des Aufklärens und Belehrens hier im Forum.
Die Aussage ist die „logische“ Schlussfolgerung aus dem Wunsch, dass man kaufbaren Sex anbieten sollte, da sich der nicht befriedigte Sexualtrieb eben sonst anders niederschlägt.
Nicht mein Argument btw.
Aber nochmal, danke fürs Aufklären und Belehren. Herzallerliebst
Okay das nehm ich jetzt als persönlichen Angriff. Ich habe die Diskussion gelesen und das ist kein random Einwurf sondern meine Ansicht zu dem Gewerbe das die Zeilen darüber diskutiert wurden.
Und ich habe das gleiche recht wie du hier zu kommentieren. Nur mache ich das halt nicht so häufig wie du
edit das zitierte wurde von mir falsch verstanden. Sorry!
Nicht das es zu Missverständnissen kommt, mein Kommentar war an Leelo gerichtet, da sie offensichtlich unserer Austausch nicht mitbekommen hat und daher eben mit einem „random Einwurf“ daher kam, der im Endeffekt nichts mit der bisherigen Diskussion zu tun hatte.
Dein Argument finde ich völlig okay und darauf bin ich ja auch entsprechend eingegangen