Ganz vergessen, dass Argentina 1985 schon bei Prime ist.
Das lustigste war vor der Filmvorstellung zu Theater of thought, wo Herzog erzählt hat, dass fast alle Namen in den Credits erfunden sind, damit die Credits nicht zu kurz sind und nicht nur 4 Namen auftauchen.
Das Q&A war leider etwas langweilig.
ja, find ich auch, gerade zum ende hin.
Ich find Q&As ja leider generell eher langweilig, wenn ich ehrlich bin. Meistens zumindest.
Kann natürlich nicht ausschließen, dass es da nicht auch wahnsinnig ergiebige und interessante gibt, aber man weiß ja wie das so mit Ausnahmen und Regeln ist.
Meistens geh ich da auch mittlerweile, wenn das halbwegs unauffällig geht.
Was waren das eigentlich für Aussagen von Andi in der letzten Folge Kino+ während der Besprechung von Bros (Romcom über zwei schwule Männer)? Hab ich die falsch verstanden oder hab ich da den „Gag“ nicht erkennt?
Ich glaube auch nicht, dass das Andi bewusst verletzend gesagt hat, es wirkte eher wie eine unterbewusste und internalisierte Haltung.
Hier fängt es an (53:10-53:50)
Erst freut sich Andi, dass es mal reine schwule Liebesgeschichten gibt und fügt dann noch dazu, dass es endlich mal eine „normale“ Geschichte ist. Schröck stimmt ihm da zu und denkt ähnlich wie ich „ja schön, dass es einfach ne klassiche Romcom ist“.
Beim zuschauen dachte ich halt Andi meint es ist schön, dass das Schwul sein hier etwas normales ist und nicht wie sonst oft zu einem großen Drama und Leid für die Charaktere führt.
Andi fügt dann aber noch hinzu, dass es endlich mal um „normale Leute“ geht und nicht immer um so „ultra Tucken“ und dass er sich als „Mann“ nicht den ganzen Tag homosexuelle Sexszenen angucken muss, das wäre für ihn ein bisschen abturnend aber SONST hat er schon Interesse an dem Film.
Es gibt da zwei Sachen die mich an den Aussagen stören. Einmal diese abwertende Einteilung zwischen „normale Leute“ und „ultra Tucken“. Das ist nichts was Andi exklusiv macht, das ist etwas was einem sehr oft sowohl in queren als auch nicht queeren Kreisen auffällt.
Im Prinzip sagt es aus, dass es ein „normal“ gibt und so hat ein Mann egal ob schwul oder hetero auszusehen. Dieses normal ist aber sehr stark durch das heteronormative Bild eines Mannes geprägt. Dann fällt dann auch oft der Satz „dir sieht man ja gar nicht an, dass du schwul bist“. Und wenn du praktisch nicht „schwul“ aussiehst, dann musst du meistens mit weniger Anfeindungen und Ablehnung von der Gesellschaft rechnen.
Aljosha Muttardi von Queer Eye Germany hat darüber auch mal kurz in einer Reaktion auf Prince Charming (schwules Dating Format) über diesen Punkt gesprochen und wie man so eine Haltung auch als schwuler Mann einnimmt, falls jemand Interesse hat verlinke ich mal direkt die Stelle (14:00-15:18).
Die zweite Sache ist die Aussage, dass Andi schwule Sexszenen in Filmen „abturnen“. Keine Ahnung ich glaub ich hab 85% alles Kino+ Folgen gesehen und ich kenne glaube keine ähnliche Aussage über hetero Sexszenen. Das ist halt wieder dieses bestärken von Hetero als Norm und Homosexualität als dieses „andere“ was nicht zu unserer „Norm“ gehört. Ein Dominik Porschen würde ja auch nie auf die Idee kommen zu sagen ja die hetero Szenen turnen mich ab und selbst wenn muss man das ja nicht erwähnen es geht doch nicht bei jeder Sexszene in einem Film darum, dass ich „angeturned“ werde. Andi sagt ja sogar selbst, dass er SONST schon Interesse am Film hat, das zeigt einerseits, dass er das bestimmt alles nicht böse meint aber es zeigt auch, dass er diesen Film TROTZ (das impliziert das sonst) der schwulen Sexszenen interessant findet. Schwuler Sex wird so zu etwas das man erträgt , in Kauf nimmt und nicht etwas was halt zu einer schwulen Romcom dazu gehört.
Und jetzt nochmal ich finde nicht, dass Andi dadurch ein schlechter Mensch ist, ich würde mich nur freuen wenn man sowas einfach nochmal reflektiert und beim nächsten Mal drüber nachdenkt ob man das alles wirklich so sagen will und was das vielleicht aussagt, impliziert und bewirkt.
Ich hatte die Folge übrigens gestern Abend geschaut und wollte erst nichts schreiben aber irgendwie hat mich es dann doch die ganze Zeit runtergezogen, dass gerade bei einer der ersten schwulen Romcoms bei der Besprechung direkt solche Narrative bedient werden.
Mit der ersten Aussage meint wohl er halt eher lobend, dass es nicht immer die überzeichneten schwulen sein müssen, wie man es leider jahrelang auch in Parodien ertragen musste, sondern das es auch schwule Männer gibt, die ganz einfach mitten in der Gesellschaft leben und eben nicht femininer sind als jede Frau. Das funktioniert bei Frauen besser, denn es werden ja nicht immer alle Lesben nur mit Flanellhemd, Jeansweste, Bier saufend, fluchend usw. halt dem maskulinen Klischee recht ähnlich dargestellt.
„Normal“ bedeutet in dem Fall wohl einfach näher an der Realität, näher am Durchschnitt. Es gibt trotzdem auch nach wie vor die Klischee-Tucke, aber es entspricht bei weitem nicht jeder schwule Mann diesem Bild.
Man macht sich ja auch über genügend Filme lustig, weil vielen Männern das Testosteron aus den Ohren herauskommt und sie Zigarre rauchen, Witze über Frauen machen, Sport schauen, kernige Sprüche machen usw. Das wäre dann das äquivalent dazu im Hetero-Klischee. Da ist man ja dann auch oft froh, wenn der Actionstar mal ein Durchschnittstyp ist.
Und er hat den Film ja auch noch nicht gesehen, weshalb er hofft, dass es nicht auf einen Film hinausläuft, der eine Sexszene nach der anderen bringt, denn auch das hat man in den Jahren immer wieder in Filmen und Serien gesehen, das beim Thema Homosexualität irgendwie alles häufig auf das sexuelle reduziert wurde und man eben nicht auch Gefühle und Beziehungen wie jeder sie egal welcher Orientierung hat präsentiert.
Ja „abturnend“ ist hier sicherlich das falsche Wort, wenn das aber das ist was er empfindet, dann ist das doch nichts, wofür ich seine Aussage verurteilen würde. Es ist ein Aspekt im Film, der ihm wohl eher weniger zusagt, dann kann man das auch so sagen. Er sagt ja nicht, dass Schwule keinen Sex im Film haben sollen, nur das ihn ein Übermaß dann wahrscheinlich rausbringt.
Naja er spricht halt davon, dass es nicht immer „behind the candelabra“ seien muss und das ist keine Parodie sondern ein biopic über den showpainisten Liberace.
btw. so wollen eigentlich die wenigsten Schwulen genannt werden.
Es sollte halt einfach nicht so unterschieden werden gerade von nicht schwulen Männern nicht. Ich sag dir ja auch nicht ob du normal oder nicht normal bist und genauso sagt ja auch niemand Andi, dass seine Art zu leben „nicht normal“ sei.
Da kann man ja mal drüber nachdenken warum das so ist und ob das vielleicht mit der allgemeinen Stellung von schwulen in unserer Gesellschaft zusammenhängt.
Und warum das nie ein Thema bei hetero Romcoms ist oder war.
Das habe ich vernommen, ich wollte mit meiner „Parodie“ eben darauf hinaus, dass es nicht immer der Brisko Schneider oder Traumschiff Surprise Männer sein müssen.
Das habe ich zitiert, habe nur die „“ vergessen, sorry.
Warum denn nicht? Es gibt doch auch beim Heteromann immer wieder den Macho, das wird doch dann auch immer wieder erwähnt. Da wird doch dann auch häufig gesagt, dass man sich auch mal „normale“ Männer wünschen würde, wobei das „normal“ hier doch einfach als Synonym für „Durchschnitt“ steht. Andi sagt doch mit keiner Silbe das Homosexualität nicht normal ist, sondern das in Filmen wie „Behind the Candelabra“ halt der schwule Mann als die „Tucke“ (ich weiß gar nicht mit was für einem Wort ich es ansonsten benennen soll, ist halt das Gegenstück zum Macho und Tunte wäre wohl auch nicht besser) dargestellt wird, die es natürlich gibt, aber man nun froh sein kann auch mal andere Schwule zu sehen.
Ich weiß gar nicht wie die Stellung von Schwulen in unserer Gesellschaft ist. Auf jeden Fall wird es doch immer besser, auch wenn es noch ein langer steiniger Weg ist.
Es gibt sowieso viele Sexszenen, die mehr als unnötig sind, egal wer da nun Sex hat, aber ich halte es durchaus für möglich das einem heterosexuellen Mann der häufig dargestellte Sex zweier Männer wohl eher „abturnt“ als hetero-Sex oder eine Lesbenszene. Und die drei Parteien kann man hier halt beliebig tauschen. Wie gesagt, es ist sicherlich nicht sehr feinfühlig ausgedrückt, aber ich verstehe schon, was er wahrscheinlich sagen möchte.
Da bin ich mir gar nicht so sicher. Bei „Friends with Benefits“ oder „No Strings Attached“ war damals ein großer Kritikpunkt, dass man nun nicht die fünfte Sexszene der Superstars zeigen muss, während die Figurenentwicklung auf der Strecke bleibt.
Aber das Thema ist mir zu heiß um es hier zu diskutieren. Ich habe nur versucht dich vielleicht verstehen zu lassen, was Andi meiner Meinung nach hat aussagen wollen, weil dich das Thema ja beschäftigt und du ansonsten wohl erstmal wenig Resonanz auf den Beitrag bekommst.
Mich persönlich kannst du ja mit Romcoms jagen. Welche Konstellation da jetzt vor der Kamera steht ist daher für mich relativ egal.
Ich kann nicht für Andi sprechen, es sind auch nur 40 Sekunden, aber ich habe schon den Eindruck das er versucht dem Film offen und positiv gegenüber zu stehen.
Dass das Wort Klischee Tucke an sich verletzend ist kann ich verstehen aber ich weiß auch um das Bild was mir zB. Sitcoms über Jahrzehnte von Homosexuellen vermitteln wollten und diesen monotonen Blickwinkel zu bemängeln finde ich in Ordnung. Ja, das mit den Sexszenen hätte er sich sparen können. Aber es ist auch eine Filmsendung die von den Menschen und ihren Meinungen lebt und ich habe keinerlei Hass in den Aussagen verspürt.
Ey alles gut ich verstehe zu 100%, dass Andi das ohne bösen Hintergedanken gesagt hat. Das habe ich ja auch auch extra zwei mal in meinem Post geschrieben.
Ja genau er sagt es nicht explizit er sagt nur, dass eine bestimmt Art von schwulen nicht normal sind und, dass er „abgeturned“ ist von schwulem Sexszenen.
Es ist ja was anderes NACH einem Film zu sagen, ja es waren mir zu viele Sexszenen und darunter leidet der Film weil es an anderer Stelle fehlt. Oder ob jemand ohne einen Film gesehen zu haben und danach gefragt zu werden im Prinzip sagt „schwule Sexszenen sorgen dafür, dass ich danach nicht mehr so geil auf sex bin wie vor der Szene“
Hetero sexuelle Sexszenen werden ja auch nicht danach bewertet wie geil sie einen machen.
Ich wollte auch keine große Diskussion lostreten, ich fand es einfach schade sowas in der Sendung zu hören und gleichzeitig einen Kino+ Kollegen zu haben der sowas mach und sich eben freut, dass für jede Teil der queeren Community Platz ist.
Ich hab es gestern Abend so geliebt 🥹
Das große #SpecialScreening zu #Bros in Berlin - die erste große Hollywood Gay-RomCom.
Mal davon abgesehen, dass der Film extrem gut ist, war dieser Abend ein Segen für alleEs war das grösste queere Preview-Kinoevent, was in Deutschland je so stattgefunden hat. Fantastische Outfits konnten bestaunt werden. Von bunt, kreativ und ganz casual, war alles vertreten und somit so vielfältig wie die Community selbst. Dazu ein Save Space für knapp 500 queere Menschen und Allies.
Es war mir ein Fest mit Queen @miss.ivanka.t durch den Abend zu führen und @robinsolf als Synchronsprecher des Film auf der Bühne zu haben. Zu dritt war es eine der spaßigsten Bühnenpräsentationen überhaupt, die Stimmung im @kinointernational war von der ersten bis zur letzten Sekunde fantastisch
Danke an @universalpicturesde für diesen glorreichen Abend! Das war pures Glück
Es geht eben nicht darum zu unterteilen, dass ist jetzt „normal und gut“ und das ist „nicht normal und das wollen wir nicht mehr oder weniger sehen“.
doch, ganz sicher werden sie das (auch)
Es ging ja nicht wirklich um Bros in der Folge, es war eben einer der Kinostars.
Wie viel Mühe man sich gibt zum richtigen Thema die richtigen Gäste bei Kino+ zu haben, merkt man ja an jeder Ecke. Alleine wie oft Sachen geschoben werden und wie viele Specials noch ausstehen, einfach weil man sie eben nicht einfach so macht obwohl XY keine Zeit hat.
Aber nicht in Kino+ da hat noch nie jemand sowas wie „ja als Seth Rogen von Rose Bryne in Bad Neighbours 2 beim sex angekotzt wurde hat mich das richtig abgeturned“ gesagt.
Oder wenn man einen Film noch nicht gesehen hatte gesagt „ja hoffentlich turnen mich die Sexszenen an“
Mir geht es nicht darum, dass man irgendwen zu der Folge nicht eingeladen hat. Mir geht es darum, dass man einfach mal reflektiert ob man vielleicht was dummes oder verletzendes gesagt hat ohne es zu wissen.
Stell dir einfach jemand der Queeres ist säße in der Sendung und müsste sich anhören, dass man den Sex abturned findet oder froh ist, dass endlich mal normale schwule zu sehen sind.
Wäre einfach kacke.
Mir geht es einfach darum, dass man sogar direkte Kino+ Kollegen hat, die schwul sind und sich in der queeren Szene engagieren und dass man bei RBTV immer sagt es sei ein Spielplatz für alle aber dann in einer Sendung bei einer der ersten großen schwulen Romcoms direkt sagen muss, dass einen schwuler Sex „abturned“ etc.
Niemand hat Andi gefragt was ihn erregt und was nicht.
Es ist sehr ähnlich zu Aussagen „Ich hab nichts gegen schwule aber die sollen mich bitte nicht anmachen“ „Ich hab nichts gegen schwule aber ich mag es nicht wenn die sich in der Öffentlichkeit küssen“ Ist alles bestimmt nicht böse gemeint tut aber einfach weh.
Das ist aber auch ein unrealistischer Standard, irgendwer wird leider immer verletzt. Weil auch jeder eine anderer Auffassung und Sicht vertritt.
Gerade bei LGBQT+ Themen ist es da besonders schwer zu unterscheiden.
Wo man sich dann realistischer Weise auch Fragen muss, ist es das Risiko wert?
Zumindest sollte man versuchen kein Arsch zu sein.
Aber viele „normale“ Schwule könnten sich auch freuen, dass endlich sie mal in einer großen Produktion abgebildet werden, und eben nicht alles immer so drüber ist. Nicht jeder Mann ist „normal“ in diesem Kontext, egal welche Orientierung er hat, aber in diesem Kontext wird mit diesem Adjektiv einfach der durchschnittliche Mann mit einem Leben, wie es eben die meisten führen gemeint ist. Das bedeutet ja nicht, dass der nicht „normale“ Mann irgendwie besser oder schlechter ist.
Ja Repräsentation ist super wichtig und gerade Bros (zumidest zeigt das der Trailer konnte den Film leider noch nicht schauen) zeigt eben verschiedene Teile des queeren Lebens.
Schwule oben Ohne Parte im Club, da tragen auch Leute Lederriemen, sind geschminkt und geben sich extravagant.
Aber auch entspannt und romantisch am Strand sitzen.
Deswegen hab ich ja auch z.B. Dominiks Text zitiert, weil man eben niemanden ausschließen oder negativ erwähnen muss, wenn man etwas positiv herausstellen möchte.
Und für noch ein viertes Mal an ALLE, ich möchte Andi definitiv nichts schlechtes und auch keine böse Absicht unterstellen. Er soll bitte so oft bei Kino+ dabei sein wie er möchte und auch ich bin sehr froh, dass er wieder öfter dabei seien kann und will.
Mir ist sogar egal ob Andi das liest, die Kritik versteht oder es total dumm findet was ich hier schreibe. Ich wollte das einfach nur ansprechen, da ich mich unwohl damit gefühlt habe das so stehen zu lassen.
Ich bin mir auch immer unsicher ob das überhaupt als „Ally“ meine Aufgabe oder mein Recht ist sowas zu kritisieren und anzusprechen. Ich hab mich jetzt dafür entschieden weil es eben so ein kurzes Segment war und ich eben sowohl, von queeren Freund:innen als auch von queeren Personen denen ich folge, weiß, dass solche Aussagen verletzen können und sie auch schon verletzt haben.
Ich hab ja auch bewusst Aljoshas Ausschnitt verlinkt weil es eben auch ein bekanntes Problem innerhalb der queeren Szene ist und nicht nur etwas, dass allein extern passiert.
Ich will Andi also auf keinen Fall mobben, fertig machen oder sonst was, ich schätze Andi einfach als erwachsenen, schlauen und reflektierte Typen ein, dem man auch mal sagen kann „hast du das vielleicht mal aus dem Blickwinkel“ betrachtet. Dann kann er ja immer noch für sich sagen „ja hab ich seh ich aber anders“.