Kino+ 2023

Das ist ein sehr lustiger Absatz den du mit „edgy ist er auch ab und zu“ beginnst und dann drei Filme nennst bei denen er am ehesten am Konsens der Kritiker ist, aber nicht deiner Meinung entspricht^^

Voraussage: Er wird den doof finden

So verkopft sehe ich David eigentlich garnicht, wenn ich ehrlich bin.

Ja, das war von mir nicht so gut erklärt. „Decision to Leave“ wurde von David in den Himmel gelobt, wobei er genau bei dem Film das, was er bei anderen Filmen oft kritisiert, stark vernachlässigt hat. (Stichwort: Emotionen zeigen und nicht behaupten, Inszenierung vs. organisches Storytelling usw.) Natürlich ist „Decision to Leave“ bei den Kritikern eher positiv angekommen, aber das breite Publikum sieht ihn durchaus ambivalent, wenn man sich die Reviews durchliest und Bewertungen anschaut.

„A Quiet Place 2“ hat David in mehreren Podcast-Folgen dringlichst empfohlen und als einen der besten Filme des Jahres bezeichnet. Da war minutenlange Schwärmerei angesagt. Auf Letterboxd hat der einen Durchschnitt von 3,5 und einen Metacritic von 71. Ich finde Part II etwas besser als den ersten Teil, aber für mich (und scheinbar viele weitere Filmfans) versinkt er hart im belanglosen Mittelmaß. Ich hatte schon das Gefühl, dass David hier etwas edgy sein und sich einen Film zum Abfeiern aussuchen wollte, den damals niemand anderes auf dem Schirm hatte.

Seine Sicht auf „Rye Lane“ deckt sich schon eher mit den Kritikermeinungen, wobei mir auch hier nicht klar wurde, warum er den so feiert und manch andere Indie-Filme, die in eine ähnliche Richtung gehen, nicht mal eines Blickes würdigt. Aber gut, das führt jetzt schon zu sehr ins Detail.

Ui, der Trailer schreckt mich aber in allen Aspekten richtig ab.
Wirkt auf mich fast wie eine Parodie.
Aber mal schauen, vielleicht schau ich da mal an einem Katernachmittag rein.

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Ich kann halt auch freundlich kritisieren :smiley:

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Simon sagte doch nicht umsonst, dass Daniel das Tierheim für Filme ist. :beancute:

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Das „Problem“ haben für mich alle Personen, die etwas kritisieren, egal ob publiziert oder nur auf irgendeiner Plattform und komplett ohne journalistischem Hintergrund.

Das gehört gewissermaßen dazu. Eine Auseinandersetzung mit einem Gegenstand ist immer subjektiv durchsetzt und das gibt man unweigerlich nach außen ab.

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Ich würde die steile These aufstellen, dass du das in Bezug auf Filme sogar perfektioniert hast ^^. Man muss halt auch zwischen den Zeilen lesen können, wenn man Kino+ schaut :slight_smile:.

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Ich bin ein großer Freund von Daniels wohlwollender Grundeinstellung. Das kommt meiner Haltung gegenüber Filmen sehr nah. Ich habe in meinem Leben immerhin auch rund 2000 Filme gesehen, habe beruflich dabei nichts mit Filmen zu tun, beschäftige mich aber schon seitdem ich 10 oder 11 Jahre alt war intensiv mit dem Medium. Und ich bin froh, dass es mir verhältnismäßig gut gelingt, mich immer wieder auf den jeweiligen Film einzulassen.

Wenn ich z. B. einen Film sehe, der bei Kritikern fast durch die Bank weg sehr hohe Wertungen einfährt - und bei „Oppenheimer“ ist es wohl so -, dann stelle ich mich erst einmal sehr deutlich auf die Seite des Films und öffne meinen Geist erst einmal dafür, in dem Film Positives zu entdecken.

Dabei bin auch ich ein verkopfter Mensch, der bei Filmen auch ein durchaus differenziertes Analyseinstrumentarium besitzt, aber ich lasse am Ende nicht dem Kopf die Entscheidung, einen Film nicht gut zu finden, wenn mein Herz eine deutlich andere Sprache spricht.

Ein Beispiel: Es gibt nicht wenige Gründe, „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ zu kritisieren. Die sehe ich auch selbst - und ich gestehe jedem zu, den Film deswegen nicht zu mögen. Eben z. B. David Hain. Für mich persönlich allerdings wiegen diese Schwächen nur wenig im Verhältnis zu seinen ebenfalls deutlich erkennbaren Stärken. Und obwohl ich mit dem MCU abseits der Guardians nur wenig anfangen kann, ist GotG3 für mich der beste Film des ersten Halbjahres von 2023.

Filme sind mir persönlich für meine Sozialisation zu wichtig - ich bin teilweise durch das Kino erzogen worden -, als dass ich mich in Edgelord-Haarspaltereien verlieren möchte, bei denen die Betrachtung von Filmen etwas in meinen Augen Pathologisches bekommt, weil da mit dem analytischen Skalpell so exzessiv an einem Film herumgemacht wird, bis er als „Patient“ tot auf dem Operstionstisch der Kritik - der so zu einem Seziertisch geworden ist - liegt.

Jeder Film ist am Ende mehr als die Summe seiner Teile. Kunst hat auch immer etwas Organisches, das sich durch eine analytische Reduktion auf eine Vielzahl von einzelnen Komponenten nicht restlos erfassen lässt. Analyse ohne Synthese ist nur der halbe Weg bei ernsthafter Rezeption.

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Was David Hain’s Filmkritiken angeht gehe ich oft im Detail nicht mit ihm mit und finde manche einzelne Kritikpunkte zu weit hergeholt.
Im großen und Ganzen glaube ich aber ihn zu verstehen und fühle oft ähnlich.

Film ist seit meiner Kindheit bis heute mit Abstand meine größte Leidenschaft und Liebe Nummer 1.
Jedes Gerne von Mainstream bis Arthouse, aus wirklich allen Ländern, ich sauge es fasziniert auf.
Hochanspruchsvoll, kompletter Unsinn und alles dazwischen, völlig egal.

Aber speziell das Hollywood Mainstream Kino der letzten 7-8 Jahre lässt mich oft ratlos zurück.
Ich bin fast erschrocken wie schlecht ich die meisten abgefeierten Blockbuster finde.
Als sei der kleinste Mindestanspruch an Unterhaltung oder auch Kunstform in der Masse auf einen Tiefstand gesunken das unfassbar viel Mittelmaß inzwischen als Hochwertig gesehen wird.
Als wäre das Publikum systematisch umerzogen worden und hat längst vergessen wie gut Filme, Ja auch reine Unterhaltungsfilme, eigentlich sein können.

Trotzdem liebe ich noch Filme, und kann wahrscheinlich ähnlich zu David Hain, zu jedem verissenen Blockbuster mindestens drei aktuelle Filme nennnen die mich begeistert haben.

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Das Hollywood-Blockbusterkino ist - obwohl es in der Regel formelhafter geworden ist und somit schon insgesamt etwas an Qualität eingebüßt hat - nicht ganz so schlecht wie sein Ruf.

Auch in den 80ern, 90ern oder 00ern gab es viele Blockbuster, die bei Licht besehen ziemlicher Quark waren.

Ich war zuletzt bei einem Rewatch z. B. arg enttäuscht von „Face/Off“, den ich mittlerweile für ein ziemliches Cringefest halte. Jedenfalls hat der Zahn der Zeit deutlicher an diesem Fillm genagt als etwa an „Hard Boiled“. Der ist auch manchmal käsig, aber konsequent. Und der kommt ja auch nicht aus Hollywood.

Mein Hauptproblem ist gegenwärtig, dass alles eine Franchise sein muss … sei es als Universe/Multiverse oder als ewige (Legacy) Sequels. Insgesamt zu viele Superhelden … und zu viel Dom Toretto.

Ethan Hunt lasse ich mir noch gefallen, weil M:I als Action-Revue den Spaß macht, der James Bond zu oft abging (Quantum of Solace, Spectre, No Time to Die). Aber nach dem nächsten Film sollte da meiner Meinung nach auch Schluss sein.

Es gibt zu selten unverbrauchte Stoffe. Und die liefern halt Nolan oder Villeneuve.

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Naja…

„Tenet“ ist halt im Rahmen eines Blockbusters, der immer von Tropen dominiert ist, unverbraucht … aber halt Geschmackssache.

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Mag sein, Batman-Trilogie allerdings nicht. Ich gebe aber zu, dass Nolan es geschafft hat, seitdem originäre Stoffe im höherpreisigen Bereich zu drehen.
Villeneuves Blockbuster sind allerdings vor allem ein Sequel und eine Neuadaption einer Romanreihe, die bisher auch schon mehrfach adaptiert wurde und nun auch zum Franchise wird.
Rausnehmen aus der Franchisediskussion kann man eben beide Regisseure nicht

Mir war jetzt nur „Sweeney Todd“ bekannt… :smiley:

Ey lass Villeneuve in Ruhe :wink:. Na ja, man muss ihm aber zugute halten, dass er beide nicht verkackt hat, was ja auch gerne gemacht wird. Bei Dune kann man schon Dinge kritisieren, ist aber trotzdem noch auf ziehmlich hohem Niveau. Grade wenn man sich die Vorgänger betrachtet.

Ich denke mir ja immer wer Bauhaus (das in Dessau und nicht das um die Ecke) mag, der mag wahrscheinlich auch die meisten Villeneuve Filme.

Gibts heute kein Kino+? Steht nämlich nichts im RBTV-Upload-Plan, was bei den Neustarts der Woche echt schade wäre.

Ein Barbenheimer-Special, das wir am Montag zu viert aufgenommen haben, ist leider einer technischen Panne zum Opfer gefallen. Wir widmen uns vor allem BARBIE und OPPENHEIMER nächste Woche in einer Rückschau. Natürlich ist das nicht ganz glücklich, aber immerhin hatten dann mehr Leute die Gelegenheit, den Film zu sehen, :slight_smile:

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Danke für deine prompte Antwort :slight_smile: ch dachte doch, dass es da ein Foto auf Twitter gab :wink: Tja schade, aber kann passieren. Dann nächste Woche wieder. :upside_down_face:

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