Ein zweiter Teil ist für mich erstmal noch keine Universum. Ich mag die Nolan-Trilogie und würde mir wünschen, dass der diese The Batman-Machart (nicht zu comichaft, nicht zu viel Action) auch eine schöne Trilogie mit Höhepunkt und Abschluss erhält. Ich denke Batman hat genug Gegner, die man realistisch darstellen kann.
Was MAX da natürlich noch mit weiteren Serien machen will oder plant, kann man natürlich kritisch betrachten. Solange aber so eine starke The Batman-Trilogie für sich steht und abgeschlossen ist, ist mir der Rest eigentlich egal.
Ich denke man kann in der Welt sicherlich auch interessante Geschichten erzählen. Nur steht und fällt das für mich immer damit, dass Batman über all dem steht. Wie will man so eine Serie über Polizei, Kriminalität, Arkham Asylum machen, ohne das man groß Batman sieht, von ihm hört oder sonst was. Könnte ich mir dann halt einzig interessant vorstellen, dass der Batman irgendwann verschwindet und alle auf sich gestellt sind.
„Wokeness“ hin oder her, muss man bei The Marvels eben auch das Budget bedenken. Es handelt sich um eine der teuersten Produktionen aller Zeiten und offenbar sogar um die teuerste „per minutes production“ unter 2h. Somit ist es einerseits legitim, dass der Film mehr im Fokus (auch den der Kritiker) steht und andererseits, dass er mit allen möglichen anderen Filmen verglichen wird.
Was aber auch an der Produktionsweise liegt, erstmal irgendwie zu drehen, dann im Schnitt festzustellen, dass der Film nicht funktioniert und dann teure Nachdrehs zu machen und jedes Mal das CGI ändern zu müssen.
Diesen Luxus konnte sich Marvel leisten, weil sie der Top Dog waren, aber jetzt werden wir da wohl sehen, dass Disney dort die Daumenschrauben fester ziehen wird.
Das ist halt mittlerweile das größte Problem bei Blockbustern. Wenn das ganze System sich nur noch danach ausrichtet, dass Filme an nem Milliardeneinspielergebnis kratzen müssen, um ertragreich zu werden, dann ist doch klar, dass irgendwann alles zusammenbricht
Das gab es aber schon immer bei diesen Megablockbustern - und viele endeten als bis heute bekannte Flops. Kevin Costner hat bei Water World nochmal komplett alles über den Haufen geworfen und neu gemacht (die Idee auf offenem Meer zu drehen war aber nie gut). Bei die Piratenbraut wurden für die Nachdrehs die kompletten Sets nochmal neu gebaut usw.
Man kann sich gar nicht vorstellen wie die Studios das absegnen nach diesen Negativbeispielen, da würde ich mir doch ein Konzept vorlegen lassen, dass alles bis ins kleinste Detail auflistet.
Aus meiner Sicht hat das Problem weniger mit Wokeness oder irgendwelchen gesellschaftlichen Agendas zu tun, sondern mit der ganzen Business-Maschinerie hinter vielen aktuellen Blockbustern. Drehbücher müssen schnell und günstig geschrieben sein, das CGI muss schnell gemacht und günstig sein, der Film muss so geschrieben und gedreht sein, dass man daraus jederzeit ein Franchise machen kann, es muss irgendeinen Cameo-Auftritt oder zumindest eine überraschende Post-Credits-Scene geben, damit alle auf Social Media darüber reden. Dazu muss etwas Action rein, ein paar pseudo-witzige Sprüche, irgendein Star aus dem asiatischen Raum, damit die asiatische Marketing-Abteilung etwas zum Promoten hat, und fertig ist die Chose.
Ich kann mir viele Marvel- bzw. Disney-Filme nicht ansehen, weil sie so seelenlos daherkommen und weil man bei ihnen den Business-Ansatz schon drei Meilen gegen den Wind riecht. Es geht ums Geldmachen, um Content für die Streaming-Plattform, um einen Boost fürs eigene Merchandise und um ein Sprungbrett für den nächsten, größeren Teil der Reihe, der bitteschön noch mehr einspielen soll. Wenn die Filme wenigstens gut aussehen und klingen würden, aber auch da wird man nur noch enttäuscht. Alles trieft vor CGI, die Kulissen könnten kaum austauschbarer sein, der Schnitt ist holprig und irgendwelche kreativen Spielereien werden immer mehr Indie-Kino-exklusiv.
Vielleicht ist es wirklich so, dass man den großen Studios einfach weniger Aufmerksamkeit schenken sollte, damit sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen. Dann wird der neue Marvel-Film einfach nicht besprochen oder es wird nur kurz erwähnt, dass es eine neue Disney-Realverfilmung gibt. Und dafür lieber dem asiatischen, französischen oder was weiß ich Kino mehr Aufmerksamkeit schenken.
Stimmt schon, aber man hört sowas ja bei sooo vielen Marvel und Disney Filmen. Sind natürlich auch nicht die einzigen, aber subjektiv ist das schon ein größeres Problem bei diesen Filmen.
Ich kam damals schon nicht mit der neuen Synchro bei Arielle klar.
Das Disney so polarisiert liegt glaube ich zum einem an der Reichweite und zum anderem an den Marken.
Die haben ja mittlerweile fast alles aufgekauft was mal erfolgreich war.
Es liegt auch an ihrer bigotten Einstellung. Einerseits sich mit sehr zurückhaltender Diversität schmücken, ausschließlich, um Geld zu machen und andererseits dann Angst vor z. B. einem Stoff wie Nimona haben, weil dieser die armen christlich-fundamentalistischen (weißen) Mütter der USA und andere Inceltrottel aufregen könnte.
In der Hinsicht stehe ich sogar hinter Etiennes Position. Disney nutzen Diversität ausschließlich zur Gewinnmaximierung und polieren damit ihr Image auf. In meiner Fantasie sitzt ein Bob Iger und dessen Vorstandsfreunde in ihren Chesterfieldsesseln und lassen sich von Menschen einer Minderheit bedienen, während sie ihr Geld zählen und die Bediensteten wie Dreck behandeln. Man muss nur Igers Positionen im gerade beendeten Streik betrachten und sieht was für ein Typ Mensch das ist. Soll heißen, ich kaufe insbesondere Disney das nicht ab.
Eine Agenda sehe ich da trotzdem nicht, das ist ein starkes Wort und bezeichnet etwas völlig anderes. Etienne nutzt es hier falsch bzw. gerät durch die Nutzung in einen Dunstkreis, in den er sicherlich nie wollte.
Ist keine politische Agenda, sondern eher eine wirtschaftliche. Wenn die Filme immer teurer werden, muss man die eigentlich konservativ machen, um möglichst viele zu erreichen, auf der anderen Seite aber auch was frisches oder vermeintlich neues mit reinbringen, um auch Minderheiten abzuholen, die haben schließlich auch Geld. Und dann kommen da eher langweilig bis schlechte filme dabei heraus, weil der Spagat zwischen Nummer sicher und innovativ nicht funktioniert. Ein weiteres Problem kommt dann noch durch das Streaming, was dazu geführt hat, dass einfach nur Content anscheinend ohne Qualitätskontrolle rausgepumpt wurde.
Wenn es um Gewinnmaximierung geht stellen sie sich aber recht dämlich an.
Muss ihnen doch klar sein das man ne Star Wars Trillogie nicht on the Fly schreiben kann.
Diversität stört mich eigentlich weniger, wobei ich bei Verfilmungen meist schon ein Freund von Typecasting bin. Barbie hat es sicherlich nicht geschadet.
Wenn Etienne den Begriff in diesem Kontext verwendet, dann passt das deutlich besser zu einem Teil seiner Aussagen. Er hat es nur nicht so rübergebracht und ist dann in sehr unglückliche Formulierungen und Ideen, um es mal so auszudrücken, abgerutscht.
@ChrisEvo Typecasting und Diversität schließen sich auch nicht aus. Ein Tarantino bekommt es z. B. ziemlich gut hin bei der Besetzung seiner Filme.
Interessant, gerade läuft auf Pro7 The Princess, einer von den Filmen die auf Disney+ entfernt wurden. Fürs TV kann der also anscheinend noch genutzt werden,