Kino+ // Hausaufgabe [Spoiler-Talk] //

Creep ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie man mit minimalen Mitteln maximale Wirkung erzielen kann. Zwei Personen, eine Kamera und eine kreative Idee genügen, um eine mitreißende Found-Footage-Psycho-Horror-Geschichte zu erzählen, getragen von einem überragenden Mark Duplass, dem die Rolle des gruseligen Weirdos wie auf den Leib geschneidert scheint. Wer mehr über Josefs Charakter erfahren möchte, sollte sich unbedingt das Sequel anschauen.

Kritik am Plot: Im letzten Teil hätte ich einen Twist erwartet, der leider ausblieb. Das Ende war meiner Meinung nach doch sehr vorhersehbar. Außerdem ging mir Aarons Übergang von „Oh mein Gott, ich werde von einem soziopathischen, sehr wahrscheinlich gewaltbereiten Stalker verfolgt, bitte Polizei, ihr müsst etwas unternehmen!“ zu „Ach, scheint ja irgendwie doch kein so schlimmer Typ zu sein, lass mal gucken, was bei dem Treffen rauskommt“ zu schnell. Ich habe nicht verstanden, wie jemand, der sich akut von einer offenbar psychisch gestörten und unzurechnungsfähigen Person bedroht fühlt, so plötzlich vom Bedrohungs- in den Mitleidsmodus umschalten konnte. Wenn Aaron wirklich so naiv war, dann hat es der Film bis dahin versäumt, seine Naivität zu belegen.

Kritik am Stil: Ein paar Jumpscares weniger hätten das Gesamterlebnis nicht weniger intensiv gemacht.

Fazit: Kann man mal machen! :+1:

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Nun denn. Bin ich also durch mit Creep.

Vorweg gesagt bin ich überhaupt kein klassischer Horrorfilmfan, wenns jedoch experimenteller wird (Midsommar, Lighthouse, Suspiria etc.) voll dabei und somit wahrscheinlich ziemlich weit weg vom Zielpublikum.

Creep war für mich so gar nichts. Spannung wurde, mit Ausnahme der Geisterbahntheatralik, quasi null aufgebaut. Dazu waren die 70 Minuten vorhersehbar bis zum geht nicht mehr, da mir anhand des Titels und der ersten Szene mit “Josef” ziemlich klar war wohin das Ganze gehen muss.

Letzter Sargnagel war dann die nicht vorhandene Möglichkeit meine Suspension of disbelief abzustellen.
Ganz abgesehen davon, dass der Anruf bei der Polizei unglaubwürdig ohne Ende wirkt, hat der gute Mann Videobeweise bis zum Erbrechen und erwähnt bei der Polizei nichts davon? Und meldet sich nur ein einziges Mal? Nope, da war ich dann raus und hatte nur noch gehofft, dass unser Protagonist für seine beispiellose Dummheit bitte möglichst schnell das erwartete Zeitliche segnen möge.

Zwei Pluspunkte gibt es dann doch von mir: Erstens spielt Mark Duplass den Antagonisten Josef herrlich drüber, womit man dem Streifen gewisse komödiantische Züge abgewinnen kann und zweitens ist das Elend nach guten 70 Minuten bereits durch und man kann sich spannenderen Dingen des Lebens widmen. Spülen oder Wäsche waschen zum Beispiel.

In Letterboxd Sternchen von mir daher konsequente 1/5

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“Creep” zeigt wunderbar auf, wie sinnvoll der klassische “Found Footage”-Stil auch heute noch genutzt werden kann, um ein eigentliches Problem (mangelndes Budget) in eine Stärke umzuwandeln. Und das, ohne einfach nur, wie leider viele andere Filme zuvor, den Gottvater Blair Witch dreist zu kopieren. Ganz im Gegenteil erzählt Creep eine angenehm frische, wenn auch nicht unbedingt komplexe Geschichte. Den ein oder anderen Moment der “Horrorfilm-Logik” sollte man natürlich, wie meistens in diesem Genre, zu verzeihen bereit sein. Schauspielerisch überzeugten mich die beiden Darsteller weitestgehend, auch wenn ich die Performance des sprichwörtlichen Creeps eine Stufe höher ansiedeln würde. Zuletzt möchte ich die wirklich sehr knackige Laufzeit von gut 70 Minuten positiv hervorheben. Filme, die zu großen Teilen auf einem “Gimmick” basieren, laufen leider oft Gefahr, sich nach einiger Zeit abzunutzen. Gut, dass der Nachwuchsregisseur diese Stolperfalle vermeiden konnte. Unter Umständen könnte ich mir das Konzept sogar als Umsetzung als Kurzfilm vorstellen.

Insgesamt ist “Creep” ein unterhaltsamer und angenehm frischer Horrorfilm, der, um im Kino+ Slang zu bleiben, “genau weiß, was er sein will”. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber warum sollte er das auch? - Räder rollen doch bereits. So macht der Film Spaß und erreicht dabei vor allem eins: Er weckt das Interesse an weiteren Werken des Regisseurs.

7/10 Bohnen

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EIn kurzweiliger Film. 3/5 Herzkettchen von mir.

Kino+ Hausaufgabe:

Vielen Dank für die Hausaufgabe. Ich habe diesen Film schon sehr lange vor mir her geschoben. Nun ist es also doch soweit!

Wäre der Film beim Thema “Krebs” geblieben, hätte man im Anschluss direkt den Film Paddelton, ebenfalls mit Mark Duplas, anschauen können. Paddelton hätte dann wohl eher das Ende eines Creeps gezeigt und nicht den Leidensweg eines Krebspatienten…schwarzer Humor beiseite.
(=> Und ja, ich darf das. In den letzten Jahren habe ich sehr wichtige Menschen verloren, die dem Krebs zum Opfer fielen.)

Ich halte mich kurz:

Zum Film selbst:
Der filmgebende Titel macht meiner Meinung nach leider alles direkt zum Anfang zunichte. Mir war leider dadurch von Anfang an klar, dass in diesem Film jemand nicht richtig ticken muss. Nach 3:30 min war dann klar, wer nicht richtig tickt. Das Ausmaß des “Ticks” war dann das einzige unbekannte Element im Film.

Fazit:
Phuuuu. Es war ein Film.
Positiv: Häufiger Szenenwechsel zwischen Wohnung und Natur.
2/5 oder 4/10 Sternen

Vielen Danke für die Hausaufgabe. Ich verzichte jedoch wie schon früher in der Schule auf die Fleißaufgabe und werde “Creep 2” nicht anschauen.

Im oberen Part habe ich mich bewusst kurz gehalten. Wer noch weiter lesen möchte, warum ich den Film nicht so toll fand, kann ab hier weiter lesen.

Kamera:
Auch wenn der Film recht günstig produziert wurde und die bekannte “Blair Witch Project” Kamera zum Einsatz kommt, habe ich das leider schon besser gesehen. Wenn man genau darauf achtet, kann man sehen, dass die Kamera immer dem Zuschauer nur das zeigt, was auch der Charakter selbst sieht. Hier liegt bereits ein Fehler der Logik vor. Klar, dass der Zuschauer nicht alles sehen kann oder soll, ist logisch. Aaron selbst kann sich jedoch umschauen. Dies wirkt auf mich aber überhaupt nicht so. Aaron kann anscheinend auch nur das sehen, was die Kamera filmt (z.B. Aaron geht auf den Balkon hinaus).
Nächste Szene. Aaron vermutet jemand an der Tür gesehen zu haben…hier müsste ein Schnitt im Film gemacht werden, da jeder normale Mensch die laufende Kamere zurückspulen würde. Dies passiert jedoch nicht, da der Film hier einen Cut bekommen müsste und der Zuschauer die Szene in Spulfunktion noch einmal zu sehen bekommt, ohne die Reaktion von Aaron sehen/hören zu können.

Charakteren:

Josef:
Badewannenszene mit imaginären Baby. Kann man so machen, passt meiner Ansicht nach dann aber nicht zu dem gesagten. Er möchte doch eigentlich ein Video für seinen Kind machen, wie er ist. Da macht es doch für mich wenig Sinn darzustellen, wie er mit seinem Kind umgehen würde. Meiner Ansicht nach gibt Josef seinem Kind garnicht die Möglichkeit, ihn richtig kennen zu lernen, sondern spielt hier bereits seine Rolle.
Ja, mir ist bewusst wie der Film endet und auch was es mit dem Kind auf sich hat, nämlich nichts.

Aaron:
Oh boy…Ich hätte Josef bereits bei der Badenwannenszene darauf angesprochen, ob die Idee mit dem imaginären Baby wirklich sinnvoll ist.
Location: Wald: Josef sprintet einfach weg und erschreckt Aaron. Spätestens jetzt, hätte er von mir einen Einlauf kassiert und ich hätte das Projekt direkt beendet. Ich meine, wie reagiert man darauf, wenn eine fremde Person, die man direkt unsympatisch findet, nun auch noch erschreckt? Dann soll Josef sein Projekt bitte selber zuende bringen.
Ich springe weiter…Aaron kommt aus der unangenehmen Lage heraus und soll nun Josef wieder treffen (am Ende). In diesem Moment würde man doch dann die Polizei einschalten, wenn man bereits mehrere Videos vom “Stalker” erhalten hat. Aaron hatte wenige Tage zuvor ja bereits die Polizei eingeschaltet und den Stalker Josef gemeldet. Dann spukt es auch noch um das Haus herum…
Wie naiv muss man bitte sein, um sich mit Josef zu treffen ohne den Einsatz der Polizei?
=> Nein, das nehme ich dem Charakter nicht ab.

2 „Gefällt mir“

Huasaufgabe:
Ein Found Footage Film von Blumhouse: Keine Erwartung und die Frage wie lange ich das Geschaukel aushalten kann?
ABER, die Prämisse wirkt interessant, die Kamera ist aushaltbar und hey die 70 min kann man schon mal durchstehen. Könnte er vielleicht sogar an den überraschend großartigen The Visit herankommen?
Josef wirkt schön wired, interssant und man ist gespannt, was so in diesem offensichtlich kaputten Mensch vor sich geht. So sorgen die ersten 2/3, der aneinander geklatschten Szenen, für ein wiredes und teilweise sogar spannendes Kammerspiel. Wäre da nicht Josefs Hobby Aaron (und damit den Zuschauer) alle paar Minuten zu erschrecken. Die Billigsten, offensichtlichsten und langweiligsten Jumpscares, die ich je in einem Film erlebt habe lassen den Film billiger wirken als er es wirklich ist. Leider geht es in der Letzten halben Stunde des Filmes dann auch noch schlagartig bergab. Sobald Aaron die beklemmende Situation mit Josef verlässt verstrickt sich der Film in den Genre typischen Logik löchern, dummen Charakter-Entscheidungen und Serienkiller Klischees. Jedes vorher aufgebaute Mysterium und interesse an der Psyche von Josef wird hier über Bord geworfen. Schade.
2/5 Sterne

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Dieses Mal bin ich zeitlich definitiv besser unterwegs :wink: Auch hier bedanke ich mich für die Hausaufgabe. Habe Creep letzten Samstag verköstigt. Für mich eine spanende Sache, da ich doch mehr als 2 Jahre keine Horrorfilme mehr gesehen habe. Mir passt das Gerne einfach nicht mehr so. Nun Creep macht einiges richtig und einiges nicht so richtig. 2/3 des Films sind über Weite Strecken echt spannend. Noch spannender wäre es gewesen, wenn man nicht direkt zu Beginn verraten hätte, dass Josef der Übeltäter ist. Naja und beim letzten Drittel kann ich mich nur an deiner Meinung anschliessen @name7ess . Da werden einfach zu viele Fehler gemacht.

Ich gebe dem Film eine 2.5/5

Creep nehme ich zwiegespalten auf. Zunächst einmal muss man Tribut zollen, weil der Film mit geringsten Mitteln zeitweise wahnsinnig unangenehme und beklemmende Szenen kreieren kann. Er ist am Besten, wenn Josef Dinge tut, die einem zutiefst irritieren, denen man aber zunächst nichts böswilliges unterstellen möchte.
Den Schauspielern kann man auch nicht böse sein. Gerade Duplass als Psycho ist absolut sehenswert.
Dann krankt der Film, der so besonders sein will an den typischen Krankheiten des Genres: Figuren verhalten sich nicht logisch (was hier schon zu Genüge aufgezeigt wurde), in der Story gibt es fast keine Überraschungen und man findet zu sehr Gefallen an der billigen Lösung Jumpscares zu benutzen. Letzteres hat mich vielleicht am meisten gestört, weil der Film sehr oft darauf setzt, dass Josef aus dem Bild rennt und er einem dann irgendwann ins Gesicht springt. Diese Szenen sind nicht halb so wirkungsvoll, wie z. B. die Badeszene.

Dennoch war ich streckenweise fasziniert und ich habe mich ein ums andere Mal auf meinem Stuhl winden müssen, weil es so cringig ist.

Auf jeden Fall ein interessanter Film.

3 von 5 Sternen.

Das Sequel werde ich mir ansehen.

Hausaufgabe erledigt!

Das Beste am Film ist eigentlich der passende Titel. Denn creepy ist Josef durchaus, auch (oder gerade weil) man oft nicht weiß, ob er einfach nur einen kruden Humor hat oder tatsächlich ein gefährlicher Irrer ist. Dies führt zumindest in den ersten 2/3 des Films zu ein paar unangenehmen Momenten. Leider wird der Film durch etliche Punkte dann doch wieder nur auf Durchschnitts-Horror/Thriller-Kost heruntergezogen. Die da wären:

  • Auch wenn die Jump Scares durchaus effektiv gemacht sind, es sind einfach zu viele. Spätestens nach dem 3. wartet man einfach nur darauf, dass der nächste kommt. Schon bald wird der Punkt erreicht, wo diese einfach nur noch nerven
  • Die üblichen Krankheiten des Found Footage Horrors machen sich auch hier bemerkbar. In vielen Situationen ist es schwer nachzuvollziehen, warum die Kamera nicht nur läuft, sondern teilweise auch sehr gute Bilder einfängt.
  • Das Foreshadowing mit der Axt: Wem war nicht klar, dass am Ende die Axt zum Einsatz kommt, nach dem Satz von Josef am Anfang?
  • Das Verhalten von Aaron und das Ende sind aber die größten Kritikpunkte am Film. Aaron ist so dumm, wie man es von einem Horror-Antagonisten befürchtet. Das er am Ende zum See geht und wie Hein Blöd auf der Bank sitzt ist nicht nachvollziehbar. Zudem ist es fraglich, warum er sich an einem See in der Pampas mit Josef trifft, anstatt irgendwo an einem Ort, an dem wirklich Menschen sind. Und die letzte Szene mit den Tapes im Schrank ist auch zum Stirn runzeln: Offenbar war nicht nur Aaron so selten dämlich, sondern schon bereits viele Personen vor ihm. Das Ende war nichts weiter als Effekthascherei um zu schockieren, hat dem Film letztendlich dann doch nur geschadet
    Unterm Strich hatte der Film ein paar ganz gute Szenen (das Telefonat auf dem Klo und Aarons „Flucht“ auf der Hütte), aber leider hat der Film zu viele Mankos, so dass am Ende zu viel Potential ungenutzt bleibt und er keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. 5 von 10 Sternen.
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Da ich ziemlich spät meine Hausaufgabe abgebe, gehe ich mal davon aus, dass meine Vorredner schon alles zu dem Film gesagt haben. Deshalb erspare ich mir eine ausführliche Review und äußere meine Gedanken dazu lieber so:

Für mich war Found Footage nach Blair Witch schon auserzählt,
wobei ohne Rec und Paranormal Activity 1 in der Filmlandschaft schon was fehlt.

Creep macht sich auf, zu den Großen des Genres zu gehören,
doch wie bei vergleichbaren Werken würde logisches Hinterfragen auch hier den kompletten Plot zerstören.

Wenn man das Verhalten der Figuren jedoch nicht hinterfragt,
hat Creep durchaus seine guten Momente parat.

Wirklich erschrocken habe ich mich jedoch nur bei dem immer gleichen Jump-Scare,
weil subtiler Horror für die Autoren offensichtlich zu schwer wär’.

Wenn ein fremder Typ sich nach 5 Minuten Gespräch bereits auszieht,
um sich vor mir in die Wanne zu schmeißen,
Wäre ein schlauer Charakter der, der nach Haus flieht,
und nicht lang zögert, auf die Bezahlung zu scheißen.

Creeps Szenen sind alle recht ok - keine super schlechte, erst recht keine tolle
Mark Duplass hatte einfach Bock auf eine exzentrische Rolle

Die einzige Szene, die ich wirklich ganz gut fand,
war der Mord am Ende, weil da die scheiß Kamera endlich mal still stand.

Geekelt hab ich mich nur, als die beiden Whisky pur verzehren,
aber Scotchmeister Daniel wird mich da sicherlich eines Besseren belehren.

Wenn ich mich fragen soll “Ist der Typ jetzt böse oder lieb?”
Dann nennt euren Film beim nächsten Mal doch einfach nicht Creep.

Erstmal wieder ein dickes Dankeschön an Kino+ und insbesondere Eileen! Ohne eure Hausaufgabe wäre dieser durchaus interessante Film vermutlich an mir vorbeigezogen. Habe ihn nämlich schon einmal angefangen, aber nach kurzer Zeit abgebrochen, da es mich in den ersten Minuten nicht erreicht hat.

Wie schade wäre es gewesen, wenn ich diese Onemanshow von Mark Duplass verpasst hätte!

Mark Duplass hat mich von Anfang an vollkommen in seinen Bann gezogen. Ist er vollkommen verrückt? Was von seiner Geschichte ist wahr? Dreht er gleich total durch? Tut er mir leid? Was hat er vor?
Dieses hin und her der Gefühle gepaart mit den zahlreichen Jumpscares hat gereicht um mich die ca. 80 Minuten vor den Fernseher zu fesseln (bis hin zu dem tollen Ende).
Ja die Jumpscares waren vielleicht etwas zu zahlreich, aber trotzdem haben sie immer wieder überraschend gut funktioniert.
Und ja, ein wenig mehr Ideenreichtum nach den ersten 40 Minuten hätte gut getan. Trotzdem war mir keine Minute langweilig.

Ich fand den Film sogar so gut, dass ich Lust hatte in noch ein zweites Mal zu schauen (ja, nennt mich Streber).
Und hier liegt meiner Meinung nach die größte Schwachstelle des Films: Er funktioniert leider nur EINMAL. Sobald man weiß wie die Geschichte endet ist ziemlich schnell die Luft raus. Dafür passiert dann eben doch insgesamt zu wenig und die Jumpscares kennt man auch. Da reicht dann leider auch die schauspielerische Leistung von Mark Duplass nicht aus, um ein weiteres Mal richtig zu unterhalten.

Trotzdem: EINEN Blick (möglichst ohne große Vorkenntnisse) ist “Creep” allemal wert!

Ich muss leider sagen, dass Creep für mich der typische 0815-Found-Footage Film war, der mir null im Gedächtnis bleiben wird. Der Anfang ist ganz cool gemacht, weil ich kurz gerätselt habe, was mit dem guten Mann nicht stimmt (in Bezug auf den Filmtitel nicht ganz so schwer zu erraten).
Gut gefallen haben mir die Performance von Mark Duplass und der Szeneriewechsel. Das Ende ist wieder so…hirnrissig! Wie dumm kann man als Mensch eigentlich sein, dem Irren noch zu vertrauen.
Wird mir nicht im Gedächtnis bleibe, da schaue ich lieber nochmal Blair Witch :nerd_face:

NEUE HAUSAUFGABE: DICK UND JANE (Infos im Startpost)

Überraschende Wahl von Wolfgang, hab ich bestimmt 10 Jahre nicht gesehen, fand den damals aber wirklich auch gut.

Dick and Jane gibts bei Sky (laut werstreamt.es)

Diesmal also ein Film, den ich bereits kannte. Habe ich mir dann trotzdem nochmal angeschaut, weil das erste mal doch schon lange her ist.

Dick und Jane handelt vom gleichnamigen Ehepaar, welches durch Raubüberfälle versucht, wieder auf die Beine zu kommen, nachdem sie alles verloren haben.
Jim Carrey zeigt wieder einmal, dass er ein absolutes Comedy-Genie ist. Aber auch Alec Baldwin empfand ich in der Nebenrolle als sympatisches Arschloch erstklassig.

Der Film weiß kurzweilig zu unterhalten und erzählt eine turbulente Geschichte mit viel Humor. Einzig das etwas kitschige Ende hätte man vielleicht noch etwas anders gestalten können.

4/5

Dieses mal also Dick und Jane, eine etwas überraschende Wahl von Wolfgang.

Ich kannte den vorher nicht und bin nach dem gucken auch nicht wirklich begeistert.
Jim Carry macht das was er gut kann und da entstehen einige durchaus witzige Szenen. Allerdings empfinde ich den Film in seiner Gesellschaftskritik sehr Oberflächlich. Auch in den Teile wo sie Kriminell werden scheint die Botschaft zu sein, das der Zweck die Mittel heiligt.
Auch die Tatsache das sie in dem Moment wo sich ihre Geldsituation wieder Entspannt sie sofort wieder Teil der weißen Oberschicht sind fand ich nicht toll.
Die Robin Hood Aktion am Ende wirkt daher auch sehr aufgesetzt. Die Charakterentwicklung vom egoistischen geldgeilen Ehepaar zum Wohltäter hat sich mir nicht erschlossen.

Ich würde dem Film 3/5 Punkten geben da die Carry Comedy Elemente lustig sind.

Fun with Dick and Jane

Herrlich tanzt Dick (gespielt von Jim Carrey) durch die Deregulierung der Finanzmärkte. Mal soll er befördert werden, dann verliert er seinen Job und am ende zwingt ihn seine ausweglose Situation in die Kriminalität. Bill Clinton taucht in einer Szene auf. War es doch seine Politik, welche für genau jene Liberalisierung der Finanzmärkte sorgte, durch die sich Dick und Jane (gespielt von Tea Leonie) nun Kämpfen müssen.

Jim Carreys Körperliches Schauspiel erinnert dabei stark an Charlie Chaplin. Waren es in Modern Times noch die Maschinen, welchen die Figuren in Bewegung versetzten sind es in Fun with Dick and Jane die Kurswechsel am Aktienmarkt.

Eine wunderbare Komödie mit einem Hauch tragischem Realismus.

Ich hopse vom Film-Themen-Challenge-Thread mal schnell hier rüber.

Dick und Jane hat mir gut gefallen. Slapstick-Komödie wird hier mit Sozial- und Wirtschaftssatire verbunden. Der Film hat auf der einen Seite viele typische Jim-Carrey-Lacher (die bei mir auch mal wieder gut funktioniert haben) und ist auf der anderen Seite eine harte Abrechnung mit dem Finanzmarktsystem.

So jubiliert Dick erst über seine Beförderung um kurz danach festzustellen: Die Firma ist bankrott. Was tun? Sich wieder von ganz unten hocharbeiten? Schwierig! Also besser Raubüberfälle starten um den wirtschaftlichen Abstieg zu verhindern. Neben den unzähligen Anspielungen auf die absurden Ausprägungen des Kapitalismus, gibt es auch viele politische Anspielungen wie es dazu kommen konnte. Das unterhält einerseits gut und lässt einen auch fröhlich mitdenken. Ab den Raubüberfällen wird der Slapstickanteil leider manchmal etwas zu hoch und es zünden nicht mehr alle Gags. Schön fürs Filmfreundeherz sind dabei aber die vielen Verweise auf andere Filme (Die vielen verschiedenen Masken von Dick und Jane oder das Gespräch zu Heat).

Allgemein zeigt der Film hinter der lustigen Oberfläche ein sehr trauriges Bild. Was bringt es Dick überhaupt einen besseren Job zu bekommen, außer der inneren Meinung:„Jetzt hat man es geschafft“. Schön zu sehen, ist dies, an dem Verhältnis zwischen Dick und seinem Nachbarn. Die beiden haben keinerlei engen Kontakt miteinander, außer ein paar Frotzeleien (Dicks Laune wird schlagartig schlecht als er sieht, ausgerechnet der hat ein neues, besseres Auto – während 999 andere um ihn herum auch noch den alten BMW fahren). Dieses Verhältnis ändert sich aber weder mit der Armut von Dick, noch mit seinem Reichtum. Es bleibt eben oberflächlich, genauso wie der porträtierte Kapitalismus auch. Hier hätte sich der Film ruhig etwas mehr Zeit nehmen können um überhaupt das Umfeld der Familie etwas genauer zu zeichnen. Auch Dicks kometenhafter Aufstieg durch erfolgreiche Raubüberfälle, schlägt sich mit einem Schnitt zu einer Gartenparty, im wieder aufgefrischten Garten, im Sozialgefüge doch etwas zu kurz nieder.

Der Film heißt aber Dick und Jane und so sieht man im Film auch durchgehend: Ohne Jane ist Dick vollkommen aufgeschmissen. Hier ist der Film aber konsequent romantisch: Egal wie hart es kommt, Dick und Jane halten immer zusammen und wenn sie bei sintflutartigem Regen in einem Erdloch hocken müssen, sie tun es gemeinsam – So trällert es einem auch im Abspann schön schnulzig (was kein Problem ist, immerhin ist das hier immer noch eine Slapstick-Komödie) entgegen:„The Best Things In Life Are Free“.

Ich finde dazu passt auch ein kleiner aktueller „Funfact“: Wenn Dick sich während seiner Armutsperiode, den Rasen aus unterschiedlichen Stücken zusammengaunert, blickt seine Frau am nächsten morgen aus dem Fenster: Aus Erde, Steinen und Grasteilen ist ein aus Biodiversitätssicht wunderschöner Garten entstanden, kein Vergleich zum teuren Schotterplatz, mit extra Sondergrasrasen.

Wenn man kein ausgesprochenes Problem mit den typischen Jim-Carrey-Grimassen hat bleibt eine besonders in der ersten Hälfte überdurchschnittliche Komödie, mit großen Satireanteilen, welche dann etwas abflacht… bis zur Endszene und dem Abspann, der ist nämlich auf mehreren Ebenen großartig.

Da Wolfgang die Hausaufgabe gestellt hat würde ich mal sagen, schön wäre das Kredo zu dem Film: „Wir schauen nicht nur auf den sozialen Status des Individuums, nein, wir wollen den Wohlstand für Alle sehen“.

7 von 10 Enron-Aktien

ich musste mir den weg hierher ergoogeln, die rocketbeans seite is echt unübersichtlich :laughing:

nun zum film: danke an wolfi für die überraschende wahl, ich musste sehr viel lachen bei dem film :grin: (und ich bin wirklich kein carrey fan)

Parisot liefert mit Dick und Jane eine – stellen weise zu – klamaukige, aber konsequente sowie popkulturelle Kapitalismuskritik, die in erster Linie von den Hauptcharakteren getragen wird.