Dann fang ich mal an.
Ich hab mir den Film mit Null Vorkenntnissen gestern nach Kino+ angeschaut.
Nach dem ersten Knall direkt zu Beginn, dem Autounfall, verläuft der Film danach erst einmal für eine ganze Zeit in ruhigen Bahnen weiter. In dieser ersten Hälfte versucht Davis nicht seine Trauer zu verarbeiten, sondern eher seine Trauer zu finden. Er denkt, dass er seine Frau nicht geliebt hat, und scheint sie deshalb auch nicht zu vermissen. Das Gespräch im Auto mit Julia war sehr distanziert und auch in den Gesprächen mit der U-Bahn-Bekanntschaft und seinem Schwiegervater kristallisieren sich die Probleme immer weiter heraus.
Während dieser Hälfte dachte ich, der Film würde davon handeln, dass Davis erst durch ein Unglück die Chance erhält sein Glück zu finden. Doch nach der zweiten Hälfte denke ich, der Film handelt davon, dass Davis erst durch ein Unglück erkennt, dass er bereits glücklich war und nach diesem Schicksalsschlag aber auch wieder glücklich sein kann.
In der zweiten Hälfte findet dann die “Demolition” statt. In weiten Zügen hat mich der Charakter an Rick Gervais aus After Life erinnert (kam natürlich erst später raus, daher eher umgekehrt). Davis wird zu jemanden, dem die Handlungen seiner Taten und Äußerungen egal werden. Er zerstört sich selbst sowie ein paar Häuser, inklusive seinem eigenen. Die Freundschaft zu Karen scheint ihm dabei als einziges Halt im Leben zu geben.
Ich fand den Film grade zu Beginn manchmal etwas langatmig, im großen Gesamtbild aber stimmig. Die Geschichte um den Jungen (Chris) fand ich grade wegen dem Ende berührend, hätte es in dem Film aber eigentlich nicht gebraucht.
Gute Schauspieler, eine rührende Geschichte, aber trotzdem nicht vollends überzeugend. Irgendwas fehlte, damit der Funke überspringt, wenn ich mir auch noch nicht klar darüber bin, was.
Ich würde ihn bei einer 6/10 mit Tendenz zur 7 einordnen.