Da stehe ich fast schon konträr zu der Meinung und Ausführung von Sam_Jones
Ja es gibt diese Meinung dass alles Politisch sei, sobald man Atmet oder Denkt…sogar der Slogan bei der Berlinale war mal “Filme sind auch immer Politisch“ oder so ungefähr.
Verstehe auch die Idee dahinter und den Ansatz.
Nur es gibt ein großen Unterschied …Es gibt eine krampfhafte dogmatische Kraft alles Zu politisieren…
Du hast es gefälligst politisch zu bewerten auf Ungerechtigkeiten abzuklopfen, und es als absolute Moralische Instanz einzuordnen.
Filme waren nicht immer Politisch und die Intention erst recht nicht, ja Menschen sind Teil ihres Umfelds und Zeit und politische Wesen, nur ist es problematisch daraus Intention oder kreative Abstraktion ablesen zu wollen.
Nur ein Beispiel, Italien der 70er war ein hoch politische Zeit linke Kreative, konservative und anarchistische Filmemacher ergab ein meldinpot von unterschiedlichsten Ideen
Jetzt nehmen wir Passolini als Beispiel ein linker durch und durch und homosexuell, jetzt könnte man meinen seine Filme würden nur so triefen vor politischen Abhandlungen Meinungen Thesen, weit gefehlt, Filme sollten nicht ideologisch oder propagandistisch nur Politisch verstanden werden, sondern philosophisch, die Intention verschleiert und irrelevant,.
Nur um das einzuordnen er hat Saló gedreht und Das Evangelium nach Matthäus .
Letzteren einen christlichen unkritischen Film, als linker Homosexuelle, der sich eins zu eins an die Schrift hält.
Dieses unding alles zu politisieren oder die Arroganz Filme für seine vermeintlich moralisch politischen Überlegenheit zu nutzen um zu lehren und zu predigen ohne seine, die des Künstlers, Position kreativ in Frage zu stellen oder zur Diskussion.
Absolutistisch wird verlangt vermeintlich gute und wichtige Themen hoch politisiert hinzunehmen, ein kreativer Diskurs ist unerwünscht,
Filme sind heute nur noch selten unpolitisch oder versuchen es zu sein…
Und der Zuschauer wird gedrängt alles Politisch aufzufassen.
Jeder kann sich selber mit Kunst auseinandersetzen aber eine höhere moralische Instanz die mir entweder Kunst verbietet oder für mich einordnet ist ein unding sondergleichen.
Und wieso glaubt man sich einer Epoche überlegen, wenn es Kontext braucht liefer ihn, aber ab da an braucht das Werk keine moralische Einordnung.
Und der Satz der heute öfters fällt als alles andere : “Das könnte man heute nicht mehr so machen“
Ja für viele ist dies keine Bankrott Erklärung für kreatives Denken, Nein kein Scheiß Ausdruck das unsere Gesellschaft freier und offener ist denn je.
Und ich kenn jedes Argument derer die dieses verteidigten.
Edit: bevor es als Argument kommt, natürlich gab es schon immer politische Filme, die 70er waren voll davon…nur waren es keine inhaltlich leere politische Vehikel sondern konnten immer auch unpolitisch verstanden werden.