Kino+ Sammelthread 2020

Da stehe ich fast schon konträr zu der Meinung und Ausführung von Sam_Jones
Ja es gibt diese Meinung dass alles Politisch sei, sobald man Atmet oder Denkt…sogar der Slogan bei der Berlinale war mal “Filme sind auch immer Politisch“ oder so ungefähr.
Verstehe auch die Idee dahinter und den Ansatz.
Nur es gibt ein großen Unterschied …Es gibt eine krampfhafte dogmatische Kraft alles Zu politisieren…
Du hast es gefälligst politisch zu bewerten auf Ungerechtigkeiten abzuklopfen, und es als absolute Moralische Instanz einzuordnen.
Filme waren nicht immer Politisch und die Intention erst recht nicht, ja Menschen sind Teil ihres Umfelds und Zeit und politische Wesen, nur ist es problematisch daraus Intention oder kreative Abstraktion ablesen zu wollen.

Nur ein Beispiel, Italien der 70er war ein hoch politische Zeit linke Kreative, konservative und anarchistische Filmemacher ergab ein meldinpot von unterschiedlichsten Ideen
Jetzt nehmen wir Passolini als Beispiel ein linker durch und durch und homosexuell, jetzt könnte man meinen seine Filme würden nur so triefen vor politischen Abhandlungen Meinungen Thesen, weit gefehlt, Filme sollten nicht ideologisch oder propagandistisch nur Politisch verstanden werden, sondern philosophisch, die Intention verschleiert und irrelevant,.
Nur um das einzuordnen er hat Saló gedreht und Das Evangelium nach Matthäus .
Letzteren einen christlichen unkritischen Film, als linker Homosexuelle, der sich eins zu eins an die Schrift hält.

Dieses unding alles zu politisieren oder die Arroganz Filme für seine vermeintlich moralisch politischen Überlegenheit zu nutzen um zu lehren und zu predigen ohne seine, die des Künstlers, Position kreativ in Frage zu stellen oder zur Diskussion.

Absolutistisch wird verlangt vermeintlich gute und wichtige Themen hoch politisiert hinzunehmen, ein kreativer Diskurs ist unerwünscht,

Filme sind heute nur noch selten unpolitisch oder versuchen es zu sein…
Und der Zuschauer wird gedrängt alles Politisch aufzufassen.

Jeder kann sich selber mit Kunst auseinandersetzen aber eine höhere moralische Instanz die mir entweder Kunst verbietet oder für mich einordnet ist ein unding sondergleichen.

Und wieso glaubt man sich einer Epoche überlegen, wenn es Kontext braucht liefer ihn, aber ab da an braucht das Werk keine moralische Einordnung.

Und der Satz der heute öfters fällt als alles andere : “Das könnte man heute nicht mehr so machen“
Ja für viele ist dies keine Bankrott Erklärung für kreatives Denken, Nein kein Scheiß Ausdruck das unsere Gesellschaft freier und offener ist denn je.

Und ich kenn jedes Argument derer die dieses verteidigten.

Edit: bevor es als Argument kommt, natürlich gab es schon immer politische Filme, die 70er waren voll davon…nur waren es keine inhaltlich leere politische Vehikel sondern konnten immer auch unpolitisch verstanden werden.

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Nicht nur du :wink:
Nicht ironisch gemeint!
Und es ist mehr als Legitim.

Ich habe keinerlei Verbindung zu Dune. Ich hab das Buch nicht gelesen (steht aber auf der “will ich noch lesen” - Liste) und auch keinen alten Film gesehen.

Villeneuve und die grundsätzliche Lust auf geiles Kino haben mich den Film aber bisher mit großer Spannung erwarten lassen.

Der Trailer macht aus dieser Spannung absolute, pure Vorfreude. Abgefahren! Der hat mich tatsächlich komplett gekriegt.

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schon wieder ein asia release auf netflix ohne deutsche dub :frowning:
die englischen synchros finde ich bis immer grausig.

Wenn du jetzt noch sagst um was genau geht, könnte man den etwas wirren Text auch besser einordnen.

Und es gibt massig unpolitisches Kino, würde mal behaupten das Kino lange nicht mehr so unpolitisch war. Also bewusst unpolitisch, siehe Mulan Drachen und Lover raus, weil China das so will, Familie als letzte Bastion obwohl sie ein Zwangsverheirateten wollten weiterhin drin, gefällt den Konservativen - ja keine Position eingehen, könnte ja Zuschauer kosten.

Ansonsten können sich Filme nur schwer von der Zeit frei machen in der sie gemacht werden und die ist aktuell nun mal hochpolitisch und deswegen werden auch Filme danach bewertet und besonders das kommerzielle Kino versucht hier anzudocken bzw. nicht anzuecken. Kann man blöd finden, wird sich aber erstmal nicht ändern lassen.

Ja und das ist zum Teil auch gut so, weil man Damals ganz andere Sachen nicht tun konnte (ein Farbiger küsst ein Weißen, ein Mann küsst ein Mann, eine Person ist offen Transsexuell ect.). Zeiten ändern sich, Gesellschaft ändert sich, Kultur ändert sich. Das hat nichts mit dem ende kreativen Denkens zu tun.

Wieso wusste ich nur das Leelo auf der Matte steht :thinking:

:* weil man früher etwas nicht konnte ist es gut das man heute Sachen nicht kreativ ausarbeiten kann?
Verstehe ich nicht.

Übrigens in diesem Fall ist es sogar gewollt etwas konfus und sprunghaft, man soll hier nicht alles im kleinen verstehen sondern gesamtheitlich eher fühlen.

Nein auch die 70er waren hochpolitisch, die variants an Filmen hat es aber kaum gespiegelt.
Bleiben wir kurz in Italien aus kreativer Sicht war alles möglich, jede Ideologie jede Idee wurde kreativ zerrissen wieder aufgebaut und neu seziert, komödiantisch durchleuchtet, der lächerlichkeit ausgesetzt, denn die kreative Grundprämisse wenn eine Ideologie dies allem nicht standhält ist die Idee dahinter zumindest noch nicht Stark genug sie als absoluten Wert anzuerkennen.

Und obwohl die 70er Weltweit hoch politisch waren, waren es die Filme, in ihrer Vielfalt, nicht… oder anders gesagt man hat nicht politisiert… man würde kaum glauben, wenn jemand Italien der 70er heute politisch einordnet, dass in dieser Zeit die ganzen Bud Spencer Filme entstanden sind, dass das Genre Kino seine hoch Phase hatte, Filme die heute noch mit dem Label Skandalös betitelt werden entstanden sind uvm… ach ich könnte ewig weiter darüber schreiben.
Ähnlich war es in den Usa.

Heute sind es zumeist Vehikel um eine uninspirierte Message zu verbreiten…null wirklich null kreative Auseinandersetzung, die Message ist alles, das wird auch schon vorher so beworben, damit man sich bloß nicht mit der kreativen Arbeit auseinander setzt sondern genau weiß der Film hat Ne wichtige Woke message also politisieren ist ok, aber bloß nicht hinterfragen…

Nein es sind heute keine politischen Filme wo der kreative Geist des Künstlers sich selber,und seine Idee, zur Diskussion stellt, es wird belehrt oder der moralische Zeigefinger erhoben.

Politisierungs Zwang Ja, politisch kreative Filme heutzutage sehr selten.

Edit: Man könnte sogar sehr gut anhand von Mr Robot erklären was ich meine…
Die Serie ist zutiefst politisch aber abstrahiert diesen Aspekt und zieht es auf eine philosophischen Ebene …die Serie verliert sich nicht im politisieren von Slogans oder setzt auf absolutistische Wahrheiten.
Sondern hinterfragt jede moralische Instanz, was vorher noch klar war wird auf den Kopf gestellt und zerfleddert und abgeklopft.

Und ich konnte vollkommen nachvollziehen wieso alle so begeistert waren, und wieso sie in der Serien Landschaft so befreiend daherkommt.
Sie öffnet den Geist und pflastert sich nicht mit kleingeistigen messages zu.
@LeSchroeck :wink:

Glaube wir sollten uns jetzt hier schnell vom Acker machen, und wenn weiter diskutieren dann im Film diskussionsthread, ist besser.

Holt mich nicht gleich so ab wie damals der Trailer zum übrigens sehr wohl absolut großartigen “Blade Runner 2049”, aber je öfter ich mir den Trailer zu “Dune” ansehe, desto stärker wirkt er. Einige Bilder sehen wieder mega gut aus und der Cast macht zusätzlich Lust auf den Film. Hat soweit auch den Anschein, als hätte Denis Villeneuve eine sehr klare Vision von seinem “Dune” gehabt und sie Schritt für Schritt realisiert. Meine Frage wird sein, ob der Film für sich stehend bereits gut funktioniert oder ob man Teil 2 zwangsläufig braucht, um “Dune” bewerten und für sich einordnen zu können.

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Einmal alle Mulan Skandale im Schnelldurchlauf.

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Ok ich habe mir gerade nochmal die Einnahmen der letzten Disney Realverfilmungen angeschaut und bin etwas geschockt wieviel die eingenommen haben.
Ich fand die durch die Bank weg schrecklich.
Dann behaupten ich das Mulan ohne Corona sicherlich seine Kosten mehr als reingeholt hätte und mich auch nicht wundern würde, dass er es auch so schafft.
Da können die Internetnerd rumheulen wie sie wollen und von Boykott reden, das juckt die Otto normal Familie wenig.

Der ist ja kaum gealtert. :slight_smile:

Thumbnail ist falsch. Er trägt eine Augenklappe aber wenn er keine trägt dann eine Rose in sein Auge photoshoppen :cat_knife:

Eine letzte Sache noch, versprochen. :slight_smile:

Menschen/ihr seid mehr als nur die Summe der Labels die euch attestiert werden…schwarz, homosexuell usw
Lasst euch nicht aufs billigste vereinnahmen, wenn die Kunst und/oder Künstler nicht bereit sind mit seinen Ideen hart ins Gericht zu gehen dann übernimmt ihr das, lauft dem Rattenfänger nicht hinterher nur weil er euren Song spielt, stellt Fragen, wieso spielt er ausgerechnet diesen Song, Warum versucht er mich zu umgarnen.
Seid dann am kritischsten, wenn eigentlich eine vermeintlich positive Message verhandelt wird…
All das macht eigentlich ein integrer Künstler von Selber seine Idee oder Ideologie zur Debatte stellen…nur heute sehr selten, die Message steht unantastbar über allem und zur Debatte wir hier erst recht nichts gestellt…das müsst ihr übernehmen, Leider!

Vllt etwas kitschig, aber von Herzen.

Und wir schließen mit einem Zitat von Papst karol wojtyla : “Habt keine Angst“
Und auch dies wirklich unironisch.

Das Wort zum … :wink:

Kann ich sehr gut nachvollziehen.

Was ich an der Stelle bezeichnend finde, wie auch in anderen Beiträgen (allgemein), eine unpolitische Haltung kann man sich dann leisten, wenn es einen selbst nicht betrifft.

Als weißer hetero gelesener Mann, ist recht einfach überall Repräsentation und vielfältige Narrative zu finden. Sobald man aus dem Raster fällt, sieht man manches eben anders. Und dafür eine Sensibilität zu entwickeln, finde ich heutzutage unerlässlich. Ob man nun die Produzierenden kritisiert, wie Disney, oder Persönlichkeiten Roman Polanski oder eine inhaltliche Ebene des Films. 🤷

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Was genau willst du uns denn damit sagen?
Ich Falle aus dem Raster, und viele aus meinem Umfeld auch.

“Als weißer hetero Mann, Als weißer hetero Mann “ woher kommt denn eigentlich dieses Mantra ?
Was kannst du denn nicht?
Oh man, egal mit wem ich darüber rede ob schwarz ob Grün es ist kaum noch zu ertragen.
Repräsentation, und noch ein Schlagwort und noch eins, und dann auch diese attitüde: “ich verstehe zwar nichts davon, weil ich bin ja weiß und hetero, aber am besten wären so 3 schwarze Zwei homosexuelle und noch ein behinderter dann passts .
Und noch eine Frage, wenn ich dir Morgen meine Freunde vorstelle, die wie du es nennst, aus dem Raster fallen, und sie dir sagen du sollst damit aufhören in ihrem Namen zu sprechen und ihre Bedürfnisse nicht so zu reduzieren, was sagst du?
Ist diese Minderheit innerhalb der Minderheit irrelevant weil nicht ins selbe Horn geblasen wird.

Natürlich kann LeSchröck und jeder andere versuchen die Filme so unpolitisch wie möglich zu rezipieren, nur wird es ja kaum möglich gemacht da jeder noch so banale Film politisiert wird um vom klappergerüst abzulenken da kein Kreativer Inhalt oder Auseinandersetzung. …Aber dafür ganz ganz viele tolle messages, …Dies ist der erste Film mit 4 Schwarzen und Zwei homosexuellen… Dies ist der erste Film mit zwei Frauen und 4 Transexuellen Kinder usw usw …
Repräsentation ist alles, in diesem Sinne.

Will dich eigentlich nicht persönlich angehen, du wirst es aber Vllt so auffassen, aber du stehst nur exemplarisch für all die die das selbe mantra Tag ein Tag aus beten und sehr sehr viele Raster/faris mich eingeschlossen finden es nicht mehr erträglich.

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Wie beim Thema Familie im Film Mulan? Warum war diese Kritik dann gerade die die hinterfragt werden musste?

Warum ist das hinterfragen von dem was Filme ein früher Anboten die Beschränkung der Kunstfreiheit? Aber das positive Bemerken einer Figur die zb Transsexuell ist, dann nur stumpfe Ideolgie gegen die man dann angehen soll.

Du widersprichst dir selber und zeigst damit, das es auch dir nicht darum geht das jeder sich selbst sein Bild macht und selbst entscheidet wie er was findet.

Es war nicht gerade die die hinterfragt werden musste, es war Zufall da das Thema Familie für mich am offensichtlichen war, ausserdem Muss man nichts hinterfragen… wie schon mehrfach erwähnt mag ich die Regisseurin und freute mich auf den Film…doch der Film lässt dir kaum eine Wahl die lupenreine Propaganda zu übersehen… also war es ein natürlicher Reflex diesen Film auf den Kopf zu stellen und zu durchleuchten.
Ich gehe in Filme um neues zu sehen zu fühlen oder neue denkansätze zu bekommen, aber dass letzte an was ich denke ist den Film auf Propaganda abzuklopfen, oder auf Teufel komm raus zu kritisieren.

Das hab ich nirgends behauptet, ich hab nur gesagt das ich es arrogant und überheblich Finde Filme aus einer anderen Epoche, immer wieder neu zu bewerten oder moralisch für andere einzuordnen, gib dem Werk Kontext wenn verlangt aber keine allgemeingültige moralische Interpretation ungefragt.

Auch hier, von angehen war keine Rede.
Ne, eine positive Erwähnung oder Repräsentanz hat erstmal keinen Wert, vllt in einer Dokumentation.
Der/Die Transsexuelle kann auch Mörder oder schmückendes beiwerk eines Mafiabosses sein wenn es so kreativ erdacht wurde, keine Einschränkungen…Wieso auch? Es gibt genügend Frauen die sich in der Rolle des Beiwerk genügen, in der Realität, wieso sollte es im Film undenkbar sein, aber sogar wenn die Realität das nicht hergeben würde, wäre es aus kreativer Sicht vollkommen in Ordnung.

Weder widerspreche ich mir, noch sehe ich meine mitdiskutanten als unmündig an, jeder kann so interpretieren wie er möchte und es einordnen wie er möchte und meine Argumente kritisieren, aber ich bin transparent und offen.

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Alle? Ich fand The Junge Book toll und der kam ja auch bei den Kritikern richtig gut an.
Finde es eh schade, dass der öfter etwas ignoriert wird und vor allem, dass danach so etwas wie Lion King passieren konnte, obwohl man es ein paar Jahre davor so viel besser gemacht hat.

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Oh man hab ich da Bock drauf.

Ich find der Trailer geht wieder mal viel zu lang, aber bei ner 60 Jahre und bereits verfilmten Story is ja auch nichts mit Spoilern :smiley:

Man man man. Der November kann gar nicht schnell genug kommen.

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Sieht so gut aus :slightly_smiling_face:. Ich freue mich schon richtig auf Dune und die wahrscheinlich enttäuscht zu werden ist ziehmlich gering.

über was soll man dann nachdenken, was soll man dann hinterfragen, weil du sagst das man es Dirigent tun muss.

Und wieder, man soll einerseits Dinge hinterfragen, aber anderseits soll man es doch nicht tun bzw. sollen bestimmte Filme davon ausgenommen sein. Aber warum? Warum darf ich ein Film von früher nicht auch mal nach meinem heute bewerten.

Wer sagt das es undenkbar ist? Nur gibt es nicht genug Filme die genau das abbilden. Und wo ist dann die von dir eingeforderte Kreativität, wenn es doch vollkommen okay ist das man diese beiseite lässt und einfach das Ist abbildet.